DE631658C - Verfahren zur Herstellung von haltbaren Suspensionen tierischer Gewebezellen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von haltbaren Suspensionen tierischer Gewebezellen

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DE631658C
DE631658C DEI49366D DEI0049366D DE631658C DE 631658 C DE631658 C DE 631658C DE I49366 D DEI49366 D DE I49366D DE I0049366 D DEI0049366 D DE I0049366D DE 631658 C DE631658 C DE 631658C
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DE
Germany
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suspensions
cells
substances
tissue cells
animal tissue
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Expired
Application number
DEI49366D
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English (en)
Inventor
Dr Gustav Klein
Dr Hans Linser
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von haltbaren Suspensionen tierischer Gewebezellen Um an lebenden isolierten Gewebezellen die gleichen biologischen Reaktionen und Teste vornehmen zu können wie an totem Zellenmaterial, ist es u. a. von Wichtigkeit, die aus Organen oder Geweben isolierten Zellen bzw. deren Suspensionen in Form von einzelnen Zellen haltbar zu machen, d. h. Agglutinationen zu verhindern oder bereits eingetretene Agglutinationen rückgängig zu machen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man nicht agglutinierende Suspensionen von Gewebezellen in sehr vorteilhafter Weise dadurch erhalten kann, daß man frisches Zellenmaterial in Gegenwart solcher die Oberflächenspannung erniedrigender oder die Gerinnung von Blut hemmender Stoffe, die die Zellen nicht oder nicht wesentlich verändern, dispergiert oder bereits vorhandenen Suspensionen tierischer Gewebezellen die genannten Stoffe zusetzt.
  • Geeignete, die Oberflächenspannung erniedrigende Stoffe sind beispielsweise höhere Alkohole, wie Oktylalkohol, Benzylalkohol u. dgl. Als Stoffe, welche die Gerinnung von Blut hemmen, kommen z. B. polyanetholsulfonsaure Salze, m.- Aminbenzoyl- m- amino - p- methylbenzoyl-i-naphthylamin-q., 6, 8-trisulfosäurecarbamid sowie die unter der Bezeichnung Heparin, Hirudin und Novirudin bekannten Organextrakte in Betracht.
  • Im allgemeinen ist es zweckmäßig, den Suspensionen auch noch antiseptisch wirkende Mittel zuzusetzen. Als solche sind z. B. kampfersaures Hexamethylentetramin, Hexamethylen-
    tetramintriborat,
    nensaures Hexamethylentetramin und ähnliche Stoffe sowie Salicylsäurephenylester, Hexylresorcin, Oxybenzoesäuremethyl- oder -äthylester u. a. m. verwendbar.
  • Die Stoffe können zur Erzielung der erstrebten Wirkung nicht nur den isolierten Zellen zugesetzt werden, sondern die Neigung der Zellen zur Agglutination wird auch dadurch verhindert, daß man die Stoffe dem Versuchstier einige Zeit vor Entnahme des Zellenmaterials injiziert oder per os verabreicht. Die dann dem Tier entnommenen Gewebe zeigen nach der Verarbeitung zu Zellensuspensionen keine Neigung zur Agglutination mehr. Es ist zweckmäßig, den Suspensionen dann noch geeignete Antiseptika der vorstehend genannten Art in Konzentrationen zuzusetzen, welche die Zellen noch nicht schädigen, aber das Wachstum von Bakterien verhindern. Die obengenannten Stoffe mit antiseptischer Wirkung kommen z. B. in solchen Mengen in Betracht, daß die fertige Suspension von diesen Stoffen o,i bis o,2 °/o enthält.
  • Auf die stabilisierten Suspensionen dieser Art von z. B. Embryonalzellen, Zellen normaler oder kranker Organe, Krebszellen usw. kann man nun zwecks Prüfung u. dgl. ein geeignetes Serum, andere Zellen, ferner chemische Substanzen, Fermente oder Hormone einwirken lassen. Durch Zählung der Zellenzahl vor und nach dem Versuch, durch Trübungsmessung oder ähnliche Methoden gelingt es, die Zu- oder Abnahme von Zellen in diesen Suspensionen, also eine zeltzerstörende oder zellvermehrende Wirkung, zu messen bzw. durch Bestinunung von in den Suspensionen entstandenen chemischen Stoffen den Zerfall von Zellen oder die Entstehung` von Stoffwechselprodukten, dis;;; Wirkung von Fermenten usw. festzustellen, -`f Es ist zwar bekannt, daß der Vorgang-Agglutination Agglutination bei biologischen Reaktionenäs_' Kolloidreaktionen außer . voil anderen Faktoren auch von der Änderung der' Oberflächenspannung als abhängig bezeichnet wird. Daß aber durch Zusatz von Stoffen, welche die Oberflächenspannung erniedrigen, die Agglutination von Gewebezellen verhindert werden kann, war keineswegs aus den Erfahrungen, die man z. B. an Blutkörperchen oder Bakterien gewonnen hat, herzuleiten. Daß die Agglutination von Gewebezellen mit der . von Blutkörperchen u. dgl. nicht ohne weiteres verglichen werden kann, geht daraus hervor, daß man bekanntlich die Agglutination von Blutkörperchen oder Bakterien, z. B. durch hohe Salzzusätze, hemmen kann; diese Methode ist aber bei Suspensionen von Gewebezellen nicht anwendbar.
  • Ein Zusammenhang zwischen .Blutgerinnung und Agglutination besteht an sich nicht. In der Literatur wird sogar zwischen Agglutination der amöboiden Zellen des Blutes und der eigentlichen Blutgerinnung durch Fibrinogen oder fibrinogenartige Eiweißkörper streng unterschieden. Während es sich bei der Blutgerinnung durch Fibrinogen um einen chemisch-physikalischen Vorgang handelt, nämlich um die Gerinnung eiweißartiger Körper, handelt es sich bei der Agglutination von Gewebezellen wahrscheinlich um die Wirkung von Isoagglutinen auf lebende Zellen. Z. B. wirkt das Hirudin vermutlich allein dadurch auf die Blutgerinnung, daß es eine bestimmte Menge Fibrinferment zu neutralisieren .imstande ist. Ein Wechsel zwischen Sol- und Gelzustand, wie er bei kolloidchemischen Vorgängen, z. B. beim Übergang von Fibrinogen in Fibrin bei der Blutgerinnung sowie bei der Bakterienagglutination, eintritt, kommt bei der Herstellung der Zellsuspensionen gemäß vorliegendem Verfahren ebenfalls nicht in. Betracht, da ja Veränderungen der Zellen überhaupt vermieden werden sollen. Bei Kolloiden und Bakteriensuspensionen gewonnene Erfahrungen lassen sich auch schon deshalb nicht auf Suspensionen von Gewebezellen übertragen, da sich das Volumen der Bakterien zu dem der Gewebezellen etwa wie i : iooo verhält, es sich also um Suspensionen von Körpern völlig verschiedener Dimensionen handelt.
  • Beispiel i Eine- agglutinierte Zellsuspension wird mit einem innigen Gemisch von o,9,5 ccm sekundärem Oktylalkohol, 0,75 ccm absolutem Äthylalkohol und o,6o ccm Wasser in einer Menge von cj: Tropfen auf je z ccm der Suspension versetzt. ;e Zusammenballungen gehen nach gutem ;.ftrchschütteln der Probe auseinander, so daß 'ce einzelnen Zellen wieder frei und homogen "'verteilt sind und in diesem Zustand bleiben. Beispiel -- Zu einer zur Agglutination neigenden Zellsuspension wird pro i ccm i Tropfen einer i°/oigen Lösung von Hirudin gegeben und gut durchgeschüttelt. Die Zellen bleiben in der Suspension einzeln schweben und homogen verteilt.
  • Beispiel 3 Zu einer zur Agglutination neigenden Zellsuspension wird pro i ccm i Tropfen einer o,i°/oigen wässerigen Lösung von m-Aminobenzoyl-m-amino-p-methylbenzoyl-i -naphthylamin-q., 6, 8-trisulfosäure-carbamid zugefügt. Trotz mehrtägigen VerweiIens bei 37' tritt keine Agglutination der Zellen ein.
  • Beispiel q.
  • Einem tumortragenden Kaninchen werden je z kg Lebendgewicht 15 mg polyanetholsulfonsaures Natrium intravenös injiziert. Nach etwa il/, Stunden wird das Tier, falls es nicht von selbst verendet ist, getötet, die Tumormasse isoliert und zu einer Zellsuspension verarbeitet. Die so erhaltene Suspension zeigt keine oder nur eine ganz geringe Neigung zur Agglutination.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von nicht agglutinierenden Suspensionen tierischer Gewebezellen, dadurch gekennzeichnet, daß man frisches Zellenmaterial in Gegenwart solcher die Oberflächenspannung erniedrigender oder die Blutgerinnung hemmender Stoffe, die die Zellen nicht wesentlich verändern, zweckmäßig zusammen mit antiseptisch wirkenden Mitteln dispergiert oder bereits vorhandenen Suspensionen tierischer Gewebezellen die genannten Stoffe zusetzt, 9,. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bereits agglutiniertes Zellenmaterial unter Anwendung der genannten Stoffe in Gegenwart von wässerigen Flüssigkeiten dispergiert. 3. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man einem lebenden Tier, dem das zur Herstellung der Suspension bestimmte Zellenmaterial entnommen werden soll, einige Zeit vor der Entnahme Stoffe der in Anspruch i genannten Art verabreicht.
DEI49366D 1934-03-28 1934-03-28 Verfahren zur Herstellung von haltbaren Suspensionen tierischer Gewebezellen Expired DE631658C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE940133C (de) * 1949-10-18 1956-03-08 Heinrich Schmidt Verfahren zur Gewinnung hochwirksamer Organextrakte

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE940133C (de) * 1949-10-18 1956-03-08 Heinrich Schmidt Verfahren zur Gewinnung hochwirksamer Organextrakte

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