Coda, die
Alternative Schreibung Koda
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Coda · Nominativ Plural: Codas
Aussprache [ˈkoːda]
Worttrennung Co-da ● Ko-da
Rechtschreibregel § 32 (2)
Herkunft aus codaital ‘Ende, Schwanz’
Bedeutungsübersicht
ZDL-Vollartikel
Bedeutungen
1.
Musik angehängter Schlussteil eines Musikstückes, Satzes
Beispiele:
Man meint die Todesnähe dieser Sinfonie anzuhören, die mit einem
schweren Seufzer beginnt und in einer requiemartigen
Coda verlischt. [Neue Zürcher Zeitung, 14.12.2017]
Ludwig van Beethovens letzte Violinsonate, op. 96, G‑Dur, breitet
Themen und Motive spielerisch aus, lässt in wunderbaren Melodien schwelgen
und Formzusammenhänge fast vergessen, überrumpelt nach viel Pianospiel am
Schluss mit heftig kurzer Coda. [Südkurier, 22.09.2016]
Ullrich Scheideler […] gliedert den dritten Satz [der Sonate] in Exposition: T. (= Takt)
232–304; Durchführung: T. 304–363; Reprise: T. 363–430;
Koda: T. 431–468. [Daniel Ernst Fantasie oder Sonate?, 29.04.2016, aufgerufen am 15.09.2018]
Die letzte[…] Sinfonie
[Mozarts] C‑Dur, KV 551, wegen ihrer
»göttlichen Vollkommenheit« als Jupiter‑Sinfonie bezeichnet und 1810
gefeiert als »höchster Triumph der Instrumentalkomposition«, fasst in der
abschließende[n]
Coda alle Themen und Motive sinfonischer
Kompositionskunst zusammen. [Südkurier, 30.09.2015]
2.
Dichtkunst ein Gedicht oder eine einzelne Strophe abschließender Vers bzw. eine Versgruppe
Beispiele:
Noch viereinhalb Monate vorher war bei der Weihnachtsfeier im
Offizierskasino der Pionierschule ein […]
Gedicht mit dieser schönen Coda zum Vortrag gekommen:
»Wenn siegte die Hölle, die Sowjetmacht, / Wär’ dies uns’re letzte Heilige
Nacht!« [Süddeutsche Zeitung, 02.10.1998]
Schiller, der Rütli‑Revolte aus deutschen Gründen gewogen, übt in
den Randformalien des Dramas, wozu die Coda nach dem
Apfelschuss gehört, seine Technik der »moralischen Umwertung«. [Die Zeit, 23.03.1990]
3.
übertragen Anhang; etw., das dem Hauptthema als Zusatz folgt
Beispiele:
Der Tod der umschwärmten Diana Spencer, alias Lady Di, war für viele
die Coda hinter einer unrettbaren Familiengeschichte. [Die Welt, 08.05.2019]
Der Bogen [der Darstellung] spannt sich
von Kraus bis Celan, gefolgt von einer faszinierenden
Coda über Ludwig Wittgensteins Auseinandersetzung
mit den Evangelien und dem Katholizismus[…]. [Die Welt, 21.12.2019]
Es ist eine unerwartet finstere visuelle Coda,
die diese luftige, höchst gelungene Produktion
[eine Oper] wunderbar abrundet. Tiefe
politische Analyse ist das nicht, aber die wunderbar leichte Analyse einer
unsicheren Existenz. [Süddeutsche Zeitung, 11.12.2018]
[…] »Das sterbende Tier« ist keineswegs nur
eine Liebes‑ und Leidensgeschichte von beachtlichem Format, sondern auch ein
analytischer Blick auf die Geschichte der sexuellen Revolution seit den
sechziger Jahren. In dieser Hinsicht ist der kurze Roman weniger als erneute
Ausbreitung des Kepesh‑Stoffes zu lesen denn als
Koda
der grossen gesellschaftspolitischen amerikanischen Trilogie, die Roth mit
»The Human Stain« zum Abschluss brachte. [Neue Zürcher Zeitung, 13.02.2003]
Mit Bangen sieht man gewöhnlich der Fortsetzung von Roman‑Zyklen
entgegen, weil es unvermeidbar erscheint, daß der Autor an seinem Thema
ermüdet. Kann denn, zumal in einer Tetralogie, der Abschluß mehr sein als
eine Coda, die noch einmal alle Motive
versammelt? [Die Zeit, 15.10.1982]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Koda · Coda
Koda, Coda f. ‘Schlußteil’ (eines Musikstücks), gestaltet als allmähliches Ausklingen oder als Steigerung des vorher verwendeten thematischen Materials, Übernahme (18. Jh.) von ital. coda ‘Schlußteil’ (eines Sonetts, eines Musikstücks), eigentlich ‘Ende, Schwanz’, aus lat. cauda ‘Schwanz’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Linguistik/Sprache
Endrand ·
Koda ·
Silbenauslaut ·
Silbenende ·
Silbenkoda ·
Silbenschwanz
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Coda‹ (berechnet)
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