Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Scharfmacher, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Scharfmachers · Nominativ Plural: Scharfmacher
Aussprache 
Worttrennung Scharf-ma-cher
Wortzerlegung scharf machen 1-er
Wortbildung  mit ›Scharfmacher‹ als Erstglied: Scharfmacherei
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich, abwertend jmd., der gegen jmdn., etw. hetzt und strenge Maßnahmen fordert
Beispiel:
Die internationale Kampagne der imperialistischen Scharfmacher [ Tageszeitung1970]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
scharf · Schärfe · schärfen · einschärfen · scharfmachen · Scharfmacher · Scharfrichter · Scharfschütze · Scharfsinn
scharf Adj. ‘gut schneidend, geschliffen, spitz’, übertragen ‘stark gewürzt, kalt, deutlich, genau, heftig, schonungslos’, ahd. s(c)arf(i) (8. Jh.), mhd. scharf und ahd. scarph (9. Jh.), mhd. scharpf, scharph, scherpfe, scherf; frühnhd. (obd. md.) scharpf, asächs. skarp, mnd. scharp, scherp, mnl. scarp, scaerp, scerp, nl. scherp, afries. skerp, aengl. sc(e)arp, engl. sharp, anord. skarpr (‘eingeschrumpft, dürr, scharf, rauh, hart’), schwed. skarp (germ. *skarpa-) läßt sich verbinden mit lett. skarbs ‘rauh, grob’, mir. cerb ‘schneidend’, aruss. ščьrbъ ‘schadhaft’, russ. (älter) ščerbá (щерба) ‘Riß, Lücke, Schramme, Narbe’ und führt auf die Labialerweiterung ie. *(s)kerb(h)-, *(s)kreb(h)- (s. auch schürfen, schröpfen) der Wurzel ie. *(s)ker(ə)- ‘schneiden’ (s. 1scheren). – Schärfe f. ‘Zustand des Scharfseins, Klarheit, Genauigkeit, Rücksichtslosigkeit’, ahd. s(k)erphī, s(k)erfī (9. Jh.), mhd. scherpfe, scherfe ‘Stachel, (Speer)spitze, Rauhheit’. schärfen Vb. ‘scharf machen’, mhd. scherpfen, scherfen, asächs. (gi)skerpian (9. Jh.). einschärfen Vb. ‘mit Eindringlichkeit sagen, klarmachen’ (17. Jh.). scharfmachen Vb. ‘aufhetzen’, Scharfmacher m. ‘Aufhetzer’ (19. Jh.), entstanden als Ausdrücke der Reaktion für die Anführer streikender Arbeiter. Scharfrichter m. ‘wer mit dem Schwert oder Beil hinrichtet’ (14. Jh.), zuerst nsächs. (mnd. scharprichter) und westmd., seit dem 16. Jh. allgemein verbreitete Berufsbezeichnung für den Henker bzw. den Vollstrecker der Todesstrafe. Scharfschütze m. ‘im Schießen besonders ausgebildeter und daher treffsicherer Schütze’ (18. Jh.). Scharfsinn m. ‘Fähigkeit, besonders klar und logisch zu denken’ (17. Jh.), Rückbildung aus scharfsinnig Adj. (15. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Hetzer · Scharfmacher · Unruhestifter  ●  Provokateur franz. · Troll (Internet) ugs.
Unterbegriffe

Oberbegriffe
  • unangenehme Person  ●  Unsympath männl. · Unsympathin weibl. · unangenehmer Patron ugs., männl.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Scharfmacher‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Scharfmacher‹.

Verwendungsbeispiele für ›Scharfmacher‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nicht als Scharfmacher, der die Deutschen pauschal verurteilt, gerierte er sich. [Die Zeit, 26.11.2013, Nr. 04]
Dabei spare er aber nicht mit Kritik an den Scharfmachern. [Die Zeit, 10.06.2010 (online)]
Dennoch, wollte er nicht in den Ruch des Scharfmachers geraten. [Die Zeit, 04.02.1980, Nr. 05]
Die Scharfmacher entstammen den obersten zwei der insgesamt vier Kasten. [Süddeutsche Zeitung, 27.08.2003]
Zudem entledigte er sich am Montag auch noch gefährlicher fundamentalistischer Scharfmacher im Militär. [Der Tagesspiegel, 08.10.2001]
Zitationshilfe
„Scharfmacher“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Scharfmacher>.

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selten häufig

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