Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

sinfonisch

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GrammatikAdjektiv
Nebenform symphonisch
Aussprache  [zɪnˈfoːnɪʃ] · [zʏmˈfoːnɪʃ]
Worttrennung sin-fo-nisch ● sym-pho-nisch
Wortzerlegung Sinfonie -isch
Rechtschreibregeln § 20 (2), § 32 (2)
eWDG

Bedeutung

Musik eine Sinfonie betreffend, wie eine Sinfonie
Beispiel:
der Komponist hat sein Orchesterwerk sinfonisch aufgebaut
die sinfonische Dichtungeinsätziges, zur Programmmusik gehöriges Orchesterwerk in freier Form, dem ein Kunstwerk oder bestimmte historische, geographische, poetische Vorstellungen zugrunde liegen
Beispiel:
›Die Moldau‹ von Smetana und ›Don Quichote‹ von Richard Strauß sind sinfonische Dichtungen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Symphonie · Sinfonie · sinfonisch · Sinfoniker
Symphonie Sinfonie f. ‘mehrsätziges Instrumentalwerk für großes Orchester’. Mhd. symphonīe ‘Zusammenklang, Wohlklang (verschiedener Instrumente oder Singstimmen), Harmonie, Konzert’ (Anfang 13. Jh.) ist entlehnt aus lat. symphōnia, griech. symphōnía (συμφωνία) ‘das Zusammenstimmen, Harmonie, Einklang, Konzert’, Abstraktum zu griech. sýmphōnos (σύμφωνος) ‘zugleich mit etw. ertönend, zusammenstimmend, harmonisch’, einer Bildung (s. syn-) zu griech. phōnḗ (φωνή) ‘Stimme, Klang, Ton’. Wohl auf dem Einfluß von afrz. symphonie, simphonie, si(n)fonie ‘Konzert von Instrumenten und Gesangsstimmen’, besonders aber ‘Musikinstrument’ (verschiedener Art), zumal ‘Saiteninstrument’, beruht der mhd. frühnhd. Gebrauch im Sinne von ‘Saiteninstrument, schönklingendes Saitenspiel’. Entsprechend ital. sinfonia gilt der Ausdruck seit dem 17. Jh. (bis ins 19. Jh.) für musikalische, in sich abgeschlossene Vor- und Zwischenspiele bei Opern und Theaterstücken, die auch für sich gespielt werden können, und im Anschluß daran für ein selbständiges Orchesterwerk. Die heutige, aus mehreren in sich abgeschlossenen Sätzen bestehende Form der Sinfonie (als ‘große Sonatenform’) entwickelt sich im 18. Jh. aus der festgelegten Satzfolge (schnell, langsam, schnell) neapolitanischer Opernouvertüren. Auf ital. sinfonia geht auch die in der 2. Hälfte des 18. Jhs. aufkommende Schreibung Sinfonie zurück. Übertragener Gebrauch ‘Übereinstimmung, Einklang’ setzt im 18. Jh. (nach einem Einzelbeleg des 16. Jhs.) ein. – sinfonisch Adj. ‘wohlklingend’ (17. Jh.), ‘in der Art einer Sinfonie’ (18. Jh.). Sinfoniker m. ‘Komponist von Sinfonien, Mitglied eines Sinfonieorchesters’ (Anfang 20. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Musik
orchestral · sinfonieartig · sinfonisch · symphonisch

Typische Verbindungen zu ›sinfonisch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›sinfonisch‹ und ›symphonisch‹.

Verwendungsbeispiele für ›sinfonisch‹, ›symphonisch‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Außer mehreren Opern schrieb er nicht weniger als sechs sinfonische Dichtungen. [Richter, Alfred: Aus Leipzigs musikalischer Glanzzeit, Erinnerungen eines Musikers. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1913], S. 43871]
In diesem beispiellos erfolgreichen sinfonischen Hit kann wenig schief gehen, so meint man. [Süddeutsche Zeitung, 05.03.2004]
Wenn wir ehrlich sind, dann bleibt doch das große sinfonische Repertoire immer dasselbe. [Der Tagesspiegel, 28.08.1998]
Er war bahnbrechend als Interpret und eigentlicher Schöpfer der sinfonischen Dichtung. [Lidke, Wolfgang: Weimar. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1968], S. 28158]
Er verließ, abgesehen von einer kleinen sinfonischen Suite, das Gebiet des Liedes zwischen 1866 und 1872 noch kaum. [Fauré-Fremiet, Philippe: Fauré. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1954], S. 11882]
Zitationshilfe
„sinfonisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/sinfonisch>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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