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Periode, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Periode · Nominativ Plural: Perioden
Aussprache 
Worttrennung Pe-ri-ode · Pe-rio-de
Herkunft zu períodosgriech (περίοδος) ‘das Umhergehen, der Gang um etw. herum, Kreislauf (der Zeit, der Gestirne), regelmäßige Wiederkehr in der Zeit, Zeitabschnitt, abgerundeter Redesatz, Abteilung im Vers’ < perígriech (περί) ‘ringsum, um … herum, überaus, neben, bei’ + hodósgriech (ὁδός) ‘Weg, Gang’
eWDG

Bedeutungen

1.
Zeitabschnitt
Beispiele:
eine lange, (un)unterbrochene, neue, gegenwärtige, kommende, glückliche, traurige, historische, geologische Periode
die Perioden der Geschichte
eine Periode von 20 Jahren
eine Periode größter Hoffnung, tiefster Schwermut
eine Periode rastlosen Schaffens begann
eine Periode der Krise durchmachen
dieses Bauwerk stammt aus einer vergangenen Periode
er befand sich in einer kritischen Periode
das Meisterwerk entstand in seiner reifsten Periode
Macheath durchlebte eine der schlimmsten Perioden seines Lebens [ BrechtDreigroschenroman172]
2.
regelmäßig wiederkehrende Abfolge
a)
einer Amtstätigkeit
Beispiel:
die Periode einer Amtsführung, Kassenführung
b)
Biologie eines organischen Vorganges
Beispiel:
die Periode des Wachstums
Menstruation
Beispiele:
die monatliche Periode
sie hatte ihre Periode
c)
Meteorologie der klimatischen Erscheinungen
Beispiel:
die Perioden des Frostes
d)
Astronomie der Umlaufszeit eines Gestirns
Beispiel:
die Periode der Erde, Venus
e)
Mathematik der Ziffern, die nach dem Komma eines unendlichen Dezimalbruches erscheinen
f)
Physik von Schwingungen
g)
Chemie von Elementen
3.
Sprachwissenschaft kunstvoll gefügter, längerer Satz, wohlgeformtes Satzgefüge
Beispiele:
eine gute, zu lange Periode
Perioden schreiben
umgangssprachlich Perioden bauen
daß er drauf und dran war, etwas äußerst Gediegenes zu sprechen, eine erlesene Periode voller Tiefe und historischer Einsicht [ H. KantAula464]
4.
Musik Satz aus 8 oder 16 Takten, der sich aus zwei miteinander korrespondierenden Teilen, dem Vordersatz und dem Nachsatz, zusammensetzt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Periode · periodisch · periodisieren · Periodisierung
Periode f. ‘gegliederter Satz, Zeitabschnitt, Zeitraum, regelmäßig wiederkehrender Ablauf’. Zugrunde liegt griech. períodos (περίοδος) f. ‘das Umhergehen, der Gang um etw. herum, Kreislauf (der Zeit, der Gestirne), regelmäßige Wiederkehr in der Zeit, Zeitabschnitt, abgerundeter Redesatz, Abteilung im Vers’, lat. periodus f. ‘gegliederter Satz’, mlat. periodus m. ‘Kreislauf, gegliederter Satz, Satzschlußzeichen’; vgl. griech. hodós (ὁδός) ‘Weg, Gang’ und griech. perí, péri (περί, πέρι) Adv. Präp. ‘ringsum, um … herum, überaus, neben, bei’. Daraus entlehnt ist Periodus (2. Hälfte 15. Jh., in lat. Form und Flexion bis ins 18. Jh.) bzw. Periode (seit 17. Jh.), teils mit femininem, teils mit maskulinem (noch im 18. Jh.) Genus, jeweils nach griech.-lat. oder mlat. Vorbild. Zuerst begegnet der Ausdruck bei den Grammatikern im Sinne von ‘Satzende, Satzschlußzeichen’ (15. Jh.), ‘gegliederter Satz’ (16. Jh.); danach allgemein ‘Kreislauf der Zeit, Zeitabschnitt usw.’ (s. oben). – periodisch Adj. ‘in gleichen Abständen, regelmäßig wiederkehrend, sich wiederholend’ (18. Jh.), lat. periodicus ‘zeitweilig’, griech. periodikós (περιοδικός) ‘zum Herumwandern gehörig, bestimmte Umwege nehmend, zu bestimmter Zeit wiederkehrend’. periodisieren Vb. ‘in Zeitabschnitte (Perioden) einteilen’, dazu Periodisierung f. (beide 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Menstruation · Monatsblutung · Monatsregel · Periode · Regelblutung · Zyklus  ●  Menses fachspr. · Regel ugs. · Tage ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Epoche · Periode · Phase · Zeitabschnitt · Zeitalter · Ära
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Periode‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Periode‹.

Verwendungsbeispiele für ›Periode‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das erste Anzeichen dieses Zustands ist das Ausbleiben der Periode. [Oheim, Gertrud: Das praktische Haushaltsbuch, Gütersloh: Bertelsmann 1967 [1954], S. 369]
Und das geschieht in der nächstfolgenden Periode, in der attischen Philosophie. [Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 1: Altertum und Mittelalter. In: Mathias Bertram (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1948], S. 2552]
Die hier erörterten Größen beziehen sich sämtlich auf eine bestimmte Periode. [Schneider, Erich: Theorie des Wirtschaftskreislaufes, Tübingen: Mohr 1965 [1947], S. 36]
Auch in wirren Zeiten gab es immer wieder Perioden der Ruhe. [Wölfl, Norbert: Die wiedergefundene Zärtlichkeit, Genf u. a.: Ariston 1995 [1983], S. 55]
Auch während der Periode kann das Kind vorübergehend unruhig werden. [Reile, Bonifaz (Hg.), Kneipp, Sebastian. Das große Kneippbuch, München: Beckstein 1939 [1903], S. 147]
Zitationshilfe
„Periode“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Periode>.

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