Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
Für Ihre Abfrage nach Treiben gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
  • 1Treiben, das
    1. das geschäftige Sich-Regen, das dauernde Hin und Her, das Getriebe

  • 2Treiben, das
    1. [Jägersprache] ...
      1. 1. Treibjagd
      2. 2. Gelände, in dem 1 stattfindet

Treiben, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Treibens · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Trei-ben
Wortbildung  mit ›Treiben‹ als Letztglied: Faschingstreiben · Fasnachtstreiben · Fastnachtstreiben · Jahrmarktstreiben / Jahrmarkttreiben · Karnevalstreiben · Schneetreiben · Sporttreiben
eWDG

Bedeutung

das geschäftige Sich-Regen, das dauernde Hin und Her, das Getriebe
Beispiele:
das Leben und Treiben in der Großstadt, auf der Straße, auf dem Bahnhof
auf dem Markt herrschte ein reges, geschäftiges, emsiges, buntes Treiben
das närrische Treiben (= der Faschingstrubel)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
treiben · Treiben · Treiber · Treibeis · Treibjagd · abtreiben · abgetrieben · Abtreibung · antreiben · Antreiber · Antrieb · auftreiben · Auftrieb · vertreiben · Vertrieb
treiben Vb. ‘vorwärtsbewegen, fortjagen, sich mit etw. beschäftigen’, ahd. trīban (8. Jh.), mhd. trīben, asächs. drīƀan, mnd. mnl. drīven, nl. drijven, aengl. drīfan, engl. to drive, anord. drīfa, schwed. driva, got. dreiban (germ. *dreiban) sowie die unter Trieb und Trift (s. d.) behandelten Substantive lassen sich lediglich vergleichen mit lit. drìbti ‘in Flocken niederfallen, schlaff, schlapp werden’ (vgl. anord. drif, drīfa, drīft, dript ‘Schneegestöber’). Ob ein daraufhin angenommenes ie. *dhreibh- ‘treiben, stoßen’ an die unter Treber, Trester, trübe (s. d.) genannte Wurzel ie. *dher(ə)- ‘trüber Bodensatz einer Flüssigkeit, Schmutz’, auch ‘matschiges Wetter’, angeschlossen werden kann, ist ungewiß. – Treiben n. ‘geschäftiges Tun, Treibjagd’ (18. Jh.). Treiber m. ‘wer bei der Treibjagd den Schützen das Wild zutreibt, wer ein (Arbeits-, Last)tier führt, Vieh (auf die Weide) treibt, Antreiber’, ahd. trībāri (11. Jh.), mhd. trīber, mnd. drīver; als Jagdausdruck seit dem 17. Jh. Treibeis n. ‘auf Gewässern treibende Eisschollen’ (Anfang 18. Jh.). Treibjagd f. (18. Jh.). abtreiben Vb. ‘in eine andere (nicht gewünschte) Richtung bringen, vom Kurs abkommen, eine Schwangerschaft abbrechen, Vieh mit sich forttreiben’, ahd. abatrīban (Hs. 12. Jh.), mhd. abetrīben ‘ver-, forttreiben’; veraltet ist heute die Bedeutung ‘abhetzen, durch Treiben erschöpfen’ (seit Anfang 16. Jh.), erhalten in abgetrieben Part.adj. ‘abgehetzt, erschöpft, kraftlos’, häufig von Zug-, Reittieren (16. Jh.); Abtreibung f. ‘Schwangerschaftsabbruch’ (Anfang 16. Jh.). antreiben Vb. ‘(ein Tier) vorwärtstreiben, jmdn. zu größeren Leistungen, zur Eile drängen, anschwemmen, künstlich zum Treiben bringen’, mhd. anetrīben ‘tun, anstiften, ausüben, fortsetzen’; Antreiber m. ‘wer andere (zur Arbeit) antreibt’ (15. Jh.); Antrieb m. ‘Anstoß, Anreiz, Beweggrund’, in der Technik ‘die einer technischen Vorrichtung zugeführte Bewegungsenergie, Teil einer Maschine, die diese Energie liefert oder überträgt’ (16. Jh.). auftreiben Vb. ‘in die Höhe treiben, aus der Ruhe aufscheuchen, aufblähen, Vieh zum Verkauf auf den Markt bringen, ausfindig machen’, ahd. ūftrīban ‘erhöhen, (eine Fähre) stromaufwärts treiben’ (11. Jh.), mhd. ūftrīben ‘emportreiben, errichten, erbauen, beunruhigen, auferlegen, sich erheben’; Auftrieb m. in der Physik ‘der Schwerkraft entgegengesetzte Kraft, Aufwärtsdruck’, übertragen ‘(Auf)schwung, Elan, Schaffenskraft’ (19. Jh.). vertreiben Vb. ‘verjagen, (Zeit) verkürzen, kurzweilig gestalten, Waren (im großen) verkaufen’, ahd. firtrīban ‘vertreiben, verstoßen, entfernen’ (8. Jh.), mhd. vertrīben; Vertrieb m. ‘Verkauf von Waren’ (16. Jh.), ‘Abteilung eines Betriebes, die die Bestellung und Auslieferung der Waren besorgt’ (20. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Treiben‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Treiben‹.

Verwendungsbeispiele für ›Treiben‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich spreche hier nicht von dem zügellosen Treiben an manchen Höfen. [Wölfl, Norbert: Die wiedergefundene Zärtlichkeit, Genf u. a.: Ariston 1995 [1983], S. 56]
Also wurden wir irgendwann hinausgeschickt und unser Treiben war zu Ende. [Stadler, Arnold: Sehnsucht, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2002, S. 184]
Das Jetzt des Treibens hat nur unter ungeschlossenen Dingen Platz, um zu verwirklichen, um seine Inhalte wachsend manifest zu machen. [Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 1, Berlin: Aufbau-Verl. 1954, S. 305]
Es wäre unter der Würde der Wissenschaft gewesen, sich um das Treiben der Kinder zu bekümmern. [Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1910], S. 5553]
Eines Tages kam das österliche Treiben den Medien zu Ohren. [Die Zeit, 28.03.1997, Nr. 14]
Zitationshilfe
„Treiben“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Treiben#1>.

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Treiben, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Treibens · Nominativ Plural: Treiben
Aussprache 
Worttrennung Trei-ben
Grundformtreiben
Wortbildung  mit ›Treiben‹ als Letztglied: Haberfeldtreiben · Kesseltreiben · Klausentreiben · Schüsseltreiben

Bedeutungsübersicht

  1. [Jägersprache] ...
    1. 1. Treibjagd
    2. 2. Gelände, in dem 1 stattfindet
eWDG

Bedeutung

Jägersprache
1.
Treibjagd
Beispiele:
ein Treiben veranstalten
das Treiben dauerte zwei Stunden
2.
Gelände, in dem 1 stattfindet
Beispiel:
[…] der Hirsch steckt noch im Treiben […] [ LönsMümmelmann4,108]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
treiben · Treiben · Treiber · Treibeis · Treibjagd · abtreiben · abgetrieben · Abtreibung · antreiben · Antreiber · Antrieb · auftreiben · Auftrieb · vertreiben · Vertrieb
treiben Vb. ‘vorwärtsbewegen, fortjagen, sich mit etw. beschäftigen’, ahd. trīban (8. Jh.), mhd. trīben, asächs. drīƀan, mnd. mnl. drīven, nl. drijven, aengl. drīfan, engl. to drive, anord. drīfa, schwed. driva, got. dreiban (germ. *dreiban) sowie die unter Trieb und Trift (s. d.) behandelten Substantive lassen sich lediglich vergleichen mit lit. drìbti ‘in Flocken niederfallen, schlaff, schlapp werden’ (vgl. anord. drif, drīfa, drīft, dript ‘Schneegestöber’). Ob ein daraufhin angenommenes ie. *dhreibh- ‘treiben, stoßen’ an die unter Treber, Trester, trübe (s. d.) genannte Wurzel ie. *dher(ə)- ‘trüber Bodensatz einer Flüssigkeit, Schmutz’, auch ‘matschiges Wetter’, angeschlossen werden kann, ist ungewiß. – Treiben n. ‘geschäftiges Tun, Treibjagd’ (18. Jh.). Treiber m. ‘wer bei der Treibjagd den Schützen das Wild zutreibt, wer ein (Arbeits-, Last)tier führt, Vieh (auf die Weide) treibt, Antreiber’, ahd. trībāri (11. Jh.), mhd. trīber, mnd. drīver; als Jagdausdruck seit dem 17. Jh. Treibeis n. ‘auf Gewässern treibende Eisschollen’ (Anfang 18. Jh.). Treibjagd f. (18. Jh.). abtreiben Vb. ‘in eine andere (nicht gewünschte) Richtung bringen, vom Kurs abkommen, eine Schwangerschaft abbrechen, Vieh mit sich forttreiben’, ahd. abatrīban (Hs. 12. Jh.), mhd. abetrīben ‘ver-, forttreiben’; veraltet ist heute die Bedeutung ‘abhetzen, durch Treiben erschöpfen’ (seit Anfang 16. Jh.), erhalten in abgetrieben Part.adj. ‘abgehetzt, erschöpft, kraftlos’, häufig von Zug-, Reittieren (16. Jh.); Abtreibung f. ‘Schwangerschaftsabbruch’ (Anfang 16. Jh.). antreiben Vb. ‘(ein Tier) vorwärtstreiben, jmdn. zu größeren Leistungen, zur Eile drängen, anschwemmen, künstlich zum Treiben bringen’, mhd. anetrīben ‘tun, anstiften, ausüben, fortsetzen’; Antreiber m. ‘wer andere (zur Arbeit) antreibt’ (15. Jh.); Antrieb m. ‘Anstoß, Anreiz, Beweggrund’, in der Technik ‘die einer technischen Vorrichtung zugeführte Bewegungsenergie, Teil einer Maschine, die diese Energie liefert oder überträgt’ (16. Jh.). auftreiben Vb. ‘in die Höhe treiben, aus der Ruhe aufscheuchen, aufblähen, Vieh zum Verkauf auf den Markt bringen, ausfindig machen’, ahd. ūftrīban ‘erhöhen, (eine Fähre) stromaufwärts treiben’ (11. Jh.), mhd. ūftrīben ‘emportreiben, errichten, erbauen, beunruhigen, auferlegen, sich erheben’; Auftrieb m. in der Physik ‘der Schwerkraft entgegengesetzte Kraft, Aufwärtsdruck’, übertragen ‘(Auf)schwung, Elan, Schaffenskraft’ (19. Jh.). vertreiben Vb. ‘verjagen, (Zeit) verkürzen, kurzweilig gestalten, Waren (im großen) verkaufen’, ahd. firtrīban ‘vertreiben, verstoßen, entfernen’ (8. Jh.), mhd. vertrīben; Vertrieb m. ‘Verkauf von Waren’ (16. Jh.), ‘Abteilung eines Betriebes, die die Bestellung und Auslieferung der Waren besorgt’ (20. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Treiben‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Treiben‹.

Verwendungsbeispiele für ›Treiben‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich spreche hier nicht von dem zügellosen Treiben an manchen Höfen. [Wölfl, Norbert: Die wiedergefundene Zärtlichkeit, Genf u. a.: Ariston 1995 [1983], S. 56]
Also wurden wir irgendwann hinausgeschickt und unser Treiben war zu Ende. [Stadler, Arnold: Sehnsucht, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2002, S. 184]
Das Jetzt des Treibens hat nur unter ungeschlossenen Dingen Platz, um zu verwirklichen, um seine Inhalte wachsend manifest zu machen. [Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 1, Berlin: Aufbau-Verl. 1954, S. 305]
Es wäre unter der Würde der Wissenschaft gewesen, sich um das Treiben der Kinder zu bekümmern. [Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1910], S. 5553]
Eines Tages kam das österliche Treiben den Medien zu Ohren. [Die Zeit, 28.03.1997, Nr. 14]
Zitationshilfe
„Treiben“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Treiben#2>.

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