Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Geiger, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Geigers · Nominativ Plural: Geiger
Aussprache 
Worttrennung Gei-ger
Wortzerlegung geigen 1-er
Wortbildung  mit ›Geiger‹ als Erstglied: Geigerin · geigerisch  ·  mit ›Geiger‹ als Letztglied: Kaffeehausgeiger · Primgeiger · Stehgeiger · Tanzgeiger · Teufelsgeiger
eWDG

Bedeutung

jmd., der (beruflich) Geige spielt
Beispiel:
der erste Geiger (= Konzertmeister)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Geige · geigen · Geiger
Geige f. viersaitiges Streichinstrument, ‘Violine’. Man hat versucht, die erst spät bezeugte und nur im Dt. heimische Bezeichnung des Musikinstruments ahd. gīga (Hs. 12. Jh.), mhd. gīge aus den Armbewegungen mit dem Bogen zu erklären, was jedoch wegen der schwierigen Bedeutungsübergänge nicht überzeugen kann. Als verwandt gelten anord. geiga ‘seitwärts abweichen, schwanken’, norw. (mundartlich) geiga ‘hin und her schwanken’, aengl. forgǣgan ‘vorbeigehen, übertreten’, auch (allerdings nur resthaft in Mundarten nachweisbares) nhd. geigen ‘sich hin und her bewegen’. Daraus läßt sich Anschluß an eine Gutturalerweiterung der Wurzel ie. *g̑hēi-, *g̑hē- ‘gähnen, klaffen’ (s. gähnen) herstellen (vgl. Pokorny 1, 421). Doch handelt es sich wohl eher um ein lautmalendes Wort, vgl. ahd. irgickazzen (s. gackern), mhd. frühnhd. geksen, gichsen, gichzen, md. gī̌ksen, südd. gīgen, geigen ‘hohe, schrille Töne von sich geben’. Geige verdrängt älteres Fiedel (s. d.), wird aber selbst im 17. Jh. durch Violine (s. d.) in seinem Geltungsbereich eingeschränkt; bei Adelung gilt Geige als Wort „vertraulicher Sprechart“. Häufig in redensartlichen Wendungen: jmdm. hängt der Himmel voller Geigen ‘jmd. ist glücklich und blickt froh in die Zukunft’ (um 1500); nach jmds. Geige tanzen ‘sich in allem nach jmdm. richten’ (19. Jh., in konkretem Sinne bereits mhd. nāch der gīgen tanzen); die erste Geige spielen ‘den Ton angeben’ (19. Jh.). – geigen Vb. ‘auf der Geige spielen’, mhd. gīgen, Ableitung vom Substantiv; jmdm. die Wahrheit geigen ‘sagen’, mhd. die wārheit gīgen. Geiger m. mhd. gīgære, gīger.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Musik
Geigenspieler · Geiger · Violinenspieler · Violinist · Violinspieler  ●  Fiedler (leicht abwertend) ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Geiger‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Geiger‹.

Verwendungsbeispiele für ›Geiger‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Geiger legten ihre Instrumente in die Kästen, verschlossen diese aber noch nicht. [Maron, Monika: Stille Zeile Sechs, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1991, S. 134]
Der Geiger war nicht älter als acht Jahre, aber sein Instrument schien sehr alt zu sein. [Hartung, Hugo: Ich denke oft an Piroschka, Frankfurt a. M.: Büchergilde Gutenberg 1980 [1954], S. 7]
Ursprünglich war er Geiger, doch habe ich nicht gehört, daß er je als Solist aufgetreten wäre. [Richter, Alfred: Aus Leipzigs musikalischer Glanzzeit, Erinnerungen eines Musikers. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1913], S. 43871]
Dort spielten ein Geiger und zwei Gitarristen virtuose Musikstücke in mittelalterlichem Stil. [Morgner, Irmtraud: Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura, Berlin: Aufbau-Verl. 1974, S. 101]
Er war bis zu seinem Tode als konzertierender Geiger tätig. [Schwarz, Boris: Elman. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1979], S. 23799]
Zitationshilfe
„Geiger“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Geiger>.

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