wegkriegen
Bedeutungsübersicht
- 1. [Jargon] ...
- 2. ⟨jmd. kriegt etw. weg⟩ fortbringen
- 3. ⟨jmd. kriegt etw. weg⟩ sich etw. (Unangenehmes, Schlimmes) zuziehen; abkriegen
- 4. [veraltet] ⟨jmd. kriegt etw. weg⟩ begreifen, erfassen
Duden, GWDS, 1999 und DWDS
Bedeutungen
1.
Jargon
a)
⟨jmd. kriegt etw. weg⟩
Synonym zu wegbringen (2)
Beispiele:
So entstehen die gefürchteten schwarzen
Tee‑Ränder im Inneren der Tassen, wie sie auch
menschliche Teetrinker gern produzieren – genau
die Ränder, die so schwer wieder
wegzukriegen sind. [Die Welt, 03.07.2015]
[…] die Idee, dass wir
versuchen, alle menschlichen Schwächen
pharmazeutisch
wegzukriegen, ist in
Zeiten von Prozac, Viagra und Amphetaminen ja
auch gar nicht so absurd. [Süddeutsche Zeitung, 15.04.2011]
Das Thema war nicht
wegzukriegen aus den
Köpfen der Schüler. [Berliner Zeitung, 08.12.2001]
Wenn man die ultrafeinen Stäube aus der
Luft wegkriegen will,
muß man die Benzinmotoren mit einbeziehen –
sonst löst man nur die Hälfte des Problems. [Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, 2000 [1999]]
»Mit Ihrem alten Staubsauger krieg’ ich die Hundehaare aber nicht weg.« [Die Zeit, 25.06.1971]
b)
⟨jmd., etw. kriegt jmdn. weg⟩
Synonym zu wegbringen (1)
Beispiele:
Die beiden sind ganz sicher: »Wir werden
hier alt. Niemand wird uns je von hier
wegkriegen.« [Bild am Sonntag, 20.06.1999]
Der Sänger ist nicht vom Fenster
wegzukriegen. [Die Welt, 14.01.2014]
[…] keiner
kriegt uns hier
weg, solange am
Tisch erzählt wird. [Die Zeit, 27.01.2003]
Geht das nicht allen Menschen so und
wenn die junge Frau etwas Neues sieht, und da
ist sie ja auch aus lauter Neugier nicht vom
Schaufenster
wegzukriegen. [Brief von Ernst G. an Irene G. vom 09.02.1943, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
übertragen 1830 wurde die Steuer auf Bier
aufgehoben, um die Leute vom Gin
wegzukriegen. [Süddeutsche Zeitung, 30.01.2016]
2.
⟨jmd. kriegt etw. weg⟩fortbringen
Beispiele:
[…]
[Die Körper-]Masse
schiebt. Freilich nur bis zu einem gewissen Grad,
irgendwann wird der Vorteil zum aerodynamischen
Problem. »Außerdem sind das dann keine Muskeln
mehr, sondern nur passive Massen, die man am Start
erst mal wegkriegen und auf
der Bahn lenken muss.« [Die Zeit, 11.02.2010]
Der Verkehr auf der Straße ist für kürzere
Strecken flexibler als auf dem Wasser. Andererseits
kriegt man mit dem
Schiff mehr weg. Deshalb
sollte man für weite Strecken Schiffe
nehmen. [die tageszeitung, 13.05.1995]
Aber allein darf man nie in sein Zimmer
gehen – es ist eine Zauberei im Zimmer, die macht,
daß man eins zwei den Fuß nicht vom Boden
wegkriegen kann und so
stehen muß, bis der Theodor kommt und einen mit
einem Sprüchel wieder losmacht. [Hofmannsthal, Hugo von: Der Unbestechliche. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1923], S. 92589]
3.
⟨jmd. kriegt etw. weg⟩sich etw. (Unangenehmes, Schlimmes) zuziehen; abkriegen
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: sein Fett wegkriegen
Beispiele:
Hillary Clinton ist es gewohnt, dass sie ihr
Fett wegkriegt. [Die Zeit, 30.09.2016 (online)]
[…] die Bedingungen
und die Umstände werden von den Bäuerinnen
schonungslos als hart, anstrengend und
problematisch beschrieben. Vor allem die Männer
kriegen ihr Fett
weg. Oft gibt der Mann
nach wie vor das Kommando an, was jeweils zu tun
ist – wenn er im Haus ist. [Die Zeit, 28.10.1983]
4.
veraltet ⟨jmd. kriegt etw. weg⟩begreifen, erfassen
Beispiel:
Da ist nun dieser Leuchtturm von Arkona. er
heult mit seiner Sirene, daß es ein Grausen ist,
aber es ist so seltsam, genau
kriegt man nicht
weg, von wo er heult. [Neues Deutschland, 24.12.1959]
letzte Änderung:
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
abbekommen ·
entfernt werden können ·
gelöst bekommen ·
losbekommen ●
abkriegen ugs. ·
gelöst kriegen ugs. ·
loskriegen ugs. ·
wegkriegen ugs.
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