DE904646C - Verfahren zur Aufhellung von Faserstoffen - Google Patents
Verfahren zur Aufhellung von FaserstoffenInfo
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- D06L—DRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
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-
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Description
Erteilt auf Grund des Ersten öberleitungsgesetzes vom 8. Juli 1949
(WiGBl. S. 175)
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
AUSGEGEBEN AM 22. FEBRUAR 1954
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVr. 904 646 KLASSE 8i GRUPPE 1
S 20453 IVd J 8i
Dr. Fritz Fleck, Basel (Schweiz)
ist als Erfinder genannt worden
Sandoz A. G., Basel (Schweiz)
Verfahren zur Aufhellung von Faserstoffen
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 4. Oktober 1950 an
Patentanmeldung bekanntgemaciit am 16. August 1951
Patenterteilung bekanntgemacht am 7. Januar 1954
Die Priorität der Anmeldungen in der Schweiz vom 5. Oktober 1949 und 22. März 1950
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufhellung von Faserstoffen, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man diese mit einer Flüssigkeit behandelt, welche kleine Mengen einer Verbindung
der Formel
co
gelöst enthält, worin X1 und X2 Wasserstoff, Alkyl,
Aralkyl, Aryl, —CH2 C O O-iAlkyl und Y1 und Y2
das gleiche wie X1 und X2 und außerdem noch
—COO-Alkyl bedeuten.
Die Verbindungen der genannten Formel können nach bekannten Methoden hergestellt und sowohl
in wässerigen Lösungen wie auch in organischen Lösungsmitteln gelöst zur Anwendung kommen.
Die zu behandelnden Fasern werden vorteilhaft in Lösungen, welche 2 bis 20 mg pro Liter der genannten
Verbindungen enthalten, getaucht, dann geschleudert oder ausgewunden und getrocknet. Die
Lösungen können jedoch auch auf irgendeine andere Art auf die Fasern aufgebracht werden. Wird die
Behandlung mit wasserfreien, organischen Lösungsmitteln vorgenommen, so ist ein Nachdämpfen der
behandelten Fasern notwendig.
Als organische Lösungsmittel eignen sich insbesondere die in der Trockenwäsche verwendeten,
z. IB. Trichloräthylen und Tetrachlorkohlenstoff. Es eignen sich aber auch andere Lösungsmittel, wie
Benzol, Chlorbenzol, Benzin, Aceton, Essigester, Alkohol usw. oder Mischungen derselben.
Die organischen Lösungsmittel können neben den obengenannten Verbindungen z. B. öllösliche Seifen
oder ähnlich wirkende Verbindungen enthalten.
Werden die Fasern mit wässerigen Lösungen der obengenannten Verbindungen behandelt, so kann
man diesen noch Salze, kapillaraktive Stoffe, insbesondere Seife, Bleichmittel, wie Hydrosulfit,
ίο andere optische Bleichmittel als die obenerwähnten
und auch noch Farbstoffe zusetzen. Im letztgenannten Falle werden gefärbte Fasern erhalten,
deren Nuance stark aviviert erscheint. Eine Avivage kann auch durch Nachbehandlung von gefärbten
Faserstoffen mit den obengenannten Verbindungen erreicht werden.
In gewissen Fällen ist es vorteilhaft, die obengenannten
Verbindungen in Form ihrer Salze zu verwenden.
Es wurde bereits vorgeschlagen, den Weißgehalt von Cellulosefasern dadurch zu erhöhen, daß man
auf diese geringe Mengen einer Substantiven, blaufluoreszierenden Substanz der Diaminostilben-,
Benzimidazolalkylen- und Naphthylaminreihe usw.
aufbringt.
Bei diesen Substanzen handelt es sich um solche, die entweder nur auf Baumwolle, oder dann auf
Wolle, aber nur aus saurem oder neutralem Bad ziehen. Ferner war es bekannt, den Gelbstich bei
Textilien, Papier usw. durch Behandeln mit Bädern, die Methylumbelliferon enthalten, zu beseitigen.
Methylumbelliferon hat jedoch den Nachteil, von Textilien leicht wieder abgewaschen zu werden, so
daß der damit erreichte Effekt beim Spülen wieder verschwindet.
Gegenüber den bekannten optischen Bleichmitteln besitzen die Cumarine, welche im Benzolkern in
7-Stellung eine Aminogruppe enthalten, die Eigenschaft, auch aus neutralen oder sogar alkalischen
Bädern auf Proteinfasern, synthetische Fasern, wie Polyamidfasern, Cäseinfasern, Acetatseide, sowie
auf Federn, Felle usw. zu ziehen und auf solchen Faserstoffen wesentlich waschechter zu sein als die
bereits für die Zwecke der optischen Bleichung empfohlenen Cumarinverbindungen.
Die mit den Aminocumarinen gemäß Erfindung erhaltenen Weißeffekte sind im Gegensatz zu den
mit Methylumbelliferon erreichten viel weniger empfindlich gegen saure Gase, wie sie in der
Atmosphäre vorkommen.
1. In 2 1 heißem Wasser löst man 0,4g 7-Amino-4-methylcumarin
und gibt diese Lösung in 40 1 kaltes Wasser, welches 400 g Glaubersalz enthält.
In diesem Bad zieht man 1 kg mit Hydrosulfit vorgebleichte Wolle während 30 Minuten um. Die
Ware wird alsdann in fließendem, kaltem Wasser während einiger Minuten gespült und getrocknet.
Der Weißgrad der Wolle ist deutlich verbessert.
2. Man rührt 0,8 g 7-Amino-4-methylcumarin in eine etwa 30°/oige, warme, wässerige Lösung von 1
120 g Oleoylmethyltaurid ein und verdünnt die Paste mit 40 1 etwa 40° warmem Wasser. In diesem
Bad wäscht man 1 kg beschmutzter Schweißwolle während 30 Minuten, spült und trocknet in üblicher
Weise. Die Wirkung des Waschmittels ist durch den Zusatz des optischen Bleichmittels verbessert. Die
so behandelte Wolle scheint wesentlich weißer als solche, die nur mit dem Oleoylmethyltaurid allein
gewaschen worden ist.
3. Man stellt sich eine Waschflotte her durch Übergießen von 80 g eines Isooctyl-phenyl-decaglycoläthers,
welcher 0,2 g 7-Diäthylamino-4-methylcumarin gelöst enthält, mit 40 1 warmem Wasser.
Darin wäscht man 1 kg vorgebleichtes Roßhaar in üblicher Weise. Die erhaltene Ware ist wesentlich
weißer als vergleichsweise ohne Cumarinderivat gewaschenes Roßhaar.
4. ι kg Rohwolle wird in 40 1 eines Seifenbades,
welches 200 g Marseillerseife und daneben 0,3 g 7-Diäthylamino-4-methylcumarin enthält, während
45 Minuten bei mäßiger Temperatur gewaschen. Die gespülte und getrocknete Ware ist stark aufgehellt.
5. Man wäscht 1 kg eines weißen Wolle-Baumwolle-Mischgewebes
während 20 Minuten in 40 1 eines ?Bades, in welchem die Mischung von 120 g
eines Fettsäureamidsulfates und 0,2 g 7-Monomethylamino-4-methylcumarin
gelöst worden war, bei 400. Sowohl die Wolle als auch die Baumwolle
sind deutlich aufgehellt.
6. ι kg mattierte Acetatseide wird in 401 Wasser,
welches 0,08 g 7-Methylamino-4-methylcumarin neben 40 g Laurylpolyäthylenglycol enthält, während
30 Minuten behandelt. Die gespülte und getrocknete Ware erscheint wesentlich heller und weißer.
7. ι lkg einer mit 0,05 % des nach dem Verfahren
der schweizerischen Patentschrift 181 535 hergestellten,
blauen Farbstoffes gefärbten Wolle wird während 30 Minuten in 30 1 lauwarmem Wasser,
welches 0,4 g 7- Dimethylamine-4-methylcumarin
und 40 g eines Alkylnaphrhalinsulfonates enthält, behandelt. Die blaue Farbe der behandelten Wolle i°5
ist deutlich lebhafter und brillanter.
8. ι kg einer Superpolyamidfaser wird während
20 Minuten bei 400 in 40 1 eines Bades behandelt, das 0,08 g 7^Dimethylamino-4-methylcumarin und
80 g eines Fettalkoholsulfonates enthält, umgezogen no
und in üblicher Weise gespült und getrocknet. Der Weißgrad der so gewaschenen Faser ist stark verbessert.
9. In einem Walkfaß werden weiße Kaninchenfelle
in einer Flotte, die 0,05 °/o des Warengewichtes «5 7-Diäthylamino-4-methylcumarin enthält, bei einem
Flottenverhältnis von 700% während 30 Minuten gewalkt. Die Ware wird dann zentrifugiert, wie
üblich an der Luft getrocknet und zugerichtet. Die Felle erscheinen danach deutlich weißer als Vergleichstelle,
welche ohne Zusatz von 7-Diäthylamino-4-methylcumarin
gewalkt wurden.
10. ι kg weißer Vogelfedern werden 30 Minuten
in 30 1 Wasser, das 0,6 g 7-Methylämino-4-methylcumarin neben 60 g eines Fettalkoholsulfonates enthält,
gewaschen. Die so gewaschenen Federn be-
sitzen einen höheren Weißgrad als Federn, die vergleichsweise ohne Zusatz von 7-Methylamino-4-methyleumarin
gewaschen worden waren.
11. Ein Gewebe mit gelbstichiger Acetatseide
wird im Flottenverhältnis 1:10 mit einer Lösung,
welche auf 1000 ecm Trichloräthylen 1 g 7-Diäthylamino-4-methylcumarin
enthält, behandelt, auf etwa 100% Lösungsmittelaufnahme abgequetscht
und sodann das Lösungsmittel regeneriert, worauf mit trockenem Dampf 5 bis 10 Minuten gedämpft
wird. Man erhält ein sehr schönes, weißes Gewebe, welches etwa 0,1% obigen Cumarins enthält.
Ersetzt man in diesem Beispiel das 7-Diäthylamino-4-methylcumarin
durch das 7-Monomethylamino-4-methylcumarin und die Acetatseide durch
ein Seide-Polyamid-Mischgewebe, so wird dieses stark aufgehellt.
12. Ein Mischgewebe aus Wolle mit Effektfäden aus Polyamid wird in einer Flotte von 1 :10
in Benzin behandelt, in welches pro 1000 ecm
ι g 7-Dimethylamino-4-methylcumarin als io°/oige
Lösung in Trichloräthylen eingetragen worden ist. Man zieht kurz darin um, schleudert den Überschuß
ab, regeneriert und dämpft das Stück. Sowohl die
a5 Wolle als auch die Polyamid-Effektfäden sind stark
aufgehellt.
Verwendet man in diesem Beispiel an Stelle von Trichloräthylen Monochlorbenzol, und behandelt
man an Stelle obigen Gewebes Viscose-Acetat-Seidengewebe, so wird dieses stark aufgehellt.
13. Ein weiß und schwarz karierter Herrenmantelstoff
aus reiner Wolle wird mit einer Lösung von ι g 7iDiät'hylamino-4-methylcumarin in
1000 ecm Tetrachlorkohlenstoff der Trockenreinigung
unterworfen. Nach dem Regenerieren des Lösungsmittels und Dämpfen des Stückes sind die
weißen Stellen des Webmusters sehr schön aufgehellt.
Verwendet man an Stelle des 7-Diäthylamino-4 - methylcumarins 7-Diäthylamino-3, 4-dimethylcumarin,
und behandelt man an Stelle der Wolle ein Mischgewebe aus Baumwolle und Acetatseide,
so wird letzteres stark aufgehellt.
14. Ein auf weißen Fond farbig bedrucktes Seidengewebe wird in einer Flotte 1 : 10 mit einer
Lösung von 1 g 7-Monoäthylamino-4-methylcumarin in 1000 ecm Tetrachloräthan der Trockenwäsche
unterworfen. Nach dem Regenerieren des Lösungsmittels und Dämpfen des Stückes ist der weiße
Fond sehr schön aufgehellt, und die farbig bedruckten (Stellen haben an Reinheit der Nuance und
Leuchtkraft wesentlich gewonnen.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:ι. Verfahren zur Aufhellung von Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man diese mit einer Flüssigkeit behandelt, welche kleine Mengen einer Verbindung der Formelgelöst enthält, worin X1 und X2 Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Aryl, -CH2 COO-Alkyl und Y1 und Y2 dasselbe wie X1 und X2 und außerdem noch —COO-Alkyl bedeuten.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstoffe mit wässerigen Lösungen der genannten Verbindungen behandelt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstoffe mit Lösungen der genannten Verbindungen in organischen Lösungsmitteln behandelt werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die behandelte Faser nachträglich gedämpft wird.Angezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 947589;
Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 32, S. 3690 bis 3696.© 5767 2.
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