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Eroberer, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Eroberers · Nominativ Plural: Eroberer
Aussprache 
Worttrennung Er-obe-rer
eWDG

Bedeutung

jmd., der fremdes Land erobert
Beispiele:
die Eroberer drangen in das fremde Gebiet ein
der Übermut der Eroberer
die frechen Eroberer wurden zurückgeschlagen
Auf seinen Wellen wiegte sich ein junger William der Eroberer im Reiche der Dichtkunst [ Dahlm.Engl. Revolution131]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
erobern · Eroberung · Eroberer
erobern Vb. ‘fremdes Gebiet durch Waffengewalt in seinen Besitz bringen’, übertragen ‘für sich gewinnen’, präfigierte Bildung wie ahd. giobarōn in der Bedeutung ‘überwinden, hinauszögern’ (9. Jh.), mhd. geoberen ‘die Oberhand gewinnen’ (neben unpräfigiertem ahd. obarōn ‘verzögern, aufhalten’, 9. Jh., mhd. oberen ‘die Oberhand haben, siegen’) zu der unter ober (s. d.) behandelten Komparativform. Die eigentliche Bedeutung aller Verben ist ‘der Obere bleiben, werden’. Die mit er- präfigierte Bildung begegnet zuerst in (vereinzelt) mhd. eroberen ‘gewinnen’, dann frühnhd. erober(e)n ‘übertreffen, überwinden, erlangen’. Im 16. Jh. wird der Gebrauch auf den militärischen Bereich (eine Stadt, ein Land erobern) eingeengt. Aus dieser Verwendung entwickelt sich in nhd. Zeit übertragener Gebrauch (das Herz, Sympathien erobern), wobei die alte Bedeutung ‘gewinnen’ wieder in den Vordergrund tritt. – Eroberung f. in militärischer Verwendung zuerst im 15. Jh., übertragen seit etwa 1700. Eroberer m. (16. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Eroberer · Invasor
Oberbegriffe
Unterbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Eroberer‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Eroberer‹.

anglonormannischen Ankunft assyrisch benehmen Besatzer Entdecker Eroberte germanisch kastilisch kolonial korsisch makedonisch maurisch Mehmet mongolisch moslemisch muslimisch mykenisch Nachfahre Nachkomme normannisch Nutzlose osmanisch Pelle portugiesisch Regent Robur skrupellos spanisch zentralasiatisch

Verwendungsbeispiele für ›Eroberer‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die arabischen Eroberer fanden das Persische Reich im Stadium des Zerfallens vor. [Watt, Montgomery: Der Islam. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1965], S. 25662]
Im Lande hatten, so scheint es, mit den Eroberern die griechischen Götter Fuß gefaßt. [Altheim, Franz: Das alte Iran. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 24387]
In diesem Sinn hat der brutalste Eroberer ihnen gegenüber die Überlegenheit eines freimütigen Vorgehens gehabt. [o. A.: Achtundvierzigster Tag. Freitag, den 1. Februar 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 21548]
Sie wuchsen auf wie die Kinder von Eroberern, herrschsüchtig, engstirnig, gottesfürchtig. [Der Spiegel, 10.02.1986]
Sie haben sogar Eroberer Chinas überzeugen können, dass es besser für sie sei, die chinesische Kultur zu übernehmen. [Die Zeit, 30.05.2011, Nr. 22]
Zitationshilfe
„Eroberer“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Eroberer>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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