Eroberung, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Eroberung · Nominativ Plural: Eroberungen
Aussprache
Worttrennung Er-obe-rung
Wortbildung
mit ›Eroberung‹ als Erstglied:
Eroberungsabsicht
· Eroberungsdrang · Eroberungsfeldzug · Eroberungsgeist · Eroberungsgelüst / Eroberungsgelüste · Eroberungsgier · Eroberungskrieg · Eroberungslust · eroberungslustig · eroberungslüstern · Eroberungsplan · Eroberungspolitik · Eroberungssucht · eroberungssüchtig · Eroberungswille / Eroberungswillen · Eroberungszug
· mit ›Eroberung‹ als Letztglied: Balleroberung · Welteroberung
· mit ›Eroberung‹ als Letztglied: Balleroberung · Welteroberung
Bedeutungsübersicht
- 1. das Erobern
- [bildlich] ...
- 2. [umgangssprachlich, scherzhaft] das Eroberte, für sich Gewonnene
- ⟨eine Eroberung, Eroberungen machen⟩ Liebe erwecken
- ⟨auf Eroberungen ausgehen⟩ Bekanntschaften des anderen Geschlechts zu machen suchen
eWDG
Bedeutungen
1.
das Erobern
Beispiele:
die Eroberung eines fremden Landes, eines Stützpunktes
das Zeitalter der Eroberungen
bildlich
Beispiel:
die Eroberung des Weltmarktes, von Neuland
2.
umgangssprachlich, scherzhaft das Eroberte, für sich Gewonnene
Beispiele:
er betrachtete seine Eroberung
⟨eine Eroberung, Eroberungen machen⟩Liebe erwecken
Beispiele:
sie hat viele Eroberungen gemacht
da wird er bestimmt manche Eroberung machen
⟨auf Eroberungen ausgehen⟩Bekanntschaften des anderen Geschlechts zu machen suchen
Beispiel:
er, sie geht auf Eroberungen aus
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
erobern · Eroberung · Eroberer
erobern Vb. ‘fremdes Gebiet durch Waffengewalt in seinen Besitz bringen’, übertragen ‘für sich gewinnen’, präfigierte Bildung wie ahd. giobarōn in der Bedeutung ‘überwinden, hinauszögern’ (9. Jh.), mhd. geoberen ‘die Oberhand gewinnen’ (neben unpräfigiertem ahd. obarōn ‘verzögern, aufhalten’, 9. Jh., mhd. oberen ‘die Oberhand haben, siegen’) zu der unter ober (s. d.) behandelten Komparativform. Die eigentliche Bedeutung aller Verben ist ‘der Obere bleiben, werden’. Die mit er- präfigierte Bildung begegnet zuerst in (vereinzelt) mhd. eroberen ‘gewinnen’, dann frühnhd. erober(e)n ‘übertreffen, überwinden, erlangen’. Im 16. Jh. wird der Gebrauch auf den militärischen Bereich (eine Stadt, ein Land erobern) eingeengt. Aus dieser Verwendung entwickelt sich in nhd. Zeit übertragener Gebrauch (das Herz, Sympathien erobern), wobei die alte Bedeutung ‘gewinnen’ wieder in den Vordergrund tritt. – Eroberung f. in militärischer Verwendung zuerst im 15. Jh., übertragen seit etwa 1700. Eroberer m. (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Militär,
Politik
(gewaltsame) Inbesitznahme ·
Aneignung ·
Angliederung ·
Annektierung ·
Annexion ·
Besetzung ·
Eindringen ·
Einmarsch ·
Einzug ·
Eroberung ·
Gebietsaneignung ·
Invasion ●
Okkupation lat.
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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(neue) Eroberung fig. ·
neue Freundin weibl. ·
neuer Freund männl. ·
(jemandes) neue Flamme ugs., fig., auch ironisch
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Eroberung‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Eroberung‹.
Aargau
anglonormannischen
Aztekenreich
Belagerung
Brandschatzung
Christianisierung
Festung
Germanisierung
gewaltsam
Inkareich
Kaukasus
kolonial
Kolonialisierung
Kolonisation
Kolonisierung
Kriegsziel
maurisch
mongolisch
normannisch
Nutzlose
osmanisch
Plünderung
Südpol
territorial
Unterwerfung
Waadt
Weltall
Weltraum
Westjordanlandes
Zitadelle
Verwendungsbeispiele für ›Eroberung‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nein, im Dorf kannst du dich mit deiner Eroberung nicht brüsten.
[Jentzsch, Kerstin: Seit die Götter ratlos sind, München: Heyne 1999 [1994], S. 239]
Die Mission ist die einzige Form der Eroberung für eine Nation ohne Land.
[Taubes, Jacob: Abendländische Eschatologie, München: Matthes und Seitz, 1991 [1947], S. 18]
Die Verwaltung eines riesigen Reiches ist fast ebenso schwierig wie seine Eroberung.
[Watt, Montgomery: Der Islam. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1965], S. 25669]
Das Ziel muß also sein, sich alle die Gebiete, die für uns wehrwirtschaftlich von besonderem Interesse sind, durch Eroberung zu sichern.
[o. A.: Sechzehnter Tag. Montag, 10. Dezember 1945. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1945], S. 28922]
Wovon denn war sie bedroht, wenn nicht von der eigenen Lust an Eroberungen?
[konkret, 1995]
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