Stilist, der
eWDG
Bedeutung
jmd., der die sprachlichen Ausdrucksformen (sehr gut) beherrscht
Beispiel:
der Autor des Buches ist ein hervorragender Stilist
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Stil · Stilist · Stilistik · stilistisch · stilisieren
Stil m. ‘zweckabhängige Art und Weise des schriftlichen und mündlichen sprachlichen Ausdrucks, charakteristische Ausdrucksform in Kultur und Kunst’, Entlehnung (1. Hälfte 15. Jh.) von lat. stilus ‘spitzer Gegenstand, Pfahl, Stiel, Stengel, Griffel zum Schreiben’, übertragen ‘das Schreiben, schriftliche Abfassung, Darstellung, Ausdrucksweise, Schreibart, Literatur, Sprache’, mlat. auch ‘Gewohnheit, Herkommen.’ Im Dt. zuerst ‘Schreibgriffel’ und ‘schriftliche und mündliche Ausdrucksweise, Darstellungsart’, besonders die ‘übliche Form der Abfassung von (amtlichen) Schriftstücken, der Rechtsprechung und Prozeßordnung’, dann (seit dem 17. Jh.) übertragen auf die Ausdrucksform in Musik und bildender Kunst sowie auf die jmdm. entsprechende ‘spezielle Lebensweise und Lebensführung’, neuerdings auch ‘Art, Technik der Ausübung einer Sportart’ (1. Hälfte 20. Jh.). Die bis Anfang des 19. Jhs. geltende Schreibung Styl beruht (wie bei frz. engl. style) auf einer orthographischen Variante, entstanden aus einer irrtümlichen Verbindung des Wortes mit griech. stȳ́los (στῦλος) ‘Säule, Pfeiler’. – Stilist m. ‘wer einen bestimmten (guten) Stil schreibt’, anfangs ‘(Prosa)schriftsteller’ (18. Jh.). Stilistik f. ‘Stilkunde, Lehre vom sprachlichen Ausdruck und seinen Mitteln’ (um 1800). stilistisch Adj. ‘den Stil betreffend’ (19. Jh.). stilisieren Vb. ‘einen Text abfassen, formulieren’ (17. Jh.), ‘natürliche Strukturen in künstlerisch abstrahierter Form darstellen, typisieren’ (18. Jh.), mit negativem Unterton ‘verkünsteln, einengen, schematisieren’ (18. Jh.); gebildet zum Substantiv.
Typische Verbindungen zu ›Stilist‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Stilist‹.
Verwendungsbeispiele für ›Stilist‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Am dritten Tag aber rauscht ein vollendeter Stilist auf unsere Gruppe zu.
[Die Zeit, 14.02.2011, Nr. 07]
Das muß den Stilisten das Recht geben, aufführungspraktisch zu experimentieren, beispielsweise nach rückwärts, historischkritisch.
[Die Zeit, 21.11.1986, Nr. 48]
Er war ein grandioser Stilist auf der Suche nach den Verlusten seiner Zeit.
[Süddeutsche Zeitung, 24.02.2001]
Zwei Stilisten haben sich da gefunden, die Musik strömen lassen.
[Süddeutsche Zeitung, 10.07.2000]
Allerdings hat er sein ganzes Leben auch nur acht gedreht – genug, ihn als einen der wichtigsten Stilisten des japanischen Kinos auszuweisen.
[Die Welt, 19.04.2001]
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