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betrüben

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GrammatikVerb · betrübt, betrübte, hat betrübt
Aussprache 
Worttrennung be-trü-ben
Wortzerlegung be- trüben
Wortbildung  mit ›betrüben‹ als Erstglied: betrüblich · Betrübnis · Betrübung
 ·  mit ›betrüben‹ als Grundform: betrübt

Bedeutungsübersicht

  1. jmdn. traurig stimmen
    1. oft im Partizip II
    2. [veraltet] betrüblich
    3. [veraltend] ⟨sich betrüben⟩ traurig werden
eWDG

Bedeutung

jmdn. traurig stimmen
Beispiele:
die Nachricht, sein Brief, Misstrauen, Ungehorsam, seine Herzlosigkeit betrübt mich sehr
das ist ein betrübender Gedanke
Grammatik: oft im Partizip II
Beispiele:
ein betrübtes Gesicht machen
eine betrübte Miene aufsetzen
er war über den Verlust sehr betrübt
sie blickte betrübt, sah betrübt drein
veraltet betrüblich
Beispiel:
nach all den armseligen und betrübten Kriegszeiten, die hinter uns liegen [ le FortPapst192]
veraltend sich betrübentraurig werden
Beispiel:
worauf ich mein Werk triumphierend der Mutter zutrug, die sich sehr betrübte [ CarossaKindheit50]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
trübe · trüben · Trübsinn · trübsinnig · Trübsal · trübselig · betrüben · betrüblich
trübe Adj. ‘undurchsichtig, nicht klar, nicht hell, freudlos’. Das westgerm. bezeugte Adjektiv ahd. truobi ‘dunkel, undurchsichtig, getrübt, betrübt, verwirrt’ (8. Jh.), mhd. trüebe ‘lichtlos, glanzlos, düster, finster, traurig, bekümmert’, asächs. drōƀi ‘trübe, betrübt’, mnd. drȫve ‘betrübt, traurig’, mnl. droeve, nl. droef ‘betrübt, düster, dunkel, unklar, unverständlich’, aengl. drōf ‘unruhig, in Verwirrung, schmutzig, schlammig’ (germ. *drōbi-) ist verwandt mit den unter Treber angeführten germ. und außergerm. Formen und stellt sich mit diesen zu ie. *dherəbh-, *dhrāb-, *dhrəbh-, einer Erweiterung der Wurzel ie. *dher(ə)- ‘trüber Bodensatz einer Flüssigkeit, Schmutz’, auch von trüben Farbtönen. Ausgehend von ‘aufgewühlt’ (von Gewässern), ‘unklar, schlammig’, entwickeln sich bereits im Ahd. die übertragenen Bedeutungen ‘unklar, nicht oder kaum durchsichtig’ und (seelisch, geistig) ‘verwirrt, unruhig, verstört’. – trüben Vb. ‘trübe, dunkler machen, beeinträchtigen, stören’, ahd. truoben ‘Bodensatz aufwühlen, Wasser verunreinigen, verwirren, beunruhigen, erschüttern’ (8. Jh.), mhd. trüeben, truoben ‘trübe machen, beunruhigen, verwirren’, reflexiv ‘sich betrüben’, aengl. drēfan ‘betrüben, erregen, beunruhigen’, got. drōbjan ‘trüben, irre machen’. Daneben steht intransitives ahd. truobēn ‘betrübt, dunkel werden’ (9. Jh.), mhd. truoben ‘trübe sein oder werden, traurig werden’, asächs. drōƀian ‘betrübt werden, zurückschrecken’, got. drōbnan ‘unruhig werden’. Im Nhd. wird das intransitive Verb aufgegeben und durch reflexives sich trüben ersetzt. Übertragener Gebrauch ist in den frühesten Zeugnissen bereits voll ausgebildet. Trübsinn m. ‘schwermütige, melancholische Gemütsverfassung’ und trübsinnig Adj. ‘schwermütig, hoffnungs- und mutlos, pessimistisch’ (beide Mitte 18. Jh.). Trübsal f. ‘Traurigkeit, Melancholie, Hoffnungslosigkeit’, ahd. truobisal n. m. (11. Jh.), mhd. trüebesal n. m. f. ‘Undurchsichtigkeit, Finsternis, Drangsal, Plage, Traurigkeit, Betrübnis’, bis ins 19. Jh. mit schwankendem Genus; zum Ableitungssuffix s. -sal, -sel. trübselig Adj. ‘mit Ungemach, Bedrängnis behaftet, traurig, mutlos’ (16. Jh.), besonders in neuerer Sprache ‘armselig, kümmerlich’; voraus geht Trübseligkeit f. (15. Jh.). betrüben Vb. ‘traurig machen’, ahd. bitruoben ‘verderben’ (Hs. 13. Jh.), mhd. betrüeben ‘trübe machen, verdunkeln, betrüben, heimsuchen’. betrüblich Adj. ‘traurig machend, Bedauern hervorrufend’ (15. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(jemandem) schwer auf der Seele liegen · (jemandem) schwer im Magen liegen · (jemanden) bedrücken · (jemanden) deprimieren · einen (seelischen) Tiefschlag versetzen · traurig stimmen  ●  (jemanden) grämen dichterisch · betrüben geh. · fertigmachen ugs.

Typische Verbindungen zu ›betrüben‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›betrüben‹.

Verwendungsbeispiele für ›betrüben‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Meine Frau sprach gerade tief betrübt über die Trennung von den Kindern. [Ardenne, Manfred v.: Ein glückliches Leben für Technik und Forschung: Berlin: Verlag der Nation 1976, S. 152]
Pfleger ist betrübt darüber, aber viel anmerken lässt er sich nicht. [Die Zeit, 01.12.2006, Nr. 48]
Ich bin allerdings betrübt, dass wir nicht noch weiter gekommen sind. [Die Zeit, 06.11.2006, Nr. 33]
Herr N., er selbst ist ebenfalls vierzig Jahre alt, schüttelt betrübt den Kopf. [Die Zeit, 04.11.1994, Nr. 45]
Die Schwester, die die Übergabe macht, ist darüber ebenso besorgt wie betrübt. [Die Zeit, 03.10.1986, Nr. 41]
Zitationshilfe
„betrüben“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/betr%C3%BCben>.

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