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  • 1Ente, die
    1. 1. Schwimmvogel mit kräftigem Leib, kurzem Hals und breitem, flachgewölbtem Schnabel, der wegen seines wohlschmeckenden Fleisches als Haustier gehalten wird und in wasserreichen Gegenden auch wild lebt
      1. a) [bildlich, salopp] ⟨lahme Ente⟩
      2. b) [häufig Journalistensprache, abwertend] ⟨lahme Ente⟩
      3. c) [häufig D-Mittelwest, häufig D-Südost] ⟨kalte Ente⟩
    2. 2. [metonymisch] aus Entenfleisch zubereitetes Gericht
    3. 3. [Medizin] Uringefäß für bettlägerige Männer
    4. 4. [umgangssprachlich] Kosename: Citroën 2CV

  • 2Ente, die
    1. [abwertend] falsche Mitteilung in den Medien (Presse, Rundfunk, Fernsehen, Internet)

Ente, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Ente · Nominativ Plural: Enten
Aussprache  [ˈɛntə]
Worttrennung En-te
Wortbildung  mit ›Ente‹ als Erstglied: Entchen · Entenart · Entenbeize · Entenbraten · Entenbrust · Entenei · Entenfamilie · Entenfeder · Entenfett · Entenflaum · Entenflinte · Entenflott · Entengang · Entengarn · Entengefieder · Entengeschnatter · Entengrieß · Entengrün · Entengrütze · Entenjagd · Entenklein · Entenküken · Entenmagen · Entenmuschel · Entenpfuhl · Entenschnabel · Ententeich · Entenvogel · Entenwal · Entlein
 ·  mit ›Ente‹ als Letztglied: Badeente · Blessente · Brandente · Eiderente · Eisente · Flugente · Hausente · Knäkente · Krickente / Kriekente · Löffelente · Mandarinente / Mandarinenente · Mastente · Meerente · Moorente · Märzente · Pekingente · Pfeifente · Reiherente · Schnatterente · Schwimmente · Stockente · Tafelente · Tauchente · Trauerente · Watschelente · Wildente
 ·  mit ›Ente‹ als Grundform: Enterich
eWDG und ZDL

Bedeutungen

1.
Schwimmvogel mit kräftigem Leib, kurzem Hals und breitem, flachgewölbtem Schnabel, der wegen seines wohlschmeckenden Fleisches als Haustier gehalten wird und in wasserreichen Gegenden auch wild lebtWDG
Unterbegriff von Wasservogel
Beispiele:
eine weiße, graue, bunte, zahme, wilde, junge, fette EnteWDG
Enten watscheln, schwimmen, tauchen mit dem Kopf ins Wasser, schnatternWDG
Enten halten, füttern, mästenWDG
eine Ente schlachten, ausnehmen, bratenWDG
auf der Jagd wurden Enten geschossenWDG
umgangssprachlich, scherzhaftsie läuft wie eine EnteWDG
umgangssprachlich, scherzhafter schwimmt wie eine bleierne Ente (= er kann nicht, nur unbeholfen schwimmen) WDG
»Wir haben wieder über 20 Enten auf dem Weiher«, freut sich S[…]. Deren Bestand war arg zurückgegangen, nachdem sich immer mehr Nilgänse am Furpacher Weiher niedergelassen und die heimischen Enten verdrängt hatten. [Saarbrücker Zeitung, 25.10.2019]
Auf beiden Seiten des Ufers brüten Enten im Schilf, ab und zu rauscht ein Schwan über die Paddler hinweg, Biber fällen Bäume und schleifen am Holz. [Welt am Sonntag, 24.07.2016]
An Weihnachten verzehrt man Tiere, die man sonst nie isst, wie Gänse, Karpfen, Puten oder Enten, und man schenkt sich Büchergutscheine und Unterhaltungselektronik. [Die Welt, 24.12.2014]
Eine Ente schwimmt […] an einem im Hochwasser stehenden Verkehrsschild vorbei. [Die Zeit, 20.01.2011 (online)]
Alljährlich machten sich etwa zehn Millionen Enten, vier Millionen Blessrallen und eine Million Gänse im Norden auf, um an europäischen Küsten oder in Feuchtgebieten im Binnenland zu rasten oder zu überwintern. [Frankfurter Rundschau, 12.11.1999]
a)
bildlich, salopp
Phrasem:
lahme Ente (= langsame, langweilige, träge Person) (= jmd., mit dem nicht viel los ist)WDG
b)
häufig Journalistensprache, abwertend
Phrasem:
lahme Ente (= Person in einer politischen oder sonstigen Führungsposition, deren Amtszeit oder Arbeitsvertrag ohne Aussicht auf Wiederwahl oder Verlängerung ausläuft)
c)
häufig D-Mittelwest , D-Südost
Phrasem:
kalte Ente (= alkoholhaltige, Zitronenscheiben bzw. dekorative Zitronenschalen enthaltende Bowle)
2.
metonymisch aus Entenfleisch zubereitetes Gericht
Grammatik: nur im Singular
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: gebratene, knusprige Ente
mit Präpositionalgruppe/-objekt: Ente mit Klößen, Knödeln, Rotkohl
Beispiele:
Die Ente war vielleicht ein wenig fett und trocken, und obwohl alle das Gegenteil versicherten, sah die Frau unglücklich aus und sagte, die rechten Zutaten habe sie erst sehr spät zu dem Braten geben können. [Süddeutsche Zeitung, 21.11.2001]
Für echte Aha‑Erlebnisse sorgt die Veggie‑Ente, die ich gerne kredenze, wenn sich nichtveganer Besuch ankündigt. […] Die Textur, die knusprige Kruste und der Geschmack kommen tatsächlich an Ente heran. Das ist nicht meine Meinung, sondern die der eingeladenen Gäste. Ob sie nur höflich sind? [Der Standard, 17.03.2015]
Das Fleisch war hervorragend: ein saftiger Braten, ein sehr knuspriges Stück Ente, das aber dabei nicht trocken war. [Süddeutsche Zeitung, 20.02.1995]
Die für das Saale‑Unstrut‑Gebiet typischen Rebsorten findet man auch in Franken. Da ist vor allem der Müller‑Thurgau mit seiner angenehm frischen Säure und dem leichten, feinwürzigen Muskatbukett, der für die Region traditionelle kräftig‑harmonische Silvaner, den man hier in jedem Fall zur Ente mit Thüringer Klößen nehmen sollte, und der Weißburgunder als kräftige und elegante Unstruter Rarität. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.09.1993]
3.
Medizin Uringefäß für bettlägerige MännerWDG
Beispiele:
Du bist so abhängig, wie du es zum letzten Mal als Kind gewesen bist. […] Du brauchst wieder für alles eine Erlaubnis und pinkelst in eine Ente. [Zeit Magazin, 25.07.2013]
Aber wie soll ich einen Patienten, der nicht spricht, weil er auf der Seite liegt und gerade eine Ente untergeschoben bekommt, oder einen vollkommen apathischen, bettlägerigen Patienten untersuchen? [Kuriosita, 18.10.2012, aufgerufen am 01.09.2020]
Doch weil er sich wegen seiner Schmerzen nicht bewegen konnte, musste eine sogenannte Ente besorgt werden, in die der Angeklagte dann im Beisein der Wachtmeister urinierte. Als die Verhandlung fortgesetzt wurde, stand das mit Urin gefüllte, durchsichtige Behältnis neben dem Angeklagten. [Die Zeit, 10.10.2008]
4.
umgangssprachlich Kosename   Citroën 2CV
siehe auch Oldtimer (1 a)
Beispiele:
R[…] ist mit seinem Campinggespann aus Ungarn angereist, einem original 2CV, der als Zugmaschine mit Auflieger zu einem Wohnwagen in Retrostil umgebaut wurde. »Ich bin praktisch auf der Rückbank einer Ente aufgewachsen«, erzählt er. »Die Liebe meiner Eltern zu dem Fahrzeug hat sich auf mich übertragen und erhalten.« [Südkurier, 11.07.2018]
Als Erbfolger des Citroën 2CV steht der Citroën C1 bereit: nicht so hübsch und unverkennbar wie die »Ente«, aber sehr klein, sehr schlau und ebenfalls mit vier Türen ausgestattet. [Neue Zürcher Zeitung, 28.09.2008]
Während im VW deutsche Kleinurlauber den Brenner rauftuckerten, gondelten in der Ente individualistische Studenten zum Rendezvous mit der Angebeteten im Indien‑Kleid. [Süddeutsche Zeitung, 23.11.2007]
Drei Jugendliche reisen im April 1974, zur Zeit der Anschläge der italienischen Brigate‑Rosse‑Terroristen, mit einem Deux‑Chevaux – einer »Ente« (2‑CV) – quer durch Europa nach Lissabon, wo die so genannte Nelkenrevolution im Gange ist. [Der Standard, 12.08.2001]
Nach Beobachtungen der Dekra (= Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein) wird der Trabi (= Personenkraftwagen der Marke Trabant) zunehmend als Zweitwagen genutzt. Bei ostdeutschen Studenten spiele er eine ähnliche Rolle wie die »Ente« im Westen: Mobilität zum Spartarif. [die tageszeitung, 11.06.1991]

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Ente · Enterich
1Ente f. Schwimmvogel, ahd. anut (10. Jh.), enita (11. Jh.; dagegen ahd. anata, 10. Jh., und aneta, 11. Jh., aus vlat. anata?), mhd. ant, ente, mnd. ānt, ānet, mnl. aent, eent, ent, nl. eend, aengl. ened, anord. ǫnd, schwed. and setzen germ. *anuð- bzw. *anuði- oder (mit Suffixablaut) *anið- voraus. Mit lat. anas (Genitiv anatis), lit. ántis, kslaw. ǫty, russ. útka (утка) wird germ. *anuð- auf ie. *anət- ‘Ente, Wasservogel’ zurückgeführt, wozu ablautend (ie. *ṇ̄ti̯-) griech. nḗssa (νῆσσα), (att.) nḗtta (νῆττα) ‘Ente’ und vielleicht auch aind. ātíḥ, ātī́ ‘Wasservogel’. Ente bezeichnet sowohl den wildlebenden wie auch den gezähmten Wasservogel; dazu die verdeutlichenden Komposita Wildente, Hausente (beide 15. Jh.). – Enterich m. ‘männliche Ente’ (neben Erpel, s. d.), ahd. anutrehho (11. Jh.), mhd. antreche, antrach, entrech, antreich, entreich, nhd. (schwäb.) Antrech, mnd. āntreke, āntdrāke. Das zweite Kompositionsglied, verwandt mit nd. Drāke, engl. drake ‘Enterich’ (Herkunft ungeklärt), hat sich in seiner Entwicklung den Eigennamen auf -rich angeglichen.

Typische Verbindungen zu ›Ente‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ente‹.

Zitationshilfe
„Ente“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ente#1>.

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Ente, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Ente · Nominativ Plural: Enten
Aussprache  [ˈɛntə]
Worttrennung En-te
Wortbildung  mit ›Ente‹ als Letztglied: Zeitungsente
eWDG und ZDL

Bedeutung

abwertend falsche Mitteilung in den Medien (Presse, Rundfunk, Fernsehen, Internet)
siehe auch Fake News, Synonym zu Falschmeldung, Zeitungsente
Kollokationen:
als Prädikativ: sich als Ente entpuppen, erweisen, herausstellen
Beispiele:
eine Ente verbreiten, in die Welt setzenWDG
in der Zeitung stand eine (fette) EnteWDG
die Ente (der Zeitung, des Rundfunks) zerplatzte, ist geplatztWDG
Jede Pressemeldung muss […] verifiziert werden, gleiches gilt für alles andere, was wir an diesem Tag zu lesen bekommen. […] Wie eingangs erwähnt, sind wir heilfroh, wenn wir diesen ersten April überstanden haben, ohne dass wir auf eine Ente hereingefallen sind. [Best of Mobile Geeks, 05.04.2015, aufgerufen am 19.08.2020]
Wie sich bald darauf herausstellen sollte, war die Meldung eine Ente. [Mysteriöse Bitcoin-Wallet bleibt in Bewegung, 11.09.2018, aufgerufen am 19.08.2020]
In den Medien werden von bestimmten Redaktionen auch gerne einfach mal Luftballons steigen gelassen, die sich keine 24 Stunden [später] als Enten herausstellen. [IMMER HERTHA, 18.07.2015, aufgerufen am 01.09.2020]
Dass es unsinnige Falschmeldungen und Enten zuhauf gibt, ist kein Phänomen, das auf Social Media zurückzuführen ist, sondern ein rein menschliches. [Der Standard, 02.05.2013]
Dank gefakter Websites und Twitter‑Nachrichten schluckte die dpa [Deutsche Presseagentur] die Ente von Anschlag im amerikanischen Bluewater, und zahlreiche andere Medien sprangen auf. [Kindererziehung ist der neue Sex, 11.09.2009, aufgerufen am 01.09.2020]
Die entsprechende Meldung war die größte Ente, die ich seit langem gelesen haben. [Der Tagesspiegel, 05.09.2001]
Der Sprecher des sowjetischen Außenministeriums, Gennadi Gerassimow, erklärte vor der Presse in Moskau, die in der »Berliner Morgenpost« vom Dienstag angestellten […] Vermutungen seien eine »provokative Ente«. [Neues Deutschland, 12.07.1990]
Am Sonntag, dem 13. März [1983], erfuhr die Nation […], daß die Finanzminister der EWS‑Länder (= Mitgliedsländer des Europäischen Währungssystems) für Sonntagabend zu einer Sondersitzung nach Brüssel gerufen worden seien. Wenige Minuten später trat Bundesfinanzminister Gerhard Stoltenberg persönlich […] vor die Kamera und entlarvte die Nachricht als Ente. [Die Zeit, 18.03.1983]

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2Ente f. ‘falsche Nachricht, Zeitungslüge’, 1842 (Gutzkow) auftretende Übersetzung von gleichbed. frz. canard, eigentlich ‘Ente’ (s. Cancan). Ausgangspunkt sind Redensarten wie mfrz. vendre des canards à moitié ‘täuschen’, frz. donner des canards à qn. ‘jmds. Erwartungen enttäuschen’. Eine Verbindung mit der im Frühnhd. begegnenden Wendung von blauen Enten predigen ‘unwahre Geschichten erzählen’ ist unwahrscheinlich.
Zitationshilfe
„Ente“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ente#2>.

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