licht
GrammatikAdjektiv · Komparativ: lichter · Superlativ: am lichtesten
Aussprache [lɪçt]
Wortbildung
mit ›licht‹ als Erstglied:
lichtblau
· lichtblond · lichtbraun · lichterloh · lichtgrau · lichtgrün · lichtrot
· mit ›licht‹ als Letztglied: helllicht · mit ›licht‹ als Grundform: 1lichten
· mit ›licht‹ als Letztglied: helllicht · mit ›licht‹ als Grundform: 1lichten
Mehrwortausdrücke
lichter Augenblick ·
lichter Moment
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
hell
in gegensätzlicher Bedeutung zu dunkel
a)
gehoben reich an Licht, von Licht erfüllt
Beispiele:
ein lichter Raum
moderne, lichte Wohnungen
lichte Häuser, Straßen
α)
viel Licht verbreitend
Beispiele:
ein lichter Schimmer, Schein, Glanz
lichte (= leuchtende) Flammen
der lichte Himmel
ein lichter Morgen
am (hellen) lichten Tag (= am Tag, bei Tageslicht)
β)
γ)
übertragen ungetrübt, klar
Beispiele:
der Geisteskranke hat lichte Augenblicke, Momente (= hat Augenblicke vollen Bewusstseins, denkt manchmal klar)
umgangssprachlich, spöttischda hattest du wohl einen lichten Moment
umgangssprachlich, spöttischdas hast du in einem lichten Moment getan
die lichten (guten) Seiten, Eigenschaften eines Menschen
δ)
freudvoll, glücklich
Beispiel:
der Weg in eine lichte Zukunft
b)
sich im Farbton mehr oder weniger dem Weiß annähernd, von wenig intensiver Färbung, ziemlich hell
Grammatik: in Verbindung mit Farbbezeichnungen
2.
gelichtet, wenig dicht, mit weiten Zwischenräumen, Lücken
Beispiele:
ein lichtes Gehölz
lichte Birkenwälder
die Bäume stehen hier lichter als dort
sein Haar wird schon licht
die Reihen der Zuschauer werden lichter (= von den Zuschauern gehen mehrere nach und nach weg)
3.
⟨lichte Höhe, Weite⟩von Innenrand zu Innenrand gemessene Höhe, Weite
Beispiele:
die lichte Höhe der Brücke, des Tunnels beträgt 5 Meter
ein Rohr mit einer lichten Weite von 150 Millimetern
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
licht · Licht · 1lichten · Lichtung · belichten · Belichtung · lichterloh · Lichtblick · Lichtjahr
licht Adj. ‘hell, leuchtend, strahlend, klar, dünn, gelichtet, mit weiten Zwischenräumen’, ahd. (8. Jh.), asächs. lioht, mhd. lieht, mnd. mnl. licht, lecht, nl. licht, aengl. lēoht, līht, engl. light. Das mit Dentalsuffix gebildete Adjektiv gehört mit leuchten und 1Lohe (s. d.) sowie aind. rṓcatē ‘leuchtet, scheint, glänzt’, rōcaná- ‘hell, licht’, rōcíṣ- ‘Licht, Glanz’, griech. leukós (λευκός) ‘leuchtend, glänzend, weiß’ (s. leuko-, Levkoje), lýchnos (λύχνος) ‘Leuchte, Lampe’, lat. (mit monophthongischem ū aus ie. eu bzw. ou) lūx (Genitiv lūcis) ‘Licht’, lūcēre ‘hell sein, leuchten, strahlen, glänzen’, lūcus ‘Hain’, eigentlich ‘(Wald)lichtung’, lūmen ‘Licht, Leuchte’ (s. illuminieren), lūna ‘Mond’, eigentlich ‘die Leuchtende’, lūstrāre ‘hell machen, beleuchten’, auch ‘reinigen, weihen’ (s. illuster, illustrieren), (mit ungeklärtem u) lucerna ‘Leuchte, Lampe’ (s. Luzerne), air. lōchet ‘Blitz’, lit. laũkas ‘mit einem weißen Fleck auf der Stirn, Feld, Acker, Land (Lichtung)’, aslaw. luča, russ. luč (луч) ‘Strahl’ zur Wurzel ie. *leuk- ‘leuchten, licht’. – Licht n. ‘Helligkeit, heller Schein, Tageslicht, Beleuchtung, Kerze’, ahd. (8. Jh.), asächs. lioht, mhd. lieht, mnd. licht, lecht, mnl. licht, lecht, liecht, lucht, nl. licht, aengl. lēoht, engl. light ist eine Substantivierung des oben genannten Adjektivs oder eine got. liuhaþ ‘Licht’ entsprechende Bildung mit Dentalsuffix zur Wurzel. Licht bezeichnet zunächst Helligkeit und Glanz, die von einem Gegenstand ausstrahlen, dann auch die ‘brennende, Licht gebende Kerze’ (15. Jh.). 1lichten Vb. ‘hell machen, erhellen, (einen Wald) von (unnötigen) Bäumen befreien, ausholzen’, reflexiv ‘heller werden, sich aufhellen, klarer, verständlicher werden’, Bildung (17. Jh.) zum Adjektiv licht, unabhängig von älterem mhd. liehten ‘hell werden, sein, leuchten, tagen’; dazu Lichtung f. ‘ausgeholzte oder baumlose Stelle im Wald’ (18. Jh.). belichten Vb. ‘dem Licht aussetzen’ (15. Jh.), in der Fotografie ‘Licht auf ein lichtempfindliches Material kurz einwirken lassen’ (19. Jh., für älteres fachsprachliches exponieren); Belichtung f. ‘Beleuchtung’ (16. Jh.), ‘Lichteinwirkung auf fotografisches Material’ (20. Jh.). lichterloh Adv. ‘mit heller Flamme’ (16. Jh.), zusammengebildet aus dem adverbialen Genitiv frühnhd. li(e)chter Loh, Lohe (s. 1Lohe); adjektivische Verwendung (18. Jh.) bleibt selten. Lichtblick m. ‘kurzes Leuchten der Sonne’, übertragen ‘lichter Augenblick, Hoffnungsschimmer’; vgl. mhd. liehtblic ‘Blitz’. Lichtjahr n. in der Astronomie Maßeinheit für eine Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(gut) ausgeleuchtet ·
hell ·
licht ·
lichtdurchflutet ·
lichtdurchtränkt ·
lichterfüllt ·
sonnendurchflutet ·
strahlend (hell) ·
taghell
Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›licht‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›licht‹.
Altholzbestand
Augenblick
Birkenwald
Blau
Breite
Buchenwald
Durchfahrtshöhe
Eichenwald
Filmfest
Foyer
Gebüsch
Grau
Grün
Haar
Hain
Halle
Haupthaar
Höhe
Kiefernwald
Laubwald
luftig
Mischwald
Moment
Nadelwald
Raumhöhe
Schatten
Wald
Waldbestand
Weite
Zukunft
Verwendungsbeispiele für ›licht‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
In der lichten Öffnung wurden sie ihm so seltsam deutlich.
[Schaper, Edzard: Der Henker, Zürich: Artemis 1978 [1940], S. 69]
Es beherbergte in großen lichten Sälen mehr als hundert Kinder.
[Werfel, Franz: Die Vierzig Tage des Musa Dagh I, Stockholm: Bermann – Fischer 1947 [1933], S. 378]
Um 1900 ist es Anna A., die ihn anregte, hellere lichte Farben, reich variiert zu verwenden.
[o. A.: Lexikon der Kunst – A. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1987], S. 6252]
In den lichten Höhen der Politik lässt sich dies leicht sagen.
[Die Zeit, 27.01.2000, Nr. 5]
Immer lag die lichte Höhe vor uns, immer mußte sie »gleich« erreicht sein.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1929. In: ders., Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1929], S. 114]
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