DE19834725A1 - Bahnspannungsregeleinrichtung - Google Patents
BahnspannungsregeleinrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Regeleinrichtung für die Spannung einer Papierbahn einer Druckmaschine mit einer Einstellvorrichtung für einen Drehzahlleitsollwert, einem Drehzahlregler für einen Antriebsmotor, der mit der Einstellvorrichtung gekoppelt ist, einer Einstellvorrichtung für einen Bahnspannungs-Sollwert, einem Sensor zum Messen der Bahnspannung, einem Bahnspannungsregler, welcher mit dem Sensor zum Messen der Bahnspannung und der Einstellvorrichtung für den Bahnspannungs-Sollwert gekoppelt ist, wobei der Drehzahlregler mit einem Ausgang des Bahnspannungsreglers gekoppelt ist. DOLLAR A Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Regeln der Spannung einer Papierbahn einer Druckmaschine, wobei ein Drehzahlleitsollwert vorgegeben wird, ein Bahnspannungs-Sollwert vorgegeben wird, ein erster Bahnspannungs-Istwert gemessen wird, die Differenz aus dem Bahnspannungs-Sollwert und dem gemessenen Bahnspannungs-Istwert gebildet wird; die gebildete Differenz in einen Nacheilungs-Sollwert umgerechnet wird; und aus dem vorgegebenen Drehzahlleitsollwert und dem Nacheilungs-Sollwert eine Größe gebildet wird, welche zur Drehzahlregelung des Antriebsmotors dient.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Bahnspannungsregeleinrichtung und eignet
sich insbesondere für wellenlos angetriebene Rollenoffsetdruckmaschinen in Turmbau
weise, vorzugsweise für den Zeitungsoffset.
Die genaue Einstellung und Regelung der Papierbahnspannung bei Rollenoffsetdruck
maschinen während des Druckprozesses ist von großer Bedeutung. Die richtig eingestellte
Bahnspannung ist nicht nur für die Erzielung einer guten Druckqualität erforderlich, da
z. B. nicht nur Farb- und Schnittregister besser eingehalten werden, sondern fährt auch zu
einer Erhöhung der Druckproduktivität, da auch weniger bzw. keine Papierrisse verursacht
werden. Es ist deshalb üblich für die Bahnspannung bestimmte Bahnspannungsprofile
entlang der einzelnen Papierwege vorzugeben, d. h. daß vorgegebene Ober- bzw.
Untergrenzwerte der Bahnspannung nicht über- bzw. unterschritten werden sollen.
Jedoch kann sich das Papierelastizitätsmodul von Papierrolle zu Papierrolle stark
verändern, was zu einer sprungartigen Änderung der Bahnspannung führen kann. Dies tritt
z. B. bei einem Wechsel der Rollen auf und wirkt sich sehr negativ auf die Qualität des
Druckerzeugnisses aus. Weiterhin kann sich das Elastizitätsmodul des Papiers auch
innerhalb der gleichen Papierrolle ändern, da z. B., bedingt durch die Lagerung, die
äußeren und inneren Schichten der Papierrolle unterschiedlich feucht sind. Diese
Änderungen des Elastizitätsmoduls des Papiers führen aufgrund der daraus resultierenden
Bahnspannungsänderungen und der Papierdehnung zu Änderungen des Farb- und
Schnittregisters während der Rollenabwicklung und somit zu einer Qualitätsver
schlechterung. Auch variierende Farb- und Feuchtebelegungen ändern das E-Modul.
Eine weitere Einflußgröße für die Papierbahnspannung sind Transientvorgänge, wie z. B.
rampenförmige Geschwindigkeitsänderungen der Papierbahn, oder auch das Bewegen eines
Gummizylinders zwischen einer Druck-An- und einer Druck-Ab-Stellung. Diese
Transientvorgänge treten z. B. bei wellenlosen Rollenoffsetdruckmaschinen mit einer
sogenannten "fliegenden" Plattenwechselfunktionalität häufig auf, wobei ohne ein Anhalten
der Druckmaschinen aufeinanderfolgend unterschiedliche Produktionsdurchläufe erfolgen.
Dabei wird jedes Mal die Bahnspannung stark beeinflußt und verändert.
Da diese Änderungen der Bahnspannung zu einer Verschlechterung der Druckqualität
führen, wurden immer bessere Regelungen zur Einhaltung eines vorgegebenen Bahn
spannungsprofils entwickelt, welche nachfolgend. beschrieben werden.
Fig. 4a zeigt eine bekannte Bahnspannungsregeleinrichtung. Dabei wird ein Bahn
spannungs-Soll-Wert FSOLL von einer Maschinensteuerung vorgegeben und ein Bahn
spannungsregler ermittelt aus einer Differenz zwischen dem Bahnspannungs-Soll-Wert
FSOLL und einem durch einen Bahnspannungsmeßsensor gemessenen Bahnspannungs-Ist-
Wert FIST einen Nacheilungssollwert ΔNSOLL.
Von einem am Ende des Druckprozesses angeordneten Falzapparat wird ein Drehzahlleit
sollwert NSOLL abgegriffen. Da der Falzapparat aber funktionsbedingt bereits eine nicht
stetige Betriebsart aufweist; kann der daraus ermittelte Drehzahlleitsollwert NSOLL nicht
unmittelbar für die Bahnspannungsregelung verwendet werden, sondern muß erst
tiefpaßgefiltert werden, um höherfrequente Störanteile des Drehzahlleitsollwert-Signals
NSOLL zu unterdrücken. Der tiefpaßgefilterte Drehzahlleitsollwert NSOLL wird mit dem
Nacheilungswert-ΔNSOLL aus dem Bahnspannungsregler und dem Drehzahl-Ist-Wert NIST
der durch den Antriebsmotor angetriebenen Walze beaufschlagt, und das erhaltene Signal
wird dem Drehzahlregler zugeführt, welcher den Antriebsmotor ansteuert.
Jedoch ist die zwingend erforderliche Tiefpaßfilterung des Drehzahlleitsollwerts NSOLL aus
dem Falzapparat nachteilig, weil diese Tiefpaßfilterung zu einer Trägheit der gesamten
Regelung führt, und der durch die Tiefpaßfilterung stark gedämpfte Drehzahlleitsollwert
NSOLL beeinflußt die gesamte Regeldynamik der Bahnspannungsregelung, da die
Regelparameter des Bahnspannungsreglers mit den Regelparametern des nachgeschalteten
Drehzahlreglers abgestimmt werden müssen.
Die Nacheilungsregelung ist eine einfache und schnelle Drehzahlregelung.
Wie in Fig. 4b gezeigt, wird dem Drehzahlregler ein Wert ΔN zugeführt, welcher aus
einer Differenz eines Drehzahlleitsollwerts NSOLL aus z. B. einem Bus-System und einem
gemessenen Ist-Wert NIST der Drehzahl, sowie einem Nacheilungssollwert ΔNSOLL ermittelt
wird. Dieser Drehzahlregler steuert auf bekannte Art den Antriebsmotor an.
Dabei ist es jedoch erforderlich, vor Inbetriebnahme die Nacheilungssollwerte ΔNSOLL so
einzustellen, daß eine gewünschte Bahnspannung erreicht wird, wobei gilt: ΔNSOLL = n.
NSOLL. Hierbei stellt n die Nacheilung dar.
Obwohl die Nacheilungsregelung konstruktiv sehr einfach zu realisieren ist, und die
Nachteile der Bahnspannungsregelung, bedingt durch die Tiefpaßfilterung, vermeidet,
weist die Nacheilungsregelung jedoch auch Nachteile auf. So ist z.B. die resultierende
Bahnspannung abhängig von der Geschwindigkeit der Papierbahn. Dies bedeutet, daß ohne
Nachkorrekturen der Drehzahlleitsollwerte NSOLL die Bahnspannung z. B. während einer
Geschwindigkeitsrampe nicht konstant gehalten werden kann. Dies fährt, wie oben
erwähnt, zu einer Verschlechterung der Qualität der Druckerzeugnisse. Weiterhin wirkt
sich eine starke Schwankung der Papierbahnspannung z. B. bei einem Normalhalt oder
einem Nothalt der Druckmaschine äußerst negativ aus, da bei der reinen Drehzahlregelung
die Bahnspannung extrem stark anwachsen kann, was leicht zu einem Abriß der
Papierbahn führen kann. Weiterhin schwankt die Bahnspannung auch stark bei einem
Druck-An- oder einem Druck-Ab-Vorgang aller Druckstellen z. B. eines Achterturmes, was
ebenfalls nicht gewünscht ist.
Um die Nachteile der beiden oben genannten Regelungseinrichtungen zu überwinden,
wurde eine Nacheilungsregelung mit einer sogenannten Droop-Funktionalität vor
geschlagen. Dabei wird der Drehzahlleitsollwert NSOLL für den Drehzahlregler des
Einzugwerkantriebs als Funktion von dessen Lastmoment korrigiert, wobei das
Lastmoment im Beharrungszustand proportional zur Bahnspannung ist.
Fig. 4c zeigt eine solche Nacheilungsregelung mit Droop-Funktionalität. Einem
Drehzahlregler wird wiederum eine Differenz ΔN zugeführt, welche aus einem
Drehzahlleitsollwert NSOLL, einem Drehzahl-Ist-Wert NIST und einer weiteren Korrektur
größe NM, welche aus einem gemessenen Motorlastmoment ermittelt wird, sowie einem
Nacheilungssollwert ΔNSOLL gebildet wird.
Im Gegensatz zur reinen Drehzahlregelung hat die Regelung mit Droop-Funktionalität den
Vorteil, daß Störungen durch Änderungen des Papierelastizitätsmoduls bzw. durch Druck-
An- oder Druck-Ab-Vorgänge nur kleinere Abweichungen der Bahnspannung verursachen.
Jedoch verursachen Störungen durch eine Änderung des Papierelastizitätsmoduls eine
bleibende Abweichung der Bahnspannung, wenn der Wert ΔNSOLL nicht nachkorrigiert
wird. Dies führt dazu, daß ohne eine entsprechende Anpassung des Wertes ΔNSOLL ein
gewünschter Bahnspannungswert nach einer Störung nicht beibehalten werden kann, da das
momentane Elastizitätsmodul der Papierbahn in der Regel unbekannt ist.
Fig. 5 zeigt ein linearisiertes Diagramm, bei dem über die Abszisse die Drehzahl N des
Einzugswerks bei einer bestimmten Maschinendrehzahl aufgetragen ist, wobei auf der
Ordinate die Papierbahnspannung F aufgetragen ist. Für zwei unterschiedliche Elastizitäts
module einer Papierbahn sind die Geraden E1 und E2 dargestellt, wobei das Elastizitäts
modul einer Papierbahn zwischen diesen zwei beispielhaft dargestellten Geraden
schwanken kann. Die qualitative Kennlinie der einfachen Bahnspannungsregeleinrichtung
ist mit 1 gekennzeichnet, die Kennlinie der Nacheilungsregelung mit 2 und die Kennlinie
der Nacheilungsregelung mit Droop-Funktionalität ist mit 3 gekennzeichnet.
Verändert sich z. B. das Elastizitätsmodul der Papierbahn von E1 zu E2, so wird bei einer
Nacheilungsregelung (Kennlinie 2) eine Differenz ΔF2 der Bahnspannung erhalten, welche
erheblich größer ist als die Bahnspannungsdifferenz, welche bei einer Nacheilungsregelung
mit Droop-Funktionalität auftritt, wie in Fig. 5 durch ΔF3 dargestellt. Dies verdeutlicht
den Vorteil dieser Regelung.
Jedoch ist auch eine solche kleinere Schwankung der Bahnspannung immer noch
nachteilig, z. B. hinsichtlich der Qualität der erhaltenen Druckerzeugnisse bedingt durch
die Abweichung der Farb- und Schnittregister.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Regeleinrichtung für die Spannung
einer Papierbahn einer Druckmaschine vorzuschlagen, welche die Nachteile der bekannten
Regelungen vermeidet. Insbesondere sollen eine Regeleinrichtung und ein Regelverfahren
vorgeschlagen werden, mit welchen die Bahnspannung schnell und genau geregelt werden
kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Regeleinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
ein Regelverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile werden dadurch erzielt, daß sowohl der
Drehzahlleitsollwert NSOLL als auch der Bahnspannungs-Sollwert FSOLL durch z. B. eine
Maschinensteuerung frei wählbar vorgegeben werden können. Dadurch kann in Echtzeit
ein Drehzahlleitsollwert NSOLL vorgegeben werden, welcher nicht gefiltert werden muß und
unverfälscht als Regelungsgröße zur Verfügung steht. Die Regeleinrichtung kann somit
unmittelbar und ohne Trägheit die Papierbahnspannung nach Auftreten einer Störgröße
wieder einregeln. Ebenso kann der Bahnspannungs-Sollwert FSOLL frei wählbar und damit
im Sinne einer Optimierung der Druckqualität vorgegeben werden, so daß die beiden für
die Regelung wichtigen Sollwert-Größen FSOLL und NSOLL, der Steuerung frei vorgegeben
werden können. Ein Regelkreis für die Bahnspannung ermöglicht es, daß Änderungen bei
den Druckbedingungen, bedingt durch z. B. eine Änderung des Papierelastizitätsmoduls
oder einen Druck-An- bzw. Druck-Ab-Vorgang von Gummizylindern auf der Papierbahn
bei der Regelung schnell berücksichtigt werden können, um eine konstante Papierbahn
spannung während des Betriebs zu gewährleisten, wobei gleichzeitig die Drehzahl schnell
eingeregelt werden kann.
Das gleichzeitige Vorgeben des generierten Bahnspannungs-Sollwertes FSOLL und des
generierten Drehzahlleitsollwertes NSOLL ermöglicht auch eine bessere Ansteuerung der
Regeleinrichtung, da zwei Sollwerte für die Regelung frei wählbar vorgegeben werden
können und z. B. von der Maschinensteuerung auch schnell geändert werden können, ohne
daß dabei Vorgänge des normalen Druckablaufs berücksichtigt werden müssen, was
bedingt durch Laufzeiten immer zu einer Trägheit der ganzen Regelung führt.
Dem Drehzahlregler der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung wird die Differenz zwischen
dem Drehzahlleitsollwert NSOLL und dem Nacheilungs-Sollwert ΔNSOLL zugeführt, welcher
durch den Bahnspannungsregler aus dem Bahnspannungs-Sollwert FSOLL und dem
Bahnspannungs-Istwert FIST ermittelt wurde, um den Motor so anzusteuern, daß eine
gewünschte, vorzugsweise konstante, Bahnspannung bei vorgegebener Drehzahl erhalten
werden kann.
Die erfindungsgemäße Bahnspannungsregeleinrichtung ermöglicht somit durch Verwen
dung eines ungestörten Drehzahlleitsollwert-Signals für den unterlagerten Drehzahlregel
kreis eine bessere Abstimmung zwischen Bahnspannungsregelkreis und Drehzahlregelkreis.
Hierdurch können Störungen der Bahnspannung z. B. vor dem Einzugswerk zeitoptimal
geregelt werden. Dies führt zu sehr guten dynamischen Eigenschaften der erfindungs
gemäßen Regelung, welche bei den oben erwähnten Änderungen der Betriebszustände zur
Aufrechterhaltung einer konstanten Bahnspannung erforderlich sind. Ebenso können mit
der erfindungsgemäßen Regelung Bahnspannungsänderungen im Druckturm selbst begrenzt
werden. Die Größenordnungen dieser Änderungen können nämlich abgeschätzt werden,
wobei diese unabhängig von der Papiersorte, Feuchtigkeit und anderen Störgrößen etwa
gleich bleiben. Damit können mit der erfindungsgemäßen Regelung die Farbregister und
Schnittregister besser gehalten werden, da die Bahndehnungen auf einen bestimmten
kleinen Bereich beschränkt werden können. Die erfindungsgemäße Bahnspannungsregelung
weist weiterhin den Vorteil auf, daß die Bahnspannung immer in einem für das verwendete
Papier geeigneten Bereich gehalten werden kann, so daß Papierrisse vermieden werden
können.
Es ist möglich, die erfindungsgemäße Regeleinrichtung entweder einzeln z. B. am
Einzugswerk oder am Auszugswerk vorzusehen. Weiterhin ist es auch möglich, daß die
erfindungsgemäße Regelung sowohl zur Regelung der Bahnspannung am Einzugswerk als
auch zur Regelung am Auszugswerk verwendet wird. Eine solche Regelung des Ein- und
Auszugswerkes des Druckturms hat den Vorteil, daß die Bahnspannung über die gesamte
Bahnlänge durch den Druckturm hindurch geregelt werden kann, so daß sich ein besonders
günstiger Bahnspannungsverlauf, vorzugsweise eine konstante Bahnspannung, vom
Einzugswerk über den Druckturm zum Auszugswerk ergibt. Bei einer solchen Aus
führungsform der Erfindung sind die Bahnspannungsregler jeweils bei dem Einzugswerk
oder dem Auszugswerk oder bei beiden, welche geregelt werden sollen, angeordnet. Die
erfindungsgemäße Regelung kann auch einzeln oder zusammen mit anderen Regelein
richtungen an anderen Stellen der Papierbahn angeordnet sein, wie z. B. im Druckturm
selbst oder der Trichtereinlaufwalze.
Es ist vorteilhaft den Bahnspannungs-Sollwert FSOLL der Regelungseinrichtung über ein
Bus-System zuzuführen. Besonders bevorzugt wird der Drehzahlleitsollwert NSOLL über
einen schnellen Bus überragen. Insbesondere eignet sich hierfür ein Echtzeit-Bus-System,
wie z. B. ein SERCOS-BUS. Diese Ansteuerung der Regelungseinrichtung bzw.
Regelungseinrichtungen durch ein solches Bus-System vereinfacht die Ansteuerung der
Regelung an einem Druckturm erheblich, da so von einer entfernt liegenden Maschinen
steuerung der Regelung alle Sollwerte vorgegeben werden können. Somit kann auf die
lokale Eingabe von Sollwerten verzichtet werden. Weiterhin ist es durch ein solches Bus-
System möglich, daß unterschiedliche Drucktürme über einen einzigen Bus angesteuert
werden, welcher wiederum unterschiedliche, jedoch abgestimmte Sollwerte für die
jeweiligen Drucktürme vorgeben kann. Die einzelnen Drucktürme können so individuell
mit unterschiedlichen Bahnspannungen oder bei andersartigen Bahnwegen betrieben
werden.
Um eine gewünschte, vorzugsweise konstante, Bahnspannung über den gesamten Verlauf
der Papierbahn zu erhalten, ist es vorteilhaft, mehr als einen Bahnspannungssensor zur
Ermittlung verschiedener Ist-Werte als Eingangsgrößen einer einzelnen Regeleinrichtung
zu erhalten. So kann z. B. im Fall einer Bahnspannungsregelung am Einzugswerk als
Eingangsgröße für die Regeleinrichtung neben der Bahnspannung z. B. an dem Einzugs
werk selbst auch die Bahnspannung an dem Auszugswerk und/oder die Bahnspannung bei
der Trichtereinlaufwalze oder jedem anderen geeigneten Meßpunkt verwendet werden.
Natürlich ist es auch denkbar, nur die Bahnspannung z. B. am Auszugswerk oder an der
Trichtereinlaufwalze für die Bahnspannungsregelung des Einzugswerkes zu verwenden,
wobei hier natürlich auch noch ein oder mehrere zusätzliche Bahnspannungssensorsignale
verwendet werden können. So kann z. B. die Bahnspannungsregelung des Einzugswerkes
die Bahnspannungen am Auszugswerk und an der Trichtereinlaufwalze als einzige Ist-
Größen der Regelung verwenden, um die Papierbahnspannung zu regeln.
Entsprechende Ausgestaltungen gelten analog für die Regelung der Bahnspannung am
Auszugswerk, welche ebenfalls die Papierbahnspannung in Abhängigkeit von der
Bahnspannungs-Istgröße eines einzelnen Bahnspannnungssensors regeln kann, welcher
nicht notwendig am Auszugswerk selbst angeordnet sein muß. Es kann für die Regelung
der Bahnspannung am Auszugswerk auch jede beliebige Kombination von zwei oder mehr
Bahnspannungs-Istwert-Signalen einzelner Bahnspannungssensoren verwendet werden, um
die Papierbahnspannung zu regeln.
Es ist vorteilhaft, wenn die von dem oder den einzelnen Bahnspannungssensoren
aufgenommenen Bahnspannungs-Istwerte erst einem Übertragungsglied bzw. unter
schiedlichen Übertragungsgliedern mit einer geeigneten Übertragungsfunktion zugeführt
werden, bevor diese als Eingangsgrößen der Bahnspannungsregelung verwendet werden.
Dabei können die einzelnen Übertragungsglieder z. B. zur Gewichtung der Anteile eines
jeden Istwert-Signals für eine Gesamtbahnspannungs-Istgröße verwendet werden. Natürlich
kann jedes einzelne von einem Bahnspannungssensor gemessene Ist-Signal auch erst einem
Übertragungsglied mit einer geeigneten dynamischen Übertragungsfunktion zugeführt
werden, wie z. B. einem PT1 oder PT2-Glied, bevor dieser der Bahnspannungsregelung
zugeführt wird bzw. mit anderen gegebenenfalls auch gewichteten oder dynamisch
veränderten Bahnspannungs-Istgrößen verknüpft wird. Durch eine solche Berücksichtigung
mehrerer gewichteter und dynamisch bewerteter Bahnspannungs-Istgrößen können
Änderungen innerhalb des Druckturmes aufgrund z. B. der Feuchtigkeit des Papieres und
Änderungen entlang der gewöhnlich langen Papierwege zwischen z. B. dem Auszugswerk
und der Trichtereinlaufwalze für die Regelung der gesamten Papierbahnspannung
berücksichtigt werden. Durch geeignete Parametrierung und Einstellung der einzelnen
Gewichtungs- bzw. Übertragungsfunktionsglieder der jeweils einzelnen aufgenommenen
Bahnspannungs-Istwert-Signale können vorgegebene Bahnspannungswerte entlang des
gesamten Papierbahnweges innerhalb bestimmter Grenzen eingehalten werden, wobei
vorgegebenen Grenzwerte nicht über- bzw. unterschritten werden. Obige Ausführungen
gelten sowohl für eine einzelne Bahnspannungsregelung am Einzugswerk als auch für eine
einzelne Bahnspannungsregelung am Auszugswerk, wobei beide Bahnspannungsregelungen
auch kombiniert verwendet werden können. Jede einzelne dieser Bahnspannungsregelungen
kann z. B. einen Istwert FIST, welcher durch einen beliebigen Bahnspannungsmeßsensor
erfaßt wird, nach Durchlaufen eines entsprechenden Übertragungsfunktionsblockes als
Eingangsgröße verwenden, wobei natürlich auch eine gewichtete Summe mehrerer Signale
für eine einzelne Bahnspannungsregelung verwendet werden kann.
Vorteilhaft können auch zur Regelung einer Bahnspannung kreuzgekoppelte Bahn
spannungs-Istwerte von z. B. dem Einzugswerk, dem Auszugswerk und der Trichterein
laufwalze, aber auch anderen Meßstellen der Papierbahn, verwendet werden. Dabei wird
insbesondere der Bahnspannungsregelung am Einzugswerk ein Wert FEW zugeführt,
welcher vorzugsweise aus einer Kreuzkopplung der gemessenen Bahnspannungswerte FIST
am Einzugswerk, am Auszugswerk und an der Trichtereinlaufwalze bestimmt wird.
Entsprechendes gilt für die Bahnspannungsregelung am Auszugswerk. Für die Aus
führungsform mit zwei Regelungseinrichtungen ergibt sich für die den Bahnspannungsrege
lungen zugeführten Werte FEW und FAW somit im Fall von z. B. drei zu berücksichtigenden
Bahnspannungs-Istwerten folgende Matrixschreibweise:
Die Kopplungsmatrix für z. B. zwei Bahnspannungsregelungen, die jeweils drei
Bahnspannungs-Istwerte berücksichtigen, besteht aus 2 × 3 = 6 Elementen, welche mit α1
bis α6 bezeichnet sind. Dabei muß ein Matrixelement αi nicht unbedingt eine Konstante
sein, sondern kann auch eine dynamische Übertragungsfunktion darstellen. Durch eine
solche Bahnspannungsregeleinrichtung, bestehend aus z. B. zwei lokalen Bahnspannungs
regeleinrichtungen für das Einzugswerk und Auszugswerk mit einem Kopplungsglied,
welches sich aus mehreren Übertragungsfunktionen zusammensetzt, können bei bestimmten
Betriebszuständen Vorteile erzielt werden. So ist es z. B. möglich, am Eingang und
Ausgang des Druckturmes die Bahnspannung lokal zu regeln bei gleichzeitiger gegenseiti
ger Berücksichtigung der entsprechenden Bahnspannungs-Istwerte am Ein- und Ausgang
des Druckturmes. Ziel einer solchen kreuzgekoppelten Bahnspannungsregelung ist es, die
optimale Bahnspannung während des gesamten Druckprozesses über die gesamte
Papierbahn zu gewährleisten und Schnittregisterabweichungen dazwischen zu minimieren,
so daß die einzelnen Elemente αi der Kopplungsmatrix geeignet festgelegt werden müssen.
Natürlich kann eine solche Kreuzkopplung von mindestens zwei Eingangssignalen zweier
unterschiedlicher Bahnspannungssensoren auch für nur eine einzelne Bahnspannungs
regelung, aber auch für drei oder mehr Bahnspannungsregelungen, gegebenenfalls auch
der Zylinder innerhalb des Druckturmes, verwendet werden. Die Anzahl der gemessenen
Eingangsgrößen der Kreuzkopplung, d. h. der gemessenen Bahnspannungs-Istwerte, ist
dabei nicht auf drei beschränkt. Es können auch nur zwei oder mehr als drei Eingangs
signal-Istwerte verwendet werden, wobei dann die Meßsensoren jeweils geeignet
angeordnet werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Regeln der Spannung der Papierbahn einer
Druckmaschine wird ein Drehzahlleitsollwert NSOLL und ein Bahnspannungs-Sollwert FSOLL
vorgegeben. Ein erster Bahnspannungs-Istwert FIST wird gemessen. Aus der Differenz ΔF
zwischen dem Bahnspannungs-Sollwert FSOLL und dem gemessenen Bahnspannungs-Istwert
FIST wird durch einen Bahnspannungsregler ein Vor- oder Nacheilungs-Sollwert ΔNSOLL
ermittelt, je nachdem ob es sich um das Auszugs- oder Einzugswerk handelt. Dabei kann
die gebildete Differenz ΔF z. B. einem PI-Regelalgorithmus dienen, einen Nach- oder
Voreilungswert zu gewinnen. Der Vor- bzw. Nacheilungs-Sollwert ΔNSOLL wird zu dem
Drehzahlleitsollwert NSOLL addiert bzw. von diesem subtrahiert, und das erhaltene Ergebnis
wird als Eingangsgröße einer Regelung der Drehzahl eines Antriebsmotors verwendet,
welche als weitere Eingangsgröße auch einen gemessenen Drehzahl-Istwert NIST
berücksichtigen kann. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung der Papierbahn
spannungsregelung können die gleichen Vorteile, wie oben bei der erfindungsgemäßen
Regeleinrichtung beschrieben, erhalten werden.
Vorzugsweise wird mindestens ein gemessener Bahnspannungs-Istwert FIST z. B. am
Einzugswerk, Auszugswerk oder der Trichtereinlaufwalze für die erfindungsgemäße
Regelung verwendet, wobei natürlich auch jede Kombination dieser Bahnspannungs-
Istwerte, gegebenenfalls unter vorheriger Beaufschlagung mit einer geeigneten Über
tragungsfunktion, wie oben beschrieben, zur Bahnspannungsregelung verwendet werden
können. Dabei können die einzelnen Bahnspannungs-Istwert auch, wie oben beschrieben,
kreuzgekoppelt werden, bevor sie als Eingangsgröße für das Regelungsverfahren
verwendet werden.
Ebenso wie oben erwähnt, ist es natürlich auch möglich, entweder lokal die Bahnspannung
am Einzugswerk oder am Auszugswerk oder an beiden zu regeln, wobei für die einzelnen
Regelungsverfahren die verschiedenen oben erwähnten Eingangsgrößen verwendet werden
können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Bahnspannungsregeleinrichtung einer ersten
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Bahnspannungsregeleinrichtung einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Bahnspannungsregeleinrichtung einer dritten
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 4a
bis 4c Bahnspannungsregelungen gemäß dem Stand der Technik; und
Fig. 5 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Wirkungsweisen der Bahn
spannungsregelungen gemäß den Fig. 4a bis 4c.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, werden von einer Maschinensteuerung über ein Echtzeit-Bus-
System der Drehzahlleitsollwert NSOLL und der Bahnspannungs-Sollwert FSOLL der
Bahnspannungsregeleinrichtung zugeführt. Der Bahnspannungs-Sollwert kann aber auch
über analoge oder digitale Eingänge ohne Verwendung eines Bus-Systems zugeführt
werden. Der von einem Bahnspannungsmeßsensor gemessene Bahnspannungs-Istwert FIST
wird vom Bahnspannungs-Sollwert FSOLL subtrahiert, woraus die Bahnspannungs
regelabweichung ΔF erhalten wird. Diese Bahnspannungsregelabweichung ΔF wird dem
Bahnspannungsregler am Einzugswerk zugeführt, der diese in einen Nacheilungs-Sollwert
ΔNSOLL, umrechnet. Dieser Nacheilungs-Sollwert ΔNSOLL wird zusammen mit dem aus dem
Echtzeit-Bus-System erhaltenen Drehzahlleitsollwert NSOLL und dem gemessenen Drehzahl-
Istwert NIST verknüpft und das Ergebnis wird dem Drehzahlregler zugeführt, welcher den
Motor zum Antreiben einer Walze des Einzugswerkes, ansteuert. Der Drehzahlleitsollwert
NSOLL für den unterlagerten Drehzahlregelkreis wird der Regeleinrichtung somit aus einem
geeigneten Echtzeit-Bus, z. B. SERCOS, zugeführt, so daß ein ungestörtes Referenzsignal
als Drehzahlleitsollwert zur Verfügung steht, so daß der Bahnspannungsregler und der
Drehzahlregler optimal aufeinander abgestimmt werden können.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei als
Eingangsparameter der Bahnspannungsregelung am Einzugswerk EW nicht nur das
Meßsignal des Bahnspannungssensors am Einzugswerk EW, sondern auch Meßsignale von
Bahnspannungssensoren an der Trichtereinlaufwalze TW und am Auszugswerk AW
aufgenommen und jeweils mit Koeffizienten αTW, αAW bzw. αEW beaufschlagt werden.
Diese Koeffizienten αi können Konstanten sein, jedoch können diese auch dynamische
Übertragungsfunktionen darstellen. Aus den Ausgangssignalen dieser drei Signal-
Gewichtungseinheiten oder dynamischen Übertragungsgliedern αi wird ein gewichtetes
Summensignal ΣF gebildet, welches als Eingangswert für die Bahnspannungsregelung des
Einzugswerks verwendet wird. Somit kann eine Bahnspannungsregelung allein am
Einzugswerk erfolgen, wobei durch die in Fig. 2 gezeigte Anordnung der Bahnspannungs
meßsensoren und bei geeigneter Wahl der Gewichtungsfaktoren bzw. Übertragungs
funktionen αi auch die Bahnspannung am Auszugswerk oder bei der Trichtereinlaufwalze
innerhalb vorgegebener Grenzen gehalten werden kann, so daß trotz gewissen Störgrößen,
bedingt durch variierende Elastizitätsmodule der Papierbahn, Feuchtigkeit, Geschwindig
keitsrampen oder ähnlichem die Bahnspannung in einem für die Farb- und Schnittregister
optimalen Bereich gehalten werden kann und ein Abreißen der Papierbahn zuverlässig
verhindert werden kann. Die weiteren Elemente der Regeleinrichtung wurden bei Fig. 1
beschrieben und sind in Fig. 2 nicht gezeigt.
Fig. 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wobei die
Bahnspannungs-Istwerte der Sensoren am Einzugswerk und am Auszugswerk in einem
Kopplungsglied miteinander verknüpft bzw. verrechnet werden, so daß den Bahn
spannungsregelungen am Einzugswerk bzw. am Auszugswerk die jeweiligen Ausgangs
signale des Kopplungsgliedes FEW bzw. FAW zugeführt werden. Das Kopplungsglied kann
eine Gewichtung der gemessenen Bahnspannungs-Istwerte des Einzugswerks und des
Auszugswerks vornehmen, wobei die einzelnen Signale auch mit dynamischen Über
tragungsfunktionen beaufschlagt werden können, um so die jeweiligen Ausgangssignale zu
erhalten, welche jeweils eine dynamische Funktion eines oder aller Eingangssignale des
Kopplungsgliedes darstellen. Mit einer solchen Ausgestaltung der Erfindung kann z. B. am
Eingang und am Ausgang des Druckturmes die Bahnspannung lokal geregelt werden,
wobei jeweils gegenseitig auch die entsprechenden Bahnspannungs-Istwerte berücksichtigt
werden, um eine über den gesamten Verlauf der Papierbahn Bahnspannungswerte
innerhalb vorgegebener Grenzen zu erhalten, so daß die Farb- und Schnittregister aufgrund
der innerhalb gewissen Schranken gehaltenen Bahndehnungen optimal gehalten werden
können.
Wie aus Simulationen ermittelt wurde, ist bei der erfindungsgemäßen Regelung nach Fig.
1 im Gegensatz zur Nacheilungsregelung nach dem Stand der Technik die Bahnspannung
unabhängig von der Drehzahl, so daß diese innerhalb bestimmter vorgegebener Grenzen
gehalten werden kann. Bei Durchlaufen einer Hochlauframpe wächst in der Be
schleunigungsphase der erfindungsgemäßen Regelung nach Fig. 1 die Kraft vor dem Turm
an. Dieser Kraftunterschied dient zum Beschleunigen der Leitwalzen. Nach dem Turm
hängt die Papierbahn zwischen zwei Klemmstellen, dem letzten Druckzylinder und der
Zugwalze. Diese Bahnkraft ist abhängig von der Voreilung der Zugwalze und vom
Papiertransport, was zu einer Drehzahlabhängigkeit der Bahnkraft am Ausgang des
Druckturms FNACH führt. Dies kann jedoch mit einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Regelungen nach den in Fig. 2 und Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispielen verhindert
werden.
Es konnte jedoch festgestellt werden, daß mit der erfindungsgemäßen Bahnspannungs
regelung die Abweichung der einzelnen Bahnspannungen an unterschiedlichen Stellen des
Papierweges innerhalb gewisser Grenzen gehalten werden kann und beim Durchlaufen
einer Hochlauframpe keinen so großen Abweichungen unterworfen ist wie bei der
Nacheilungsregelung gemäß dem Stand der Technik.
Bei einem simulierten Vergleich der erfindungsgemäßen Regelung mit einer Nacheilungs
regelung nach dem Stand der Technik bei einem Druck-Ab- bzw. Druck-An-Vorgang
konnte festgestellt werden, daß mit der erfindungsgemäßen Regelung die Schwankungen
der Bahnspannung an unterschiedlichen Orten innerhalb relativ kleiner Schranken gehalten
werden können, wohingegen bei Verwendung der Nacheilungsregelung aus dem Stand der
Technik erhebliche Schwankungen der Bahnspannung an den einzelnen Stellen auftreten.
Durch Kopplung entsprechend dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel und
insbesondere durch die im Zusammenhang mit Fig. 3 beschriebene Kreuzkopplung
konnten sogar noch Verbesserungen erzielt werden.
Claims (11)
1. Regeleinrichtung für die Spannung einer Papierbahn einer Druckmaschine mit:
- 1. einer Einstellvorrichtung für einen Drehzahlleitsollwert (NSOLL); und
- 2. einem Drehzahlregler für einen Antriebsmotor, der mit der Einstellvorrichtung für den Drehzahlleitsollwert (NSOLL) gekoppelt ist;
- 1. eine Einstellvorrichtung für einen Bahnspannungs-Sollwert (FSOLL);
- 2. einen Sensor zum Messen der Bahnspannung (FIST);
- 3. einem Bahnspannungsregler, welcher mit dem Sensor zum Messen der Bahnspannung (FIST) und der Einstellvorrichtung für den Bahnspannungs- Sollwert (FSOLL) gekoppelt ist;
- 4. wobei der Drehzahlregler mit einem Ausgang (ΔNSOLL) des Bahnspannungs reglers gekoppelt ist.
2. Regelungseinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Regelungseinrichtung am
Einzugswerk und/oder am Auszugswerk eines Druckturmes vorgesehen ist.
3. Regeleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Einstellvorrichtung für den
Bahnspannungs-Sollwert (FSOLL) und/oder für den Drehzahlleitsollwert (NSOLL)
ein Bus-System, insbesondere ein Echtzeit-Bus-System ist.
4. Regeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Sensor
zum Messen der Bahnspannung (FIST) am Einzugswerk, am Auszugswerk oder
an der Trichtereinlaufwalze vorgesehen ist.
5. Regeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein
Übertragungsglied mit einer linearen oder einer dynamischen Übertragungs
funktion vorgesehen ist, mit welcher das Ausgangssignal des Sensors beaufschlagt
wird.
6. Regeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens
zwei Sensoren zum Messen der Bahnspannung (FIST) an unterschiedlichen Stellen
der Papierbahn vorgesehen sind, wobei die Ausgangssignale der einzelnen
Sensoren miteinander gekoppelt und mit Übertragungsfunktionen beaufschlagt
werden, bevor sie einer lokalen Bahnspannungsregelung zugeführt werden.
7. Verfahren zum Regeln der Spannung einer Papierbahn einer Druckmaschine,
wobei
- 1. ein Drehzahlleitsollwert (NSOLL) vorgegeben wird,
- 2. ein Bahnspannungs-Sollwert (FSOLL) vorgegeben wird,
- 3. ein erster Bahnspannungs-Istwert (FIST) gemessen wird,
- 4. die Differenz (ΔF) aus dem Bahnspannungs-Sollwert (FSOLL) und dem gemesse nen Bahnspannungs-Istwert (FIST) gebildet wird;
- 5. die gebildete Differenz (ΔF) in einen Nach- oder Voreilungs-Sollwert (ΔNSOLL) umgerechnet wird; und
- 6. aus dem vorgegebenen Drehzahlleitsollwert (NSOLL) und dem Nach- oder Voreilungssollwert (ΔNSOLL) eine Größe (ΔN) gebildet wird, welche zur Drehzahlregelung des Antriebsmotors dient.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Bahnspannung (FIST) am Einzugswerk
und/oder Auszugswerk und/oder der Trichtereinlaufwalze gemessen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei der oder die gemessenen Bahn
spannungswert(e) (FIST) jeweils mit einer Übertragungsfunktion beaufschlagt
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei mindestens zwei gemessene
Bahnspannungswerte (FIST) kreuzgekoppelt werden, um ein Bahnspannungs-
Istwert-Signal für die Bahnspannungsregelung zu liefern.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei die Regelung der
Bahnspannung an dem Einzugswerk und/oder dem Auszugswerk erfolgt.
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