verbauen
Bedeutungsübersicht
- 1. etw. durch einen Bau versperren, zubauen
- [übertragen] ⟨jmdm., sich [Dativ] etw. verbauen⟩ jmdm., sich etw. unmöglich machen, versperren
- 2. bei der Errichtung eines Baues
- 3. etw. schlecht, falsch, unzweckmäßig bauen
- [übertragen] ...
- 4. auf einem Gelände (ein) Gebäude errichten
- 5. [fachsprachlich] etw. durch den Einbau von Befestigungen absichern
eWDG
Bedeutungen
1.
etw. durch einen Bau versperren, zubauen
Beispiele:
jmdm. die Aussicht auf etw. durch ein Gebäude verbauen
er hatte den Zugang zu seinem Garten mit Feldsteinen verbaut
die schmale Tür, die in den Keller führte, war durch ein altes Sofa verbaut (= verstellt)
übertragen ⟨jmdm., sich [Dativ] etw. verbauen⟩jmdm., sich etw. unmöglich machen, versperren
Beispiel:
jmdm., sich die Möglichkeiten, den Weg zum Fortkommen, die Zukunft verbauen
2.
bei der Errichtung eines Baues
a)
Baumaterial verbrauchen
Beispiele:
die Bauarbeiter haben den ganzen Kalk, alle Steine verbaut
beim Bau der Staumauer wurden Zehntausende von Kubikmetern Granit und Beton verbaut
übertragen Geldmittel für die Errichtung eines Baues verbrauchen
Beispiele:
ich werde doch nicht mein ganzes Geld verbauen
viele Millionen Euro wurden in den neuen Abschnitt der Fernstraße verbaut
b)
Baumaterial verwenden
Beispiel:
das Holz muss erst imprägniert werden, ehe es verbaut werden kann
3.
etw. schlecht, falsch, unzweckmäßig bauen
Beispiele:
dieser Baumeister hat die Häuser völlig verbaut
das Häuschen mit seinen vielen Erkern ist ganz und gar verbaut
die enge, verwinkelte, kurzum völlig verbaute Altstadt
übertragen
Beispiel:
salopper hat sein Examen verbaut (= nicht bestanden)
4.
auf einem Gelände (ein) Gebäude errichten
Beispiel:
der ehemalige Fußballplatz, die Kleingartenkolonie soll verbaut werden
5.
fachsprachlich etw. durch den Einbau von Befestigungen absichern
Beispiele:
erst seit der Wildbach verbaut ist, haben die Überschwemmungen aufgehört
die Strecken und Querschläge müssen durch Hölzer oder Stempel verbaut werden
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(sich etwas) verbauen ·
(sich) die Chance nehmen ·
(sich) die Möglichkeit nehmen
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›verbauen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verbauen‹.
Abschalteinrichtung
Akku
Asbest
Ausweg
Beton
Bodenbelag
Chip
Dieselgenerator
Dieselmotor
Drillingsfenster
Fluchtweg
Halbleiter
Inversion
Karrierechance
Kubikmeter
Notgenerator
Propellerlaufrad
Rückweg
Sandsack
Sensor
Spolie
Spolien
Sprossenfenster
Tonne
versiegeln
Ziegel
Zukunftschance
Verwendungsbeispiele für ›verbauen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das Zeug kann jetzt irgendwo anders verbaut oder verbraucht werden.
[Braun, Marcus: Hochzeitsvorbereitungen, Berlin: Berlin Verlag 2003, S. 187]
Aber ich verbaue mir die Möglichkeit, so etwas wie mit dir die ersten Tage zu erleben, wenn ich mir verbiete, mich zu verlieben.
[Merian, Svende: Der Tod des Märchenprinzen, Hamburg: Buntbuch-Verl. 1980 [1980], S. 107]
In freiwilligen Arbeitsstunden waren die Kulturfondsgelder im Erdgeschoß verbaut worden.
[Morgner, Irmtraud: Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura, Berlin: Aufbau-Verl. 1974, S. 187]
Im Gegensatz zur Einzelkornstruktur werden hierbei die Bodenteilchen hauptsächlich mit Hilfe von Kleinlebewesen zu Krümeln verbaut.
[Maier-Bode, Friedrich Wilhelm (Hg.), Das Buch des Bauern, Hiltrup (Westf.): Landwirtschaftsverl. 1954 [1953], S. 6]
Auch den alten Häusern, die heute noch die Josefstadt beherbergt, droht über kurz oder lang die Spitzhacke und auch ihre letzten Gärten werden verbaut werden.
[Wildgans, Anton: Musik der Kindheit, Ein Heimatbuch aus Wien. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1928], S. 2768]
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