Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wille, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Willens · Nominativ Plural: Willen · wird meist im Singular verwendet
Nebenform selten Willen
Aussprache [ˈvɪlə] · [ˈvɪlən]
Worttrennung Wil-le ● Wil-len
Wortbildung  mit ›Wille‹/›Willen‹ als Erstglied: willenlos · Willensakt · Willensanspannung · Willensbekundung · Willensbestimmung · Willensbildung · Willenseinheit · Willensentscheidung · Willensentschluss · Willenserklärung · Willensermittlung · Willensfreiheit · Willenshaltung · Willensimpuls · Willenskonzentration · Willenskraft · willenskräftig · Willenskundgebung · Willensleistung · Willenslähmung · Willensmacht · Willensmensch · Willensschulung · willensschwach · Willensschwäche · willensstark · willensstarr · Willensstärke · Willensäußerung · willig
 ·  mit ›Wille‹/›Willen‹ als Letztglied: Abrüstungswille / Abrüstungswillen · Behauptungswille / Behauptungswillen · Daseinswille / Daseinswillen · Durchhaltewille / Durchhaltewillen · Durchsetzungswille / Durchsetzungswillen · Eigenwille / Eigenwillen · Einheitswille / Einheitswillen · Einsatzwille / Einsatzwillen · Eroberungswille / Eroberungswillen · Formwille / Formwillen · Fortschrittswille / Fortschrittswillen · Freiheitswille / Freiheitswillen · Friedenswille / Friedenswillen · Geltungswille / Geltungswillen · Gemeinwille / Gemeinwillen · Gestaltungswille / Gestaltungswillen · Heilungswille / Heilungswillen · Integrationswille / Integrationswillen · Kampfeswille / Kampfwille / Kampfeswillen / Kampfwillen · Kooperationswille / Kooperationswillen · Lebenswille / Lebenswillen · Leistungswille / Leistungswillen · Machtwille / Machtwillen · Mehrheitswille / Mehrheitswillen · Opferwille / Opferwillen · Parteiwille / Parteiwillen · Reformwille / Reformwillen · Selbstbehauptungswille / Selbstbehauptungswillen · Selbsterhaltungswille / Selbsterhaltungswillen · Siegeswille / Siegeswillen · Sparwille / Sparwillen · Unwille / Unwillen · Verhandlungswille / Verhandlungswillen · Vernichtungswille / Vernichtungswillen · Verständigungswille / Verständigungswillen · Volkswillen / Volkswille · Widerstandswille / Widerstandswillen · Widerwille / Widerwillen · Wählerwillen / Wählerwille · Überlebenswille / Überlebenswillen
 ·  mit ›Wille‹/›Willen‹ als Binnenglied: böswillig · eigenwillig · freiwillig · gutwillig · letztwillig
eWDG und ZDL

Bedeutung

bewusstes, auf das Erreichen eines (bestimmten) Zieles gerichtetes Streben, jmds. Wollen, feste Absicht
Beispiele:
ein harter, starker, unbezwinglicher, zäher, unerschütterlicher, unbeugsamer, fanatischer, entschlossener, schwacher, schwankender Wille
der Letzte Wille (= das Testament) eines Verstorbenen
die Stärke, Schwäche des Willens
der Wille zum Leben, zu leben
der Schüler zeigte den besten Willen
es ist kein böser, schlechter Wille/Willen, wenn …
den guten Willen für die Tat nehmen
er hat keinen, seinen eigenen Willen
seinen Willen auf ein Ziel konzentrieren, durchsetzen
sie hat den festen Willen, sich zu ändern
seinen guten Willen zeigen
am guten Willen hat es nicht gefehlt
dem Willen breiter Bevölkerungsschichten entsprechen
auf seinem Willen beharren, bestehen
er war von dem Willen beseelt, das Unrecht wieder gutzumachen
jmdm. zu Willen sein (= das tun, was er will)
verhüllendeinem Mann zu Willen sein (= sich einem Mann hingeben)
es war ihr freier Wille gewesen
sprichwörtlichdes Menschen Wille ist sein Himmelreich (= jeder sollte das bekommen, was er gern will)
a)
das im Wollen liegende erstrebte Ziel
Beispiele:
jmdm. seinen Willen lassen
seinen Willen bekommen
umgangssprachlichseinen Willen kriegen
jmdm. den Willen tun
es ging alles nach Wunsch und Willen
b)
abgeblasst
α)
Grammatik: in Verbindung mit »bei«
Beispiele:
bei gutem Willen wird es schon gehen
beim besten Willen kann ich dir nicht helfen
β)
Grammatik: in Verbindung mit »gegen«
Beispiel:
das geschieht gegen meinen Willen
γ)
Grammatik: in Verbindung mit »mit«
Beispiel:
etw. mit Willen tun (= etw. absichtlich tun)
δ)
Grammatik: in Verbindung mit »trotz«
Beispiel:
trotz besten Willens konnte er nichts für sie tun
ε)
wider Willen (= ohne es zu wollen)
Grammatik: in Verbindung mit »wider«
siehe auch wider WillenZDL
Beispiele:
sie musste wider Willen lachen
das Geständnis war ihm wider Willen entschlüpft

letzte Änderung:

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Wille · willfahren · willfährig · willig · willkommen · bewilligen · einwilligen
Wille m. ‘feste Absicht, Vorsatz, auf ein Ziel gerichtetes Streben und Trachten, Verlangen’, ahd. willo (8. Jh.), mhd. wille, asächs. willio, mnd. mnl. wille, nl. wil, aengl. willa, engl. will, anord. vili, schwed. vilja, got. wilja, germ. *weljan-, Abstraktum zu der unter 2wollen (s. d.) angegebenen Wurzel. – willfahren Vb. ‘jmds. Willen tun’ (16. Jh.), willenvarn (15. Jh.), aus mhd. eines willen vāren; zu mhd. vāren ‘feindlich trachten, nachstellen, streben, fürchten’ (s. Gefahr). Doch bereits in der mhd. Fügung erfolgt Anschluß an mhd. varn ‘fahren’; daher (vereinzelt) auch starke Flexion (willfuhr, noch Ende 18. Jh.). willfährig Adj. ‘willig, bereit, gefällig’ (16. Jh.). willig Adj. ‘bereit, gefällig’, ahd. willīg (8. Jh.), mhd. willec, willic; Grundwort in Adjektivkomposita seit ahd. Zeit, vgl. gutwillig, ahd. guotwillīg (um 1000), mhd. guotwillic. willkommen Part.adj. ‘gern gesehen’, mhd. wille-, wilkomen. Im zweiten Wortteil wohl gebildet zu der Partizipialform von kommen. Vgl. ahd. willikomo m. (10. Jh.), mhd. willekome Adj. bewilligen Vb. ‘zugestehen, erlauben’ (15. Jh.). einwilligen Vb. ‘zustimmen, sein Einverständnis geben’ (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Beschluss · Entscheidung · Entschluss · Ratschluss · Urteil · Wille  ●  Entscheid schweiz.
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Wille‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›Wille‹ und ›Willen‹.

Zitationshilfe
„Wille“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wille>.

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