auftrumpfen
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨mit jmdm., etw. auftrumpfen⟩ sich mit jmdm., etw. überheblich herausstreichen
- ⟨gegen jmdn., etw. auftrumpfen⟩ gegen jmdn., etw. auftreten
- 2. [veraltet] ⟨jmdm. auftrumpfen⟩ jmdm. derb die Meinung sagen
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨mit jmdm., etw. auftrumpfen⟩sich mit jmdm., etw. überheblich herausstreichen
Beispiel:
mit seinem Wissen, seiner Erfahrung, seinen Leistungen auftrumpfen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Trumpf · trumpfen · auftrumpfen · übertrumpfen
Trumpf m. ‘stechende Farbe oder Karte’ (im Kartenspiel), übertragen ‘entscheidendes, zum Vorteil gereichendes Argument oder Mittel’, volkssprachliche Vereinfachung des 16. Jhs. von Triumph (s. d.) und anfangs gelegentlich auch wie dieses in der Bedeutung ‘Sieg, prunkvoller Einzug’, vorwiegend aber als Ausdruck des Kartenspiels ‘siegende, stechende Farbe’ (belegt seit 1590, älter Triumph, 1541, in dieser Form vereinzelt noch bis ins 18. Jh.) unter Einfluß von gleichbed. mfrz. triumphe, frz. triomphe f. Der Ausdruck gelangt durch Spielkarten, die eine Art Triumphzug darstellen, in die Sprache des Kartenspiels. Übertragener Gebrauch im Sinne von ‘derbe, schlagende Reden, Schelte’ (so schon 16. Jh.), dann besonders ‘keine Widerrede duldendes, beweiskräftiges letztes Wort, ausschlaggebendes Argument, Mittel, Ereignis’ wird im 18. Jh. geläufig. Trumpf steht vielfach in festen Wendungen des Kartenspiels, vgl. Trumpf sein (18. Jh.), übertragen ‘entscheidend, ausschlaggebend sein’ (19. Jh.); einen Trumpf in Händen halten, übertragen ‘einen Vorteil auf seiner Seite haben’ (19. Jh.); alle Trümpfe in der Hand halten ‘überlegen, unschlagbar sein’ (19. Jh.); einen Trumpf ausspielen ‘etw. Entscheidendes einsetzen’ (um 1800), ‘den Ton angeben’ (19. Jh.). – trumpfen Vb. ‘Karten spielen’ (16. Jh.), ‘die Trumpfkarte ausspielen’ (17. Jh.), ‘Widerpart halten, mit einer Antwort abfertigen’ (18. Jh.). auftrumpfen Vb. ‘jmdm. deutlich die Meinung sagen’ (2. Hälfte 18. Jh.), ‘seine Überlegenheit hervorkehren’ (19. Jh., verbreitet im 20. Jh.). übertrumpfen Vb. ‘ein mit einem Trumpf gestochenes Blatt mit einem höheren Trumpf stechen’ (Ende 18. Jh.), übertragen ‘überbieten, ausstechen’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Oberwasser haben ·
auftrumpfen ·
punkten (mit) ·
seine Überlegenheit zeigen
Assoziationen |
|
Stärke zeigen ·
auftrumpfen ·
energisch die Meinung sagen ●
zeigen, was eine Harke ist ugs.
(aus etwas) als Sieger hervorgehen ·
(aus etwas) siegreich hervorgehen ·
(einen) Erfolg einfahren ·
(einen) Erfolg verbuchen können ·
auftrumpfen ·
sich (etwas) als Erfolg anrechnen können ·
triumphieren
Typische Verbindungen zu ›auftrumpfen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›auftrumpfen‹.
Verwendungsbeispiele für ›auftrumpfen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Was die Bayern schaffen, das schaffen wir allemal «, trumpft er mit kühnen Visionen auf.
[Die Zeit, 25.01.2010, Nr. 04]
Doch sollte er, will er seine Standards durchsetzen, so wenig auftrumpfen wie möglich.
[Die Zeit, 26.01.2006, Nr. 05]
Wo man sich nicht auskennt, sollte man nicht so selbstgewiss auftrumpfen.
[Die Zeit, 15.04.2002, Nr. 15]
Unübersehbar ist das Mal, doch es trumpft nicht auf mit schierer Dimension.
[Die Zeit, 06.08.2001, Nr. 32]
Er hat sie in der Kur, alle drei, und sie trumpfen auf.
[Ball, Hugo: Flammetti. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1918], S. 4978]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Auftrittsangst Auftrittsmöglichkeit auftrittsreif Auftrittsverbot auftrocknen |
auftun auftunken auftupfen auftürmen Auftürmung |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
- Gegenwartskorpora mit freiem Zugang (~699)
- Historische Korpora (~82)
- DTA-Kern+Erweiterungen (6)
Referenzkorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
- Blogs (49)
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969) (4)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000) (3)
- Polytechnisches Journal (0)
- Filmuntertitel (1)
- Gesprochene Sprache (0)
- DDR (9)
- Politische Reden (1982–2020) (9)
- Bundestagskorpus (1949–2017) (26)
- Soldatenbriefe (1745–1872) (0)
- Korpus Patiententexte (1834–1957) (0)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859) (0)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894) (0)
- Der Neue Pitaval (1842–1890) (0)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825) (0)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932) (0)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887) (0)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur (0)
- Wikibooks-Korpus (2)
- Wikipedia-Korpus (105)
- Wikivoyage-Korpus (2)
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024) (0)