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Musikus, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Musikus · Nominativ Plural: Musizi
Aussprache 
Worttrennung Mu-si-kus (computergeneriert)
Herkunft aus mūsicuslat ‘Tonsetzer, Tonkünstler’
eWDG

Bedeutung

scherzhaft Musiker
Beispiel:
Nicht nur, daß zwei Zeitalter hier sich schmerzlich begegneten in Vater und Sohn: ein Musikus kann sich anpassen, ein Genius nicht [ GoesAber im Winde305]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Musik · musikalisch · Musikant · Musikus · Musiker · musizieren · Musical
Musik f. ‘Tonkunst, Gesamtheit der Tondichtungen (eines Volkes, einer Zeit), Wiedergabe, Darbietung einer Tondichtung’, Übernahme von lat. (ars) mūsica, aus griech. mūsikḗ (téchnē) (μουσικὴ τέχνη) ‘Musenkunst, Musik’ (im Sinne der Antike auch Dichtkunst und Geistesbildung umfassend), dem substantivierten Fem. des Adjektivs lat. mūsicus, griech. mūsikós (μουσικός) ‘zu den Musenkünsten (Dichtkunst und Musik) gehörig, ihren Regeln folgend’, Ableitung von griech. Mū́sa (Μοῦσα) ‘die die Künste, besonders Gesang und Dichtkunst, beschirmende Göttin’ (s. Muse). Das lat. Wort wird, auf die Tonkunst bezogen, zum ersten Mal im 9. Jh. in einen ahd. Text aufgenommen (musica, Otfrid); dann folgt als Entlehnung aus dem Lat. mhd. mūseke, mūsic, frühnhd. Music (16. Jh.). Unter Einfluß von gleichbed. frz. musique setzt sich die Schreibung Musik (17. Jh.) und Betonung auf der Endsilbe durch. – musikalisch Adj. ‘die Musik betreffend, nach ihren Regeln gestaltet, musikbegabt, klangvoll’ (Anfang 16. Jh.), aus mlat. musicalis. Musikant m. ‘Spielmann, wer zur Unterhaltung und zum Tanz aufspielt’ (2. Hälfte 16. Jh.), zu lat. mūsicāns (Genitiv mūsicantis), Part. Präs. von lat. mūsicāre (s. unten), heute oft geringschätzig. Musikus m. ‘Musik Ausübender’ (um 1500), früher der gewähltere Ausdruck gegenüber Musiker (Adelung), heute nur noch scherzhaft, lat. mūsicus ‘Tonsetzer, Tonkünstler’, Substantivierung des Adjektivs lat. mūsicus (s. oben); die heute übliche Berufsbezeichnung ist die eingedeutschte Form Musiker m. (Ende 18. Jh.). musizieren Vb. ‘Musik machen, ein Instrument, ein Tonstück spielen’ (Mitte 16. Jh.), aus lat. mūsicāre ‘musikalisch, melodisch einrichten’. Musical n. ‘modernes Musiktheater, heiteres musikalisches Singspiel’, Übernahme (Mitte 20. Jh.) von amerik.-engl. musical, substantivierte Kurzform von engl. musical comedy.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Musik
Musikant · Musiker · Musikus (scherzh. altertümelnd)  ●  Spielmann veraltet
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen
  • aufspielen  ●  das musikalische Rahmenprogramm liefern variabel · für die musikalische Untermalung sorgen variabel

Typische Verbindungen zu ›Musikus‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Musikus‹.

critischer

Verwendungsbeispiele für ›Musikus‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber der Denker wäre auch zu gern ein großer »Musikus« geworden. [Bild, 19.08.2000]
Nun ist anzunehmen, dass der berühmteste Bürger der Stadt ein Musikus ist, aber nein. [Die Welt, 15.06.2001]
Der Musikus hatte sein Gerät aus Mammutelfenbein geschnitzt – möglicherweise in noch früherer Zeit. [Die Zeit, 16.12.2004, Nr. 52]
Er pirschte sich also, die Büchse am Mann, an den Musikus heran. [Süddeutsche Zeitung, 12.06.1999]
Ein junger Musikus legt seinen Kopf in den Schoß einer älteren Dame. [Die Welt, 06.10.2005]
Zitationshilfe
„Musikus“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Musikus>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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