Beschreibung
Verfahren zur Datenübertragung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Daten m einem Kommunikationssystem mit einer gegebenen Anzahl von aktivierbaren Kommunikationsverbindungen zu und/oder von vorhandenen Kommunikationsanschlussen, über die m einem gemeinsamen Frequenzband gleichzeitig Signale übertragbar sind, insbesondere zur Übertragung von Daten m einem UMTS-Kommuni- kationssystem m TDD-Betπebsart, wobei die Signale einen Da- tenteil und einen Trainingsteil, insbesondere eine Mittambel, haben und wobei m dem Trainingsteil bekannte, zwischen dem jeweiligen Sender und Empfanger der Signale vorher verem- barte Symbole übertragbar sind. Die Signale können durch Funk und/oder durch Festleitungen übertragen werden.
In Kommunikationssystemen werden Nachrichten (beispielsweise Sprache, Bildmformation oder andere Daten) über Ubertra- gungskanale übertragen. Bei Funk-Kommunikationssystemen erfolgt dies mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen über eine Luft- oder Funkschnittstelle. Dabei werden Tragerfrequenzen genutzt, die m dem für das jeweilige System vorgesehenen Frequenzband liegen. Beim GSM (Global System for Mobile Co - munication) liegen die Tragerfrequenzen im Bereich von 900 MHz. Für zukunftige Funk-Kommunikationssysteme, beispielsweise das UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) oder andere Systeme der 3. generation sind Frequenzen im Frequenzband um 2.000 MHz vorgesehen.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art zur Funkubertragung digitaler Signale von einer Senderseite zu einer Empfangsseite ist aus der EP 0 767 543 A2 bekannt. Bei dem bekannten Verfahren werden m sog. Bursts zusammen mit den Daten Trai- ningssequenzen übertragen, die es dem Empfanger ermöglichen, die zeitdiskreten Impulsantworten der aktiven Ubertragungs-
kanäle (Kanalimpulsantworten) auszuwerten, um die empfangenen Daten zu ermitteln.
Bei dem in der EP 0 767 543 A2 betrachteten Mobilfunksystem handelt es sich um ein Joint Detection-Code Division Multiple Access (JD-CDMA) -Mobilfunksystem, in dem eine Kombination der bekannten Vielfachzugriffsverfahren Frequency Division Multiple Access (FDMA) , Time Division Multiple Access (TDMA) und CDMA verwendet wird. In der technisch schwieriger zu handha- benden Aufwärtsrichtung des Mobilfunksystems, d. h. in der Richtung von den Endgeräten zu einer Basisstation, ist eine Mehrzahl der Teilnehmer gleichzeitig im gleichen Frequenzband aktiv. Den Signalen der einzelnen Teilnehmer ist jeweils ein teilnehmerspezifischer CDMA-Code zugeordnet. Die Datenüber- tragung erfolgt in Bursts bestehend aus einer Trainingssequenz in Form einer Mittambel und aus zwei Datenblöcken, die vor und nach der Mittambel gesendet werden. Die Mittambeln enthalten teilnehmerspezifische Testsignale, die dem Empfänger in der Basisstation bekannt sind und dort die Kanalschät- zung ermöglichen. Der von einem bestimmten Teilnehmer zu sendende Mittambelcode besteht aus einer Folge von Elementen, die in Informationseinheiten (Chips) unterteilt ist. Der Mittambelcode weist eine vorgegebene Anzahl von Chips auf. Die Datenblöcke der Bursts werden vor deren Übertragung mit dem teilnehmerspezifischen CDMA-Code codiert.
Beim Empfänger trifft die Summe aller Signale der aktiven Teilnehmer ein. Da die Signale der Teilnehmer zumindest teil¬ weise in einem gemeinsamen Frequenzband gleichzeitig übertragen werden, muß der Empfänger das Summensignal unter Verwen- düng der Mittambelinformation in die Einzelsignale zerlegen und dekodieren. Dazu dient die jeweilige Mittambelinformation der einzelnen Teilnehmer. Die Summe der Mittambelinformatio- nen ist beispielsweise wegen unterschiedlicher Laufzeiten der gleichzeitig übertragenen Bursts teilweise mit der empfange- nen Dateninformation überlagert, und zwar der zeitlich zuerst und zuletzt empfangene Teil der Mittambelinformation. Der mittlere Teil der empfangenen Mittambelinformation kann frei
von Überlagerung ausgewertet werden, wobei auf die Kenntnis der empfangenen Symbole zurückgegriffen wird.
Bei dem bekannten Verfahren muß die Mittambel für jeden Teil- nehmer bzw. für jede Kommunikationsverbindung einen Teilabschnitt mit einer Länge aufweisen, die ausreichend groß ist, um eine für die Kommunikationsverbindung schätzbare Information der Kanalimpulsanwort enthalten zu können. Wird der auswertbare Teil der Mittambel kürzer als die Summe dieser Ein- zellängen, kann nicht mehr jede der Kanalimpulsantwort der
Kommunikationsverbindungen geschätzt werden. Unter Umständen kann keine der Kanalimpulsantworten mehr geschätzt werden.
Eine Möglichkeit, die Schätzbarkeit aller Kanalimpulsantwor- ten zu gewährleisten, besteht darin, eine maximal mögliche
Anzahl von Kommunikationsverbindungen vorzugeben, über die in dem gemeinsamen Frequenzband gleichzeitig Signale übertragbar sind. Die Länge der Mittambel bzw. Trainingssequenz wird dann der maximal möglichen Anzahl entsprechend gewählt. Diese Lö- sung ist beispielsweise von privaten CDMA-Funktelefonsystemen bekannt, in denen einzelne Handgeräte über Funkverbindungen mit einer oder mehrerer Basisstationen verbindbar sind. Beispielsweise kann eine Basisstation gleichzeitig über ein gemeinsames Frequenzband mit vier Handgeräten kommunizieren. In diesem Fall ist der auswertbare Teil der Mittambel bzw. des Trainingsteils auf die vierfache Schätzlänge einer für jeweils eine der möglichen Kommunikationsverbindungen schätzbaren Information der Kanalimpulsantwort eingestellt. Vielfach sind bei der Basisstation jedoch nicht alle vier möglichen Handgeräte angemeldet, d. h. es werden beispielsweise maximal zwei Handgeräte über die Basisstation betrie¬ ben. Die Mittambel ist daher unnötig lang ausgelegt, so daß das zur Verfügung stehende Frequenzband nicht in größtmöglichen Umfang für die Datenübertragung oder für andere Zwecke genutzt werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Datenübertragung der eingangs genannten Art anzugeben, das bei der gleichzeitigen Übertragung von Signalen mehrerer Kom- munikationsanschlusse über ein gemeinsames Frequenzband eine optimale Ausnutzung der zur Verfugung stehenden Übertragungskapazität ermöglicht.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelost. Weiterbildungen sind Gegenstand der ab- hangigen Ansprüche.
Gemäß einem Kerngedanken der vorliegenden Erfindung wird die Lange des Traimgsteiles abhangig von der Anzahl der aktivierbaren Kommunikationsverbindungen eingestellt. Unter akti- vierbaren Kommunikationsverbindungen werden Kommunikat10ns- verbmdungen verstanden, die zu vorhandenen Kommunikationsan- schlussen aufbaubar sind. In privaten CDMA-Funktelefonsystemen beispielsweise sind dies mögliche Kommunikationsverbindungen zu und/oder von Handgeraten und/oder anderen Geraten, die m dem System angemeldet bzw. eingebucht sind. Insbesondere ist es jedoch möglich, die Anzahl von aktivierbaren Kommunikationsverbindungen im Laufe des Betriebs des Kommunikationssystems zu andern, etwa durch Einrichten weiterer aktivierbarer Kommunikationsverbindungen zu vorhandenen Kommuni- kationsanschlussen und/oder durch Einrichten weiterer Kommu- nikationsanschlusse. Die Erfindung ist insbesondere m UMTS- Kommunikationssystemen m TDD (Time Division Duplex) -Betriebsart und/oder FDD (Frequency Division Duplex) -Betriebsart anwendbar.
Ein wesentlicher Vorteil des erfmdungsgemaßen Verfahrens besteht darin, daß die Lange des Traimngsteils an die Anzahl der aktivierbaren Kommunikationsverbindungen angepaßt ist, so daß der Trainingsteil keinen unbenotigten Teil der Ubertra- gungskapazitat m Anspruch nimmt. Beispielsweise bei Viel- fach-Zugriffsverfahren, die nach dem TDMA-CDMA Prinzip funktionieren, kann somit die maximal mögliche Bandbreite im je-
weiligen Zeitschlitz voll für die Datenübertragung ausgenutzt werden.
In Systemen, in denen eine Schätzung von zeitdiskreten Kanalimpulsantworten der Kommunikationsverbindungen von Kommunikationsanschlüssen zu einer gemeinsamen Basisstation, bzw. umgekehrt jeweils empfängerseitig erfolgt, hat gemäß einer Weiterbildung der bei der Schätzung der Kanalimpulsantworten auswertbare Abschnitt des Trainingsteils eine Länge
Ta = ∑ Te (k)
wobei Te(k), mit k=l...K, die Schätzlänge einer für die k-te aktivierbare Kommunikationsverbindung schätzbaren Information der Kanalimpulsantwort ist und wobei K die Anzahl der aktivierbaren Kommunikationsverbindungen ist. Insbesondere sind die Schätzlängen Te!k) für alle Kanalimpulsantworten gleich groß. Vorzugsweise sind die Schätzlängen jedoch unterschiedlich groß.
Bei einer Weiterbildung setzt sich der Trainingsteil, insbe- sondere die Mittambel, aus dem auswertbaren Abschnitt und einem bei der Schätzung der Kanalimpulsantworten systembedingt nicht bzw. nicht in jeder Betriebssituation auswertbaren Abschnitt zusammen. Der Trainingsteil ist in Informationseinheiten (Chips) unterteilt. Sein nicht auswertbarer Abschnitt hat insbesondere eine Länge
Tr = (W-l) * Tc, (2)
wobei W die jeweilige bzw. mittlere Anzahl der Chips pro Schätzlänge Te(k) ist und wobei Tc die Länge eines Chips ist. Der Grund dafür, daß ein Abschnitt des Trainingsteils bei der Schätzung der Kanalimpulsantworten nicht auswertbar ist, be-
steht insbesondere darin, daß wie aus der EP 0 767 543 A2 bekannt aufgrund der Kodierung mit einem verbindungsspezifischen Code jeweils der erste und der letzte Abschnitt der Mittambel mit Datenblöcken überlagert empfangen wird.
Die Erfindung wird nun auch im Hinblick auf weitere Vorteile und Merkmale anhand der beigefügten Figuren beispielhaft erläutert. Sie ist jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt. Die einzelnen Figuren zeigen: Fig. 1 Ein Blockschaltbild eines Mobilfunknetzes,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Rahmenstruktur einer Funkschnittstelle, Fig. 3 eine schematische Darstellung des Aufbaus eines Funkblocks, Fig. 4 ein Blockschaltbild eines privaten CDMA-Funktele- fonsystems, Fig. 5 den Aufbau einer Mittambel in einem ersten Zustand des in Fig. 4 gezeigten privaten Funktelefonsystems und Fig. 6 den Aufbau der Mittambel in einem zweiten Zustand des in Fig. 4 gezeigten privaten Funktelefonsystems . Das in Fig. 1 dargestellte Funk-Kommunikationssystem entspricht in seiner Struktur einem bekannten GSM-Mobilfunknetz, das aus einer Vielzahl von Mobilvermittlungsstellen MSC besteht, die untereinander vernetzt sind bzw. den Zugang zu ei¬ nem Festnetz PSTN herstellen. Weiterhin sind diese Mobilvermittlungsstellen MSC mit jeweils zumindest einem Basisstationscontroller BSC verbunden. Jeder Basisstationscontroller BSC ermöglicht wiederum eine Verbindung zu zumindest einer Basisstation BS . Eine solche Basisstation BS ist eine Funkstation, die über eine Funkschnittstelle Funkverbindungen zu Mobilstationen MS aufbauen kann.
In Fig. 1 sind beispielhaft Funkverbindungen zur Übertragung von Nutzinformationen ni und Signalisierungsinformationen si zwischen drei Mobilstationen MS und einer Basisstation BS
dargestellt, wobei einer Mobilstation MS zwei Datenkanäle DK1 und DK2 und den anderen Mobilstationen MS jeweils ein Datenkanal DK3 bzw. DK4 zugeteilt sind. Ein Operations- und Wartungszentrum OMC realisiert Kontroll- und Wartungsfunktionen für das Mobilfunknetz bzw. für Teile davon. Die Funktionalität dieser Struktur wird vom Funk-Kommunikationssystem nach der Erfindung genutzt. Sie ist jedoch auch auf andere Funk-Kommunikationssysteme übertragbar, in denen die Erfindung zu Einsatz kommen kann.
Die Basisstation BS ist mit einer Antenneneinrichtung verbunden, die z. B. aus drei Einzelstrahlern besteht. Jeder der Einzelstrahler strahlt gerichtet in einen Sektor der durch die Basisstation BS versorgten Funkzelle. Es können jedoch alternativ auch eine größere Anzahl von Einzelstrahlern eingesetzt werden, so daß auch eine räumliche Teilnehmerseparie- rung nach einem SDMA-Verfahren (Space Division Multiple Access) eingesetzt werden kann.
Die Basisstation BS stellt den Mobilstationen MS Organisationsinformationen über den Aufenthaltsbereich und über die Funkzelle zur Verfügung. Die Organisationsinformationen werden gleichzeitig über alle Einzelstrahler der Antenneneinrichtung abgestrahlt.
Die Kommunikationsverbindungen, über die die Nutzinformationen ni und die Signalisierungsinformationen si zwischen der Basisstation BS und den Mobilstationen MS übertragen werden, unterliegen einer Mehrwegeausbreitung, die durch Reflektionen beispielsweise an Gebäuden zusätzlich zum direkten Ausbreitungsweg hervorgerufen werden.
Geht man von einer Bewegung der Mobilstationen MS aus, dann führt die Mehrwegeausbreitung zusammen mit weiteren Störungen dazu, daß bei der empfangenen Mobilstation MS sich die Signalkomponenten der verschiedenen Ausbreitungswege eines Teilnehmersignals zeitabhängig überlagern. Weiterhin wird da-
von ausgegangen, daß sich die Teilnehmersignale verschiedener Basisstationen BS am Empfangsort zu einem Empfangssignal in einem Frequenzkanal überlagern. Aufgabe einer empfangenden Mobilstation MS ist es, in den Teilnehmersignalen übertragene Datensymbole d der Nutzinformationen ni, die Signalisierungs- informationen si und Daten der Organisationsinformationen zu selektieren.
Die Rahmenstruktur der Funkschnittstelle ist aus Fig. 2 er- sichtlich. Gemäß einer TDMA-Komponente ist eine Aufteilung eines breitbandigen Frequenzbereiches, beispielsweise der Bandbreite B = 1,6 MHz, in mehrere Zeitschlitze ts, beispielsweise acht Zeitschlitze tsl bis ts8 vorgesehen. Jeder Zeitschlitz ts innerhalb des Frequenzbereiches bildet einen Frequenzkanal. Innerhalb der Frequenzkanäle, die zur Nutzdatenübertragung vorgesehen sind, werden Informationen mehrerer Kommunikationsverbindungen in Funkblöcken gleichzeitig übertragen. Gemäß einer FDMA (Frequency Division Multiple Access) -Komponente sind dem Funk-Kommunikationssystem mehrere Frequenzbereiche zugeordnet.
Gemäß Fig. 3 bestehen diese Funkblöcke zur Nutzdatenübertragung aus Datenteilen mit Datensymbolen d, in denen Abschnitte mit empfangsseitig bekannten Mittambeln m eingebettet sind. Die Datensymbole d sind verbindungsindividuell mit einer
Feinstruktur, einem Spreizcode (CDMA-Code) , gespreizt, so daß empfangsseitig beispielsweise K Datenkanäle DK1, DK2, DK3, ... DKK durch diese CDMA-Komponente separierbar sind. Jedem dieser Datenkanäle DK1, DK2, DK3, ... DKK wird sendeseitig pro Symbol eine bestimmte Energie E zugeordnet.
Die Spreizung von einzelnen Symbolen der Datensymbole d mit jeweils einer Anzahl Q von Chips bewirkt, daß innerhalb der Symboldauer Ts Q Subabschnitte der Dauer Tc übertragen wer- den. Die Q Chips bilden dabei den individuellen CDMA-Code. Die Mittambel besteht aus einer Anzahl L von Chips ebenfalls der Dauer Tc. Weiterhin ist innerhalb des Zeitschlitzes
ts eine Schutzzeit guard der Dauer Tg zur Kompensation unterschiedlicher Signallaufzeiten der Kommunikationsverbindungen aufeinanderfolgender Zeitschlitze ts vorgesehen. Die beiden Datenteile des in Fig. 3 dargestellten Funkblocks, die vor und nach der Mittambel m übertragen werden, weisen jeweils N Datensymbole d mit jeweils der Symboldauer Ts auf, so daß die Datenteile jeweils eine Dauer von Ts * N haben.
Die vier in Fig. 1 dargestellten Datenkanäle DK1, DK2, DK3 und DK4 sind beispielsweise demselben Zeitschlitz tsl zugeordnet. Dabei nutzen die vier aktiven Datenkanäle DK1, DK2, DK3 und DK4, die jeweils eine Kommunikationsverbindung darstellen, gemeinsam die Mittambel m ihres Datenblocks (siehe Fig. 3) . Um den Zeitschlitz tsl optimal für die Übertragung von Datensymbolen d und für die Übertragung der Organisationsinformationen nutzen zu können, ist die Länge bzw. Dauer der Mittambel m genau auf die Anzahl vier von Datenkanälen DK1, DK2, DK3 und DK4 eingestellt. Der bei der Schätzung der Kanalimpulsantworten auswertbare Abschnitt der Mittambel m hat eine Dauer von
4 Ta = ∑ Te(k), k=ι
wobei Te(k), k=l ... 4, die Schätzlänge einer für den jeweiligen Datenkanal DK1, DK2, DK3 bzw. DK4 schätzbaren Information der Kanalimpulsantwort ist. Wie noch anhand des Ausführungs¬ beispiels gemäß Fig. 4 bis Fig. 6 erläutert wird, kann die Mittambel m eine bei der Schätzung der Kanalimpulsantworten systembedingt nicht auswertbaren Abschnitt haben, so daß die Dauer der Mittambel m durch die Ungleichung
L * Tc > Ta
beschrieben wird. Bei einer Änderung der Anzahl von Datenkanälen wird die Dauer der Mittambel entsprechend angepaßt, so
daß immer die größtmögliche Anzahl von Datensymbolen d in dem Funkblock (siehe Fig. 3) übertragen werden kann.
Innerhalb des breitbandigen Frequenzbereiches der Bandbreite B werden die aufeinanderfolgenden Zeitschlitze ts zu einem Rahmen zusammengefaßt, und werden wiederkehrend von einer Gruppe von Kommunikationsverbindungen genutzt. Weitere Frequenzkanäle, beispielsweise zur Frequenz- oder Zeitsynchronisation der Mobilstationen MS werden nicht in jedem Rahmen, jedoch zuvorgegebenen Zeitpunkten innerhalb eines Multirah- mens eingeführt.
Die Parameter der Funkschnittstelle, wie Dauer eines Funkblocks, Anzahl L der Chips pro Mittambel m, Schutzzeit (guard) Tg, Anzahl N der Datensymbole pro Datenteil, Symboldauer Ts, Anzahl Q der Chips pro Symbol, Anzahl W der Schätzlänge einer für eine KommunikationsVerbindung schätzbaren Information und Chipdauer Tc, können in Aufwärtsrichtung (MS → BS) und in Abwärtsrichtung (BS -» MS) unterschiedlich eingestellt werden. Insbesondere können in Aufwärts- und Abwärtsrichtung eine unterschiedliche Anzahl von Kommunikationsverbindungen jeweils einem gemeinsamen Funkblock zugeordnet sein.
Abhängig von den Übertragungsbedingungen über die Funkschnittstelle kann es auch erforderlich sein, die Anzahl W der Chips pro Schätzlänge Te zu variieren. Eine Reduktion der aktivierbaren Kommunikationsverbindungen pro Zeitschlitz ts kann daher auch zur Vergrößerung der Schätzlänge genutzt wer- den, so daß im Unterschied zum Stand der Technik die Vergrößerung der Schätzlänge Te nicht zwangsläufig zu einer Ver¬ ringerung der Anzahl N der pro Datenteil übertragbaren Datensymbole d führt.
Bei einer Variante des gezeigten Funk- Kommunikationssystems kann eine Maximalzahl der Kommunikationsverbindungen pro Zeitschlitz ts vorgegeben sein, um eine effektive Datenüber-
tragung zu gewährleisten. Im Unterschied zum Stand der Technik ist die Länge bzw. Dauer der Mittambel m jedoch nur dann dieser Maximalzahl entsprechend eingestellt, wenn auch tatsächlich die maximale Anzahl von Kommunikationsverbindungen aktiviert oder aktivierbar ist, d. h. wenn die entsprechende Anzahl von Kommunikationsanschlüssen (Mobilstationen) für die Basisstation BS angemeldet ist.
Fig. 4 zeigt ein privates Funktelefonsystem, wobei unter pri- vat verstanden wird, daß sämtliche vorhandenen Kommunikationsanschlüsse im Besitz derselben Person bzw. derselben Organisation sind. Es kann sich also bei dem Telefonsystem auch um ein geschäftlich genutztes System beispielsweise eines Unternehmens handeln. Das in Fig. 4 gezeigte Funktelefonsystem ist mit einem Integrated Services Digital Network (ISDN) verbunden. An einem Netzabschluß NA sind zwei Basisstationen BSl und BS2 des Funktelefonsystems angeschlossen. Von den Basisstationen BSl und BS2 sind Funkverbindungen (dargestellt durch Doppelpfeile) zu mobilen Handstationen HSl, HS2 und HS3 aufgebaut. Dabei werden die Nutzdaten jeweils einer oder mehrerer Kommunikationsverbindungen zu oder von jeweils einer der Basisstationen BSl und BS2 CDMA-codiert und in einem gemeinsamen Frequenzband gleichzeitig in Funkblöcken übertragen. Der Aufbau der Funkblöcke gleicht im wesentlichen dem in Fig. 3 gezeigten Aufbau. Im folgenden wird nun der Betrieb des Funktelefonsystems näher beschrieben.
In einem ersten Zustand des Funktelefonsystems von Fig. 4 bestehen Kommunikationsverbindungen zwischen der Handstation HSl und der Handstation HS2 jeweils mit der Basisstation BSl sowie zwischen der Handstation HS3 und der Basisstation BS2. Die Kommunikationsverbindung der Handstation HS2 mit der Basisstation BSl ist mit VI bezeichnet. Die über die Kommunikationsverbindung VI gesendeten Funkblöcke können sich nicht auf direktem Weg zwischen den Antennen der Basisstation BSl und der Handstation HS2 ausbreiten, da Hindernisse W (beispielsweise Wände aus Stahlbeton) die Übertragung behin-
dern. Die Funkblöcke werden jedoch reflektiert und erreichen zumindest bei eingeschränkter Übertragungsqualität den Empfänger.
In dem ersten Zustand des Funktelefonsystems hat die Mittambel m der zwischen der Basisstation BS2 und der Handstation HS3 gesendeten Funkblöcke den in Fig. 5 gezeigten Aufbau. Es ist lediglich eine Kommunikationsverbindung zu der Basisstation BS2 aktivierbar. Die Mittambel m besteht aus einer An- zahl L von komplexen Chips, von denen jedoch systembedingt bei der Schätzung der Kanalimpulsantworten nur eine Anzahl von W < L ausgewertet werden. Diese W Chips reichen für eine Schätzung der Kanalimpulsantwort einer Kommunikationsverbindung aus. Der nicht ausgewertete Teil der Mittambel umfaßt eine Anzahl von W - 1 Chips.
Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen ersten Zustand des Telefonsystems wird nun eine weitere Kommunikationsverbindung V2 eröffnet, und zwar zwischen der Handstation HS2 und der Basisstation BS2. Die gestörte Kommunikationsverbindung VI kann dabei aufrechterhalten oder abgebrochen werden. Entsprechend der neu aufgebauten Kommunikationsverbindung V2 wird nun der Aufbau der Funkblöcke, die von der Basisstation BS2 empfangen oder gesendet werden, geändert. Die Mittambel m wird entsprechend einer zusätzlichen Anzahl W von komplexen Chips verlängert, um so die Kanalimpulsantworten von zwei in dem gemeinsamen Frequenzband gleichzeitig übertragenen Signalen schätzen zu können. Die zu bzw. von den Handstationen HS2 und HS3 gesendeten Mittambelinformationen werden dabei von einem Grundmittabelcode der Länge 2 * W abgeleitet, wobei W der erwarteten Anzahl von zu schätzenden Kanalkoeffizienten der einzelnen Kanalimpulsantworten entspricht. Die Mittambel m wird durch eine Rotation nach rechts des Grundmittam- belcodes und eine periodische Dehnung bis L = (K + l) * W - 1 Chips abgeleitet. K ist dabei die Anzahl der aktivierbaren
Kommunikationsverbindungen, über die in dem gemeinsamen Frequenzband gleichzeitig Signale übertragbar sind, hier also K
= 2. Folglich weist die Mittambel m in dem zweiten Zustand des Funktelefonsystems eine Anzahl von L = 2 * W + W - 1 Chips auf.
Um die Kommunikationsverbindung V2 zwischen der Handstation HS2 und der Basisstation BS2 aktivieren zu können, wird die Handstation HS2 bei der Basisstation BS2 angemeldet, wodurch sich die Anzahl der über die Basisstation BS2 unterhaltenen Ko munikationsanschlüsse von 1 auf 2 erhöht. Beispielsweise kann an jeder der beiden Basisstationen BSl und BS2 eine Maximalzahl von vier Handstationen angemeldet werden, zwischen denen und der Basisstation BSl bzw. BS2, bei der sie angemeldet sind jeweils eine Kommunikationsverbindung aktivierbar ist. Die maximal mögliche Anzahl von Handstationen liegt da- her zwischen vier und acht, je nachdem, ob die einzelnen
Handstationen bei nur einer oder beiden der Basisstationen BSl und BS2 angemeldet sind.