a)
(oft dekorative) Dinge, die nicht gebraucht werden, die unbenutzt in der Wohnung stehen
Beispiele:
Ein Blick ins Innere: Stickbilder mit ländlichem Idyll,
Kleidung, Stehrümchen – also Deko, die eigentlich
nur rumsteht und einstaubt. [Aachener Zeitung, 26.03.2022]
Goldmedaillen von den Weltmeisterschaften 1986 in Reno bis zu
den Olympischen Spielen 2000 in Sydney: Funkelnde
Stehrümchen dokumentieren die Karriere im
Wohnzimmer von Félix Savón Fabre. [Rhein-Zeitung, 25.07.2017]
Jeder Bücherwurm kennt das Phänomen, dass man Bücher zwar einmal
liest, diese dann aber als »Stehrumchen« ihr
Dasein fristen, irgendwann auf dem Dachboden verschwinden, um dann eines
Tages im Altpapier zu landen. [Schweriner Volkszeitung, 26.07.2014]
Wenn Sie zu den praktischen Menschen gehören, die nicht für
weitere Stehrumchens und Verstaubchens sorgen
wollen: Die kleinen Dinkelmäuse […] sehen nicht nur niedlich aus, sie erfüllen auch
einen guten Zweck. [Berliner Morgenpost, 18.12.2004]
Auf den ersten Blick ist es ein
»Stehrumchen«, ein Staubfänger aus Draht und
Perlen.
Wer
aber genau hinschaut, verliebt sich in die südafrikanische
Handarbeit. [Berliner Morgenpost, 05.12.2004]
b)
Veranstaltung, bei der man in Gruppen beisammensteht und sich unterhält
Beispiele:
Der Anlass für dieses erste Stehrumchen
mit Häppchen, Sekt, Wein und Wasser war der 60. Geburtstag von
Familienministerin Christine Bergmann. [Berliner Zeitung, 08.09.1999]
Eine hochmögende Diskussion in einem Saal des Auswärtigen Amts.
Die irgendwann zu einem »Stehrümchen« wird, wo
Männer und Frauen […] ein Weinglas
in der Hand halten und sich nicht über Kohlrouladen‑Rezepte
unterhalten. [Berliner Morgenpost, 31.01.2021]
Am Donnerstagabend war die Musik deutlich gepflegter, aber auch
leiser; das Publikum sollte gar nicht erst auf die Idee kommen zu
tanzen, denn aus Spargründen war die traditionelle Party bis in den
Freitagmorgen durch ein moderates Stehrumchen bis
pünktlich 1 Uhr ersetzt. [Frankfurter Rundschau, 11.02.2017]
Der 46‑Jährige liebt […] »Stehrümchen« im
Branchenkreis, weil er Wein liebt und das Reden. [Süddeutsche Zeitung, 31.10.2014]
Schauplatz des Zitats: das Filmfest Hamburg, die kleine Schwester
der Berlinale. Genauer: das ein bisschen angestrengt »S(ch)nackpunkt«
benannte, aber ganz unangestrengte tägliche Palaver im Cinemaxx‑Foyer,
ein Stehrumchen mit örtlichen Filmstars bei Sekt
und Labskaus. [Der Tagesspiegel, 01.10.2004]