vorder
GrammatikAdjektiv · nur attributiv · ohne Komparativ · Superlativ: am vordersten
Aussprache
Worttrennung vor-der
formal verwandt mitzuvörderst
Wortbildung
mit ›vorder‹ als Erstglied:
Vorderachse
· Vorderansicht · Vorderarm · Vorderasien · Vorderaufgang · Vorderausgang · Vorderbahn · Vorderbalkon · Vorderbank · Vorderbein · Vorderbrust · Vorderbücke · Vorderdarm · Vorderdeck · Vordereingang · Vorderende · Vorderextremität · Vorderfeld · Vorderfläche · Vorderflügel · Vorderfrau · Vorderfront · Vorderfuß · Vordergaumen · Vordergiebel · Vorderglied · Vordergrund · Vorderhand · Vorderhaupt · Vorderhaus · Vorderhirn · Vorderhuf · Vorderkajüte · Vorderkante · Vorderkappe · Vorderkegel · Vorderkeule · Vorderkiemer · Vorderklappe · Vorderlader · vorderlastig · Vorderlauf · Vorderleute · Vorderlicht · Vordermann · Vordermittelfuß · Vorderpasse · Vorderperron · Vorderpfote · Vorderrad · Vorderreifen · Vorderreihe · Vordersatz · Vorderschiff · Vorderschinken · Vorderseite · Vordersitz · Vordersprung · Vordersteven · Vorderstube · Vorderstück · Vorderteil · Vordertreppe · Vordertür · Vorderwalzer · Vorderzahn · Vorderzeh · Vorderzehe · Vorderzimmer · Vorderzungenvokal
eWDG
Bedeutung
vorn befindlich
in gegensätzlicher Bedeutung zu ³hinter
Beispiele:
der vordere Teil des Hauses
die vordere Körperhälfte eines Tieres
die vordere Tür war verschlossen
die Schüler in den vorderen, vordersten Bänken
er sitzt in der vordersten (= ersten) Reihe
die vorderen, vordersten Plätze waren schon besetzt
er lag in vorderster Linie, hat den Krieg in den vordersten Kampflinien mitgemacht
die Mannschaft dieses Landes erkämpfte, belegte vordere Plätze (= Ränge)
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
vorder · Vordergrund · Vordermann
vorder Adj. (heute nur mit Flexionsendung der vordere, ein vorderer) ‘vorn, am Anfang befindlich’ (meist im Kontrast zu etw. weiter hinten Befindlichem, daher mit komparativischem Sinn, s. 1hinter Adj.), bis ins ältere Nhd. auch auf die Zeit übertragen ‘früher, vorherig’, ahd. ford(a)ro (9. Jh., daneben, besonders obd., mit zusätzlicher Komparativendung ahd. ford(a)rōro, 9. Jh., vgl. die Superlativform ahd. ford(a)rōsto, 8. Jh.), mhd. vorder ‘räumlich oder zeitlich vorausgehend, vornehmer, bedeutender, ansehnlich’, asächs. (substantiviert) forð(e)ro ‘Vorfahr’, mnd. vȫrder, vōrder ‘vorn, auf der rechten Seite befindlich, früher, vorhergehend’ sind wahrscheinlich unmittelbar an die bei vor (s. d.) dargestellte (älter auch adverbiell gebrauchte) Präposition anzuschließen; in ihrem zweiten Wortteil ist dann das im Germ. nicht mehr produktive Komparationssuffix ie. -tero- zu sehen. Dagegen gehen die Adjektivbildungen asächs. furðiro ‘größer, vornehmer, rechts befindlich’, mnd. vȫrder, vürder ‘ferner, entfernter, weiter, künftig’ und aengl. furþra ‘weiter, entfernter, größer, höher’ wohl eher auf die Steigerungsform des unter fort (s. d.) behandelten Adverbs zurück. In ältester Zeit ist die Substantivierung ahd. thie ford(a)ron (8. Jh.), mhd. frühnhd. die vorder(e)n, asächs. thea forð(e)ron (s. oben), mnd. de vȫrderen mit der Bedeutung ‘die Eltern, Ahnen, Vorfahren’ gebräuchlich; dazu ahd. thie altford(o)ron, mhd. frühnhd. die altvordern, seit dem 18. Jh. wieder aufgenommen (empfohlen von Campe 1807). – Vordergrund m. ‘was sich in der Nähe des Betrachters, vorn in dessen Blickfeld befindet’ (häufig mit Bezug auf Bühne, Gemälde und Zeichnungen, 18. Jh.); übertragen in Wendungen wie etw. in den Vordergrund stellen ‘die Aufmerksamkeit auf etw. lenken’, in den Vordergrund treten ‘an Bedeutung gewinnen’, im Vordergrund stehen ‘besonders wichtig sein’ (alle 19. Jh.). Vordermann m. ‘wer sich in einer bestimmten Ordnung vor einem anderen befindet’, auch ‘wer in der Rangfolge vorausgeht’ (1. Hälfte 18. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›vorder‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›vorder‹.
Verwendungsbeispiele für ›vorder‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wir gingen an dem vordersten Posten vorbei in den schon dämmrigen Wald.
[Renn, Ludwig [d. i. Vieth v. Golßenau, Arnold Friedrich]: Krieg – Nachkrieg, Berlin: Aufbau-Verl. 1951 [1928], S. 1]
Dagegen fehlen gesicherte Erkenntnisse für den Vorderen Orient heute noch weitgehend.
[Jankuhn, Herbert: Der Ursprung der Hochkulturen. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 24627]
Doch würde ich wohl in vorderster Linie der Anwärter stehen.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1922. In: ders., Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1922], S. 27]
Der kleine Canon liefert vom Dia ein farbneutrales Bild, hier liegt er im vorderen Feld.
[C’t, 1999, Nr. 22]
Allerdings liegt er auch pekuniär mit knapp 2500 Mark an vorderster Front.
[C’t, 1998, Nr. 17]
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