revanchieren Vb. (reflexiv, älter auch transitiv) ‘vergelten, rächen, erwidern, sich für etw. erkenntlich zeigen, durch eine Gegenleistung ausgleichen’ (Anfang 17. Jh.) ist entlehnt aus
mfrz. frz. (se) revancher ‘vergelten, rächen, verteidigen’,
afrz. (soi) revenchier, während die im
Dt. daneben begegnenden Frühformen
revangieren,
revengieren auf
mfrz. und
frz. (älter)
(se) revenger,
afrz. (soi) revengier zurückgehen. Es handelt sich um Präfixbildungen zu
afrz. venchier bzw.
afrz. vengier,
frz. venger ‘vergelten, rächen’, die (mit betonungsabhängiger unterschiedlicher Palatalentwicklung in den Flexionsformen) aus
lat. vindicāre ‘als Eigentum beanspruchen, (be)strafen, rächen, befreien, beschützen’ hervorgegangen sind. –
Revanche f. ‘Vergeltung, Rache, Genugtuung’, Übernahme (Ende 18. Jh.) von
mfrz. revenche,
frz. revanche ‘Vergeltung, Rache, Erwiderung’, während frühere Formen wie
Revange,
Revance,
Revenge (1. Hälfte 17. bis Ende 18. Jh.) auf
mfrz. revange bzw.
mfrz. und
frz. (älter)
revenge beruhen; sämtlich Bildungen zum oben genannten Verb.
revanchistisch Adj. ‘eine Politik der Vergeltung, der Rückeroberung vertretend’ (1. Hälfte 20. Jh.).
Revanchismus m. friedensfeindliche Politik, die auf Vergeltung nach einem verlorenen Eroberungskrieg ausgerichtet ist,
Revanchist m. (beide 2. Hälfte 20. Jh.).