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Phlegma, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Phlegmas · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Phleg-ma
Wortbildung  mit ›Phlegma‹ als Erstglied: phlegmatisch
Herkunft zu phlégmagriech (φλέγμα) ‘entzündlicher, zäher Schleimfluss im Körper’, eigentlich ‘Brand, Hitze, Glut, Entzündung’ < phlégeingriech (φλέγειν) ‘entzünden, entflammen, (ver)brennen, glänzen’
eWDG

Bedeutung

phlegmatische Veranlagung
Beispiele:
ein angeborenes, behäbiges, geruhsames Phlegma
Phlegma zeigen
in seinem Phlegma verharren
Trotz seines unverwüstlichen Phlegmas hatte er doch Augenblicke, in denen er nicht mit sich spaßen ließ [ G. Hauptm.Bahnw. Thiel4,30]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Phlegma · phlegmatisch · Phlegmatiker
Phlegma n. ‘unerschütterliche Ruhe als Temperamentsmerkmal, Trägheit, Schwerfälligkeit, Gleichgültigkeit’, mhd. fleuma (13. Jh.), frühnhd. flekma (Anfang 15. Jh.), Übernahme von lat. phlegma, griech. phlégma (φλέγμα), eigentlich ‘Brand, Hitze, Glut, Entzündung’, seit Hippokrates ärztliche Bezeichnung für einen entzündlichen, zähen Schleimfluß im Körper, nach der antiken Lehre von den durch Körpersäfte bewirkten Temperamenten die Ursache der Schwerfälligkeit; zu griech. phlégein (φλέγειν) ‘entzünden, entflammen, (ver)brennen, glänzen’ (s. Phlox). – phlegmatisch Adj. ‘träge, nicht zu Affekten neigend, schwerfällig, gleichgültig’ (16. Jh.), spätlat. phlegmaticus, griech. phlegmatikós (φλεγματικός) ‘schleimig, an zähflüssigem Schleim leidend’. Phlegmatiker m. ‘Mensch von trägem, geistig unbeweglichem Temperament’ (18. Jh.), älter Phlegmaticus (16. Jh.), Substantivierung des Adjektivs spätlat. phlegmaticus (s. oben).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Psychologie
Desinteresse · Gleichgültigkeit · Gleichmut · Interessenlosigkeit · Leidenschaftslosigkeit · Passivität · Saumseligkeit · Teilnahmslosigkeit · Trägheit · Unempfindlichkeit · Untätigkeit  ●  Indifferenz lat. · Lethargie griechisch · Phlegma griechisch · Abnegation geh., veraltet · Apathie fachspr., griechisch
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Phlegma‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Phlegma‹.

Verwendungsbeispiele für ›Phlegma‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Hüten musste man sich nur davor, ihn aus seinem Phlegma zu wecken, dann wurde er fürchterlich. [Kubin, Alfred: Die andere Seite, München: Spangenberg 1990 [1909], S. 195]
Ein »übergesundes Phlegma« habe seine Frau bei ihm diagnostiziert, dagegen gilt es anzugehen, preußisch, protestantisch. [Die Zeit, 17.11.2005, Nr. 47]
Das Phlegma greife um sich, und der kulturelle Mainstream arbeite ihm entgegen. [Die Zeit, 30.06.2005, Nr. 27]
Er liebte sie nicht, er zog das fingierte Phlegma mit den maulfaul fallenden Witzen vor. [Die Zeit, 25.04.1946, Nr. 10]
Wann erwacht so einer aus dem Phlegma seiner eigenen Überzeugungen? [Süddeutsche Zeitung, 17.04.2004]
Zitationshilfe
„Phlegma“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Phlegma>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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