Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
Für Ihre Abfrage nach Soll gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
  • 1Soll, das
    1. 1. [DDR] Norm
      1. Auflage für die Ablieferung einer bestimmten Menge von Nahrungsgütern
    2. 2. [umgangssprachlich] Maß an Arbeit, das man sich selbst festgelegt hat
    3. 3. [Wirtschaft] linke Seite eines Kontos im System der doppelten Buchführung, Debet
    4. 4. [Bankwesen] ...

  • 2Soll, das
    1. [Geologie] in den Grundmoränen der Eiszeit entstandene, oft fast kreisrunde und meist mit Wasser gefüllte Vertiefung mit einem Durchmesser bis zu dreißig Metern

Soll, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Soll(s) · Nominativ Plural: Soll(s) · wird im Plural nur selten verwendet
Aussprache 
Grundformsollen
Wortbildung  mit ›Soll‹ als Erstglied: Soll-Bestand / Sollbestand · Soll-Budget / Sollbudget · Soll-Ist-Vergleich · Soll-Stärke / Sollstärke · Soll-Wert / Sollwert · Soll-Zustand / Sollzustand · Sollarbeitszeit · Sollbruchstelle · Sollsaldo · Sollseite / Soll-Seite · Sollzins
 ·  mit ›Soll‹ als Letztglied: Abgabensoll / Abgabesoll · Ablieferungssoll · Eiersoll · Fleischsoll · Getreidesoll · Jahressoll · Leistungssoll · Plansoll · Schiedsrichtersoll · Tagessoll · Übersoll
eWDG

Bedeutungen

1.
DDR Norm
Beispiele:
die Brigade hat ihr Soll erfüllt, mit 10 Prozent übererfüllt
das Soll liegt bei fünfzig Stück pro Stunde
Ich habe auch mein Soll. Vierzehnmal die Woche den Agfacolorfilm »Kind der Donau« […] durchziehen [ BaierlFlinz14]
Auflage für die Ablieferung einer bestimmten Menge von Nahrungsgütern
Beispiel:
das Soll des Neubauern N wurde mit 500 Doppelzentnern Gerste festgelegt
2.
umgangssprachlich Maß an Arbeit, das man sich selbst festgelegt hat
Beispiel:
durch den Besuch meiner Schwester habe ich heute mein Soll nicht geschafft
3.
Wirtschaft linke Seite eines Kontos im System der doppelten Buchführung, Debet
in gegensätzlicher Bedeutung zu Haben
Beispiele:
einen Posten im Soll und im Haben buchen
die Belastungen, Lastschriften im, ins Soll eintragen, im Soll buchen
4.
Bankwesen
Beispiel:
Soll und Haben (= Ausgänge und Eingänge auf einem Bankkonto)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sollen · 2Soll
sollen Vb. ‘genötigt, verpflichtet, schuldig sein’. Das zu den Präteritopräsentien gehörende gemeingerm. Verb ahd. scolan, sculan (8. Jh.), mhd. scholn, schuln ‘verpflichtet, genötigt sein, gebühren, nützen, schulden’, mnd. schȫlen, schöllen, schullen, asächs. skulan, aengl. sculan, sceolan, engl. shall, anord. skulu, schwed. skola, got. skulan, mit Konsonantenerleichterung ahd. solan, sulan (9. Jh.), mhd. soln, suln, nhd. sollen, mnd. sȫlen, mnl. sullen, nl. zullen vergleicht sich mit lit. skelė́ti ‘schuldig sein’, apreuß. skellānts ‘schuldig’, (ablautend) skallīsnan (Akkusativ Sing. Fem.) ‘Pflicht’ und (ohne anlautendes s-) lit. kaltė͂ ‘Schuld’, kal̃tas ‘schuldig’, so daß sich eine (allerdings nur aus dem Germ. und Balt. erschließbare) Wurzel ie. *(s)kel- ‘schuldig sein, schulden, sollen’ ansetzen läßt. Das heute nur noch als Hilfszeitwort verwendete Verb bewahrt seine alte volle Bedeutung in der Kaufmannssprache ‘zur Zahlung verpflichtet sein, schulden’ bis Anfang des 19. Jhs. – 2Soll n. ‘Schulden, Zahlungsverpflichtung’, allgemein ‘Gebot, Pflicht, Zwang’ (17. Jh.), Substantivierung der 3. Pers. Sing. Präs. er soll ‘er ist schuldig, hat zu zahlen’ (lat. dēbet), vielfach Überschrift auf der linken Seite von Rechnungsbüchern (16. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Soll‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Soll‹.

Erfüllung Haben Können Müssen Sein Wollen ableiten anteilig budgetiert erfuellen erfuellt erfuellten erfüllen geschuldet implizieren moralisch statistisch unbedingt vertraglich vorgegeben vorgeschrieben Übererfüllung übererfüllen übertreffen

Verwendungsbeispiele für ›Soll‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der Ball liegt weit rechts vom Soll vor einigen Bäumen. [Süddeutsche Zeitung, 27.07.1996]
Etwas über dem Soll lagen im Juli allerdings auch die Temperaturen. [Die Welt, 30.07.2005]
Im Soll allerdings steht er immer noch mit vielen innenpolitischen Reformen. [Die Welt, 11.04.2000]
Auch wenn wir von anderen abhängig sind, müssen wir unser Soll erfüllen. [Bild, 22.05.1999]
Das gelang, zugunsten meines vorgeschriebenen Solls, aber ich hatte damit sowohl den Plan wie die Gesetze verletzt. [Die Zeit, 20.10.1961, Nr. 43]
Zitationshilfe
„Soll“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Soll#1>.

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Soll, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Solls · Nominativ Plural: Sölle
Aussprache 
eWDG

Bedeutung

Geologie in den Grundmoränen der Eiszeit entstandene, oft fast kreisrunde und meist mit Wasser gefüllte Vertiefung mit einem Durchmesser bis zu dreißig Metern
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Soll · Sölle
1Soll n. Sölle f. nordd. ‘Bodenvertiefung mit schlammigem Wasser’, mnd. sol. Zu Suhle, suhlen (s. d.).

Typische Verbindungen zu ›Soll‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Soll‹.

Erfüllung Haben Können Müssen Sein Wollen ableiten anteilig budgetiert erfuellen erfuellt erfuellten erfüllen geschuldet implizieren moralisch statistisch unbedingt vertraglich vorgegeben vorgeschrieben Übererfüllung übererfüllen übertreffen

Verwendungsbeispiele für ›Soll‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Alles andere als ein 0:4 wäre für Solln demnach schon ein großer Erfolg. [Süddeutsche Zeitung, 21.03.2003]
Trotz der frühen Führung durch Lars Schmuck in der dritten Minute konnte Solln die eigene Überlegenheit nicht in weitere Tore umwandeln. [Süddeutsche Zeitung, 25.11.2002]
Beim Fällen eines Baumes ist gestern Nachmittag in Solln ein Arbeiter in sechs Metern Höhe ohnmächtig geworden. [Süddeutsche Zeitung, 21.11.2001]
Jetzt lohnt es sich für mich, mir hier in Solln einen neuen Laden zu suchen. [Süddeutsche Zeitung, 11.02.2000]
Der Ball liegt weit rechts vom Soll vor einigen Bäumen. [Süddeutsche Zeitung, 27.07.1996]
Zitationshilfe
„Soll“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Soll#2>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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