Wegkreuz, das
Bedeutungsübersicht
DWDS-Vollartikel
Bedeutungen
1.
Wegkreuz
(Awoero, CC BY-SA 3.0)
an einer Wegkreuzung, am Weges- oder Straßenrand stehendes (häufig als Kruzifix gestaltetes) Kreuz
Wegkreuze finden sich vor allem in katholisch geprägten Gegenden. Sie dienen unter anderem als Zeichen von Volksfrömmigkeit und zum Gedenken an Ereignisse oder verstorbene Personen.
Beispiele:
Wegkreuze erzählen Lebensgeschichten von
Arbeit und Mühe, von Hoffnung und Leid. Sie zeugen von Dank und der Suche
nach dem Schutz und Segen Gottes. Und manches
Wegkreuz steht am Straßenrand zur Erinnerung an
einen verunglückten Menschen und als Mahnmal für uns. [Südkurier, 16.08.2008]
Wegkreuze findet man überall in den Dörfern
und in Städten, an Wegen und im freien Feld. Als Sinnbild christlichen
Glaubens wurden diese Kreuze – teils aus Holz oder aus Stein – zur
Erinnerung an irgendein besonderes Geschehen errichtet. [Saarbrücker Zeitung, 12.06.2001]
Unterschieden werden Gedächtniskreuze, Votivkreuze, Hofkreuze,
Sühnekreuze, Segenskreuze, Missionskreuze, Grenzkreuze, Dankkreuze oder
einfache Flurkreuze. Die volkstümlichen Kleinkunstwerke wurden meist aus
privater Initiative errichtet. Früher dienten
Wegkreuze Fuhrleuten, Pilgern und Wanderern als
Orientierungspunkt in der Landschaft. Deshalb stehen die meisten auch an
Weg‑ oder Straßenrändern, Weggabelungen oder Kreuzungen. [Landshuter Zeitung, 18.08.2015]
Pestkreuze wurden zum Gedenken an die Opfer der großen Pestepidemien
im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit errichtet. […] Pestkreuze sind
[…] Sonderformen der sogenannten
Wegekreuze oder Flurkreuze, die vor allem in
katholischen Gebieten sehr häufig sind. Sie finden sich an Straßen,
Kreuzungen, am Feldrand oder im Wald. Sie sind meistens als Kruzifixe
ausgearbeitet. Die Kreuze wurden übrigens häufig dort aufgestellt, wo sich
ein Unfall oder ein Verbrechen ereignet hatte. [Rhein-Zeitung, 25.07.2011]
Symbole des tiefen Volksglaubens sind die vielen
Wegkreuze, die überall im Hunsrück und am
Mittelrhein an den Tod Jesu Christi am Kreuz erinnern. [Rhein-Zeitung, 13.04.2006]
Im alten Dorfkern, neben blühenden Flachsfeldern, unter Baumgruppen
– überall stehen Wegekreuze, mal mit Kruzifix, mal
ohne, hier hölzern, dort schmiedeeisern. [Frankfurter Rundschau, 09.03.2000]
2.
kreuzförmige Anordnung von Wegen
siehe auch Kreuzweg (1), Wegkreuzung
Beispiele:
Die derzeit fertigen Höfe, Durchgänge und Passagen bilden ein Wegekreuz. Der Perusahof [eine Straße in München] führt von der Theatinerstraße hinein zum Kreuzungspunkt der Achsen. [Süddeutsche Zeitung, 09.02.2001]
In Italien, Frankreich und England sowie teilweise auch in
Mitteleuropa war der Küchengarten üblicherweise ein ummauertes, rechteckiges
Geviert und lag vorzugsweise in der Nähe einer Quelle oder in Hausnähe. Ein
Wegkreuz unterteilte den Garten, wobei in der
Mitte häufig ein Brunnen stand. [Neue Zürcher Zeitung, 05.06.1999]
Damit es in einem Bauerngarten dennoch nicht aussieht wie Kraut und
Rüben, geben in der Regel geometrisch angelegte Wege aus Kies oder
Rindenmulch im vermeintlichen Durcheinander Halt. »Nach dem Vorbild der
Klöster wurde das Wegekreuz eingeführt, vielfach mit
einem Mittelrondell«[…]. [Dresdner Neueste Nachrichten, 04.04.2018]
Der Architekt, der den Denkmalschutz in seinen Projekten immer
mitbedenkt, entwarf ein »unterirdisches Wegekreuz«,
das die beiden Museen und das Museumsquartier miteinander verbindet. [Der Standard, 05.10.2012]
Der barocke Garten ist durch ein Wegekreuz
und seitliche, von alten Buchshecken umsäumte Wege in zweimal acht
Kompartimente
(= Abteilungen)
aufgeteilt. [Rhein-Zeitung, 07.09.2012]
Das Foyer ist glücklicherweise als offenes
Wegekreuz mit integrierter Ausstellungshalle
angelegt, so dass die Bedrückung gerade so groß ist, um mit angehaltenem
Atem über die Aufzüge in die Büroetagen zu gelangen. [Berliner Zeitung, 01.09.1999]
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