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Wehklagen, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Wehklagens · wird nur im Singular verwendet
Aussprache [ˈveːklaːgn̩]
Worttrennung Weh-kla-gen
Grundformwehklagen
DWDS-Vollartikel

Bedeutung

das Äußern seelischer Not, (körperlicher) Schmerzen; das (öffentliche) Äußern von Unzufriedenheit, Ärger
siehe auch Wehklage
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein lautes, heftiges, großes, ständiges, allgemeines, kollektives Wehklagen
als Akkusativobjekt: ein Wehklagen anstimmen, anheben, auslösen
in Präpositionalgruppe/-objekt: in Wehklagen einstimmen, ausbrechen, verfallen; einen, keinen Grund zum Wehklagen haben
mit Genitivattribut: das Wehklagen der Branche
in Koordination: Heulen, Jammern und Wehklagen
Beispiele:
Im Vorjahr gab die Deutsche Bahn […] für den Neu‑ und Ausbau von Strecken […] insgesamt 2,3 Milliarden Euro aus. Rein rechnerisch entfielen […] 70 bis 115 Millionen Euro auf den Artenschutz. Naturschützer zeigen wenig Verständnis für solche Rechnungen und das oft angestimmte Wehklagen über Bauverzögerungen. [Welt am Sonntag, 19.01.2020]
Wenn ich [ein Syrer] etwas dringend brauche, dann eine Auszeit. Ich sehne mich nach ausgelassenen Stunden, in denen ich den Krieg, das Wehklagen, den Schmerz für einen kurzen Moment vergessen kann. Menschen auf der ganzen Welt fahren gerade in den Sommerurlaub. Wir Syrer können das Land nicht verlassen, […]. [Süddeutsche Zeitung, 09.08.2018]
Das Wehklagen über die langen Studienzeiten spiegelt in erster Linie die Tatsache wider, daß inzwischen siebzig Prozent aller Studierenden neben dem Studium arbeiten müssen. Die öffentliche Studienfinanzierung ist so gut wie abgeschafft, was der skandalös niedrige Anteil von fünfzehn Prozent Bafög‑Empfängern belegt. [Die Zeit, 05.02.1998]
Die Toten wurden [nach dem Schiffsunglück vor der westafrikanischen Küste] ins Connaught Hospital [in Freetown] gebracht, vor dessen Tor sich verzweifelte Menschen drängen, um vermißte Angehörige zu identifizieren. Kein lautes Wehklagen ist zu hören, nur stummer Schmerz auf allen Gesichtern. [Die Zeit, 19.07.1996]
Das Ende der Welt ist nahe: Kriege, Hungersnöte, Pestepidemien und ein Massensterben werden das Finale ankündigen. Am Tag des Gerichts erschallen die Posaunen, die »Hure Babylon« stürzt unter gewaltigem Wehklagen. So steht es zumindest im letzten Buch des Neuen Testaments, der »Offenbarung« oder »Apokalypse« (griechisch: Enthüllung). [Buch der Offenbarung. In: Aktuelles Lexikon 1974–2000. München: DIZ 2000 [1995]]

letzte Änderung:

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Gejammer · Jammer · Klage · Klagegesang · Klagelied(er) · Wehgeschrei · Wehklagen  ●  Lamento ugs.
Oberbegriffe

Geheul · Gejammer · Gezeter · Herumgejammer · Jammer · Jammerei · Klage · Lamento · Wehgeschrei · Wehklagen · klagende Laute
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Wehklagen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wehklagen‹.

Zitationshilfe
„Wehklagen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wehklagen>.

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