opfern
GrammatikVerb · opfert, opferte, hat geopfert
Aussprache
Worttrennung op-fern
formal verwandt mitOpfer
Wortbildung
mit ›opfern‹ als Erstglied:
Opferaltar
· Opferbereitschaft · Opferbrauch · Opferfarre · Opferfest · Opfergang · Opferkasten · Opferlamm · Opferstätte · Opferung · opferwillig
· mit ›opfern‹ als Letztglied: aufopfern · dahinopfern · hinopfern
· mit ›opfern‹ als Letztglied: aufopfern · dahinopfern · hinopfern
Bedeutungsübersicht
- 1. etw. spenden, hingeben, worauf zu verzichten nicht leicht fällt
- ⟨jmdn. opfern⟩
- ⟨sich opfern⟩ sich aufopfern
- [umgangssprachlich, scherzhaft] eine unangenehme Aufgabe erfüllen
- 2. einer Gottheit eine Gabe bringen
- [bildlich] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
etw. spenden, hingeben, worauf zu verzichten nicht leicht fällt
Beispiele:
er hat viel Geld, seine Gesundheit für dieses Projekt geopfert
dieser Arbeit hat er zwölf Jahre seines Lebens geopfert
seinen Feierabend, die Nachtruhe (freiwillig) opfern
ich danke dir, dass du mir so viel Zeit geopfert hast (= dich mir gewidmet hast)
umgangssprachlich, scherzhafter opferte einen Groschen und ließ das elektrische Klavier laufen
umgangssprachlich, scherzhaft eine unangenehme Aufgabe erfüllen
Beispiel:
nun opfere dich mal und räume hier auf!
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
opfern · Opfer
opfern Vb. ‘etw. einer Gottheit darbringen, unter Verzicht spenden, hingeben’, ahd. opharōn ‘eine Arbeit verrichten, ein religiöses Opfer darbringen’ (8. Jh.), mhd. opfern, (md.) oppern ‘ein (religiöses) Opfer darbringen’, mnd. opperen ist als Wort der südd. Kirchensprache entlehnt aus kirchenlat. operārī ‘Gott ein Opfer bringen, Almosen spenden’, lat. ‘beschäftigt sein, arbeiten, wirken, verrichten’ (s. operieren). Neben diesem über die Alpen ins Dt. eingedrungenen Verb steht ahd. offrōn ‘Gott schenken, weihen, opfern’ (9. Jh.), mhd. offern, das wie anfrk. offrōn, mnl. nl. offeren, aengl. offrian, engl. to offer, anord. (aus dem Aengl.) offra über die galloroman.-rhein. Kirchensprache aus lat. offerre ‘entgegentragen, anbieten, darbringen’, kirchenlat. ‘Gott darbringen, weihen, opfern’ hervorgegangen ist. Vgl. – Germania Romana 2 (1968) 340 ff. Opfer n. ahd. ophar (8. Jh.), mhd. opfer, opher, asächs. mnd. opper, Rückbildung aus dem Verb.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(sich) aufopfern ·
(sich) opfern ·
alles tun (für) ·
sein Leben aufopfern ·
sein Leben einsetzen (für)
Assoziationen |
|
(sein) Leben geben ·
(sein) Leben opfern ·
(sich) opfern
Oberbegriffe |
|
(sinnlos) opfern ·
hinschlachten ·
in den sicheren Tod schicken ●
verheizen fig. ·
über die Klinge springen lassen fig.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›opfern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›opfern‹.
Verwendungsbeispiele für ›opfern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
An seiner Stelle hätte ich mein ganzes Vermögen geopfert für dieses Wiedersehen.
[Jentzsch, Kerstin: Seit die Götter ratlos sind, München: Heyne 1999 [1994], S. 81]
Oder wollte nur für ihn, John, niemand mehr seine Zeit opfern?
[Nadolny, Sten: Die Entdeckung der Langsamkeit, München: Piper 1983, S. 257]
Statt dessen hatte es erhebliche Kräfte unnütz geopfert, die ihm an der anderen Front fehlen mußten.
[Heuß, Alfred: Hellas. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 3736]
Wenn Sie einen Wert wählen, müssen Sie einen anderen opfern.
[Die Zeit, 21.11.1997, Nr. 48]
Für dieses Volk ging ich aber so weit, mein eigenes Prestige zu opfern.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1945]]
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