Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Verbeugung, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Verbeugung · Nominativ Plural: Verbeugungen
Aussprache  [fɛɐ̯ˈbɔɪ̯gʊŋ]
Worttrennung Ver-beu-gung
Wortzerlegung verbeugen -ung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
beugen · Beugung · Beuge · verbeugen · Verbeugung · vorbeugen
beugen Vb. ‘nach unten biegen, krumm machen, neigen’, ahd. bougen ‘beugen, biegen, krümmen, neigen’ (10./11. Jh.), mhd. böugen, asächs. bōgian, aengl. bīegan, anord. beygja, schwed. böja. Das Kausativum germ. *baugjan (eigentlich ‘biegen machen’) ist gebildet zu dem unter biegen (s. d.) behandelten starken Verb, das in den germ. Sprachen weitgehend intransitive Bedeutung hat. Da im Hd. biegen aber überwiegend transitiv gebraucht wird, haben sich beugen und biegen einander so weit genähert, daß sie semantisch nicht immer klar zu scheiden sind. beugen ist vor allem ‘niederbeugen’, übertragener Gebrauch ist häufiger als bei biegen: seinen Stolz beugen (‘brechen’); sich beugen ‘nachgeben, sich fügen’; fachsprachlich das Recht beugen ‘willkürlich verdrehen’; Lichtstrahlen, Ultrakurzwellen beugen (‘brechen, ablenken’). Bei den Grammatikern steht beugen seit etwa 1400 (in dt. Donat-Ausgaben) für ‘deklinieren’ (lat. dēclīnāre), seit etwa 1700 für ‘flektieren’, vgl. noch heute Substantive beugen, schwach, stark gebeugte Verben. – Beugung f. entsprechend den Bedeutungen von beugen seit Anfang des 15. Jhs. belegt; als Fachwort der Grammatik vereinzelt (um 1400, Donat) für lat. dēclīnātio, doch im Sinne von ‘Konjugation’; danach erst wieder im 17. Jh. für ‘Flexion’. Beuge f. ‘gebeugte Stellung, innere Seite des gebeugten Armes, Beines’, mhd. biuge ‘Krümmung, Biegung’. In allgemeiner Verwendung meist durch Beugung ersetzt, geläufig dagegen in Rumpf- und Kniebeuge. verbeugen Vb. in frühnhd. Zeit gleichbed. mit verbiegen ‘durch Herunterdrücken krümmen’; heute reflexiv (beim Grüßen oder als Zeichen der Ehrerbietung) ‘Kopf und Oberkörper nach vorn neigen’ (seit 18. Jh.); dazu Verbeugung f. (18. Jh.). vorbeugen Vb. ‘durch rechtzeitige Vorsorge etw. zu verhüten suchen’ (16. Jh.), ‘nach vorn, vorwärts beugen’ (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Verbeugung · Verneigung (vor)
Assoziationen

Diener · Knicks · Verbeugung · Verneigung  ●  Kratzfuß veraltet · Ehrenbezeigung geh. · Reverenz geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Verbeugung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Verbeugung‹.

Verwendungsbeispiele für ›Verbeugung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er nickt ihr erneut zu, macht dabei sogar eine kleine Verbeugung. [Süddeutsche Zeitung, 07.11.2000]
Als er sie wieder zu ihrem Platz zurückgebracht hatte, bedankte er sich mit einer Verbeugung. [Schulze, Ingo: Simple Storys, Berlin: Berlin-Verl. 1998, S. 244]
Hier darf der Herr auch vor unbekannten Damen seine einladende Verbeugung machen. [Graudenz, Karlheinz u. Pappritz, Erica: Etikette neu, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1967 [1956], S. 340]
Vielleicht stellt der Band nur eine kleine Verbeugung vor der Industrie dar. [Die Zeit, 15.02.1954, Nr. 07]
Mit einer tiefen Verbeugung bedankte er sich am Ausgang persönlich bei jedem einzelnen Kunden. [Der Tagesspiegel, 02.06.2002]
Zitationshilfe
„Verbeugung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Verbeugung>.

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