Attentat, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Attentat(e)s · Nominativ Plural: Attentate
Aussprache
Worttrennung At-ten-tat
Wortbildung
mit ›Attentat‹ als Erstglied:
Attentatsplan
· Attentatsversuch · Attentäter
· mit ›Attentat‹ als Letztglied: Bombenattentat · Messerattentat · Oktoberfestattentat · Selbstmordattentat · Sprengstoffattentat
· mit ›Attentat‹ als Letztglied: Bombenattentat · Messerattentat · Oktoberfestattentat · Selbstmordattentat · Sprengstoffattentat
Herkunft aus gleichbedeutend attentatummlat
eWDG
Bedeutung
(politischer) Mordanschlag auf eine im öffentlichen Leben stehende Persönlichkeit
Beispiele:
ein feiges, frevelhaftes Attentat
ein Attentat auf, gegen jmdn. planen
ein Attentat begehen, verüben
einem Attentat zum Opfer fallen
der Minister, Fürst kam durch ein Attentat ums Leben
umgangssprachlich, scherzhaft, übertragen
Beispiel:
ich habe ein Attentat auf dich vor (= ich will unversehens etwas von dir)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Attentat · Attentäter
Attentat n. ‘Mordanschlag, Gewalttat aus politischen Motiven’, in der Rechtssprache des 15. bis 19. Jhs. (zunächst im Plural Attentaten) ‘Frevel, Übergriff, Gewalttat’, auch ‘Versuch eines Verbrechens’, entlehnt aus gleichbed. mlat. attentatum, dem substantivierten Part. Perf. von lat. attentāre, einer Nebenform von lat. attemptāre ‘antasten, versuchen, jmdm. beizukommen suchen’; vgl. lat. temptāre ‘betasten, berühren, angreifen’ und ad- ‘zu, an, hin(zu), heran, herbei’. Unter dem Einfluß von frz. attentat ‘Anschlag auf eine Person’ (mfrz. attemptas ‘Rechtsbruch, Benachteiligung’, gebildet zu seinerseits aus dem Lat. entlehnten afrz. atempter, atenter ‘versuchen, sich vergehen’, frz. attenter ‘einen Anschlag ausführen’) setzt sich seit Anfang des 19. Jhs. die heutige Bedeutung durch. – Attentäter m. ‘Person, die einen Mordanschlag verübt’; nach dem mißglückten Attentat 1844 auf den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. in einem Drehorgellied (in Anlehnung an Übel-, Missetäter) als Reimwort zu Hochverräter gebildet (dort auch attentaten Vb.); in der 2. Hälfte des 19. Jhs. bereits allgemein.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Anschlag ·
Attentat
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›Attentat‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Attentat‹.
blutig
Bombenanschlag
Drahtzieher
entgehen
fallen
fehlgeschlagen
feig
gescheitert
islamistisch
Jahrestag
madrider
mißglückt
mißlungen
motiviert
mörderisch
Opfer
planen
Sabotageakt
Staatsstreichversuch
terroristisch
tödlich
Umsturzversuch
Urheber
vereitelt
verhindern
versucht
verüben
verübt
überleben
Verwendungsbeispiele für ›Attentat‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nicht fünf Attentate haben wir rechtzeitig zu verhindern gewußt, nicht fünfzig, nein, noch mehr!
[Schaper, Edzard: Der Henker, Zürich: Artemis 1978 [1940], S. 907]
In jenen Monaten häuften sich die Attentate in erschreckender Weise.
[o. A.: Einhundertelfter Tag. Donnerstag, 18. April 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 14862]
Mindestens zwei der Attentate richteten sich direkt gegen pro‑vietnamesische Ziele.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Tatsächlich herrscht jedoch keineswegs überall Freude über das Scheitern des Attentats.
[Die Zeit, 23.07.1998, Nr. 31]
Ich ging mit und nach 15 Minuten war dann das Attentat.
[o. A.: Siebenundsiebzigster Tag. Freitag, 8. März 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 1168]
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