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umstimmen

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GrammatikVerb · stimmt um, stimmte um, hat umgestimmt
Aussprache 
Worttrennung um-stim-men
Wortzerlegung um- stimmen
Wortbildung  mit ›umstimmen‹ als Erstglied: Umstimmung
eWDG

Bedeutungen

1.
Beispiel:
ein Instrument umstimmen (= die Stimmung eines Saiteninstruments ändern)
2.
jmdn. umstimmenbewirken, dass jmd. seine Meinung ändert, jmdn. in eine andere, günstigere Stimmung bringen
Beispiele:
sie versuchte, ihn (durch ein Lächeln) umzustimmen
trotz aller Bemühungen, Versprechen konnte er seine Freunde nicht umstimmen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Stimme · Stimmrecht · Stimmvieh · Stimmenmehrheit · stimmen · anstimmen · abstimmen · beistimmen · umstimmen · zustimmen · übereinstimmen · Stimmung · stimmungsvoll · stimmig · einstimmig · mehrstimmig
Stimme f. ‘mit Hilfe der Stimmbänder erzeugte Laute, Fähigkeit zur Erzeugung solcher Laute, Meinung, Urteil’, ahd. stimna, stimma (8. Jh.), stemna, stemma (9. Jh.), mhd. stimme, asächs. stemna, mnd. stemne, stem(me), stimme, mnl. stemme, stēvene, nl. stem, aengl. stefn, stemn, engl. (mundartlich) steven, afries. stifne, stemme, got. stibna, mit sekundärem Labial mnd. stempne, frühnhd. stimb, aus germ. *stemnō (mit aus ƀn entstandenem mn), ohne gesicherte außergerm. Entsprechungen. Verwandtschaft mit griech. stóma (στόμα) ‘Mund, Maul, Mündung, Front, Spitze, Schneide’ (ie. *stomen- ‘Mund, Spalte’, zu einer Wurzel ie. *(s)tem- ‘schneiden’) ist möglich; vgl. Wennerberg in: Die Sprache 18 (1972) 24 ff. Stimme in der Sprache der Musik im Sinne von ‘Singstimme, Singbegabung’ ist bereits ahd., dazu vgl. Fügungen wie hohe, tiefe Stimme (vor allem seit dem 18. Jh. geläufig); auch ‘Teil einer mehrstimmigen (Vokal)komposition’ (16. Jh.). Stimme für ‘Entscheidung für jmdn., etw., Votum’ bei einer Abstimmung, Beratung ist seit dem 14. Jh. bezeugt, vgl. Sitz und Stimme (‘das Recht, ein Votum in einem bestimmten Kreis abgeben zu können’) haben (18. Jh.), Stimmen haben ‘das Votum anderer zugunsten der eigenen Wahl haben’ (16. Jh.), eine Stimme (‘das Recht zu urteilen’) haben (18. Jh.), jmdm. die, seine Stimme geben ‘sich für ihn entscheiden’ (16. Jh.). – Stimmrecht n. ‘Recht, an Abstimmungen und Wahlen teilzunehmen’ (18. Jh.). Stimmvieh n. ‘politisch unentschiedene, unkritische und abhängige Wähler, die bei Wahlen zu erwünschten Entscheidungen veranlaßt werden können’ (2. Hälfte 19. Jh.), nach amerik.-engl. voting cattle, zuerst auf amerikanische Verhältnisse bezogen. Stimmenmehrheit f. (18. Jh.). Vom Substantiv abgeleitet stimmen Vb. ‘zusammenpassen, richtig sein, übereinstimmen’, mhd. stimmen ‘eine Stimme hören lassen, rufen, mit einer Stimme versehen, erfüllen, anstimmen, nennen, festsetzen, abschätzen’ und ahd. gistimnen ‘zusammen-, anstimmen’ (8. Jh.); in der Musik ‘die Höhe der einzelnen Töne kontrollieren’ (16. Jh.), ‘seine Stimme, sein Votum für jmdn., etw. abgeben’ (17. Jh.), ‘jmdn. in eine bestimmte Gemütslage versetzen’ (18. Jh.), anstimmen Vb. ‘zu singen beginnen, einen Termin festsetzen’ (16. Jh.). abstimmen Vb. ‘in Einklang bringen, harmonisch, passend machen’ (17. Jh.), ‘die Stimme, das Votum abgeben’ (18. Jh.), älter ‘Münzen abwerten’ (schweiz., 15. Jh.), ‘nicht übereinstimmen mit etw. oder jmdm.’ (16. Jh.), ‘überstimmen’ (18. Jh.). beistimmen Vb. ‘recht geben, beipflichten’ (17. Jh.). umstimmen Vb. ‘anders stimmen, die Meinung ändern’ (17. Jh.). zustimmen Vb. ‘übereinstimmen, beipflichten’ (16. Jh.). übereinstimmen Vb. ‘den gleichen Klang haben, zusammenpassen, einer Meinung sein’ (16. Jh.). Stimmung f. ‘Gemütslage, -zustand, innere Disposition’ (18. Jh.), ‘Kolorit, Milieu’, besonders auf Ausstrahlung von Kunstwerken, Landschaften u. dgl. bezogen (19. Jh.); dazu stimmungsvoll Adj. (19. Jh.). stimmig Adj. ‘übereinstimmend, zusammenpassend, richtig’ (18. Jh.), zuerst ‘was Stimme hat, zur Stimme gehört’ (17. Jh.). einstimmig Adj. musikalisch ‘aus nur einer Stimme bestehend’ (17. Jh.), ‘ohne Gegenstimme’ (18. Jh.); vgl. ahd. einstimmi ‘einmütig’ (9. Jh.). mehrstimmig Adj. ‘aus mehreren Stimmen bestehend’ (beim Gesang, 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(jemanden) umstimmen · (jemanden) zum Einlenken bewegen · erweichen · zum Nachgeben bewegen  ●  (jemanden von etwas) abbringen ugs. · (jemanden) bekehren (zu) geh., fig. · (jemanden) bringen zu ugs. · (jemanden) katholisch machen ugs., bairisch · weichklopfen ugs. · weichkochen ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›umstimmen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›umstimmen‹.

Verwendungsbeispiele für ›umstimmen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Als sie es hörten, zeigten sie sich weder besonders überrascht noch versuchten sie, mich umzustimmen. [Strauß, Botho: Der junge Mann, München: Hanser 1984, S. 276]
Mit welchen Argumenten glauben Sie denn, die Union noch umstimmen zu können? [Die Zeit, 18.08.2005, Nr. 34]
Technisch ist es sogar kein Problem, mitten in einem Stück die einzelnen Töne umzustimmen. [Die Zeit, 15.04.2002, Nr. 15]
Frauen, die ihn mögen, wage ich weder zu widersprechen, noch werde ich versuchen, sie umzustimmen. [Die Zeit, 25.07.1969, Nr. 30]
Doch so leicht lässt sich die amerikanische Öffentlichkeit nicht umstimmen. [Süddeutsche Zeitung, 31.08.2002]
Zitationshilfe
„umstimmen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/umstimmen>.

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