DE4028887C2 - Hydraulische Steuereinrichtung - Google Patents
Hydraulische SteuereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen
Steuereinrichtung, insbesondere zur Hubwerksregelung bei
landwirtschaftlichen Maschinen, nach der Gattung des
Hauptanspruchs.
Es ist schon eine hydraulische Steuereinrichtung aus der
DE 34 31 103 A1 bekannt, die zur Regelung von Hubwerken in
Traktoren verwendet wird. In solchen Hubwerken verwendete
Arbeitszylinder sind üblicherweise einfachwirkend und die
Steuereinrichtung ist dementsprechend nur für die
Arbeitsstellungen Heben und Senken neben einer mittigen
Neutralstellung ausgelegt. Die Funktion Senken erfolgt dabei
drucklos und kann zugleich als Freigangstellung benutzt
werden, bei welcher sich der Hubzylinder durch äußere Kräfte
frei bewegen läßt. Bei dieser Steuereinrichtung kann es nun
von Nachteil sein, daß mit dem gesteuerten Hubzylinder keine
doppeltwirkende Funktion erzielbar ist. Häufig ist es bei
solchen Hubwerksregelungen erwünscht, daß zusätzlich eine
Funktion Drücken durchgeführt werden kann, um zum Beispiel
den Schlepper anzuheben oder ein am Hubwerk angelenktes
Arbeitsgerät niederzudrücken. Die für solche Hubwerke
eingesetzten Regelwegeventile sind für den doppeltwirkenden
Einsatz nicht verwendbar, weshalb meist zusätzliche
Wegeventile verwendet werden, um einen Teil oder die ganze
Funktion zu übernehmen. Dadurch lassen sich die
erforderlichen Funktionen aber nur relativ aufwendig und
kostenintensiv durchführen.
Ferner ist aus der US 3 125 120 eine gattungsbildende
hydraulische Steuereinrichtung bekannt, die sich sowohl zur
Steuerung von einfachwirkenden als auch von doppeltwirkenden
Funktionen eignet und deren Steuerschieber eine vierte
Stellung für Freigang aufweist. Zudem ist in Neutralstellung
der Hydrozylinder durch zwei Rückschlagventile eingespannt,
die mechanisch durch den Steuerschieber entsperrbar sind.
Ferner weist diese Steuereinrichtung einen in
Neutralstellung bereits offenen Neutralumlaufkanal auf.
Obwohl sich diese Steuereinrichtung für einfachwirkenden und
für doppeltwirkenden Einsatz eignet, ist es doch von
Nachteil, daß mit diesem Ventil kein Senken ohne Druck
durchführbar ist, welche Steuerfunktion bei einfach
wirkendem Einsatz erforderlich ist. In beiden, an die
mittige Neutralstellung angrenzenden Arbeitsstellungen, wird
der Neutralumlaufkanal zugesteuert, und der Zulauf mit einer
Motorkammer verbunden. Diese Steuereinrichtung eignet sich
somit weniger für Hubwerksregelungen, die in der Regel mit
einer einfach wirkenden Funktion arbeiten und nur
gelegentlich eine doppeltwirkende Funktion benötigen. Ferner
kann es von Nachteil sein, daß bei dieser Steuereinrichtung
in der Stellung Freigang beide Rückschlagventile entsperrt
werden müssen. Außerdem ist die Steuereinrichtung nur für
Handbetätigung und nicht für Fernbetätigung vorgesehen.
Weiterhin verwendet diese Steuereinrichtung eine aufwendige
Bauart von Sperrventilen, bei denen Bauelemente mehrfach
geführt sind; zudem werden die Hauptkegel nicht mechanisch
aufgestoßen, so daß bei wechselndem Lastdruck kein sicheres
Öffnen gewährleistet ist.
Weiterhin sind aus der DE 36 34 728 C2 und der
EP 0 436 028 A1 hydraulische Steuereinrichtungen bekannt,
mit denen doppeltwirkende Funktionen steuerbar sind. Diese
Steuereinrichtungen haben aber nur drei Schaltstellungen,
arbeiten ohne Neutralumlaufkanal und weisen keine vom
Steuerschieber mechanisch entsperrbaren Rückschlagventile
auf.
Die erfindungsgemäße hydraulische Steuereinrichtung gemäß Oberbegriff des Hauptanspruchs mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat
demgegenüber den Vorteil, daß sich mit ihr die hinsichtlich
der Hubwerksregelung und der zusätzlichen Anforderungen
geforderten Funktionen relativ einfach und kostengünstig
realisieren lassen. Mit der Steuereinrichtung lassen sich
neben den Funktionen Neutral, Heben und Senken auch die
Funktionen Drücken und Freigang verwirklichen, wobei die
Steuereinrichtung möglichst aus Serienteilen herstellbar
ist. Zudem sind alle Funktionen elektrisch bzw.
elektrohydraulisch betätigbar. Mit ein und demselben
Wegeventil lassen sich somit doppelt- und einfach wirkende
Funktionen steuern.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im
Hauptanspruch angegebenen Steuereinrichtung möglich. Dabei
ist es besonders zweckmäßig, wenn gemäß einer Ausbildung
nach Anspruch 2 die Funktion Freigang ausgeführt wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
übrigen Ansprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen Fig. 1 eine hydraulische Steuereinrichtung in vereinfachter
Darstellung mit einem Längsschnitt durch das Wegeventil und Fig. 2
ein Schaltschema der Steuereinrichtung nach Fig. 1.
Die Fig. 1 zeigt eine Steuereinrichtung 10 mit einem für die Regel
funktion proportional arbeitenden Wegeventil 11, wie es zur Hub
werksregelung an einem landwirtschaftlichen Fahrzeug, insbesondere
einem Traktor mit angehängtem Pflug, verwendbar ist.
Das. Wegeventil 11 weist ein Ventilgehäuse 12 auf, das von einer
durchgehenden Schieberbohrung 13 durchdrungen ist. In dem Ventilge
häuse 12 sind durch ringförmige Erweiterungen der Schieberbohrungen
13 Kammern ausgebildet, von denen die mittig liegenden drei Kammern
14, 15, 16 als Umlaufkammern dienen, an die sich nach außen hin je
weils eine erste bzw. zweite Motorkammer 17 bzw. 18 sowie außen lie
gende Rücklaufkammern 19 bzw. 21 anschließen. Von den drei Umlauf
kammern 14 bis 16 stehen die beiden äußeren Kammern 14, 16 über ei
nen Zulaufkanal 22 mit dem Druckanschluß einer Pumpe 23 in Verbin
dung, welche Druckmittel aus einem Tank 24 saugt. Die Pumpe 23 ver
sorgt über einen parallel zum Zulaufkanal 22 verlaufenden Zweigkanal
25 einen das Ventilgehäuse 12 durchdringenden Druckkanal 26, der im
vorliegenden Zusammenhang nicht näher interessiert.
Die beiden außen liegenden Rücklaufkammern 19, 21, stehen über einen
Querkanal 27 miteinander und mit einem Rücklaufkanal 28 in Verbin
dung, zu dem auch die mittlere Umlaufkammer 15 hin eine Druckmittel
verbindung 29 hat. Den beiden Motorkammern 17, 18 ist jeweils ein
erster bzw. zweiter Motoranschluß 31, 32 zugeordnet, wobei in jeden
Motoranschluß ein an sich bekanntes, mechanisch entsperrbares Rück
schlagventil 33 bzw. 34 eingebaut ist, wie es z. B. aus der
DE 37 04 129 A1 entnehmbar.
In der Schieberbohrung 13 ist ein längsbeweglicher Steuerschieber 35
dicht und gleitend geführt. Der Steuerschieber 35 selbst ist durch
fünf Ringnuten 36 bis 40 in mehrere Kolbenabschnitte bzw. Steuerbun
de unterteilt. Die beiden innen liegenden Ringnuten 38 und 39 werden
durch einen schmalen, ersten Steuerbund 41 voneinander getrent,
welcher in der gezeichneten Neutralstellung des Steuerschiebers 35
innerhalb der mittleren Umlaufkammer 15 liegt. Die im Bereich der
ersten Umlaufkammer 14 liegende dritte Ringnut 38 wird ferner durch
einen ersten Kolbenabschnitt 42 begrenzt, an dessen beiden Seiten
eine zur ersten Motorkammer 17 hin gelegene erste Steuerkante 43 so
wie eine zur ersten Umlaufkammer 14 hin gewandte zweite Steuerkante
44 ausgebildet sind. An die andere, innere, Vierte Ringnut 39
schließt sich ein zweiter Kolbenabschnitt 45 an, an dessen beiden
Seiten eine den Umlaufkammern 15, 16 zugewandte dritte Steuerkante
46 sowie eine der zweiten Motorkammer 18 zugeordnete vierte Steuer
kante 47 ausgebildet sind. Die Breite der dritten Ringnut 38 in
Längsrichtung des Steuerschiebers 35 ist dabei wesentlich größer ge
wählt als die Breite der vierten Ringnut 39, um eine vorbestimmte
Durchflußsteuerungen zu erhalten. Am Übergang des ersten Kolbenab
schnitts 42 in die zweite Ringnut 37 ist am Steuerschieber 35 ein
erster kegelförmiger Abschnitt 48 ausgebildet, der mit Hilfe eines
gehäusefest geführten, ersten Bolzens 49 das erste Rückschlagventil
33 entsperren kann. Ferner sind im Bereich des kegelförmigen Ab
schnitts 48 den Durchfluß von Druckmittel erleichternde Anfräsungen
51 vorgesehen. Die im Bereich der ersten Motorkammer 17 liegende
zweite Ringnut 37 wird auf ihrer dem ersten Kolbenabschnitt 42
gegenüberliegenden Seite von einem schmalen, zweiten Steuerbund 52
begrenzt, welcher bei Auslenkung des Steuerschiebers 35 in beiden
Richtung wirksam werden kann. Von diesem zweiten Steuerbund 52 durch
die erste Ringnut 36 getrennt weist der Steuerschieber 35 einen
dritten Kolbenabschnitt 53 auf, der eine fünfte Steuerkante 54 bil
det. Am Übergang des zweiten Kolbenabschnitts 45 in die fünfte Ring
nut 40 ist in entsprechender Weise ein zweiter kegelförmiger Ab
schnitt 55 ausgebildet, welcher über einen zweiten, im Ventilgehäuse
12 geführten Bolzen 56 das zweite Rückschlagventil 34 entsperren
kann. Ferner sind am zweiten kegelförmigen Abschnitt 55 vergleichba
re Anfräsungen 56 ausgebildet. Die am Steuerschieber 35 außen lie
gende, fünfte Ringnut 40 wird von einem vierten Kolbenabschnitt 57
begrenzt, an dem eine sechste Steuerkante 58 ausgebildet ist.
Zur Betätigung des Steuerschiebers 35 sind stirnseitig am Ventilge
häuse 12 zwei elektrohydraulische Stellantriebe 59 bzw. 61 vorgese
hen. Die beiden stetig arbeitenden Stellantriebe 59, 61 werden von
der Pumpe 23 über ein Druckminderventil 62 mit Druckmittel versorgt
und sind jeweils über elektrische Eingänge 63 ansteuerbar.
An das Wegeventil 11 ist ein doppeltwirkender Hydrozylinder 64 an
geschlossen, auf dessen Kolbenstange 65 eine äußere Last 66 ein
wirkt. Der erste Motoranschluß 31 ist über eine erste Motorleitung
67 mit einem Zylinderraum 68 des Hydrozylinders 64 verbunden, dessen
Ringraum 69 über eine zweite Motorleitung 71 mit dem zweiten Motor
anschluß 32 des Wegeventils 11 verbunden ist.
Vom Zylinderraum 68 des Hydrozylinders 64 führt parallel zur ersten
Motorleitung 67 ein Kanal 72 zum Tank 24, wobei in diesen Kanal 72
ein Freigangventil 73 geschaltet ist. Dieses Freigangventil 73 ist
einfachheitshalber als 2/2-Magnetventil ausgebildet, das in einer
federzentrierten Grundstellung 74 eine Entlastung des Hydrozylinders
64 zum Tank 24 sperrt, jedoch ein Nachsaugen von Druckmittel über
ein Rückschlagventil 75 erlaubt. Bei erregtem Magneten nimmt das
Freigangventil 73 eine Schaltstellung 76 ein, in welcher die Verbin
dung zum Tank 24 aufgesteuert ist.
Die Fig. 2 zeigt die Steuereinrichtung 10 nach Fig. 1 in stark
vereinfachter Darstellung, wobei das Regel-Wegeventil 11 mit seinem
Schaltsymbol dargestellt ist. Daraus sind die Druckmittelverbindun
gen nicht nur in der in Fig. 1 gezeigten Neutralstellung 77 erkenn
bar, sondern auch in einer ersten Arbeitsstellung 78, einer zweiten
Arbeitsstellung 79 und in einer als vierten Stellung dienenden, zu
sätzlichen Schaltstellung 80.
Die Wirkungsweise der Steuereinrichtung 10 wird wie folgt erläutert,
wobei auf die Fig. 1 und 2 Bezug genommen wird.
In der Neutralstellung des Regel-Wegeventils 11 sind die beiden
Stellantriebe 59, 61 und das Freigangventil 73 stromlos. Der Steuer
schieber 35 nimmt durch seine in die Stellantriebe 59, 61 integrier
te Rückstelleinrichtung die in Fig. 1 dargestellte Neutralstellung
77 ein, wobei das von der Pumpe 23 geförderte Druckmittel über den
aufgesteuerten Neutralumlaufkanal zum Tank 24 abströmen kann. Im
einzelnen fließt es dabei über den Zulaufkanal 22 in die äußeren Um
laufkammern 14, 16 und gelangt von dort in die mittlere Umlaufkammer
15, von der aus es eventuell über nachgeschaltete Wegeventile oder
unmittelbar über die Druckmittelverbindung 29 in den Rücklaufkanal
28 strömen kann. Die beiden entsperrbaren Rückschlagventile 33, 34
sind nicht betätigt und spannen den doppeltwirkenden Hydrozylinder
64 in seiner jeweiligen Lage ein.
Für die Funktion Heben wird der zweite Stellantrieb 61 erregt, wel
che den Steuerschieber 35 bezogen auf Fig. 1 nach links bewegt. Da
bei schließt der erste Steuerbund 41 die Verbindung von der ersten
14 zur zweiten Umlaufkammer 15, während gleichzeitig die dritte
Steuerkante 46 die Verbindung von der dritten Umlaufkammer 16 zur
mittleren Umlaufkammer 15 mehr oder weniger stark androsselt bzw.
sperrt. Während also die Neutralumlaufverbindung zugesteuert wird,
öffnet gleichzeitig die vierte Steuerkante 47 die Verbindung von der
dritten Umlaufkammer 16 zur zweiten Motorkammer 18, wodurch sich
dort Druck aufbauen und Druckmittel über das zweite Rückschlagventil
34 in den Ringraum 69 des Hydrozylinders 64 strömen kann. Bei der
geschilderten Linksbewegung des Steuerschiebers 35 wird zugleich das
erste Rückschlagventil 33 durch den ersten kegelförmigen Abschnitt
48 mechanisch entsperrt und ferner öffnet der zweite Steuerbund 52
die Verbindung von der ersten Motorkammer 17 zur ersten Rücklaufkam
mer 19. Auf diese Weise kann das bei der Hubbewegung der Last 66 aus
dem Zylinderraum 68 verdrängte Druckmittel über die erste Motorlei
tung 67, das erste Rückschlagventil 33, die erste Motorkammer 17,
die erste Rücklaufkammer 19 und den Querkanal 27 zum Tank 24 ent
weichen. Bei dieser Hubbewegung ist das Freigangventil 73 nicht er
regt, wodurch dessen Rückschlagventil 75 eine Entlastung zum Tank 24
verhindert. In der ersten Arbeitsstellung 78 kann somit die Funktion
Heben in stetiger Weise gesteuert werden, wie dies zum Regeln eines
Hubwerks erforderlich ist.
Für die Funktion Senken wird der erste Stellantrieb 59 erregt und
damit der Steuerschieber 35 aus der in Fig. 1 gezeichneten Neutral
stellung 77 nach rechts in seine zweite Arbeitsstellung 79 ausge
lenkt. Während der erste Steuerbund 41 dabei die Verbindung zwischen
den beiden Umlaufkammern 15 und 16 unterbricht, bleibt durch die
breiter ausgeführte dritte Ringnut 38 die Verbindung zwischen den
Umlaufkammern 14 und 15 geöffnet, so daß fernerhin von der Pumpe 23
gefördertes Druckmittel über den Neutralumlaufkanal zum Tank 24 ab
strömen kann. Bei dieser Rechtsbewegung des Steuerschiebers 35 öff
net der zweite kegelförmige Abschnitt 55 mechanisch das zweite Rück
schlagventil 34, wobei gleichzeitig die sechste Steuerkante 58 die
Verbindung von der zweiten Motorkammer 18 zur zweiten Rücklaufkammer
21 aufsteuert. Somit kann Druckmittel aus dem Ringraum 69 über das
entsperrte zweite Rückschlagventil 34 und die sechste Steuerkante 58
zur Rücklaufkammer 21 und weiter zum Tank 24 abströmen, so daß die
Last 66 gesenkt wird. Bei der Rechtsbewegung des Steuerschiebers 35
öffnet zugleich der zweite Steuerbund 52 die Verbindung von der er
sten Rücklaufkammer 19 zur ersten Motorkammer 17. Der Hydrozylinder
64 kann daher bei der Senkbewegung in seinen Zylinderraum 68 Druck
mittel aus der ersten Rücklaufkammer 19 über das selbstöffnende er
ste Rückschlagventil 33 nachsaugen. Um selbst in ungünstigen Fällen
sicher zu vermeiden, daß im Zylinderraum 68 Hohlsog entsteht, kann
zusätzlich Druckmittel über das Rückschlagventil 75 im Freigangven
til 73 und den parallelen Kanal 72 in den Zylinderraum 68 nachge
saugt werden.
Für die Funktion Freigang wird die gleiche Arbeitsstellung des Steu
erschiebers 35 benutzt wie bei der Stellung Senken, nämlich die
zweite Arbeitsstellung 79. Zusätzlich wird das Freigangventil 73 er
regt, wodurch es seine aufgesteuerte Schaltstellung 76 einnimmt. Nun
sind vom doppelt wirkenden Hydrozylinder 64 der Zylinderraum 68 und
der Ringraum 69 jeweils mit dem Tank 24 verbunden. Wird bei dieser
Funktion Freigang in der zweiten Arbeitsstellung 79 des Steuerven
tils 35 die Last 66 durch äußere Kräfte gehoben, so fließt das
Druckmittel aus dem Zylinderraum 68 über das Freigangventil 73 zum
Tank 24 ab, während gleichzeitig in den Ringraum 69 Druckmittel über
das mechanisch entsperrte zweite Rückschlagventil 34 aus der zweiten
Rücklaufkammer 21 nachgesaugt wird.
Für eine Funktion Drücken ist im ersten Motoranschluß 31 Druck er
forderlich. Um dies zu erreichen, verschiebt der erste Stellantrieb
59 den Steuerschieber 35 über die zweite Arbeitsstellung 79 hinaus
noch weiter nach rechts in eine vierte, zusätzliche Schaltstellung
80. Die zuvor noch durch die dritte Ringnut 38 offene Verbindung im
Neutralumlaufkanal wird nun durch die zweite Steuerkante 44 ge
sperrt, während der erste Steuerbund 41 weiterhin die Verbindung
zwischen den Umlaufkammern 15 und 16 blockiert. Im Zulaufkanal 22
kann sich deshalb Druck aufbauen und schließlich von der ersten Um
laufkammer 14 über die sich öffnende erste Steuerkante 43 am ersten
Kolbenabschnitt 42 in die erste Motorkammer 17 gelangen. Von dort
gelangt das Druckmittel über das erste Rückschlagventil 33 in den
Zylinderraum 68, so daß die Last 66 nach unten gedrückt werden kann.
In dieser vierten Schaltstellung 80 befindet sich der zweite Steuer
bund 52 innerhalb der ersten Motorkammer 17 und ist damit unwirksam,
während zugleich nun die fünfte Steuerkante 54 am dritten Kolbenab
schnitt 53 die Verbindung von der ersten Motorkammer 17 zur ersten
Rücklaufkammer 19 sperrt. Beim Drücken bleibt das zweite Rückschlag
ventil 34 weiterhin mechanisch entsperrt, so daß der Ringraum 69
über die sechste Steuerkante 58 Verbindung zum Rücklauf hat. Es kann
daher mit Hilfe dieser Funktion Drücken bei den üblichen Hubwerksre
gelungen der Traktor angehoben oder ein am Hubwerk angelenktes Ar
beitsgerät auf den Boden gedrückt werden.
Beim Zurückschalten aus der vierten Schaltstellung 80 für die Funk
tion Drücken in die Neutralstellung 77, bei der sämtliche Antriebe
59, 61, 73 stromlos sind, verhindert das entsperrbare Rückschlagven
til 33 im ersten Motoranschluß 31 eine ungewollte Bewegung des dop
peltwirkenden Hydrozylinders 64.
Mit vorliegender Steuereinrichtung 10 lassen sich somit auf kosten
günstige Weise und unter weitgehender Verwendung von Serienteilen
Anforderungen erfüllen, wie sie bei einfachwirkenden und doppelt
wirkenden Funktionen auftreten. Neben den bei der üblichen Regelung
eines Hubwerks auftretenden Funktionen wie Halten, Heben und Senken,
können dadurch auch Zusatzfunktionen wie Freigang und Drücken reali
siert werden. Dabei sind alle Funktionen elektrisch bzw. elektrohy
draulisch betätigbar.
Selbstverständlich sind an der gezeigten Ausführungsform Änderungen
möglich, ohne vom Gedanken der Erfindung abzuweichen. So kann an
stelle der zweitstufigen, elektrohydraulischen Antriebe 59, 61 auch
ein rein elektrischer Antrieb verwendet werden. Anstelle zweier
getrennter Stellantriebe 59, 61 kann auch ein einziger Stellantrieb
auf lediglich einer Stirnseite des Ventilgehäuses verwendet werden,
der doppeltwirkend ausgebildet ist. Anstelle vorgesteuerter Rück
schlagventile lassen sich auch direkt gesteuerte Bauarten verwenden.
Claims (7)
1. Hydraulische Steuereinrichtung (10) mit einem
Ventilgehäuse (12), das in einer Schieberbohrung (13) einen
Steuerschieber (35) aufnimmt, der aus einer mittigen
Neutralstellung (77) nach beiden Seiten hin in zwei
Arbeitsstellungen auslenkbar ist, wobei der Steuerschieber
(35) in der Neutralstellung (77) einen von einem Zulauf (22)
über Umlaufkammern (14, 15, 16) zum Rücklauf (28) geführten
Neutralumlaufkanal (22, 14, 15, 29) aufsteuert und zwei
Motorkammern (17, 18) absperrt, während er in einer ersten
und zweiten Arbeitsstellung diesen Neutralumlaufkanal sperrt
und jeweils eine der Motorkammern (17, 18) mit dem Zulauf
(22) und die andere der Motorkammern (18, 17) mit dem
Rücklauf (28) verbindet und wobei der Steuerschieber (35)
eine zusätzliche Schaltstellung aufweist, in welcher der
Neutralumlaufkanal offen und beide Motorkammern (17, 18) vom
Zulauf (22) getrennt und nur mit dem Rücklauf (28)
Verbindung haben, sowie mit zwei im Ventilgehäuse (12)
angeordneten, mechanisch entsperrbaren Rückschlagventilen
(33, 34), die jeweils zwischen die beiden Motorkammern (17,
18) und den zugehörigen Motoranschlüssen (31, 32) geschaltet
sind und bei Auslenkung des Steuerschiebers (35) aus der
Neutralstellung betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß
diejenige Stellung (79) des Steuerschiebers (35), in der
beide Motorkammern (17, 18) mit dem Tank (24) Verbindung
haben und der Neutralumlaufkanal (22, 14, 15, 29) offen ist,
zwischen der Neutralstellung (77) und der äußeren
Schaltstellung (80) ausgebildet ist und daß der
Steuerschieber (35) in der äußeren Schaltstellung (80) nur
ein einziges (34) der beiden Rückschlagventile (33, 34)
mechanisch entsperrt.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß derjenige Motoranschluß (31), dessen
zugeordnetes Rückschlagventil (33) in der äußeren
Schaltstellung (80) nicht entsperrt wird, über einen Kanal
(72) mit dem Tank (24) verbunden ist und in den Kanal (72)
ein Freigangventil (73) geschaltet ist.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Kanal (72) ein zum Hydrozylinder
(64) hin öffnendes Rückschlagventil (75) geschaltet ist, das
im Freigangventil (73) angeordnet ist.
4. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, und mit in der Schieberbohrung (13) des
Ventilgehäuses (12) mittig angeordneten, drei Umlaufkammern
(14, 15, 16) an die sich nach beiden Seiten hin angrenzend
jeweils eine Motorkammer (17, 18) und eine außenliegende
Rücklaufkammer (19, 21) anschließen, und mit einem
Steuerbund (52), der eine zwischen erster Motorkammer (17)
und erster Rücklaufkammer (19) geschaltete Steuerkante
bildet, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber (35)
an einem durch eine Ringnut (36) vom Steuerbund (52)
getrennten Kolbenabschnitt (53) eine Hilfs-Steuerkante (54)
aufweist, welche die in der zweiten Arbeitsstellung (79)
offene Verbindung zwischen erster Motorkammer (17) und
erster Rücklaufkammer (19) in der vierten Schaltstellung
(80) zusteuert.
5. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber (35)
so mit kegelförmigen Abschnitten (48, 55) ausgebildet ist,
daß in beiden Arbeitsstellungen (78, 79) und in der vierten
Schaltstellung (80) stets nur eines der Rückschlagventile
(33, 34) entsperrbar ist.
6. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, bei
dem im Ventilgehäuse (12) die Umlaufkammern (14, 15, 16),
die Motorkammern (17, 18) und die Rücklaufkammern (19, 21)
symmetrisch zueinander angeordnet sind und der
Steuerschieber (35) zwei dem Neutralumlaufkanal (22, 14, 15,
29) zugeordnete innere Ringnuten (38, 39) und zwei den
Verbraucherströmen zugeordnete äußere Ringnuten (37, 40)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die innere (38) und
die äußere Ringnut (37) in der die Hilfs-Steuerkante (54)
aufweisenden Hälfte des Steuerschiebers (35) jeweils länger
ausgebildet sind als die entsprechenden Ringnuten (39, 40)
in der anderen Hälfte des Steuerschiebers (35).
7. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber (35) im
Bereich der kegelförmigen Abschnitte (48, 55) von den
zugeordneten Steuerkanten (43, 47) bis zu den äußeren
Ringnuten (37, 40) sich erstreckende Anfräsungen (51, 56)
aufweist.
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