drückt in Bildungen mit Substantiven (seltener mit Adjektiven) und einer Endung aus, dass eine Sache etw. oder zu etw. wird
zer-
GrammatikAffix
Wortbildung
mit ›zer-‹ als Erstglied:
zerarbeiten
· zerbeißen · zerbersten · zerbeulen · zerblättern · zerbomben · zerbraten · zerbrechen · zerbröckeln · zerbröseln · zerdehnen · zerdeppern · zerdreschen · zerdrücken · 1zerfahren · zerfallen · zerfasern · zerfetzen · zerflattern · zerfleddern · zerfledern · zerfleischen · zerfließen · zerfransen · zerfressen · zerfurchen · zergehen · zergliedern · zergrämen · zergrübeln · zerhacken · zerhauchen · zerhauen · zerhäckseln · zerhämmern · zerkauen · zerkleinern · zerklirren · zerklopfen · zerklüften · zerknabbern · zerknacken · zerknallen · zerknautschen · zerknicken · zerknietschen · zerknirschen · zerknittern · zerknäueln / zerknäulen · zerknüllen · zerkochen · zerkrachen · zerkrallen · zerkratzen · zerkrausen · zerkriegen · zerkrümeln · zerlassen · zerlatschen · zerlaufen · 1zerlegen · zerlumpen · zerlöchern · zerlösen · zermahlen · zermalmen · zermanschen / zermantschen · zermartern · zermatschen · zermürben · zernagen · zernichten · zerpfeifen · zerpflücken · zerpflügen · zerplatzen · zerprügeln · zerpulvern · zerquatschen · zerquetschen · zerquälen · zerraufen · zerreden · zerreiben · zerreißen · zerrinnen · zerrupfen · zerrühren · zerrütten · zerschaben · zerscharren · zerschellen · zerscherben · zerscheuern · zerschießen · zerschinden · zerschlagen · zerschleißen · zerschlitzen · zerschmeißen · zerschmelzen · zerschmettern · zerschmoren · zerschneiden · zerschnetzeln · zerschnippeln · zerschnipseln · zerschnitzeln · zerschnitzen · zerschrammen · zerschroten · zerschrunden · zerschwatzen · zersetzen · zersieben · zersiedeln · zersingen · zersitzen · zersorgen · zerspalten · zerspanen · zerspellen · zerspleißen · zersplittern · zerspratzen · zersprechen · zersprengen · zerspringen · zerspritzen · zersprühen · zerstampfen · zerstechen · zerstieben · zerstoßen · zerstrahlen · zerstreiten · zerstreuen · zerstrubbeln · zerstrubbelt · zerstäuben · zerstören · zerstückeln · zerstücken · zersäbeln · zersägen · zertanzen · zertauen · zerteilen · zerteppern · zertrampeln · zertrennen · zertreten · zertrümmern · zerwalzen · zerweichen · zerwerfen · zerwirken · zerwühlen · zerzausen · zerzupfen
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
drückt in Bildungen mit Substantiven und einer Endung oder mit Verben aus, dass eine Sache durch etw., mithilfe von etw. aufgelöst, beschädigt, zerstört wird
3.
drückt in Bildungen mit Verben aus, dass eine Erfolg versprechende, aussichtsreiche Sache durch etw. verhindert, zunichte gemacht wird
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
zer- bei Verben (und deren Weiterbildungen) auftretendes Präfix im Sinne von ‘auseinander’, ahd. za-, zi- und zar-, zir-, mhd. zer-, (selten) ze-, asächs. te-, aengl. to-, got. dis- (statt zu erwartendem *tis-, s. unten). Die Bedeutung ‘entzwei, auseinander’ macht es wahrscheinlich, das Präfix germ. *tis- in einen Zusammenhang mit gleichbed. lat. dis- (s. dis-) stellen und damit an ie. *dis-, eine Nebenform von ie. *du̯is- ‘entzwei, auseinander’ bzw. *du̯is ‘zweimal’ (s. Zwist und zwei), anschließen zu können. Dazu (im Anschluß an ie. *du̯is-) got. twisstandan ‘sich trennen’, twisstass ‘Zwiespalt’ und (im Anschluß an ie. *dis-) got. disdailjan ‘(ver-, zer)teilen’, disskaidan ‘trennen, zerteilen’ (dis- entweder aus vortonigem *tis- entwickelt oder aus lat. dis- entlehnt), ahd. (mit s-Schwund in unbetonter Vorsilbe) ziwerfan ‘durcheinanderwerfen, zerstreuen, zerstören’ (8. Jh.). Daneben treten im Ahd. (vom 9. Jh. an) die Präfixformen zar-, zir- auf (vgl. zirwerfan), die entweder das alte s bewahren oder aus einer Präfixkombination von za-, zi- und ir- (mhd. nhd. er-) hervorgegangen sind, vgl. zi-irgān ‘untergehen’, zi-irfellen ‘zerstören’. Im Mhd. und besonders im Nhd. nimmt die Gebrauchshäufigkeit von zer- erheblich zu, das nunmehr als selbständige Vorsilbe empfunden wird. Davon zu trennen ist in der Zusammensetzung mit Nomina auftretendes ahd. zur-, aengl. tō̌r-, anord. tor-, got. tuz-, vgl. ahd. zurgang ‘Abfall’ (um 800), zurlust ‘Unlust, Widerwille, Ekel, Wollust’ (10. Jh.), zurtriuwi ‘treulos, verdächtig’ (um 900), aengl. tō̌rbegete ‘schwer zu erlangen’, anord. tortryggr ‘argwöhnisch, mißtrauisch’. Diesem vergleichbar sind aind. duṣ-, dur-, duḥ- ‘schlecht, übel, schwierig, miß-’ in durā́pa- ‘schwierig zu erlangen’, awest. duš-, duž- ‘übel, miß-’ in dušitay- ‘übles Wohnen, Elend’, griech. dys- (δυσ-) ‘übel, un-, miß-’ in dysmenḗs (δυσμενής) ‘böse gesinnt’, air. du-, do- in dochlu ‘ruhmlos’, so daß von ie. *dus- ‘übel, arg, miß-’ auszugehen ist. In diesem Sinne belegtes ahd. zur- wird im 12. Jh. aufgegeben.
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