Kotau, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kotaus · Nominativ Plural: Kotaus
Aussprache [koˈtaʊ̯]
Worttrennung Ko-tau
Herkunft zu kētóuchines ‘schlagen (mit dem Kopf)’
eWDG
Bedeutung
abwertend demütige, tiefe Verbeugung
Beispiele:
ein unterwürfiger Kotau
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kotau m. ‘tiefe Verbeugung, demütige Ehrerweisung’, besonders in der Wendung vor jmdm. Kotau machen ‘sich demütig, unterwürfig verhalten’ nach chin. kētóu ‘schlagen (mit dem Kopf)’, im chinesischen Hofzeremoniell der Kaiserzeit eine Verbeugung auf den Knien, bis die Stirn den Boden berührt (vor dem Kaiser und seinen Repräsentanten). Der Ausdruck begegnet seit etwa 1900 im Dt. und folgt in Schriftbild und Lautung der damaligen Umschrift kou-tou.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Beugemann ·
Bückling ·
Ergebenheitsbekundung ·
Kniefall ·
Kotau ·
Kratzfuß ·
Selbsterniedrigung ·
Unterwerfung ·
Unterwerfungsgeste ●
Proskynese geh., veraltet, historisch
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Kotau‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kotau‹.
Verwendungsbeispiele für ›Kotau‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Denselben Kotau vor dem »Führer« hatten noch 79 weitere Städte vollzogen.
[Die Zeit, 20.05.1966, Nr. 21]
Diese verweigerten den Kotau und zeigten damit deutlich, dass sie sich nicht unterordnen wollten.
[Die Zeit, 12.06.2012, Nr. 01]
Jetzt auch noch einen Kotau zu fordern, halte er jedoch für ungut.
[Süddeutsche Zeitung, 03.06.2002]
Auch wenn der alte Mann in Rom einen Kotau gemacht hat.
[Süddeutsche Zeitung, 21.01.2002]
Für diese Zusage haben sie sich manchen Kotau eingehandelt und manches Lob.
[Die Zeit, 02.07.1998, Nr. 28]
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