Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Schlauheit, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schlauheit · Nominativ Plural: Schlauheiten
Aussprache 
Worttrennung Schlau-heit
Wortzerlegung schlau -heit
Wortbildung  mit ›Schlauheit‹ als Letztglied: Bauernschlauheit
eWDG

Bedeutungen

1.
das Schlausein, schlaues Wesen, Schläue
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
mit großer Schlauheit vorgehen
diese Handlungsweise verriet weibliche Schlauheit
2.
schlaue Handlung, Idee
Beispiel:
[sie] weihte sie in die vielen kleinen Listen und Schlauheiten ein, durch die man sich auf harmlose Weise gegen die Geschäftsleute in Vorteil setzen konnte [ NablOrtliebsche Frauen16]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schlau · bauernschlau · Schlauheit · Schläue · Schlaukopf · Schlaumeier · Schlauberger
schlau Adj. ‘klug, gewitzt, listig’. Im 16. Jh. gelangt nd. slū in diphthongierter Form in die hd. Literatursprache und wird vom 17. Jh. an geläufig. Angesichts mnd. slūhȫrer ‘Lauscher’ (d. h. ‘heimlich Zuhörender’) kann von germ. *slūha- ‘schleichend’ ausgegangen werden, das mit nl. sluiken ‘schleichen, schlüpfen, schmuggeln’ an die unter Schlauch (s. d.) angeführte Gutturalerweiterung ie. *(s)leug̑- (auch *(s)leuk̑-) der Wurzel ie. *(s)leu- ‘gleiten, schlüpfen’ anzuschließen ist. Intensiviert in der Komposition mit 1Bauer (s. d.) bauernschlau Adj. ‘überschlau, pfiffig’ (19. Jh.). Schlauheit f. ‘Klugheit, Gewitztheit’ (17. Jh.); später auch Schläue f. (19. Jh.). Schlaukopf m. ‘kluger Mensch’ (18. Jh.). Vgl. auch scherzhaft-ironisches, nach dem Vorbild von Personen- bzw. Einwohnernamen gebildetes Schlaumeier m. Schlauberger m. ‘gewitzter Kerl’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Oberbegriffe

Aufgewecktheit · Findigkeit · Gewitztheit · Pfiffigkeit · Schlauheit · geistige Beweglichkeit  ●  Cleverness engl.
Oberbegriffe
Assoziationen

Verwendungsbeispiele für ›Schlauheit‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Was wollte ich machen, ich lachte über diese Schlauheit und er lachte auch. [Thoma, Hans: Im Winter des Lebens. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1919], S. 25884]
Die Tage bekömmlicher Schlauheit gehen für die Liberalen zu Ende. [Die Zeit, 14.05.1982, Nr. 20]
Durch allzuviel Schlauheit ist dies nicht unmöglich, aber doch schwieriger geworden. [Die Zeit, 25.05.1979, Nr. 22]
Was sie verbindet, ist die Überlagerung politischer Ideen durch persönliche Schlauheit. [Süddeutsche Zeitung, 08.01.2002]
Er hat Courage bewiesen und auch Schlauheit, wo sie nötig war. [Die Zeit, 18.06.1993, Nr. 25]
Zitationshilfe
„Schlauheit“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schlauheit>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve ab 1946

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