Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Geige, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Geige · Nominativ Plural: Geigen
Aussprache 
Worttrennung Gei-ge
Wortbildung  mit ›Geige‹ als Erstglied: Geigenbau · Geigenbauer · Geigenboden · Geigenbogen · Geigenfutteral · Geigenhals · Geigenharz · Geigenholz · Geigenkasten · Geigenkonzert · Geigensaite · Geigenspiel · Geigenspieler · Geigenstimme · Geigenstrich · Geigenstunde · Geigenton · Geigenunterricht · Geigenvirtuose
 ·  mit ›Geige‹ als Letztglied: Altgeige · Arschgeige · Bassgeige · Kniegeige · Konzertgeige · Meistergeige · Primgeige · Schoßgeige · Zupfgeige
 ·  mit ›Geige‹ als Grundform: geigen
eWDG

Bedeutung

Streichinstrument mit vier in Quinten gestimmten Saiten, Violine
Beispiele:
eine alte, kostbare Geige
Geige spielen
die Geige streichen
die erste, zweite Geige (= die erste, zweite Stimme auf der Geige) spielen
umgangssprachlicheine gute Geige spielen (= die Geige gut spielen)
ein Stück auf der Geige spielen
Ich übernahm bei vielen Hauskonzerten die erste Geige [ HesseGertrud2,90]
umgangssprachlich, übertragen
Beispiele:
die erste Geige (= die erste Rolle) spielen
sie will nicht immer die zweite Geige spielen
der Himmel hängt ihr voller Geigen (= sie ist glücklich, voll freudiger Zuversicht)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Geige · geigen · Geiger
Geige f. viersaitiges Streichinstrument, ‘Violine’. Man hat versucht, die erst spät bezeugte und nur im Dt. heimische Bezeichnung des Musikinstruments ahd. gīga (Hs. 12. Jh.), mhd. gīge aus den Armbewegungen mit dem Bogen zu erklären, was jedoch wegen der schwierigen Bedeutungsübergänge nicht überzeugen kann. Als verwandt gelten anord. geiga ‘seitwärts abweichen, schwanken’, norw. (mundartlich) geiga ‘hin und her schwanken’, aengl. forgǣgan ‘vorbeigehen, übertreten’, auch (allerdings nur resthaft in Mundarten nachweisbares) nhd. geigen ‘sich hin und her bewegen’. Daraus läßt sich Anschluß an eine Gutturalerweiterung der Wurzel ie. *g̑hēi-, *g̑hē- ‘gähnen, klaffen’ (s. gähnen) herstellen (vgl. Pokorny 1, 421). Doch handelt es sich wohl eher um ein lautmalendes Wort, vgl. ahd. irgickazzen (s. gackern), mhd. frühnhd. geksen, gichsen, gichzen, md. gī̌ksen, südd. gīgen, geigen ‘hohe, schrille Töne von sich geben’. Geige verdrängt älteres Fiedel (s. d.), wird aber selbst im 17. Jh. durch Violine (s. d.) in seinem Geltungsbereich eingeschränkt; bei Adelung gilt Geige als Wort „vertraulicher Sprechart“. Häufig in redensartlichen Wendungen: jmdm. hängt der Himmel voller Geigen ‘jmd. ist glücklich und blickt froh in die Zukunft’ (um 1500); nach jmds. Geige tanzen ‘sich in allem nach jmdm. richten’ (19. Jh., in konkretem Sinne bereits mhd. nāch der gīgen tanzen); die erste Geige spielen ‘den Ton angeben’ (19. Jh.). – geigen Vb. ‘auf der Geige spielen’, mhd. gīgen, Ableitung vom Substantiv; jmdm. die Wahrheit geigen ‘sagen’, mhd. die wārheit gīgen. Geiger m. mhd. gīgære, gīger.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Musik
Geige · Violine  ●  Fidel ugs. · Fiedel ugs.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Geige‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Geige‹.

Verwendungsbeispiele für ›Geige‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Dieser Meister wußte seinen Geigen in der Form schon etwas mehr Schönheit zu geben. [Welt und Wissen, 1929, Nr. 4, Bd. 18]
Wie sonst hättest du es so spielend geschafft, mir die Geige auszureden? [Kerner, Charlotte: Blueprint Blaupause, Weinheim: Beltz & Gelberg 1999, S. 69]
Das Zeichen zum Losschlagen solle er mit dem Spiel auf der Geige geben. [Fath, Rolf: Werke – D. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 899]
Er mag sich öffentlich unterordnen, aber er spielt nicht nur die zweite Geige. [Die Zeit, 29.01.1998, Nr. 6]
Die eine präferiert den Klang der alten Geigen, den anderen gefällt der moderne Sound besser. [Die Zeit, 26.12.1997, Nr. 1]
Zitationshilfe
„Geige“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Geige>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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