Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
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  • 1Takt, der
    1. 1. Zeiteinheit
      1. a) die ein Musikstück metrisch, rhythmisch gliedert
      2. b) die die kleinste, durch Taktstriche begrenzte Einheit in einem Musikstück darstellt
    2. 2. [übertragen] zeitliche Aufeinanderfolge
      1. a) die einen Bewegungsablauf, Arbeitsablauf rhythmisch gliedert
      2. b) [Technik] die einen begrenzten Abschnitt in einem Bewegungsablauf, Arbeitsablauf darstellt

  • 2Takt, der
    1. Gefühl für richtiges Verhalten im Umgang mit Menschen

Takt, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Takt(e)s · Nominativ Plural: Takte
Aussprache 
Herkunft aus tāctuslat ‘Berührung, Gefühlssinn, Gefühl’ < tangerelat ‘an-, berühren, beeindrucken’
eWDG

Bedeutungen

1.
Zeiteinheit
a)
die ein Musikstück metrisch, rhythmisch gliedert
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
der Takt eines Marsches, Walzers
den Takt angeben, halten, wechseln
sie klopft, schlägt den Takt mit den Händen
den Takt mit dem Fuß treten
aus dem Takt kommen
er ließ sich nicht aus dem Takt bringen
im Takt bleiben
sie wiegte sich beim Tanz im Takt
bildlich
Beispiel:
»Wieso?« fragte sie, völlig aus dem Takt gebracht (= völlig verwirrt) [ HagelstangeSpielball144]
b)
die die kleinste, durch Taktstriche begrenzte Einheit in einem Musikstück darstellt
Beispiele:
ein halber, ganzer Takt
an dieser Stelle sind zwei Takte Pause angegeben
er pfiff ein paar Takte des Liedes
das Orchester setzte im dritten Takt ein
mitten im Takt abbrechen
nach dem ersten, letzten Takt
Literaturwissenschaft Zeiteinheit, die im Vers die Aufeinanderfolge zweier Hebungen darstellt
Beispiele:
die Takte eines Verses
ein Vers mit zweisilbigen Takten
2.
übertragen zeitliche Aufeinanderfolge
a)
die einen Bewegungsablauf, Arbeitsablauf rhythmisch gliedert
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
der Takt (= das gleichmäßige Rollen) der Räder
der Takt (= der gleichmäßige Schlag) der Hämmer
im Takt (= im gleichen Tempo) rudern
b)
Technik die einen begrenzten Abschnitt in einem Bewegungsablauf, Arbeitsablauf darstellt
Beispiele:
der Takt (= Hub) eines Motors
eine Serienfertigung nach Takten (= Arbeitsabschnitten bei der Fließfertigung)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Takt m. ‘Berührung, Tastsinn’ (1. Hälfte 16. Jh., vereinzelt noch 19. Jh.), ‘regelmäßiger, durch eine Berührung ausgelöster Schlag von Uhren’ (2. Hälfte 16. Jh.), ‘Schlag, der den Rhythmus angibt’ (Ende 16. Jh.), danach ‘kleinste, in der Notenschrift durch senkrechte Striche eingegrenzte Einheit im Aufbau eines Musikstückes’ sowie ‘zu Beginn eines Musikstückes angegebene rhythmische Gliederungsart, Zeit-, Notenmaß’ (Anfang 17. Jh.), in der Verslehre ‘kleinste metrische Zeiteinheit zwischen zwei Hebungen, Versfuß, Metrum’ (Mitte 17. Jh.), ferner in der Technik ‘rhythmisch gegliederter Ablauf von Bewegungsphasen’, vgl. Viertakt-, Zweitaktmotor (1. Hälfte 20. Jh.), in der Industrie ‘festgelegte gleichmäßige Aufeinanderfolge ineinandergreifender Teilschritte eines Arbeitsablaufs, aufeinander abgestimmter Produktionsphasen in einer technischen Anlage’ (2. Hälfte 20. Jh.). Entlehnt aus lat. tāctus ‘Berührung, Gefühlssinn, Gefühl’, zu lat. tangere (tāctum) ‘an-, berühren, beeindrucken’.

Typische Verbindungen zu ›Takt‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Takt‹.

Verwendungsbeispiele für ›Takt‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das Absterben des zeremoniellen Moments scheint zunächst dem Takt zugute zu kommen. [Adorno, Theodor W.: Minima Moralia, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1971 [1951], S. 30]
Schließlich griff sich seine Hand ihren Hals und er zwang sie in einen Takt. [Hettche, Thomas: Der Fall Arbogast, Köln: DuMont Buchverlag, 2001, S. 294]
Mein Herz schlug in dem raschen Takt der Melodie, die dieser Mann angeschlagen hatte. [Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 1383]
Mit diesem Ineinander hängt auch der Begriff des Taktes zusammen. [Müller-Blattau, Joseph: Form. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1955], S. 13720]
Schon nach den ersten Takten setzten sich beide leise wieder hin. [Die Zeit, 22.12.1999, Nr. 52]
Zitationshilfe
„Takt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Takt#1>.

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Takt, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Takt(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Takt‹ als Erstglied: Taktfehler · 2Taktgefühl · taktlos · taktvoll
Herkunft aus gleichbedeutend tactfrz, eigentlich ‘Gefühlssinn, Berührung’ < tāctuslat ‘Berührung, Gefühlssinn, Gefühl’ (¹Takt)
eWDG

Bedeutung

Gefühl für richtiges Verhalten im Umgang mit Menschen
Beispiele:
viel, wenig, keinen Takt haben
den Takt verletzen
jmdm. Mangel an Takt vorwerfen
gegen den gewohnten Takt verstoßen
sie hat die Situation mit sicherem, weiblichem, pädagogischem Takt gemeistert
eine peinliche Angelegenheit mit Takt behandeln
[…] daß sie […] ihr mit feinem Takt (= mit Feingefühl) über alle Verlegenheit hinweghalf […] [ Th. MannLotte7,494]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2Takt · taktlos · Taktlosigkeit · taktvoll
2Takt m. ‘feines Gefühl für Anstand und Schicklichkeit, rücksichtsvolles Verhalten’, Übernahme (Ende 18. Jh.) von gleichbed. mfrz. frz. tact, eigentlich ‘Gefühlssinn, Berührung’, dann ‘Feinheit, Sicherheit bezüglich des Geschmacks’ und ‘guter Ton im gesellschaftlichen Verkehr, Gefühl für Schicklichkeit im Umgang mit Menschen’, entlehnt aus lat. tāctus (s. 1Takt). – taktlos Adj. ‘ungeschickt, plump-vertraulich, unverschämt’ (Mitte 19. Jh.); Taktlosigkeit f. (Mitte 19. Jh.). taktvoll Adj. ‘rücksichtsvoll, zurückhaltend’ (Ende 19. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Takt‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Takt‹.

Verwendungsbeispiele für ›Takt‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das Absterben des zeremoniellen Moments scheint zunächst dem Takt zugute zu kommen. [Adorno, Theodor W.: Minima Moralia, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1971 [1951], S. 30]
Schließlich griff sich seine Hand ihren Hals und er zwang sie in einen Takt. [Hettche, Thomas: Der Fall Arbogast, Köln: DuMont Buchverlag, 2001, S. 294]
Mein Herz schlug in dem raschen Takt der Melodie, die dieser Mann angeschlagen hatte. [Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 1383]
Mit diesem Ineinander hängt auch der Begriff des Taktes zusammen. [Müller-Blattau, Joseph: Form. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1955], S. 13720]
Schon nach den ersten Takten setzten sich beide leise wieder hin. [Die Zeit, 22.12.1999, Nr. 52]
Zitationshilfe
„Takt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Takt#2>.

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