Wetteramt, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Wetteramt(e)s · Nominativ Plural: Wetterämter
Aussprache [ˈvɛtɐˌʔamt]
Worttrennung Wet-ter-amt
Wortbildung
mit ›Wetteramt‹ als Letztglied:
Seewetteramt
DWDS-Vollartikel
Bedeutung
staatliche Einrichtung für Meteorologie und Klimatologie, die unter anderem Wetter- und Klimadaten erfasst und archiviert, aktuelle Wetterberichte erstellt, Unwetterwarnungen herausgibt und Wetter und Klima wissenschaftlich untersucht
In manchen Ländern gehört auch der Erdbebendienst zum Aufgabenbereich.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: das staatliche, nationale, zentrale Wetteramt
in Präpositionalgruppe/-objekt: die Meteorologen vom, beim Wetteramt
als Genitivattribut: die Meteorologen, die Aufzeichnungen, Angaben, Vorhersagen, Prognosen des Wetteramtes
Beispiele:
In drei Studien des deutschen Wetteramtes
wurden die Auswirkungen des Klimawandels auf das deutsche Wetter untersucht
und simuliert. »Das Ergebnis: Der Klimawandel macht auch vor Deutschland
nicht halt«, sagt Jochen F[…], Präsident des
Umweltbundesamtes. [Die Welt, 16.02.2011]
Am Wochenende waren in Griechenland die Temperaturen auf 44 Grad
gestiegen, nachts kühlte es teilweise nicht einmal zehn Grad ab. Und es soll
noch heißer werden. Für Montag und Dienstag erwartete das
Wetteramt bis zu 47 Grad. [Süddeutsche Zeitung, 03.08.2021]
In den Monaten März, April und Mai seien die wärmsten Werte der
vergangenen 52 Jahre [in Spanien] gemessen
worden, zitierte die Zeitung »El País« eine Sprecherin des staatlichen
Wetteramtes
[…]. [Der Spiegel, 22.06.2017 (online)]
Die Lufthansa […] hatte gemeinsam mit dem
Mainzer Max‑Planck‑Institut für Chemie am Sonntag ein Flugzeug starten
lassen, das [nach einem Vulkanausbruch auf Island] sechs Stunden lang über Nordwesteuropa den
Aschegehalt untersuchte. Die Ergebnisse sollen mit den
Satellitenbeobachtungen und Computersimulationen nationaler
Wetterämter verglichen werden, um deren
Aussagekraft künftig zu erhöhen. [Die Welt, 18.05.2010]
Das Beben [in Indien] erreichte eine
Stärke von 6,1 auf der nach oben offenen Richter‑Skala. Auch die Bewohner
der Hauptstadt Neu Delhi wurden fast alle von dem schweren Beben geweckt.
Aus den Häusern strömten die Menschen angstvoll auf die Straßen. Ein
Sprecher des Wetteramtes gab an, es sei das schwerste
Erdbeben, das die Hauptstadt je erschüttert habe. [Berliner Zeitung, 21.10.1991]
●
in Deutschland regionale Außenstelle des Deutschen Wetterdienstes
Beispiele:
In Baden‑Württemberg waren örtlich bereits in der Nacht große
Regenmassen niedergegangen. Schwer betroffen war dem
Wetteramt Stuttgart zufolge der badische
Landesteil mit mehreren Überschwemmungen. Starkregen konzentrierte sich
auf die Region zwischen dem Nordschwarzwald und Zollernalb sowie auf die
Ostalb. [Der Spiegel, 08.06.2016 (online)]
Bayern und Hessen melden [nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl 1986] erhöhte Strahlenwerte in der
bodennahen Luft. Der Deutsche Wetterdienst registriert an diesem Tag
1.200 Anrufe besorgter Bürger – zwei fragen nach dem Wetter, die anderen
nach Strahlung und Windrichtung. Besonders gesprächig sind die
Wetterfrösche (= Meteorologen) an diesem Tag nicht:
Die Zentrale hat den regionalen Wetterämtern
bereits einen Maulkorb verpaßt. [Die Zeit, 12.04.1996]
Das Wetteramt Potsdam, entstanden nach der
Eingliederung des Meteorologischen Dienstes der DDR in den Deutschen
Wetterdienst, erhält […] einen
neuen Namen. Künftig heißt es Regionalzentrale Potsdam des
Wetterdienstes – zuständig für Berlin, Brandenburg und
Mecklenburg‑Vorpommern. [Berliner Zeitung, 27.03.1996]
Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach will seine Organisation
straffen und zehn der siebzehn Wetterämter in
Deutschland schließen. Von der Umwandlung getroffen seien die Ämter in
Dresden, Weimar, Freiburg, Nürnberg, Trier, Bremen, Schleswig, Rostock,
Berlin und Hannover, […]. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.06.1995]
Inzwischen prognostizieren Wissenschaftler mit Hilfe von
Großrechnern das Wetter, bei uns die Bundesanstalt Deutscher
Wetterdienst. Sie erhält von 17 Wetterämtern und
über 2.700 Meßstationen regelmäßig Beobachtungen. Sitz dieser
staatlichen Einrichtung ist seit ihrer Gründung vor 40 Jahren, als die
drei westliche Besatzungszonen ihre Wetterdienste vereinigten, die Stadt
Offenbach. [Deutscher Wetterdienst. In: Aktuelles Lexikon 1974–2000. München: DIZ 2000 [1992]]
letzte Änderung:
Typische Verbindungen zu ›Wetteramt‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wetteramt‹.
Angabe
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