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1Weihe, die
- 1. [Religion] feierliche Handlung
- a) feierliche Handlung, durch die eine Person gesegnet und für das geistliche Amt bestimmt wird
- b) feierliche Handlung, durch die besonders ein kirchliches Gebäude gesegnet wird, bevor es in Gebrauch genommen wird
- 2. [gehoben] feierliche Stimmung, Feierlichkeit
- 3. [gehoben] Erhabenheit
- 1. [Religion] feierliche Handlung
-
2Weihe, die
- schlanker, langbeiniger Raubvogel von der Größe eines Bussards
Weihe, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Weihe · Nominativ Plural: Weihen
Aussprache
Worttrennung Wei-he
Grundformweihen
Wortbildung
mit ›Weihe‹ als Erstglied:
Weihbischof
· Weihbrunnen / Weihebrunnen · Weihefest / Weihfest · Weihegabe / Weihgabe · Weihehandlung · Weihehierarchie · Weiherede · weihevoll · Weihwasser
· mit ›Weihe‹ als Letztglied: Bischofsweihe · Denkmalweihe / Denkmalsweihe · Fahnenweihe · Glockenweihe · Jugendweihe · Kerzenweihe · Kirchweih · Kirchweihe · Kräuterweihe · Mädchenweihe · Namensweihe / Namenweihe · Priesterweihe · Tempelweihe · Wasserweihe
· mit ›Weihe‹ als Letztglied: Bischofsweihe · Denkmalweihe / Denkmalsweihe · Fahnenweihe · Glockenweihe · Jugendweihe · Kerzenweihe · Kirchweih · Kirchweihe · Kräuterweihe · Mädchenweihe · Namensweihe / Namenweihe · Priesterweihe · Tempelweihe · Wasserweihe
Bedeutungsübersicht
- 1. [Religion] feierliche Handlung
- 2. [gehoben] feierliche Stimmung, Feierlichkeit
- 3. [gehoben] Erhabenheit
eWDG
Bedeutungen
1.
Religion feierliche Handlung
a)
feierliche Handlung, durch die eine Person gesegnet und für das geistliche Amt bestimmt wird
b)
feierliche Handlung, durch die besonders ein kirchliches Gebäude gesegnet wird, bevor es in Gebrauch genommen wird
Beispiel:
hohe geistliche Würdenträger waren bei der Weihe des Doms, der Kirche, Kapelle zugegen
2.
gehoben feierliche Stimmung, Feierlichkeit
Beispiele:
die Weihe des Augenblicks, der Stunde empfinden
durch die musikalische Umrahmung erhielt die Feierstunde erst die rechte Weihe
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
weihen · 2Weihe · Weihrauch
weihen Vb. ‘durch eine religiöse Handlung heiligen, seiner religiösen Bestimmung übergeben, jmdm. (durch die Priesterweihe) ein geistliches Amt übertragen, jmdm. etw. widmen, stiften’, reflexiv ‘sich einer Sache verschreiben’, ahd. wīhen (8. Jh.), mhd. wīhen, wīen, wīchen, asächs. wīhian, mnd. wīen, wīgen, (mit dentalem Gleitlaut) mnl. wīden (aus älterem wīen), nl. wijden, afries. wīa, got. weihan und (mit grammatischem Wechsel) anord. vīgja, schwed. viga (germ. *wīhijan) sind von dem im Nhd. ausgestorbenen (im 19. Jh. nur noch mundartlich gebräuchlichen) und durch heilig ersetzten Adjektiv weich, ahd. wīh (8. Jh.), mhd. wīch, got. weihs ‘heilig’ (germ. *wīha-), substantiviert in asächs. wīh ‘Heiligtum, Tempel’, aengl. wēoh ‘Götzenbild’, anord. vē ‘heiliger Ort, Gerichtsstätte’, abgeleitet, dessen etymologischer Anschluß nicht gesichert ist. Erwogen wird Verbindung mit aind. vinákti ‘siebt, sichtet, sondert, trennt’, lat. victima ‘Opfertier, Opfer’ und Rückführung auf eine Wurzel ie. *u̯eik- ‘aussondern’. Für weihen ist dann von ‘zu gottesdienstlichen Zwecken aussondern’ auszugehen. Anders , der für die germ. Formen mit Nasalausfall rechnet, sie daher mit anord. in: ZfdA 64 (1927) 269 ff.Ving-Þōrr ‘Weihe-Thor’ (d. i. Thor, der weihende Gott) sowie mit aind. paḍviṁśa- (das, wenn nicht falsche Lesart, mit Nasal neben páḍbīśam, páḍvīśam) ‘Fessel, Fußfessel (eines Pferdes)’, griech. (Aorist) ímpsas (ἴμψας) ‘verbunden habend’ und lat. vincīre ‘binden, umwinden’ zusammenstellt und eine Ausgangsbedeutung ‘(magisch, religiös) gebunden’ erschließt. – 2Weihe f. ‘Feierlichkeit, feierliche Inbetriebnahme, kultische Handlung, mit der etw. oder jmd. in den Dienst Gottes gestellt wird’ (z. B. Altar-, Priesterweihe), ahd. wīhī(n) (8. Jh.), mhd. wīhe. Weihrauch m. aromatisches Räuchermittel, zu kultischen Zwecken verwendetes Harz des in Südarabien und Nordostafrika beheimateten Weihrauchbaumes, dessen Gebrauch in der christlichen Kirche, anfangs als Opfergabe, seit dem 7. Jh. nachgewiesen ist, ahd. wīhrouh (8. Jh.; zuerst südd.-rhein., von dort ins Md. und Nd. vordringend), mhd. wī(h)rouch, asächs. wīhrōk, mnl. wierooc, nl. wierook, eigentlich ‘heiliger Rauch’ (zum Grundwort s. Rauch).
Typische Verbindungen zu ›Weihe‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Weihe‹.
akademisch
allerhoch
anglikanisch
Austeilung
bischöflich
Dreikönigskirche
Empfang
empfangen
empfehlen
erfolgen
feierlich
Frauenkirche
Gültigkeit
Hauptaltar
Hochaltar
hoeheren
Klosterkirche
Konsekration
museal
nieder
Palmzweig
priesterlich
sakral
sakramental
Segnung
Taufwasser
verleihen
Volksaltar
vollziehen
Weihe
Verwendungsbeispiele für ›Weihe‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich empfinde genau wie du die Weihe dieses
hohen Gewölbes mit den bunten Fenstern im spärlichen Licht.
[Goote, Thor [d.i. Langsdorff, Werner von]: Die Fahne Hoch!, Berlin: Zeitgeschichte-Verlag 1933 [1933], S. 307]
Daher bedarf es einer besonderen Weihe für
jeden, der an der Gemeinschaft teilnehmen will.
[Meyer, Eduard: Geschichte des Altertums, Bd. III. In: Geschichte des Altertums, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1901], S. 31389]
Das heißt viel in diesem Land, das sind die höheren
Weihen.
[Die Zeit, 26.09.1997, Nr. 40]
Viele geben sich in einer Art Weihe einen
eigenen Namen.
[Die Zeit, 14.11.2011 (online)]
Doch steinig ist der Weg zu den Weihen der
Literatur.
[Die Zeit, 23.02.2009, Nr. 08]
Zitationshilfe
„Weihe“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Weihe#1>.
Weihe, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Weihe · Nominativ Plural: Weihen
Aussprache
Worttrennung Wei-he
Wortbildung
mit ›Weihe‹ als Letztglied:
Gabelweihe
· Kronweihe · Königsweihe · Rohrweihe · Wiesenweihe
eWDG
Bedeutung
schlanker, langbeiniger Raubvogel von der Größe eines Bussards
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Weih · 1Weihe · Gabelweihe
Weih m. heute meist 1Weihe f. (im 17. Jh. entwickelt aus den schwachen Pluralformen des Maskulinums), Name eines in mehreren Arten auftretenden Greifvogels, ahd. wīo m. (8. Jh.), mhd. wīe, wīge, wīhe, wīwe m., mnd. wīe, wīge m. f., mnl. wīwe, wīe, wūwe, wouwe, nl. wouw m.; vgl. auch den zweiten Wortteil in anord. langvē m. ‘Alk’ (Art wilde Fettgans). Herkunft unbekannt. Vielleicht zu der unter 2Weide (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *u̯ei-, *u̯eiə- ‘gehen, auf etw. losgehen, etw. erstreben, erjagen, verfolgen, ersehnen’ sowie ‘Weg, Reihe’ gehörig und als ‘Jäger’ zu deuten? Oder angesichts einer Grundform germ. *wīwa- lautnachahmenden Ursprungs? Weitere Erklärungsversuche bei Ahd. Tierbezeichnungen (1973) 168 ff. Gabelweihe f. Rotmilan, mit auffällig gegabeltem Schwanz (18. Jh.).
Zitationshilfe
„Weihe“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Weihe#2>.
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