Teufel m. nach biblischer (neutestamentlicher) Vorstellung ‘Feind Gottes, Verderber der Menschheit, Verkörperung des Bösen’, im Aberglauben ‘böser Geist, Dämon’,
ahd. tiufal (8. Jh.),
mhd. tiuvel,
tievel,
tīvel,
tivel, (
md.)
tūvel,
dūvel,
asächs. diuƀal,
mnd. dǖvel,
mnl. dūvel,
dievel,
nl. duivel,
aengl. dēofol,
engl. devil,
anord. djǫfull,
schwed. djävul. Die Formen beruhen letztlich auf
kirchenlat. diabolus,
griech. diábolos (
διάβολος), eigentlich ‘Verleumder’, zu
griech. diabállein (
διαβάλλειν) ‘entzweien, verklagen, verleumden, verschmähen’, eigentlich ‘auseinanderwerfen’ (s.
diabolisch); vgl.
griech. bállein (
βάλλειν) ‘werfen, treffen’. Der Weg der Entlehnung ist nicht endgültig geklärt.
Frings/M. Germania Romana 2 (1968) 228 f. schließt unmittelbare Entlehnung aus
vlat. diabulus,
*diavulus nicht aus, hält aber auch das auf dem
Griech. beruhende (und vom
Vlat. beeinflußte?)
got. diabulus neben
diabaúlus als Ausgangsform für möglich. Im letzteren Fall wäre das Wort im Zuge der arianischen Mission vor der hd. Lautverschiebung ins Donaugebiet und nach Bayern gelangt, wo über
*diuƀul unter Angleichung an
ahd. (
obd.)
tiuf ‘tief’ und das mask. Suffix -al (aus älterem -ul)
ahd. tiufal entsteht, das sich über das
germ. Sprachgebiet verbreitet. Dagegen erklärt
Knobloch in: Festschr. Pivec (1966) 221 f. vlat. *diavulus als in Gallien entstanden und sieht in daraus hervorgegangenem
afrk. *diuƀul die den westgerm. Sprachen vermittelte Form. In euphemistischer Verhüllung
Deixel m. Teixel (17. Jh.), auch
Teuchsel,
Deihhel,
Teitschel,
Deibel,
Deiker.
teuflisch Adj. ‘wie der Teufel, bösartig, niederträchtig, boshaft’,
mhd. tiuvel(i)sch; vgl.
ahd. tiufallīh (9. Jh.).
Teufelei f. ‘teuflische Gesinnung, Schändlichkeit, niederträchtige Handlung’ (1. Hälfte 16. Jh.).