DE19508255A1 - Navigationshilfevorrichtung mit Anzeigeeinrichtung - Google Patents
Navigationshilfevorrichtung mit AnzeigeeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Anzeigegerät zur Unterstützung der Navigation
eines eigenen Schiffes, mit dem Kollisionsgefahrenzonen, in denen die Gefahr einer
Kollision zwischen dem eigenen Schiff und einem Fremdschiff besteht, angezeigt
werden.
Bisher sind automatische Radaraufzeichnungshilfen als Anzeigegeräte zur Naviga
tionsunterstützung weit verbreitet. In den automatischen Radaraufzeichnungsgeräten
werden Fremdschiffe abbildende Daten aus Daten eines Radarsystems nachvollzogen,
deren dynamische Vektoren berechnet und auf einem Bildschirm eines Anzeigegerätes
dargestellt. Die Abstände der engsten Annäherung zwischen dem Fremdschiff und dem
eigenen Schiff werden aus den dynamischen Vektoren ermittelt, etc. Wenn der
Abstand kleiner wird als ein vorgegebenes Kriterium, wird ein Alarm ausgelöst. Bei
einem derartigen Gerät kann ein Schiffsführer das Kollisionsrisiko seines Schiffes mit
einem Fremdschiff nur dann erkennen, wenn sein Schiff Kurs hält. Dieses automa
tische Radaraufzeichnungsgerät gibt jedoch keine Informationen über Manöver, die der
Schiffsführer vornehmen sollte, um das Risiko einer Kollision zu vermeiden.
Gemäß der japanischen Patentveröffentlichung 51-32475 (US Patent 3,717,873) und
der japanischen Patentveröffentlichung 51-37158 (US Patent 3,725,918) sind dazu
Systeme vorgeschlagen worden, um die vorstehenden Nachteile zu beheben. Das erste
System zeigt einen Kreis um einen möglichen Kollisionspunkt des eigenen Schiffes
und eines Fremdschiffes als möglichen Kollisionsbereich auf. Der Bereich stellt
bezüglich des möglichen Kollisionspunktes eine Unsicherheitszone dar. Das letztere
System zeigt eine Ellipse auf einer vorbestimmten Bahn eines Fremdschiffes als mög
lichen Kollisionsbereich. Der größte Durchmesser der Ellipse zeigt den Fahrbereich
an, in dem das eigene Schiff das Fremdschiff mit einem kleineren Abstand als den
Mindestabstand entlang der angenommenen Bahn des Fremdschiffes passieren würde.
Der kleinste Durchmesser der Ellipse ist doppelt so groß wie der Mindestfahrabstand
entlang einer Linie, die senkrecht zur angenommenen Bahn des Fremdschiffes verläuft.
Bei dem ersten bekannten System bezieht sich der angezeigte mögliche Kollisions
bereich jedoch nicht auf einen Ausweichabstand zwischen dem eigenen Schiff und
dem Fremdschiff, so daß, auch wenn der Schiffsführer sein Schiff so steuert, daß er
den angezeigten möglichen Kollisionsbereich meidet, das Schiff nicht notwendiger
weise unter Einhaltung eines sicheren Abstandes das Fremdschiff passieren wird.
Im letztgenannten bekannten System werden die angezeigten möglichen Kollisions
bereiche verwendet, um den zu vermeidenden Fahrkurs zu bestimmen. Tatsächlich
stellen die angezeigten Kollisionsbereiche nicht den wahren Kollisions-Gefahren
bereich, sondern einen größeren Bereich als den wahren Kollisions-Gefahrenbereich
dar. Demzufolge werden in einem überfüllten Seebereich die auf eine Vielzahl von
Fremdschiffen bezogenen angezeigten Bereiche sich in einer komplizierten Weise
überlappen, so daß die Wahl einer Ausweichroute schwierig ist. Ferner kann das
System dem Schiffsführer nicht bei dem Setzen der Fahrtpunkte behilflich sein, denn
die angezeigten möglichen Kollisionsbereiche liefern nur ausreichende Informationen
über gefährliche Kursstrecken, nicht aber über eine Kollisionsgefahrenzone.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Anzeigegerät zur Unterstützunug der
Navigation zu schaffen, mit dem durch eine exakte Aufzeichnung einer Kollisions
gefahrenzone es dem Schiffsführer erleichtert wird, sein Schiff unter Einhaltung eines
sicheren Passierabstandes zu einem Fremdschiff sicher zu navigieren und einem
gefährlichen Kurs auszuweichen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Anzeigegerät zur Navigations
unterstützung, enthaltend
- - ein Kollisionspunkt-Berechnungsmittel, mit dem aus der relativen Lage des Fremd schiffes, des Geschwindigkeitsvektors des Fremdschiffes und der Geschwindigkeit des eigenen Schiffes ein möglicher Kollisionspunkt für jeden Scheitelpunkt eines poly gonalen sicheren Passierbereiches berechnet wird, der um das eigene Schiff und das Fremdschiff gelegt ist,
- - Berechnungsmittel für die Kartenposition des eigenen Schiffes zur Berechnung der Position, in der das eigene Schiff lokalisiert sein würde, wenn eine Position jedes Scheitelpunktes auf dem Kollisionspunkt liegt, der mit dem Kollisionspunkt- Berechnungsmittel ermittelt wurde, und zur Bestimmung der berechneten Position als die Kartenposition des eigenen Schiffes, und
- - ein Gefahrenzonen-Bestimmungsmittel zur Bestimmung von Linien, die die Karten positionen des eigenen Schiffes verbinden, die dem möglichen Kollisionspunkt der Scheitelpunkte des sicheren Passierbereiches entsprechen, wobei die Linien eine Gefahrenzone definieren, und zur Ausgabe von Informationen über die Linien und Kartenpositionen des eigenen Schiffes an eine Anzeige, wobei das Gerät die Schiffs navigation dadurch unterstützt, daß es die Gefahrenzone angibt, in der eine Kollisions gefahr zwischen dem eigenen Schiff und einem Fremdschiff besteht.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann das die Navigation unterstützende
Anzeigegerät eine Anzeige bzw. ein Display enthalten, die bzw. das vom Gefahren
zonen-Bestimmungsmittel die Informationen über die die Kartenpositionen des eigenen
Schiffes verbindenden Linien und über die Kartenpositionen des eigenen Schiffes
erhält und als Gefahrenzone einen Bereich anzeigt, der durch die die Kartenpositionen
des eigenen Schiffes verbindenden Linien definiert ist, außerdem die Position und den
Vektor des eigenen Schiffes und die Position des Fremdschiffes darstellt.
In dem die Navigation unterstützenden Anzeigegerät gemäß der Erfindung kann
zumindest einer von zwei Kontaktpunkten von zwei tangentialen Linien, die vom
Fremdschiff zu einem Kreis gezogen sind, dessen Zentrum die Position des eigenen
Schiffs ist, und der einen Radius hat, der dem sicheren Passierabstand entspricht, einer
der Scheitelpunkte des polygonalen sicheren Passierbereiches sein.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das Gefahrenzonen-
Bestimmungsmittel des Anzeigegerätes zur Navigationsunterstützung die die Karten
positionen des eigenen Schiffes verbindenden Linien in Abhängigkeit von der Anzahl
der möglichen Kollisionspunkte eines jeden Scheitelpunktes des sicheren Passier
bereiches wie folgt bestimmen,
- i) wenn jeder Scheitelpunkt einen bzw. keinen Kollisionspunkt hat, bestimmt das Gefahrenzonen-Bestimmungsmittel Linien in der Weise, daß die Kartenpositionen des eigenen Schiffes, die dem Kollisionspunkten von benachbarten Scheitelpunkten ent sprechen, miteinander mit einer der Linien verbunden werden, derart, daß die Linien eine geschlossene Gefahrenzone oder eine oder mehrere offene Gefahrenzonen bilden;
- ii) wenn jeder Scheitelpunkt zwei Kollisionspunkte aufweist, beurteilt das Gefahren zonen-Bestimmungsmittel, welcher der beiden Kollisionspunkte längere Zeit benötigt, um sich von der Scheitelpunktposition zum Kollisionspunkt zu bewegen,, und welcher der beiden Kollisionspunkte geringere Zeit benötigt, um sich von der Scheitelpunkt position zum Kollisionspunkt zu bewegen. Derjenige von den beiden Kollisions punkten, der längere Zeit benötigt, wird in eine längere Gruppe und der andere, kürzere Zeit benötigende Kollisionspunkt, in eine kürzere Gruppe klassifiziert. Das Gefahrenzonen-Bestimmungsmittel bestimmt ferner Linien in der Weise, daß die benachbarten Kartenpositionen des eigenen Schiffes, die den Kollisionspunkten der längeren Gruppe und den Scheitelpunkten entsprechen, durch eine der Linien miteinander verbunden werden. Das Gefahrenzonen-Bestimmungsmittel bestimmt ferner Linien in der Weise, daß die benachbarten Kartenpositionen des eigenen Schiffes, die den Kollisionspunkten der kürzeren Gruppe und den Scheitelpunkten entsprechen, durch eine der Linien miteinander verbunden werden, so daß die Linien zwei getrennte Gefahrenzonen definieren;
- iii) wenn ein oder mehrere Scheitelpunkte einen Kollisionspunkt und die anderen Scheitelpunkte zwei Kollisionspunkte haben, beurteilt das Gefahrenzonen- Bestimmungsmittel für die zwei Kollisionspunkte enthaltenden anderen Scheitel punkte, welcher der beiden Kollisionspunkte längere Zeit benötigt, um sich vom Scheitelpunkt zum Kollisionspunkt zu bewegen, und welcher der beiden Kollisions punkte kürzere Zeit benötigt, um sich vom Scheitelpunkt zum Kollisionspunkt zu bewegen. Derjenige von den beiden Kollisionspunkten, der längere Zeit benötigt, wird in eine längere Gruppe und der andere, kürzere Zeit benötigende Kollisionspunkt, in eine kürzere Gruppe klassifiziert. Wenn der Kollisionspunkt eines Scheitelpunktes mit einem Kollisionspunkt zu beiden Gruppen gehört, werden Linien in der Weise bestimmt, daß die benachbarten Kartenpositionen des eigenen Schiffes, die den Kollisionspunkten der längeren Gruppe und den Scheitelpunkten entsprechen, durch eine der Linien miteinander verbunden werden. Das Gefahrenzonen-Bestimmungs mittel bestimmt ferner Linien in der Weise, daß die benachbarten Kartenpositionen des eigenen Schiffes, die den Kollisionspunkten der kürzeren Gruppe und den Scheitel punkten entsprechen, durch eine der Linien miteinander verbunden werden, so daß die Linien zwei sich berührende Gefahrenzonen definieren, und
- iv) in dem Fall, daß es Scheitelpunkte ohne Kollisionspunkte und Scheitelpunkte mit zwei Kollisionspunkten gibt, beurteilt das Gefahrenzonen-Bestimmungsmittel für Scheitelpunkte mit zwei Kollisionspunkten, welcher der beiden Kollisionspunkte längere Zeit benötigt, um sich von der Scheitelpunktposition zum Kollisionspunkt zu bewegen, und welcher der beiden Kollisionspunkte geringere Zeit benötigt, um sich von der Scheitelpunktposition zum Kollisionspunkt zu bewegen. Derjenige von den beiden Kollisionspunkten, der längere Zeit benötigt, wird in eine längere Gruppe und der andere, kürzere Zeit benötigende Kollisionspunkt, in eine kürzere Gruppe klassi fiziert. Wenn es mindestens einen Scheitelpunkt mit einem Kollisionspunkt gibt und der Kollisionspunkt eines Scheitelpunktes mit einem Kollisionspunkt zu beiden Gruppen gehört, werden Linien in der Weise bestimmt, daß die benachbarten Karten positionen des eigenen Schiffes, die den Kollisionspunkten der längeren Gruppe und den Scheitelpunkten entsprechen, durch eine der Linien miteinander verbunden werden. Das Gefahrenzonen-Bestimmungsmittel bestimmt ferner Linien in der Weise, daß die benachbarten Kartenpositionen des eigenen Schiffes, die den Kollisions punkten der kürzeren Gruppe und den Scheitelpunkten entsprechen, durch eine der Linien miteinander verbunden werden. Wenn ein benachbarter Scheitelpunkt keine Kollisionspunkte hat, sind die zwei Kartenpositionen des eigenen Schiffes, die den beiden Kollisionspunkten entsprechen, die wiederum einem Scheitelpunkt entsprechen, der dem Scheitelpunkt ohne Kollision benachbart ist, miteinander mit einer der Linien so verbunden, daß die Linien zwei einander überlappende Gefahrenzonen definieren.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das Gefahrenzonen-
Bestimmungsmittel des Anzeigegeräts zur Navigationsunterstützung die Informationen
an eine Anzeige oder Display derart ausgeben, daß der Fall mit sich überlappenden
Gefahrenzonen von den anderen Fällen unterschieden werden kann.
Ferner kann das Anzeigegerät zur Navigationsunterstützung gemäß der Erfindung ein
Berechnungsmittel für gefährliche Kursbereiche, um einen gefährlichen Kursbereich
zu berechnen, der das eigene Schiff durch die Gefahrenzone steuert, und ein
Bestätigungsmittel für eine Gefahrenstrecke enthalten, um ein Alarmsignal auszu
geben, wenn ein eingestellter Kurs des eigenen Schiffs innerhalb des gefährlichen
Kursbereiches liegt.
Ferner kann das Anzeigegerät zur Navigationsunterstützung gemäß der Erfindung mit
einem Berechnungsmittel für einen gefährlichen Kursbereich ausgestattet sein, um
einen gefährlichen Kursbereich zu berechnen, der das eigene Schiff in einem Bereich
passieren läßt, der zwischen den zwei getrennten, auf ein Fremdschiff bezogene
Gefahrenzonen führt, und mit einem Bestätigungsmittel für eine Gefahrenstrecke
ausgestattet sein, um ein Alarmsignal auszugeben, wenn ein eingestellter Kurs des
eigenen Schiffs innerhalb des gefährlichen Kursbereiches liegt.
Ferner kann das Anzeigegerät zur Navigationsunterstützung gemäß der Erfindung mit
einem Bereichserkennungs-Einstellmittel ausgestattet sein, um erkennbare Bereiche
zur Beurteilung eines Kollisionsrisikos einzustellen, wobei das Gefahrenzonen-
Bestimmungsmittel dem Anzeigemittel Instruktionen zum Wechseln der Anzeigeart
einer Gefahrenzone gibt, davon abhängig, ob wenigstens ein Teil der Gefahrenzone
innerhalb des erkennbaren Bereiches liegt.
Ferner kann das Anzeigegerät zur Navigationsunterstützung erfindungsgemäß mit
einem Gefahrenschiff-Auswahlmittel ausgestattet sein, um ein Gefahrenschiff aus den
Fremdschiffen auszuwählen, wobei das Gefahrenzonen-Bestimmungsmittel dem
Anzeigemittel Instruktionen zum Wechseln der Anzeigeart einer Gefahrenzone gibt,
davon abhängig, ob die Gefahrenzone zum Gefahrenschiff gehört.
Gemäß der Erfindung erhält man die Kollisionspunkte eines jeden Scheitelpunktes des
sicheren Passierbereiches, der das eigene Schiff umgibt, und außerdem werden die
Positionen des eigenen Schiffes, wenn die Positionen der Scheitelpunkte mit den
Kollisionspunkten der Scheitelpunkte übereinstimmen, ermittelt und als Karten
positionen des eigenen Schiffes definiert. Die erhaltenen Kartenpositionen des eigenen
Schiffes werden miteinander durch Linien zu Bildung einer oder mehrerer Gefahren
zonen verbunden, die durch die verbundenen Linien definiert sind.
Die gemäß der Erfindung ermittelten Gefahrenzonen zeigen eine Gegebenheit des
Seebereiches, wenn ein Fremdschiff in den sicheren Passierbereich des eigenen
Schiffes zukünftig eindringen wird. Daher kann ein Schiffsführer den Kurs des eigenen
Schiffes unter Vermeidung der Gefahrenzonen bestimmen oder Wegpunkte setzen, so
daß er leicht unter Einhaltung eines Sicherheitsabstandes zum Fremdschiff navigieren
kann.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm einer ersten Ausführungsform
einer Navigationshilfsvorrichtung mit Wiedergabe
einrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 ist eine beispielhafte Darstellung, um einen mög
lichen Kollisionspunkt zwischen eigenem Schiff und
einem Zielschiff zu zeigen;
Fig. 3 ist eine beispielhafte Darstellung, um einen un
gefährdet durchfahrbaren Bereich in der Form eines
Vieleckes rund um das eigene Schiff zu zeigen, wobei
der Kollisionspunkt zwischen eigenem Schiff und
Zielschiff einer Spitze des Vieleckes zugeordnet
ist;
Fig. 4 ist in einer beispielhaften Darstellung ein Gefahren
bereich;
Fig. 5 ist in einer beispielhaften Darstellung eine Ab
bildung auf dem Bildschirm einer Wiedergabeein
richtung mit Bildschirm (Display);
Fig. 6 (A), (B) sind Darstellungen von Gefahrenbereichen,
die von Linien umgrenzt sind, wobei zwei Gefahren
bereiche ohne Zwischenraum einander zugeordnet sind,
indem sie sich berühren (Fig. 6(A) bzw. einander
teilweise überdecken (Fig. 6(B);
Fig. 7 (A),(B),(C) sind Darstellungen von Gefahrenbereichen,
die durch Linien umgrenzt sind und wobei zwei Ge
fahrenbereiche einander überdecken;
Fig. 8 ist in einer beispielhaften Darstellung eine zweite
Ausführungsform einer Navigationsunterstützungsvor
richtung mit Wiedergabeeinrichtung gemäß der vorlie
genden Erfindung;
Fig. 9 ist in einer beispielhaften Darstellung eine Variante
der zweiten Ausführungsform einer Navigationsunter
stützungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 10 ist in einer beispielhaften Darstellung eine Variante
der zweiten Ausführungsform einer Navigationsunter
stützungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 11 ist in einer beispielhaften Darstellung eine Variante
der zweiten Ausführungsform einer Navigationsunter
stützungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 12 (A) bis (D) sind für eine zweite Ausführungsform
Beispiele für Bereiche, die sicher durchfahren werden
können;
Fig. 13 ist als Beispiel eine Bildwiedergabe auf dem Bild
schirm einer Wiedergabeeinrichtung bei der zweiten
Ausführungsform;
Fig. 14 (A), (B) sind Darstellungen einer dritten Ausführungs
form einer Navigationshilfevorrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung, wobei (A) für den Fall steht,
daß ursprünglich ein Gefahrenbereich besteht und
(B) für den Fall steht, daß zwei Gefahrenbereiche
gegeben sind;
Fig. 15 ist eine Darstellung einer Bildwiedergabe auf dem
Bildschirm einer Wiedergabeeinrichtung bei einer
anderen dritten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
Fig. 16 ist ein Blockdiagramm einer vierten Ausführungs
form einer Navigationshilfevorrichtung mit einer
Wiedergabeeinrichtung gemäß der vorliegenden Er
findung;
Fig. 17 ist ein Blockdiagramm einer fünften Ausführungs
form einer Navigationshilfevorrichtung mit einer
Wiedergabeeinrichtung gemäß der vorliegenden Er
findung;
Fig. 18 (a), (b) sind Darstellungen von Beispielen zur Kenn
zeichnung besonders wahrzunehmender Teilbereiche
bei einer fünften Ausführungsform;
Fig. 19 (a), (b) sind Darstellungen von Beispielen zur Kenn
zeichnung besonders wahrzunehmender Teilbereiche
bei einer fünften Ausführungsform;
Fig. 20 ist eine Darstellung zur Erläuterung eines Bei
spieles für die Kennzeichnung eines besonders wahr
zunehmenden Teilbereiches bei der fünften Ausfüh
rungsform;
Fig. 21 ist ein Blockdiagramm einer sechsten Ausführungsform
einer Navigationshilfevorrichtung mit Wiedergabeein
richtung gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 22 bis 26 sind Darstellungen von Beispielen für die
Erfassung eines gefährlichen Schiffes bei einer
sechsten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 27 bis 30 sind Fließdiagramme von Gefahrenbereichs
rechnern.
Unter Bezugnahme auf die Zeichnung wird eine Ausführungs
form der vorliegenden Erfindung beschrieben.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm eines Wiedergabegerätes einer
Navigationshilfseinrichtung.
Die vorliegende Vorrichtung ist mit einer konventionellen
ARPA-Vorrichtung 1 kombiniert und hat einen Kollisionspunkt
rechner 2, einen Rechner 3 für die Positionsbestimmung
des eigenen Schiffes, einen Gefahrensbereichsrechner 4
und einen Bildschirm 5 als optische Wiedergabeeinrichtung.
In der ARPA-Vorrichtung 1 wird ein Zielschiff automatisch
ausgemacht und spurverfolgt mittels Radarvideosignalen,
die von einem Radarsystem (in der Zeichnung nicht darge
stellt) geliefert werden; ferner werden ein Positions-
und ein Geschwindigkeitsvektor des Zielschiffes näherungs
weise bestimmt und auf dem Display 5 wiedergegeben. Gleich
zeitig werden ein Positions- und ein Geschwindigkeitsvektor
des eigenen Schiffes wiedergegeben, die von Signalen abge
leitet werden, die von einem GPS-Empfänger erhalten werden.
Vorgesehen sind ferner ein Gyrokompaß, ein Geschwindig
keitsschreiber und andere Geräte (in der Zeichnung nicht
dargestellt), deren Signale auf dem Display 5 wiedergegeben
werden. Die Informationen über Position und Geschwindigkeit
von Zielschiff und eigenem Schiff werden im weiteren Ver
lauf als die jeweiligen ARPA-Informationen bezeichnet.
Der Kollisionspunktrechner 2 bestimmt den möglichen Kol
lisionspunkt als die jeweilige Spitze einer polygonalen
Sicherheitspassierregion rund um das eigene Schiff und
des Zielschiffes aus Informationen über die Relativposition
und Relativgeschwindigkeit zwischen eigenem und Zielschiff.
Der Rechner 3 für die Abbildung der Positionen des eigenen
Schiffes ermittelt die Positionen, in denen sich das eigene
Schiff befinden würde, wenn jede der Spitzen der Sicherheits
passierregion ein Kollisionspunkt wäre, wozu die Daten
vom Rechner 2 geliefert werden und die so ermittelten Posi
tionen werden als Eigenschiffpositionsabbildungen definiert.
Der Gefahrenbereichsrechner 4 bestimmt Linien, die die
Eigenschiffpositionsabbildungen umgrenzen, wie sie vom
Rechner 3 für die Abbildung der Eigenschiffposition erhalten
werden, um den Gefahrenbereich zu definieren sowie Aus
gangsinformationen auf den Linien und Eigenschiffspositions
abbildungen auf dem Display 5 erscheinen zu lassen.
Auf dem Display 5 bzw. der Wiedergabeeinrichtung wird ein
Bereich wiedergegeben, der durch die Linien definiert ist,
die die Eigenschiffpositionsabbildungen treffen, basierend
auf den Informationen auf den Linien und Positionen der
Eigenschiffspositionsabbildungen, wie sie vom Gefahren
bereichsrechner 4 geliefert werden. Das Display 5 kann
als Komponente in ein Gerät gemäß der vorliegenden Erfindung
integriert sein, kann jedoch auch außerhalb des erfindungs
gemäßen Gerätes in ein anderes Wiedergabegerät integriert
werden, wenn ein solches anderes Wiedergabegerät zur Ver
wendung kommt, mit dem eine übliche ARPA-Einrichtung aus
gerüstet ist.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel, bei dem ARPA-Informationen auf
dem Bildschirm einer Wiedergabeeinrichtung bzw. einem Display
dargestellt werden. Zum Verständnis der vorliegenden Erfin
dung wird zu Beginn ein Verfahren für die Berechnung des
Punktes einer möglichen Kollision zwischen eigenem Schiff
und Zielschiff erläutert.
Dabei kennzeichnet eine Position des eigenen
Schiffes in X-Y-Koordinaten, To (Xto, Yto) kennzeichnet eine
Position eines Zielschiffes und Vto (Vtoy, Vtoy) kennzeichnet
einen Geschwindigkeitsvektor des Zielschiffes.
Nehmen wir an, daß das Schiff Kurs und Geschwindigkeit
unverändert hält, während das eigene Schiff bei gleich
bleibender Geschwindigkeit nur seinen Kurs ändert. Wird
nun weiter angenommen, daß der Geschwindigkeitsvektor des
eigenen Schiffes ist, während es einen Kurs
nimmt, so werden die Positionen des eigenen Schiffes nach
der Zeit t, O(t) (Xo(t), Yo(t)) und die Position des Zielschiffes
nach der Zeit t, T(t) (Xt/t), Yt(t)) durch folgende Beziehungen
ausgedrückt.
O(t):
Xo(t) = Xo0 + Vo0x · t
Yo(t) = Yo0 + Vo0y · t (1)
Xo(t) = Xo0 + Vo0x · t
Yo(t) = Yo0 + Vo0y · t (1)
T(t):
Xt(t) = Xt0 + Vt0x · t
Yt(t) = Yt0 + Vt0y · t (2)
Xt(t) = Xt0 + Vt0x · t
Yt(t) = Yt0 + Vt0y · t (2)
Da ein möglicher Kollisionspunkt von eigenem und Zielschiff
P(Xp, Yp) ein Punkt ist, an dem O(t) mit T(t) zusammenfällt,
werden X und Y Komponenten des Geschwindigkeitsvektors
des eigenen Schiffes für einen Zusammenstoß mit dem Zielschiff
durch die folgenden Beziehungen (3) ausgedrückt, die aus
der rechten Seite der Gleichungen (1) für die X und die
Y Komponenten abgeleitet wurden
Solange die Geschwindigkeit des eigenen Schiffes konstant
gehalten wird, also V₀ konstant ist, wird stets die fol
gende Beziehung erhalten
Vo0x² + Vo0y² = Vo² (4)
Die Zeit, die benötigt wird, bis das eigene Schiff vom
aktuellen Standort aus den Punkt eines möglichen Zusam
menstoßes mit dem Zielschiff erreicht, kann durch Auflö
sung der quadratischen Gleichung nach t ermittelt werden,
wozu die quadratische Gleichung durch Einsetzen der Be
ziehung (3) in die Gleichung (4) erhalten wird und die
Zeit dann wie folgt definiert wird
worin bedeuten X = (Xt0-Xo0) und Y = (Yt0-Yo0).
Der Kollisionspunkt P(Xp, Yp) kann ermittelt werden, indem
t aus der Gleichung (5) in Gleichung (2) substituiert wird.
Der Kollisionspunktrechner 2 der vorliegenden Anordnung
bestimmt mögliche Kollisionspunkte jeder der Spitzen des
sicher zu passierenden Bereiches (Bezugszeichen "9" in
Fig. 3) rings um das eigene Schiff.
Der sicher zu passierende Bereich ist ein Bereich,
in dem eine Kollision leicht erfolgen kann, wenn das Ziel
schiff in diese Region einläuft. Vorzugsweise ist der sicher
zu passierende Bereich ein Kreis mit dem eigenen Schiff
als Mittelpunkt, dessen Radius einem Sicherheitsabstand
entspricht. Bei der vorliegenden Lösung ist jedoch der
sicher zu passierende Bereich als ein der Kreisform ange
nähertes Vieleck ausgebildet. Die Form des Vieleckes kann
durch Erhöhung der Anzahl der Ecken der Kreisform zunehmend
angenähert werden, es kann jedoch unabhängig davon die
Form des Vieleckes von Fall zu Fall zweckgerichtet gewählt
werden; in Fig. 3 ist als Beispiel ein Sechseck gewählt.
Auch ist die Form nicht zwingend ein regelmäßiges Vieleck
bzw. Sechseck. Gegebenenfalls kann es zweckmäßig sein,
eine eher nach achtern weisende Vieleckseite länger zu
machen, als eine eher dem Bug zugekehrte Seite. Darüber
hinaus sollte die zulässige Mindestentfernung, die mittels
der ARPA-Vorrichtung eingestellt wird, einen zusätzlichen
Sicherheitsabstand einschließen. Ansonsten kann von einer
Bedienungsperson jeder beliebige Abstand eingestellt werden.
Die Anzahl der Spitzen und der Sicherheitsabstand können
einmal festgelegt oder fallweise verändert werden. X- und
Y-Koordinaten der Spitzen Ei(Xie0, Yie0) (i = 1,2 . . . ,n) eines
n-Eckes werden dargestellt durch Xie0 = Xo0 + ricos θi, Yie0 = Yo0 +
sinθi, worin bedeuten ri eine Entfernung vom eigenen Schiff
zur i ten Spitze und θ₁ den Winkel zwischen einer Linie,
die das eigene Schiff mit dem i ten Vieleck verbindet und
X-Achse definiert.
Um einen möglichen Kollisionspunkt Pi(Xip, Yip) (i=1,2 . . . . ,n)
der Spitzen Ei(Xie0, Yie0) (i=1,2, . . ., n) des sicher passier
baren Bereichs und des Zielschiffes T₀ zu erhalten, sind
Ei(Xie0, Yie0) durch die Positionskoordinaten des eigenen
Schiffes in Gleichung (6) zu ersetzen in der Annahme, daß
ein sicher zu passierender Bereich sich nicht mit der Zeit
verändert. Auf diese Weise können Kollisionspunkte für
jede der Spitzen errechnet werden.
Die Anzahl der für jede der Spitzen zu errechnenden Kolli
sionspunkte verändert sich abhängig von der Differenz zwi
schen der Geschwindigkeit des eigenen Schiffes und der
des Zielschiffes und der Position des Zielschiffes relativ
zu den Spitzen. Namentlich erfolgt die Veränderung abhängig
von der Anzahl der Lösungen, die die Bedingung t < 0 in
Gleichung (5) erfüllen.
Die Anzahl der Kollisionen sind wie folgt klassifiziert.
- (a) Macht das Zielschiff weniger Fahrt als das eigene Schiff, ist immer nur ein Kollisionspunkt zu berücksichtigen.
- (b) Machen Zielschiff und eigenes Schiff gleiche Fahrt XiVt0x + YiVt0y < 0, ein KollisionspunktXiVt0x + YiVt0y < = 0, kein Kollisionspunkt
- (c) Macht das Zielschiff mehr Fahrt als das eigene Schiff D < 0 XiVt0x + YiVt0y < 0, zwei KollisionspunkteD = 0 XiVt0x + YiVt0y < 0, ein KollisionspunktD < 0, kein Kollisionspunktfalls D in der quadratischen Gleichung für t, wie sie durch Substitution der Gleichungen (3) in die Gleichung (4) erhalten wird, eine Diskriminante ist und D, Xi, und Yi wie folgt zu definieren sindD = 4 {(XiVt0x + YiVt0y)² - (Vt0x² + Vt0y² - Vo²)(Xi² + Yi²)} (7)Xi = Xt0 - Xie0Yi = Yt0 - Yie0 (8)
Die Anzahl der Kollisionspunkte wird durch folgende Über
legungen anschaulich gemacht. Was den Fall a) anlangt,
bei dem das eigene Schiff schneller ist als das Zielschiff,
so existiert selbstverständlich die Möglichkeit, daß das
eigene Schiff das Zielschiff überholt. Was den Fall b)
anlangt, bei dem beide Schiffe gleiche Fahrt machen, so
gibt es keinen Kollisionspunkt, wenn obendrein beide Schiffe
mit gleicher Fahrtrichtung nebeneinander fahren. Was schließ
lich den Fall c) anlangt, so sind zwei Kollisionspunkte
möglich, weil das Zielschiff schneller ist als das eigene
Schiff und zwei Möglichkeiten der Kollision bestehen, daß
nämlich das Zielschiff mit dem Bug von vorn auf das eigene
Schiff auftrifft oder daß das Zielschiff auf das Heck des
eigenen Schiffes aufläuft.
Der Rechner 2 für die Ermittlung des Kollisionspunktes
bzw. von Kollisionspunkten kann Kollisionspunkte für das
eigene Schiff mit dem Zielschiff oder jeder Spitze des
Vieleckes mit dem Zielschiff bestimmen.
Daraufhin kann der Rechner 3 für die Darstellung der Eigen
schiffposition die Position Pi ermitteln, in der sich das
eigene Schiff befinden würde, wenn eine Position jeder
Spitze Ei zusammenfällt mit dem Kollisionspunkt Pi, wie
er im Kollisionspunktrechner 2 ermittelt würde, wobei die
sich ergebenden Positionen als Eigenschiffabbildungs
positionen Qi(Xiq, Yiq) ergeben. Unter der Annahme daß die
relative Position der Spitze Ei eines ungefährdet passier
baren Bereichs zum eigenen Schiff unverändert bleibt und
sich beide parallel zueinander bewegen, kann Qi(Xiq, Yiq)
aus der folgenden Gleichung erhalten werden
Xiq = Xip - ri · cosΘi
Yiq = Yip - ri · sinΘi (9)
Aus Fig. 3 ergibt sich, daß der Punkt Qi einen Grenzpunkt
markiert, in dem das Zielschiff To das eigene Schiff bzw.
dessen Bereich für sichere Passage sicher passieren kann.
Auf diese Weise können für jede Vieleckspitze Aufzeichnungs
positionen für das eigene Schiff erhalten werden.
Danach verbindet der Gefahrenbereichrechner 4 die Eigen
schiff-Aufzeichnungspositionen Qi (i= 1,2 . . . ,n) entspre
chend den individuellen Kollisionspunkten Pi (i= 1,2 . . . ,n)
miteinander bzw. untereinander, um einen umschlossenen
Bereich zu bilden (Fig. 4).
Falls die einander benachbarten Vieleckspitzen einen Kollisionspunkt
haben, werden die Eigenschiff-Aufzeichnungs
positionen miteinander durch eine Linie verbunden, die
den Kollisionspunkten entsprechen, entsprechend den einan
der benachbarten Vieleckspitzen. Es differiert jedoch die
Anzahl der Gefahrenbereiche abhängig von der Anzahl der
Kollisionspunkte für jede Spitze des Bereiches sicherer
Passage, wie diese vom Kollisionspunktrechner 2 geliefert
werden; die Anzahl der Gefahrenbereiche ist wie folgt ein
zuteilen:
- a) ist das Zielschiff langsamer als das eigene Schiff, - stets ein Gefahrenbereich;
- b) haben Zielschiff und Eigenschiff gleiche Fahrge schwindigkeit - ein oder kein Gefahrenbereich;
- c) ist das Zielschiff schneller als das eigene Schiff - ein, zwei oder auch kein Gefahrenbereich (s).
Entsprechend bestimmt der Gefahrenbereichsrechner 4, wie
die Eigenschiff-Aufzeichnungspositionen abhängig von dem
Geschwindigkeitsverhältnis zwischen Zielschiff und An
zahl der Kollisionspunkten Pi entsprechend jeder Spitze
Ei des Bereiches sicherer Passage miteinander zu verbin
den sind
a) und b): ist die Geschwindigkeit des Zielschiffes ge
ringer als die des eigenen Schiffes oder dieser gleich,
dann haben nur die jeweils einander benachbarten Vieleck
spitzen einen Kollisionspunkt, die Eigenschiffstandort
aufzeichnungen, soweit sie den Kollisionspunkten der
Spitzen zugehörig sind, sind durch eine Linie miteinander
verbunden. Haben alle Spitzen einen Kollisionspunkt, so
ist ein sich ergebender Gefahrenbereich ein umschlossener
Bereich. Ist jedoch eine Spitze ohne Kollisionspunkt vor
handen, so ergibt sich ein teilweise offener Kollisions
bereich.
In diesem Fall ergeben sich abhängig von der Anzahl der
Kollisionspunkte, die je einer der Vieleckspitzen des Be
reichs sicherer Passage entsprechen, ferner die folgenden
drei Fälle:
Fall i) - zwei Gefahrenbereiche sind voneinander getrennt;
Fall ii) - zwei Gefahrenbereiche berühren einander;
Fall iii) - zwei Gefahrenbereiche überlappen einander, womit sich dies als der einzige existie rende Gefahrenbereich erweist.
Fall i) - zwei Gefahrenbereiche sind voneinander getrennt;
Fall ii) - zwei Gefahrenbereiche berühren einander;
Fall iii) - zwei Gefahrenbereiche überlappen einander, womit sich dies als der einzige existie rende Gefahrenbereich erweist.
Nachfolgend wird jeder dieser Fälle erörtert.
Fall i), bei dem zwei Gefahrenbereiche vorliegen, diese
aber voneinander getrennt sind.
Wenn jede Vieleckspitze des Bereiches sicherer Passage
zwei Kollisionspunkte mit dem Zielschiff hat, so wird
jeder der beiden Zeiträume gemessen, der notwendig ist,
um von der gegenwärtigen Spitzenposition zum jeweiligen
der beiden Kollisionspunkte zu gelangen. Abhängig von der
benötigten Zeit werden die beiden Kollisionspunkte jeder
Spitze des Bereiches sicherer Passage in zwei Gruppen der
art klassifiziert, daß eine Gruppe von den Kollisionspunkten
gebildet wird, die jeweils in längerer Zeit erreicht würden,
und in eine Gruppe von Kollisionspunkten, die jeweils in
kürzerer Zeit erreicht würden. Eigenschiffpositionaufzeich
nungen, die den Kollisionspunkten entsprechen, die in länge
rer Zeit erreicht würden und den einander benachbarten
Spitzen entsprechen, werden untereinander durch eine Linie
verbunden. Die Eigenschiffpositionsaufzeichnungen, die
den Kollisionspunkten entsprechen, die in kürzerer Zeit
erreicht würden und den einander benachbarten Spitzen ent
sprechen, werden ihrerseits durch eine Linie miteinander
verbunden. Im Ergebnis werden zwei separate, umschlossene
Bereiche erhalten, von denen der eine Bereich den in länge
rer Zeit erreichten Kollisionspunkten, der andere Bereich
den in kürzerer Zeit erreichten Kollisionspunkten zuge
ordnet ist. Entsprechend zwei Kollisionspunkten sind in
Gleichung (5) zwei Lösungen möglich entsprechend den Vor
zeichen + und - im Zähler der Gleichung (5).
Fall ii), bei dem zwei Gefahrenbereiche einander berühren.
Wenn eine Spitze oder einige Spitzen eines Bereiches
sicherer Passage einen Kollisionspunkt hat bzw. haben,
und die anderen Spitzen zwei Kollisionspunkte haben, werden
die beiden Kollisionspunkte der jeweiligen Gruppen der
Spitzen in eine Gruppe kürzerer Distanz und eine Gruppe
größerer Distanz wie im Fall (i) eingeteilt. Die Eigen
schiffstandortaufzeichnungen, die den Kollisionspunkten
der Gruppe größerer Distanz zugeordnet wurden und den ein
ander benachbarten Spitzen entsprechen werden durch eine
Linie miteinander verbunden. Entsprechend werden Eigen
schiffstandortaufzeichnungen, die den Kollisionspunkten
der Gruppe geringerer Distanz zugeordnet wurden und den
einander benachbarten Spitzen entsprechen, ihrerweits durch
eine andere Linie miteinander verbunden. Was die Spitze/
Spitzen mit einem Kollisionspunkt anlangt und sofern die
Voraussetzung erfüllt ist, daß ein Kollisionspunkt einer
Spitze beiden Gruppen zuzuordnen ist, so wird die Eigen
schiffstandortaufzeichnung, die dem einen Kollisionspunkt
der Spitze entspricht, mit der Eigenschiffstandortauf
zeichnung verbunden, die der vorgenannten mindestens einen
Spitze benachbart ist.
In diesem Fall ist die maximale Anzahl von Spitzen mit
einem Kollisionspunkt im Prinzip zwei.
In Fig. 6 (A) ist das als Beispiel dargestellt. Dabei wird
unterstellt, daß allein der Spitze E₁ ein Kollisionspunkt
zugeordnet ist. Q1i + Q2i (i= 1, . . . .,8) repräsentieren
Eigenschiffsposition - bzw. - Standortaufzeichnungen, die
den Kollisionspunkten der Spitze Ei (i= 1, . . . ,8) entsprechen
und Zielschiff, wobei Q1i eine Eigenschiffstandortaufzeichnung
repräsentiert, die dem Kollisionspunkt entspricht, der
zur Gruppe der in kürzerer Zeit erreichbaren Kollisions
punkte gehört, während Q2i eine Eigenschiffstandortauf
zeichnung repräsentiert, die dem Kollisionspunkt entspricht,
der zur Gruppe der in längerer Zeit erreichbaren Kollisions
punkte gehört. In der Annahme, daß die Eigenschiffstandort
aufzeichnung Q₁₁ entsprechend der Spitze EI zu beiden Gruppen
der Kollisionspunkte gehört, werden die Eigenschiffstandort
aufzeichnungen, die Nachbarspitzen entsprechen, durch Linien
miteinander verbunden. Als Folge sind vier Punkte (Q₁₂, Q₂₂, Q₁₈,
Q₂₈) und Q₁₁ (= Q₂₁) so miteinander verbunden, daß zwei
umgrenzte Bereiche bestehen, die einander in einem Punkt
berühren.
In Fig. 6 (B) ist ein Beispiel dargestellt, bei dem zwei
Spitzen je ein Kollisionspunkt zugeordnet ist. Dabei ist
unterstellt, daß die beiden Spitzen E₁ und E₆ je einen Kol
lisionspunkt aufweisen. In der Annahme, daß die Eigen
schiffstandortaufzeichnungen Q₁₁ zu der Spitze E₁, die
Eigenschiffstandortaufzeichnung Q₁₆ zu der Spitze E₆ gehören
und beide zu beiden Gruppen gehören, werden Eigenschiff
standortaufzeichnungen und die entsprechenden benachbarten
Spitzen durch Linien so miteinander verbunden, daß vier
Punkte (Q₁₁, Q₂₂, Q₁₈, Q₂₈) und Q₁₁ (=Q₂₁) durch Linien mit
einander verbunden sind und vier Punkte (Q₁₅,Q₂₅,Q₁₇,Q₂₇)
und Q₁₆ (=Q;₂₆) miteinander durch Linien verbunden sind
und zwei umschlossene Bereiche gebildet sind, die einander
in zwei Punkten berühren.
Fall iii), bei dem zwei Gefahrenbereiche einander über
lappen.
In anderen als den beiden erwähnten Fällen überlappen zwei
Gefahrenbereiche einander derart, daß der Gefahrenbereich
ein einziger Bereich ist. Falls Spitzen ohne Kollisionspunkt
unter all den Spitzen Ei des Sicherheitspassagebereichs
existieren, während andere Spitzen zwei Kollisionspunkte
bilden, werden die beiden Kollisionspunkte in eine längere
Gruppe und eine kürzere Gruppe klassifiziert, wie das oben
in Zusammenhang mit dem Fall i) beschrieben wurde. Eigen
schiffstandortaufzeichnungen, soweit sie den Kollisions
punkten, die zur "längeren Gruppe" gehören, und solche,
die den Spitzen, soweit diese einander benachbart sind,
entsprechen, werden untereinander durch einen Linienzug
verbunden, ebenso wie Eigenschiffstandortaufzeichnungen,
soweit sie den Kollisionspunkten entsprechen, die zur
"kürzeren Gruppe" gehören und den Spitzen entsprechen,
die einander benachbart sind, durch einen anderen Linienzug
miteinander verbunden werden. In einem Fall, daß eine Spitze
nur einen Kollisionspunkt hat, kann angenommen werden,
daß er zu beiden weiter oben definierten Gruppen gehört,
und die dem einen Kollisionspunkt zugehörige Eigenschiff
positionsaufzeichnung wird verbunden mit der Eigenschiff
positionsaufzeichnung, die dem Kollisionspunkt der ent
sprechend benachbarten Vieleckspitze entspricht.
Auf die Verbindung der Eigenschiffpositionsaufzeichnungen
gemäß den oben aufgezeigten Regeln sind, falls der Nach
barspitze keine Kollisionspunkte zugeordnet sind, die Eigen
schiffpositionsaufzeichnungen entsprechend zwei Kollisions
punkten der Vieleckspitze miteinander verbunden.
In den Fig. 7(A), 7(B), 7(C) sind einige Beispiele gezeigt.
Fig. 7(A) zeigt einen Fall, in dem die Spitze E₁ keinen
Kollisionspunkt hat. Obwohl die Spitze E₂ und/oder die
Spitze E₆ nur einen Kollisionspunkt haben können, wird
angenommen, daß in diesem Fall nur die Spitze E₂ einen
Kollisionspunkt hat.
Da angenommen wird, daß Q₁₂ zu bei den Gruppen gehört,
ist Q₁₂ mit benachbarten Eigenschiffstandortaufzeichnungen
Q₁₃ und Q₂₃ verbunden, die zu verschiedenen Gruppen gehören.
Da ferner keine Eigenschiffstandortaufzeichnung zu Q₁₈
und Q₂₈ benachbart angeordnet sind außer Q₁₇ und Q₂₇, sind
Q₁₈ und Q₂₈ miteinander verbunden.
Fig. 7(B) zeigt einen Fall, bei dem die Spitzen E₁ und E₅
keinen Kollisionspunkt haben, während jede der anderen
Spitzen zwei Kollisionspunkte hat. Q₁₂ und Q₂₂, Q₁₈ und
Q₂₈, Q₁₄ und Q₂₄, Q₁₆ und Q₂₆ sind jeweils miteinander
verbunden.
Fig. 7(C) zeigt einen Fall, bei dem die Spitze E₁ keinen
Kollisionspunkt hat, während die Spitze E₅ einen Kolli
sionspunkt hat. In diesem Fall ist unterstellt, daß Q₁₅
mit Q₁₄, Q₂₄, Q₁₆ und Q₂₆ verbunden ist. Da ferner keine
Eigenschiffpositionsaufzeichnung benachbart zu Q₁₂, Q₂₂, Q₁₈
und Q₂₈ sondern nur zu Q₁₃ und Q₂₃ angeordnet ist, sind
Q₁₇ und Q₂₇, Q₁₂ und Q₂₂ bzw. Q₁₈ und Q₂₈ miteinander ver
bunden.
In allen Fällen gemäß Fig. 7(A) bis (C) sind umgrenzte Bereiche
gebildet.
Der Gefahrenbereichsrechner 4 bestimmt die Beziehung für
die Verbindungen zwischen Eigenschiffpositionaufzeich
nungen gemäß den vorgenannten Regeln und übermittelt sie
zur Displayeinrichtung 5. Fig. 27 bis 30 sind Fließdiagramme
zur Erläuterung von Prozessen zur Bestimmung der Beziehung
für die Verbindung zwischen Eigenschiffpositionaufzeichnungen
im Gefahrenbereichsrechner 4 und zur Bestimmung des Gefahren
bereichs für ein Zielschiff. Hat das Zielschiff die gleiche
Fahrtgeschwindigkeit wie das eigene Schiff oder eine geringe
re, werden die Schritte gemäß Fig. 27 ausgeführt; macht
das Zielschiff mehr Fahrt als das eigene Schiff, so wird
abhängig von der Zahl der Kollisionspunkte einer der Prozesse
gemäß Fig. 28 bis 30 durchgeführt. Im einzelnen zeigt Fig. 28
den Prozeß für den Fall, daß alle Vieleckspitzen jeweils
zwei Kollisionspunkte haben. Fig. 29 zeigt den Prozeß, wenn
eine oder einige von allen Vieleckspitzen einen Kollisions
punkt hat bzw. haben und die restlichen Vieleckspitzen
jeweils zwei Kollisionspunkte haben, und Fig. 30 zeigt den
Prozeß, wenn eine oder einige Vieleckspitzen keinen Kolli
sionspunkt haben.
Der Gefahrenbereichsrechner 4 überprüft die Anzahl von
Kollisionspunkten, die jede Vieleckspitze hat und wählt
dann aus den vorgenannten Prozessen den zutreffenden aus.
In Fig. 27 ist unterstellt Qn = Q₀, weil der Bereich sicherer
Passage die Kontur eines geschlossenen n-Vielecks hat und
die Eigenschiffpositionsaufzeichnung, die der Spitze 0
entspricht, dieselbe ist wie die Eigenschiffpositions
aufzeichnung, die der Spitze n entspricht (F27-1 in der
Darstellung der Fig. 27), denn die Eigenschiffpositions
aufzeichnungen entsprechend der Spitze 0 sind durch die
Spitze n-1 mit der Eigenschiffpositionsaufzeichnung ent
sprechend den Nachbarspitzen verbunden. Ist keine Nach
bar-Eigenschiffaufzeichnung vorhanden, so wird der Schritt
ohne Verbindung ausgeführt.
Gemäß Fig. 28 sind nach der Klassifikation (in Q1i und Q2i)
die Nachbar-Eigenschiffpositionsaufzeichnungen miteinan
der verbunden.
Gemäß Fig. 29 werden, nach Durchführung der Klassifizierung
und in der Annahme, daß die Eigenschiffpositionsaufzeichnungen
entsprechend den Spitzen, die nur einen zu beiden Gruppen
gehörenden Kollisionspunkt haben (vergl. den Schritt
in dem Blockschaltbild gemäß Fig. 29) zu beiden Gruppen
gehören, die benachbarten Eigenschiffpositionsaufzeichnungen
miteinander verbunden.
Gemäß Fig. 30 wird die Klassifizierung in der gleichen Weise
wie in Fig. 29 ausgeführt unter der angenommenen Voraus
setzung, daß die Eigenschiffpositionsaufzeichnungen, die
den Spitzen mit nur einem Kollisionspunkt zugeordnet sind,
falls solche existieren, zu beiden Gruppen gehören. Falls
zumindest ein Kollisionspunkt der Spitze i vorhanden ist
und zumindest ein Kollisionspunkt der Anzahl (i + 1) vor
liegt, werden benachbarte Eigenschiffpositionsaufzeich
nungen (Q₁₁ und Q1i+1 sowie Q2i und Q2i+1) miteinander ver
bunden für jede Gruppe F30-1). Wenn kein Kollisionspunkt
für die Spitze (i + 1) Vorhanden ist, werden die Eigenschiff
positionsaufzeichnungen entsprechend zwei Kollisionspunkten
der Spitze i miteinander verbunden (F30-2). Gibt es keinen
Kollisionspunkt für die Spitze i, werden die Eigenschiff
positionsanzeigen entsprechend zwei Kollisionspunkten der
Spitze (i + 1) miteinander verbunden (F30-3). In den Fällen
F30-2 und F30-3 treffen die Schritte F30-2 und F30-3 eine
Linie zwischen den gleichen Eigenschiffpositionsanzeigen,
was keine Probleme ergibt, wenn unterstellt wird, daß die
Linie keine definierte Länge hat.
In der Wiedergabeeinheit 5 werden Gefahrenzonen dargestellt,
die auf Informationen über Eigenschiffpositionsanzeigen
und der Beziehung der Verbindung zwischen Eigenschiff
positionsanzeigen, die vom Gefahrenbereichrechner 4 geliefert
wurden, und den ARPA-Informationen aus der ARPA-Vorrichtung
und Radarbildern beruhen.
Fig. 5 gibt ein Beispiel für ein Bild wieder, das auf dem
Bildschirm der Wiedergabevorrichtung wiedergegeben wird.
In Fig. 5 kennzeichnet das Bezugszeichen 10 eine Eigenschiff
position, die Bezugszeichen 11 und 13 kennzeichnen Ziel
schiffpositionen und die Bezugszeichen 12,14 kennzeichnen
Gefahrenzonen, die den Zielschiffen 11 bzw. 13 zugeordnet
sind. Eine Bedienungsperson auf dem eigenen Schiff ("Eigen
schiff") wählt einen neuen Kurs, der durch das Bezugszeichen
15 gekennzeichnet ist und die Gefahrenbereiche 12 und 14
meidet oder er setzt WP17, um den Kurs 16 zu bestimmen,
der eine der Gefahrenzonen meidet, wobei er das eigene
Schiff auf einer sicheren Distanz zum Zielschiff hält.
In Fig. 5 sind Punkte 18, 19 Anschlußpunkte für Linienseg
mente, die die Zuordnung des jeweiligen der Zielschiffe
zu der jeweiligen der Gefahrenzonen kennzeichnen und Kolli
sionspunkte des eigenen Schiffs mit dem jeweiligen der
Zielschiffe sind. Entsprechend kennzeichnen die Linien
einen vorgegebenen Kurs des jeweiligen der Zielschiffe
und es ist schematisch die Relation zwischen dem jeweiligen
der Zielschiffe und der jeweiligen der Gefahrenzonen aufge
zeigt.
Was die Linienendpunkte anlangt, so sind sie außer Kolli
sionspunkten zwischen dem eigenen Schiff und einem Ziel
schiff
- 1) ein Kreuzungspunkt zwischen einem vorgegebenen Kurs eines Zielschiffes und einer Gefahrenzone oder
- 2) ein beliebiger Punkt innerhalb einer Gefahrenzone auf einem vorgegebenen Kurs eines Zielschiffs, wobei die bevor zugte Definition alternativ beliebig ausgewählt werden kann.
Ferner sind in Fig. 5 die Gefahrenzonenumgrenzungslinien
und die Liniensegmente, die die Zuordnung von Gefahren
zonen und Zielschiffen kennzeichnen, als durchgehende Linien
gezeichnet. Alternativ können zur Unterscheidung der durch
diese Linien gegebenen Informationen von anderen Informa
tionen, diese anderen Informationen wie folgt gekennzeich
net werden:
- a) Art der Linien (eine durchgehende Linie, eine unter brochene Linie, oder eine Strich-Punkt-Linie),
- b) Breite der Linie,
- c) Farbe,
- d) Flattern,
- e) jede andere Art der Darstellung.
Darüber hinaus kann bei Fehlen eines Kollisionspunktes für
eigenes Schiff und Zielschiff, jedoch Vorhandensein einer
Gefahrenzone, die Art der Linie zwischen Zielschiff und
Gefahrenzone verändert werden.
Darüber hinaus können ein Geschwindigkeitsvektor für ein
Zielschiff, frühere Positionen des Zielschiffs und andere
das Zielschiff betreffende Kriterien, wie sie von der ARPA-
Vorrichtung 1 geliefert werden, zusammen mit den vorgenann
ten Kriterien sichtbar gemacht werden.
Darüber hinaus kann die Vorrichtung als Steuersystem benutzt
werden, indem Gefahrenzonen zusammen mit Radarbildern und
Seekarten dargestellt werden, entsprechend denen der Steuer
mann das Schiff steuern kann, ohne es der Gefahr auszusetzen,
daß es strandet oder in eine Schiffskollision verwickelt
wird.
Nachfolgend wird eine zweite Navigationshilfsvorrichtung mit Bild
schirmwiedergabe gemäß der vorliegenden Erfindung erläutert.
Die vorgenannte erste Ausführungsform ist sehr nützlich,
indem ein Gefahrengebiet aufgezeigt wird, um ein Schiff
unter Einhaltung eines sicheren Abstandes von einem Ziel
schiff steuern zu können. Die erste Ausführungsform gibt
jedoch nicht mit ausreichender Genauigkeit wichtige Infor
mationen für die Steuerung eines Schiffes bei Einhaltung
eines Sicherheitsabstandes zum Zielschiff, wenn Zielschiff
und eigenes Schiff auf dem selben Kurs einander folgen,
weil ein Bereich sicherer Passage durch ein in beliebiger
Drehung um das eigene Schiff angeordnetes Vieleck ist.
Im Fall, daß das die Sicherheitszone definierende Viel
eck durch entsprechende Erhöhung der Zahl der Ecken bzw.
Spitzen weitgehend einem Kreis angenähert wird, werden
die beiden bereits erwähnten Punkte, d. h. Punkte auf dem
vorgegebenen Kurs vor und hinter dem Zielschiff, ohne Schwie
rigkeiten den Spitzen des Vieleckes zugeordnet werden können;
ist dagegen die Zahl der Spitzen des Vieleckes gering,
so ist die Zuordnung von Punkten zu den Spitzen des Viel
eckes nicht leicht möglich.
Um dieses Problem zu lösen, ist bei der zweiten Ausführungs
form zumindest ein Punkt vor oder hinter dem Zielschiff
in Spitzen eines Vieleckes integriert.
In Fig. 8 ist das wesentliche der zweiten Ausführungsform
zu deren Erläuterung dargestellt. Dabei ist der Sicherheits
bereich für die Passage als ein Kurs dargestellt, der die
Position 0 des eigenen Schiffes konzentrisch umgibt und
dessen Radius einen Sicherheitsabstand definiert. Wenn
eine Verlängerung des Relativgeschwindigkeitsvektors des
Zielschiffes den Radius schneidet, dann wird das Zielschiff
in den das eigene Schiff umgebenden Sicherheitsbereich
eingedrungen sein. Die Punkte A,B kennzeichnen Kontaktpunkte
zwischen einer Tangente, die von der Position To des Ziel
schiffes ausgeht und den Kreis mit dem Radius r tangiert,
der den Sicherheitspassierbereich umschließt. Die Punkte
A, B kennzeichnen Grenzen in der Richtung des Relativgeschwin
digkeitsvektors für das Zielschiff, um einen Sicherheits
abstand einzuhalten. Punkt A entspricht einem Punkt, den
das eigene Schiff hinter dem Heck des Zielschiffes auf
einem vorgegebenen Kurs des Zielschiffes passiert; Punkt
B entspricht einem Punkt, den das eigene Schiff vor dem
Bug des Zielschiffes auf einem vorgegebenen Kurs des Ziel
schiffes passiert. Nachfolgend wird erläutert, wie die
beiden Punkte A,B errechnet werden können.
In Fig. 9 kennzeichnet Oo (Xo0, Yo0) die Position des Eigen
schiffes. T₀ (Xt0, Yt0) kennzeichnet die Position des Ziel
schiffes, wobei der Abstand zwischen den beiden Schiffen
als d angenommen wird. Ist d<r, so ist das Dreieck ΔT0O0A
kongruent mit dem Dreieck Δ T0O0B. Im Fall der Relation
ΔT0O0A = ΔT0O0B = Θ0, dann gilt für Δ₀ die Beziehung
Ferner ist im Fall, daß die relative Richtung des eigenen
Schiffes zum Zielschiff Φ ist, so gilt für Φ
Durch Ermittlung von θo und Φ aus den Gleichungen (10)
und (11) können, die Koordinaten (XA0, YA0) und (XB0, YB0)
für die beiden Punkte A, B wie folgt ermittelt werden.
XA,B0 = Xo0 + r · cos(Φ ± θ0)
YA,B0 = Yo0 + r · sin(Φ ± θ0) (12)
YA,B0 = Yo0 + r · sin(Φ ± θ0) (12)
Es sollte darauf hingewiesen werden, daß man üblicherweise
nicht definieren kann, welcher der beiden erhaltenen Punkte
ein Passagepunkt vor dem Bug des Zielschiffes (also Punkt
B) und welcher der erhaltenen beiden Punkte der Passagepunkt
hinter dem Heck des Zielschiffes (also Punkt A) ist. Diese
Punkte werden identifiziert durch den Kurs θt des Ziel
schiffes. Eine Methode wird nachfolgend erläutert. Gemäß
Fig. 10 ist der Kreis des Bereichs sicherer Passage in zwei
Fallgruppen klassifiziert, abhängig von der relativen Rich
tung Φ und der Kreis ist außerdem in die folgenden Bereiche
für jede Fallgruppe unterteilt.
- 1) Ist 0 < Φ < Π
ist Φ < θ < Φ + π Bereich 1
ist 0 < = θ < Φ or Φ + π < Φ < 2π Bereich 2
ist θ = Φ Bereich 3
ist θ = Φ + π Bereich 4 - 2) ist π < = Φ < 2π
ist Φ - π < θ < Φ Bereich 1
ist 0 < = θ < Φ - π or Φ < θ < 2π Bereich 2
ist θ = Φ Bereich 3
ist θ = Φ - π Bereich 4
Die Festlegung Θ₁=Φ+Θ₀ und Θ₂=Φ-Θ₀ für Θ₁ und Θ₂
gilt entweder für den Bereich 1 oder für den Bereich 2.
Die Positionen A und B können gemäß dem Bereich bestimmt
werden, zu dem der Kurs θt des Zielschiffes gehört.
- 1.) Gehört θt entweder zum Bereich 1 oder zum Bereich 2:
Gemäß Fig. 8 gehört die Richtung des Punktes A des eigenen Schiffes zum selben Bereich wie Θt. Entspre chend wird eine von θ₁ und θ₂, die zum selben Bereich wie θt gehört, dazu bestimmt, Punkt A zu sein und der andere wird zu Punkt B bestimmt. - 2.) Gehört θt entweder zum Bereich 3 oder zum Bereich 4:
Dieser Fall liegt vor, wenn das Zielschiff und das eigene Schiff Bug gegen Bug gerichtet aufeinander treffen, also im Fall einer Kollision, oder Kurs in gleicher Richtung haben (überholen). Gemäß Fig. 11 ist die Richtung des Punktes B des eigenen Schiffes Φ und die Richtung des Punktes A des eigenen Schiffes Φ + Π. XA0, YA, XB0 und YB0 werden durch folgende Bezie hungen repräsentiert. XA₀ = Xo₀ + r · cos(Φ + π)
YA₀ = Yo₀ + r · sin(Φ + π)
XB₀ = Xo₀ + r · cos Φ
YB₀ = Yo₀ + r · sin Φ (13)
Der Kollisionspunktrechner 2 bestimmt ein Vieleck des Be
reichs für sichere Passage bei der vorliegenden Ausführungs
form derart, daß die Spitzen des Vielecks einen Passagepunkt
hinter dem Heck des Zielfahrzeuges einschließen, d. h. den
Punkt A und einen Passagepunkt vor dem Bug des Zielschiffes,
d. h. Punkt B. Das Vieleck kann beispielsweise nach folgenden
Methoden festgelegt werden:
Methode 1): ein festgelegtes Vieleck und Punkte A, B gemäß
Fig. 12(A)
Methode 2): ein Vieleck wird gebildet durch das Verbinden von Punkten, die den Umfang eines Kreises in gleiche Abschnitte unterteilen, beginnend in einem Punkt A, untereinander durch Linien gemäß Fig. 12(B).
Methode 3): ein Vieleck wird gebildet durch das Verbinden von Punkten, die dem Umfang eines Kreises in gleiche Abschnitte unterteilen, beginnend mit einem Punkt B, untereinander durch Linien gemäß Fig. 12(C).
Methode 4): ein Vieleck wird gebildet durch miteinander verbundene Punkte, die den Umfang eines Kreises in eine Mehrzahl von Abschnitten mit einem vorgegebenen Kreisbogenverhältnis unterteilen, beginnend mit den Punkten A und B gemäß Fig. 12(D).
Methode 2): ein Vieleck wird gebildet durch das Verbinden von Punkten, die den Umfang eines Kreises in gleiche Abschnitte unterteilen, beginnend in einem Punkt A, untereinander durch Linien gemäß Fig. 12(B).
Methode 3): ein Vieleck wird gebildet durch das Verbinden von Punkten, die dem Umfang eines Kreises in gleiche Abschnitte unterteilen, beginnend mit einem Punkt B, untereinander durch Linien gemäß Fig. 12(C).
Methode 4): ein Vieleck wird gebildet durch miteinander verbundene Punkte, die den Umfang eines Kreises in eine Mehrzahl von Abschnitten mit einem vorgegebenen Kreisbogenverhältnis unterteilen, beginnend mit den Punkten A und B gemäß Fig. 12(D).
Der Kollisionspunktrechner 2 bestimmt Kollisionspunkte
der Spitzen unter Einschluß von Punkten A,B in der gleichen
Weise, wie bei der ersten Ausführungsform. Darüber hinaus
liefert der Eigenschiffpositionsanzeigen-Rechner 3 Eigen
schiffpositionsanzeigen entsprechend den Kollisionspunkten.
Der Gefahrenbereichsrechner 4 bestimmt Linien, die die
Eigenschiffpositionsanzeigen miteinander verbinden und
es erfolgt die Datenlieferung für die Aufzeichnung auf
der Wiedergabeeinrichtung 5.
Die Wiedergabeeinrichtung 5 zeigt nicht nur Gefahrenbe
reiche auf, sondern auch Eigenschiffpositionsanzeigen ent
sprechend dem Punkt A der Passage hinter dem Heck des Ziel
schiffes und Punkt B vor dem Bug des Zielschiffes mit ent
sprechenden Symbolen, wie einem Punkt ("."), um die Auf
merksamkeit der Bedienungsperson auf die wiedergegebenen
Informationen zu lenken. Insbesondere weil es nicht vorzu
ziehen ist, einen Bereich vor dem Heck des Zielschiffes
in üblicher Weise zu durchfahren, ist es zweckmäßig, zu
mindest die Eigenschiffpositionsanzeige/n entsprechend
Punkt B der Passage vor dem Heck des Zielschiffs aufzu
zeigen (Fig. 13). Bei der Anzeige kann jedes beliebige Sym
bol zur Anwendung kommen.
Gemäß der vorliegenden Ausführungsform kann selbst bei
verringerter Anzahl der Spitzen des Bereiches sicheren
Passierens ein Bereich gefährlicher Richtungen genauer
bestimmt werden. Entsprechend wird ein Bereich gefähr
licher Richtung sofort erfaßt, so daß es einfach ist, einen
Kurs zu vermeiden, der vermieden werden sollte.
Nachfolgend wird eine dritte Ausführungsform einer bild
schirmgestützten Navigationshilfs- bzw. Unterstützungs
vorrichtung beschrieben.
Im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform wurde der
Fall zweier einander überlappender Gefahrenbereiche er
örtert. In diesem Fall werden die Gefahrenzonen auf der
Wiedergabevorrichtung 5 als ein zusammenhängender Bereich
wiedergegeben. Für eine Bedienungsperson birgt das die
Gefahr in sich, nicht unterscheiden zu können, ob es sich
um die Wiedergabe einer einzigen Gefahrenzone oder um die
Wiedergabe zweier einander überlappender Bereiche handelt.
Dabei sind diese beiden Fälle völlig verschieden voneinan
der, weil im ersten Fall das eigene Schiff den Kurs des
Zielschiffes nicht vor dem Bug des Zielschiffes kreuzen
darf. Mit anderen Worten heißt das, daß das eigene Schiff
von beiden Seiten des Zielschiffes her dessen Kurs nur
hinter dem Heck des Zielschiffes kreuzen darf. Demzufolge
ist es für die Bedienungsperson, also den Schiffsführer,
nützlich, auf der Wiedergabevorrichtung beide Fälle unter
scheiden zu können und das kann bei der vorliegenden dritten
Ausführungsform geschehen.
Aus Fig. 14(A) und (B) ergibt sich die vorliegende Ausführungs
form in ihren Grundzügen. Fig. 14(A) zeigt den Fall, daß
nur ein Gefahrenbereich vorliegt. Dabei kennzeichnen QA
und QB Eigenschiffpositionsanzeigen, die Punkt A der zweiten
Ausführungsform bzw. eine Eigenschiffspositionsanzeige
entsprechend Punkt B der zweiten Ausführungsform entspre
chen. Im Fall, daß nur ein Gefahrenbereich vorliegt, ist
die Eigenschiffpositionsanzeige entsprechend Punkt B not
wendigerweise auf der Vorderseite in der Richtung des Kurses
des Zielschiffes, während die Eigenschiffpositionsanzeige
entsprechend Punkt A notwendigerweise auf der Punkt B gegen
überliegenden Seite liegt. Fig. 14(B) zeigt einen Fall zweier
voneinander getrennter Gefahrenbereiche. In dem Gefahren
bereich, der gebildet wird von den Eigenschiffpositions
anzeigen entsprechend den Gefahrenpunkten, die zur "kürzeren
Gruppe" gehören, liegt Punkt B notwendigerweise auf der
Vorderseite in der Richtung des Kurses des Zielschiffes,
während die Eigenschiffpositionsanzeige entsprechend Punkt
A notwendigerweise auf der Gegenseite von Punkt B liegt,
entspricht also insoweit Fig. 14(A). Demgegenüber ist in
dem Gefahrenbereich, der von den Eigenschiffpositionsan
zeigen entsprechend den Kollisionspunkten, die zur "länge
ren Gruppe" gehören, eine Eigenschiffpositionsanzeige ent
sprechend Punkt A notwendigerweise auf der Vorderseite
in der Richtung des Kurses des Zielschiffes, während eine
Eigenschiffpositionsanzeige entsprechend Punkt B notwen
digerweise auf der dem Punkt A gegenüberliegenden Seite
sich befindet. Da der Fall, bei dem zwei Gefahrenbereiche
einander überlappen, ein Fall ist, bei dem zwei Gefahren
bereiche einander berühren und zu einem zusammengefaßt
sind, versteht es sich aus der Analogie zu Fig. 14(B), daß
zwei Eigenschiffpositionsanzeigen entsprechend Punkt A
an beiden, vorderem und Gegenende des überlappten Gefahren
bereichs, in der Richtung des Kurses des Zielschiffes sich
befinden. Demzufolge kann das eigene Schiff hinter dem
Heck des Zielschiffes passieren, wenn immer das eigene
Schiff die überlappte Gefahrenzone vermeidet.
Der Gefahrenbereichsrechner 4 gemäß der vorliegenden Aus
führungsform bestimmt Linien zum Verbinden der Eigenschiff
positionsanzeigen entsprechend der jeweiligen der Vieleck
spitzen und liefert spezielle Instruktionen an die Wieder
gabevorrichtung 5 im Fall, daß zwei Gefahrenbereiche einan
der berühren bzw. überlappen.
Die Wiedergabevorrichtung 5 kennzeichnet zwei Gefahrenbe
reiche mit verschiedenen Symbolen im Fall, daß zwei Gefahren
bereiche einander berühren oder überlappen auf der Grundlage
von Instruktionen, die vom Gefahrenbereichsrechner 4 geliefert
worden sind. Fig. 15 zeigt ein Beispiel seiner Anzeige.
In Fig. 15 ist der Bereich 12, in dem sich zwei Gefahrenbereiche
einander überlappen, in gestrichelten Linien dargestellt.
Der Kurs des eigenen Schiffes 10 ist so festgelegt, daß
die Gefahrenzonen 12, 14 vermieden sind. Wann immer je
doch das eigene Schiff durch irgendeine Seite des Gefahren
bereichs hindurchfährt, fährt das eigene Schiff unvermeid
lich durch einen Bereich hinter dem Heck des Zielschiffes,
woraus die Bedienungsperson des eigenen Schiffes leicht
schließen kann, daß die Kurse 15, 16 geeignet sind, das
Risiko einer Kollision zu vermeiden. Die Symbole für die
Kennzeichnung der Gefahrenzone können so gewählt werden,
wie es als optimal empfunden wird.
Gemäß der vorliegenden Ausführungsform kann eine Bedie
nungsperson, also ein Schiffsführer, leicht einschätzen,
welche Gefahrenzone gemieden werden soll, wobei er in Be
tracht zieht, welche Seite als nicht zu durchfahren in
Betracht gezogen werden soll. Demzufolge kann kurzfristig
und zutreffend die Entscheidung getroffen werden, welcher
Kurs eingehalten werden soll oder es kann dem Schiffs
führer seine Tätigkeit wesentlich erleichtert werden, selbst
wenn er bei der Kursbestimmung für sein eigenes Schiff
die Kurse einer großen Anzahl anderer Schiffe, im Sinn
dieser Beschreibung von "Zielschiffen" berücksichtigen
muß.
Nachfolgend wird eine vierte Ausführungsform einer Navi
gationshilfevorrichtung mit Bildschirmwiedergabe beschrie
ben, die der vorliegenden Erfindung entspricht.
Wie im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform bereits
beschrieben, entscheidet der Schiffsführer des eigenen
Schiffes über Route oder Markierungspunkt (WP = Way point)
durch die Auswahl einer zu meidenden Route oder des dadurch
zu vermeidenden Gefahrenbereiches. Wie in Fig. 14(A) darge
stellt ist, ist, im Fall daß für ein Zielschiff nur ein
einziger Gefahrenbereich besteht, die zu Vermeidende Route,
die nicht weit vom Zielschiff entfernt ist, ein Kurs, der
in einem vorgegebenen Sicherheitsabstand vom Heck des Ziel
schiffes verlaufen kann, während die den Gefahrenbereich
vermeidende Route, die weit vom Zielschiff entfernt ist,
ein Kurs ist, der in einem vorgegebenen Sicherheitsabstand
vom Bug des Zielschiffes verläuft, so daß eine zweckmäßiger
weise zu vermeidende Route leicht bestimmt werden kann.
Im Fall jedoch, daß zwei Gefahrenbereiche für ein Ziel
schiff bestehen, ist die vorgenannte Beziehung für einen
Gefahrenbereich umgekehrt, der weiter vom Zielschiff ent
fernt ist. Obwohl eine frühere Erklärung der vorher erwähn
ten Beziehungen es einem Schiffsführer ermöglicht, diese
Beziehungen mit Sicherheit zu verstehen, kann nicht zwingend
erwartet werden, daß der Schiffsführer die Beziehungen
in zutreffender Weise beachtet und anwendet, wenn ein Not
fall vorliegt. Wenn die Bedienungsperson, also der Schiffs
führer des eigenen Schiffes einen Kurs auswählt, der bezüg
lich eines Zielschiffes zwischen dessen beiden Gefahren
bereichen verläuft und das eigene Schiff weniger Fahrt
macht, ist zu befürchten, daß die beiden Gefahrenbereiche
näher zusammenrücken und eigenes Schiff und Zielschiff
in Gefahr geraten.
Zusätzlich kann die Möglichkeit einer Überlastung der Bedie
nungsperson auftreten, wenn auf dem Bildschirm einer Wieder
gabeeinrichtung viele Gefahrenbereiche aufscheinen, wenn
nämlich das eigene Schiff einen Seebereich durchfährt,
der sehr befahren ist.
Die Vorrichtung der vierten Ausführungsform der Erfindung
kann bei der Lösung dieses Problems hilfreich sein, indem
die Bedienungsperson auf dem eigenen Schiff für das eigene
Schiff einen Kurs bestimmt, der in einem solchen vielbe
fahrenen Seegebiet verläuft oder eben einen Kurs bestimmt,
der zwischen zwei Gefahrenbereichen verläuft und der Abstand
zwischen diesen Gefahrenbereichen gering ist.
Fig. 16 ist ein Blockdiagramm der vierten Ausführungsform
der Erfindung. Die Vorrichtung gemäß dieser vierten, vorlie
genden Ausführungsform schließt zusätzlich zu den Vorrich
tungen bzw. Rechnern der vorher besprochenen Ausführungs
formen ein einen Rechner 6 zur Ermittlung eines Gefahren
kursbereichs und eine Einheit 7 zur Überprüfung und Be
stätigung eines Gefahrenkurses.
Der Gefahrenkursbereichsrechner 6 erhält Informationen
über eine Eigenschiffpositionsanzeige QA (XAq, YAq) ent
sprechend einem Punkt A für die Passage hinter dem Heck
des Zielschiffes, eine Eigenschiffpositionsanzeige QB (XBq,
YBq) entsprechend einem Punkt B für die Passage vor dem
Bug des Zielschiffes und die Anzahl der Gefahrenbereiche
vom Gefahrenbereichsrechner 4 und bestimmt den Gefahren
kursbereich.
Im Fall, daß für ein Zielschiff nur ein Gefahrenbereich
vorliegt, sind der Azimuthwinkel ϕA zwischen der Eigen
schiffposition 0o(Xo0, Yo0) und Eigenschiffpositions
anzeige QA und der Azimuthwinkel ϕB zwischen der Eigen
schiffposition 0o(Xo0, Yo0) zur Eigenschiffpositionsan
zeige QB wie folgt zu definieren:
Ein zwischen ϕA und ϕB definierter Bereich ist der Ge
fahrenkursbereich.
Im Fall, daß zu einem Zielschiff zwei Gefahrenbereiche
vorliegen, sind die Azimuthwinkel ϕA1 und ϕA2 zwi
schen der Eigenschiffposition 0o(Xo0, Yo0) zur Eigenschiff
positionsanzeige QA1, QA2 entsprechend den zugehörigen
Punkten A₁, A₂ der Passage hinter dem Heck des Zielschiffes
wie folgt auszudrücken
Ein zwischen ϕA1 und ϕA2 definierter Bereich ist ein
Gefahrenkursbereich.
Die Gefahrenkursbestätigungseinheit 7 erhält eine Infor
mation über einen für das eigene Schiff ausgewählten Kurs
von einem Kursbestimmungsgerät oder einem Richtpunktbe
stimmungsgerät eines Autopiloten und vergleicht den aus
gewählten Kurs mit den Gefahrenkursbereichen für alle Ziel
schiffe, wie sie vom Gefahrenkursbereichrechner 6 ermit
telt wurden. Ist der ausgewählte Kurs im Gefahrenkurs
bereich, so erscheint ein Warnsignal an der Wiedergabe
vorrichtung 5 oder einer anderen Warnsignalanzeigevor
richtung. Als Warnsignal kann ein akustisches Signal oder
die Wiedergabe einer entsprechenden Information auf einem
Bildschirm der Wiedergabeeinrichtung 5 dienen, die Farb
veränderung eines Gefahrenbereiches, die Veränderung der
einen Gefahrenbereich kennzeichnenden Linie, die flackernde
Wiedergabe eines Gefahrenbereiches oder ein anderes auf
fallendes Signal sein.
Darüber hinaus kann gemäß einer modifizierten Ausführungsform
der vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ein Warn- oder Alarmsignal als Ausgangssignal der Wiedergabe
vorrichtung nur dann erzeugt werden, wenn eine Bedienungs
person einen Kurs bestimmt, der in einen Bereich zwischen
zwei Gefahrenbereichen weist, wenn zu einem Zielschiff
zwei Gefahrenbereiche gehören.
Namentlich werden, im Fall, daß einem Zielschiff zwei Ge
fahrenbereiche zugehören, Azimuthwinkel ϕB1 und ϕB2
zwischen der Eigenschiffposition 0o(Xo0, Yo0) und Eigen
schiffpositionsanzeige QB1, QB2 entsprechend den Punkten
B₁, B₂ der Passage vor dem Bug des Zielschiffes durch den
Gefahrenkursbereichsrechner 6 wie folgt ermittelt.
Ein zwischen ϕB1 und ϕB2 definierter Bereich ist ein
Gefahrenbereich.
Die Gefahrenkursbestätigungseinheit 7 erhält eine Infor
mation über den ausgewählten Kurs des eigenen Schiffes
von einer Kursbestimmungseinheit oder Bezugspunktbestim
mungseinheit einer Autopilotvorrichtung und vergleicht
den bestimmten Kurs mit dem Gefahrenkursbereich, wie er
durch Gefahrenkursbereich-Rechner 6 bestimmt worden ist.
Liegt der bestimmte Kurs im Gefahrenkursbereich, wird ein
Warnsignal auf der Wiedergabevorrichtung 5 wahrnehmbar
gemacht oder mit Hilfe einer anderen Vorrichtung zur Wahr
nehmbarkeit gebracht.
Auf diese Weise unterstützt die erfindungsgemäße Vorrich
tung in der vierten Ausführungsform eine Bedienungsperson
beim sicheren Manövrieren eines Schiffes, indem Alarm aus
gelöst wird, wenn diese Bedienungsperson einen gefährli
chen Kurs bestimmt hat.
Darüber hinaus bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung in
der vierten Ausführungsform einen Vorteil, indem zwei Ge
fahrenzonen, die einem Zielschiff zuzuordnen sind, ohne
Verzögerung erkannt werden können.
Nachfolgend wird eine fünfte Ausführungsform einer Navi
gationshilfevorrichtung mit Wiedergabeeinrichtung gemäß
der Erfindung beschrieben.
Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen sind alle
Gefahrenbereiche üblicherweise in der gleichen Weise wahr
nehmbar wiedergegeben. Demzufolge ist es für eine die Steu
erung eines Schiffes bewirkende Bedienungsperson schwierig,
beim Steuern eines Schiffes durch ein vielbefahrenes Ge
wässer in kürzester Zeit zuverlässig, anhand der Darstel
lungen auf der Wiedergabevorrichtung, zu entscheiden, wel
che Route als gefährlich vermieden werden soll, weil in
einem solchen Fall beim Steuern eines Schiffes durch ein
vielbefahrenes Gewässer sehr viele Gefahrenzonen beachtet
werden müssen, die in gleicher Weise, beispielsweise auf
einem Bildschirm, abgebildet werden.
Die fünfte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung be
hebt dieses Problem dadurch, daß unterschiedlich wahrnehmbare Be
reiche geschaffen werden.
Fig. 17 ist ein Blockdiagramm der fünften Ausführungsform
der Erfindung, die eine zusätzliche Baueinheit 8 zur Defi
nition eines besonders wahrnehmbaren Bereiches im Rahmen
der Wiedergabevorrichtung hat.
In der Einheit 8 zur Wiedergabe eines wahrzunehmenden Be
reiches wird ein Seebereich wiedergegeben, der in beson
derem Maße beobachtet werden muß, um die Gefahr eines Schiffs
zusammenstoßes abzuwenden. Dies geschieht wie folgt.
Wie in Fig. 18(A), (B) gezeigt, werden Startrichtung 20
und Zielrichtung 21 unter Verwendung eines Richtungs
läufers bestimmt, wie er üblicherweise verwendet wird,
um die Richtung vom eigenen Schiff zu einem Zielschiff
zu bestimmen bzw. festzustellen. Im allgemeinen ist
es wünschenswert, daß diese Richtungen um die Bugspitze
des eigenen Schiffes herum für alle zu erwartenden Schiffs
bewegungen angeordnet sind, wobei die denkbaren Richtungs
änderungen einbezogen werden sollen. Alternativ können
mehr als ein wahrnehmbarer Bereich geschaffen werden,
wobei insbesondere zwei Bereiche in Frage kommen, von
denen der eine dem Bug, der andere dem Heck des eigenen
Schiffes zugeordnet ist. Der Ausgangsdistanzbereich
23 und der Enddistanzbereich 24 werden zusätzlich zu
dem oben entnehmbaren Bereich unter Verwendung eines
Entfernungsläufers bestimmt, wie er üblicherweise zum
Ermitteln der Entfernung zwischen eigenem Schiff und
Zielschiff verwendet wird. Auf diesem Wege kann ein
zu beobachtender bzw. wahrnehmbarer Bereich bezüglich
Entfernung und Richtung bestimmt werden.
Wie aus Fig. 19(A), (B) zu ersehen ist, wird durch zwei
parallele Läufer 25, 26, die in angemessener Entfernung
und in einer angemessenen Richtung um die Position eines
eigenen Schiffes herum angeordnet sind, ein Bereich
als wahrnehmbarer Bereich 27 bestimmt. Bereichanfangs
entfernung 23 und Bereichsendentfernung 24 werden zu
sätzlich zu dem vorgenannten wahrnehmbaren Bereich unter
Verwendung eines Entfernungsläufers bestimmt, wie er
üblicherweise zur Messung der Entfernung zwischen eigenem
Schiff und Zielschiff verwendet wird. Auf diese Weise
ist der Bereich in seiner Erstreckung begrenzt.
Gemäß Fig. 20 ist ein wahrnehmbarer Bereich 28 durch
die Form eines beliebigen Vieleckes definiert, in dem
nacheinander die Positionen der Spitzen des Vielecks
festgelegt werden.
Informationen über den Bereich, der in der Einstellein
richtung 8 zum wahrnehmbaren Bereich bestimmt wird,
werden von der Einrichtung 8 durch den Gefahrensbereichs
rechner 4 an die Wiedergabevorrichtung 5 geliefert zu
sammen mit Informationen über die Eigenschiffpositions
anzeige und die Linien, die die Eigenschiffpositionsan
zeigen miteinander verbinden. In der Wiedergabevor
richtung 5 wird ein Gefahrenbereich auf unterschiedliche
Weise davon abhängig wiedergegeben, ob zumindest ein
Teil des Gefahrenbereichs im wahrnehmbaren Bereich liegt
oder nicht, was wie folgt geschieht.
Wenn zumindest eine der Spitzen, die einen Gefahren
bereich definieren, d. h. der Eigenschiffpositions
anzeige im wahrzunehmenden und wahrnehmbaren Bereich
liegt, wird der Gefahrenbereich mit einem unterschied
lichen Symbol gekennzeichnet. Möglichkeiten zum Ver
ändern eines Symboles können folgende sein.
- a) Art einer Linie (durchgehende Linie, unterbrochene Linie, Strichpunktlinie)
- b) Breite einer Linie
- c) Farbe
- d) Flimmern
- e) andere
Ein Teil des Gesamtbereiches mit Ausnahme des wahr
zunehmenden Bereichs wird mit einer Maske abgedeckt,
so daß ein Gefahrenteilbereich, der wahrgenommen werden
soll, nicht mit einer Maske abgedeckt ist, also von
der Maske freigehalten wird, während der Teil des
Gefahrenbereichs außerhalb des wahrzunehmenden Teil
bereichs von der Maske abgedeckt wird. Trotz der
Maskenabdeckung kann ein Symbol für die Gefahrenzone
durch beispielsweise eine unterbrochene Linie oder
es kann ein Symbol für den Gefahrenbereich wegen
der Maskenabdeckung gelöscht werden oder eine Farb
markierung kann geändert werden.
Auf diese Weise wird bei der fünften Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung aus dem gesamten stark befahrenen
Seebereich ein Teilbereich herausgegriffen, er ist gegen
über dem Rest des Seebereiches hervorgehoben und deswegen
leichter als der gesamte Seebereich mit seinen vielen Ge
fahrenbereichen zu beobachten, der Schiffsführer bzw. die
Bedienungsperson ist entlastet, indem unnötige Informationen
von der Beobachtung ausgeschlossen sind.
Nachfolgend wird eine sechste Ausführungsform einer Navi
gationshilfevorrichtung mit Wiedergabevorrichtung gemäß
der vorliegenden Erfindung erläutert.
Mit dieser Ausführungsform wird eine Navigationshilfe
vorrichtung mit Wiedergabeeinrichtung aufgezeigt, bei der
Gefahrenbereiche, die sich auf gefährliche Schiffe be
ziehen leicht ausgemacht werden können, um die mit der
fünften Ausführungsform aufgezeigte Möglichkeit zu ver
bessern.
In Fig. 21 ist ein Blockdiagramm dieser Ausführungsform
dargestellt. Diese Ausführungsform schließt eine Ein
heit 9 zur Selektion geführlicher Schiffe ein.
Die Einheit 9 selektiert gefährliche Schiffe abhängig vom
Grad der Gefährdung der jeweiligen Zielschiffe. In der
Einheit 9 zur Selektion gefährlicher Schiffe können folgende
Operationen angemessen durchgeführt werden:
- 1) Eine Bedienungsperson auf dem eigenen Schiff bestimmt das Ausmaß der Gefährdung von Zielschiffen und wählt gefährliche Schiffe aus den Zielschiffen aus entspre chend dem Ausmaß der Gefährdung des Zielschiffes und liest die gefährlichen Schiffe in die Erkennungseinheit 9 für gefährliche Schiffe ein;
- 2) Die Erkennungseinheit 9 errechnet das Ausmaß der Gefähr dung der Zielschiffe und eine Bedienungsperson auf dem eigenen Schiff selektiert gefährliche Schiffe aus den Zielschiffen aus, wobei Maßstab ist der Grad der Gefähr dung der Zielschiffe;
- 3) Die Erkennungseinheit 9 berechnet das Ausmaß der Gefähr dung der Zielschiffe durch gefährliche Schiffe und wählt darüberhinaus gefährliche Schiffe aus den Zielschiffen aus, wobei das Auswahlkriterium das Ausmaß der Gefähr dung der Zielschiffe ist. Soweit notwendig, kann die Erkennungseinheit 9 eine Bedienungsperson des eigenen Schiffes über die gefährlichen Schiffe unterrichten so wie diese ausgewählt bzw. selektiert worden sind.
Im Fall 1) oder 2) bestimmt eine Bedienungsperson ein ge
fährliches Schiff und kennzeichnet es durch einen Läufer
auf einem Radarfenster oder einem anderen Fenster der Wieder
gabeeinheit 5 (Fig. 23) oder durch Nummern für gefährliche
Schiffe mittels einer Tastatur oder ein anderes Mittel
zur Übertragung von Tabellenwerten oder Bestimmung von
Nummern gefährlicher Schiffe durch eine auf die Stimme
reagierende Eingabeeinheit.
Ein gefährliches Schiff wird aus Zielschiffen entsprechend
den folgenden Beispielen ausgewählt: DCPA für Zielschiffe
oder TCPA (Zeit zur Annäherung an den nächsten Punkt) mögen
verwendet werden als das Maß der Gefährdung von Zielschiffen.
Falls DCPA oder TCPA für ein Zielschiff unter einem kritischen
Wert liegen, sollte das Schiff als ein "gefährliches Schiff"
ausgewählt werden. Andernfalls wird ein Sicherheitsring
in der gleichen Weise wie in Fig. 18(A), (B) und 19(A), (B)
als ins Auge fallender Bereich festgelegt und ein Schiff
in diesem Bereich sollte als gefährliches Schiff ausgewählt
werden (Fig. 24). Wenn andererseits ein Kollisionspunkt
zwischen eigenem Schiff mit einem Zielschiff auf dem geplanten
Kurs des eigenen Schiffs oder in einem geplanten Kursbereich
des eigenen Schiffs liegt, sollte das Zielschiff als ein
gefährliches Schiff ausgewählt werden (Fig. 25). In Fig. 26
ist der Fall dargestellt, daß ein Gefahrenbereich für das
eigene Schiff mit einem Zielschiff im Bereich eines geplanten
Kurses des eigenen Schiffes oder im Bereich eines geplanten
Kursbereichs des eigenen Schiffes liegt. Andererseits können
einige wenige Zielschiffe um kleinste DCPA oder TCPA zu
haben als gefährliche Schiffe ausgewählt werden. Es kann
auch jedes andere Verfahren angewendet werden, um aus einer
Anzahl von Zielschiffen einige als gefährliche Schiffe
auszuwählen.
Informationen über gefährliche Schiffe, die in der Erkennungs
einheit 9 ausgewählt worden sind, werden durch die Rechnerein
heit 4 zur Ermittlung von Gefahrenzonen der Wiedergabeeinheit
5 zugeführt und zwar zusammen mit Informationen über die
Beziehung zu den Eigenschiffpositionsaufzeichnungen, die
durch Linien miteinander verbunden sind und diese Eigenschiff
positionsaufzeichnungen selbst und sie werden auf einem
Bildschirm der Wiedergabevorrichtung 5 abgebildet. Informa
tionen über gefährliche Schiffe, die in der Erkennungs
einheit ausgewählt worden sind, werden beispielsweise wie
folgt wiedergegeben.
- 1) Gefahrenbereiche gefährlicher Schiffe werden allein angezeigt, während Gefahrenbereiche von Zielschiffen, die nicht auch gefährliche Schiffe sind, nicht ange zeigt werden.
- 2) Gefahrenbereiche von allen Zielen werden angezeigt,
wobei jedoch ein Gefahrenbereichsymbol für Gefahren
bereiche gefährlicher Schiffe verschieden ist von einem
Symbol von Gefahrenbereichen von Zielschiffen, die nicht
gefährliche Schiffe sind und andere. Als Möglichkeit
für Symbolwechsel, werden die folgenden beispielhaft
angegeben
- a) eine Art einer Linie (durchgehende Linie, unterbro chene Linie, gepunktete Linie),
- b) Breite einer Linie,
- c) Farbe ,
- d) Blinken,
- e) andere.
Auf diese Weise können bei der sechsten Ausführungsform
der Erfindung, weil Gefahrenbereiche gefährlicher Schiffe
so gekennzeichnet sind, daß sie leicht von anderen Gefahren
bereichen unterschieden werden können, in einem Seegebiet
mit regem Schiffsverkehr wahrzunehmende Gefahrenbereiche
leicht unter vielen Gefahrenbereichen von Zielschiffen
herausgefunden werden. Entsprechend ist die Anzahl nicht
notwendiger Informationen verringert und die Belastung
der für die Kursbestimmung eines Schiffes verantwortlichen
Person ist verringert, so daß es für sie leichter wird,
einen sicheren Kurs zu bestimmen.
Nach der Beschreibung mehrerer Ausführungsformen der Vorrich
tung zur Navigationsunterstützung gemäß der Erfindung soll
diese zusammenfassend wie folgt definiert werden.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, die die Naviga
tion erleichtert bzw. unterstützt und eine Wiedergabeeinrich
tung einschließt. Die Vorrichtung soll eine für die Navigation
des eigenen Schiffes verantwortliche Bedienungsperson, also im
Regelfall den Steuermann bzw. Schiffsführer bei ihrer bzw.
seiner Arbeit unterstützen. Dabei soll insbesondere darauf
geachtet werden, daß zwischen eigenem Schiff und einem Hinder
nis, einem "Zielschiff", stets ein ausreichender Sicherheits
abstand eingehalten wird. Hierzu wird zwischen dem eigenen
Schiff und dem Zielschiff ein exakt definierter Gefahrenbe
reich aufgezeigt, in dem sich das eigene Schiff nur in der
Gefahr des Zusammenstoßes mit dem Zielschiff bewegen kann. Zu
der Vorrichtung gehört ein Kollisionspunktrechner, der für
jede Spitze eines Vieleckes einen möglichen Kollisionspunkt
zwischen eigenem Schiff und Zielschiff errechnet. Das Vieleck
umschließt als Definition des Gefahrenbereiches das eigene
Schiff. Zu den Ausgangsgrößen bei der Errechnung der Kolli
sionspunkte gehören die relative Position des Zielschiffes zum
eigenen Schiff, ein Geschwindigkeitsvektor des Zielschiffes
und die Geschwindigkeit des eigenen Schiffes. Zu der Vorrich
tung gehört auch ein Rechner für Aufzeichnung und Wiedergabe
der Position des eigenen Schiffes, eine Eigenschiffpositions
anzeigeeinrichtung zum Ermitteln einer Position, in der sich
das eigene Schiff befinden würde, wenn sich jede der Spitzen
des Vieleckes am Kollisionspunkt befinden würde und zum Defi
nieren dieser Position als Eigenschiffpositionswiedergabe. Zu
der Vorrichtung gehört ferner ein Gefahrenbereichsrechner zum
Bestimmen von Linien, zum Verbinden der den Kollisionspunkten
entsprechenden Eigenschiffpositionswiedergaben bzw. -anzeigen
miteinander, um den Gefahrenbereich zu definieren. Die Rela
tion zwischen den miteinander verbundenen Eigenschiffposi
tionsanzeigen und den Eigenschiffpositionsanzeigen werden als
Ausgangssignale an eine Wiedergabeeinrichtung übermittelt, die
den von den Linien, die Eigenschiffpositionsanzeigen miteinan
der verbinden, definierten Bereich als Gefahrenbereich defi
niert, zusammen mit der Position und dem Vektor des eigenen
Schiffes sowie der Position des Zielschiffes.
Claims (9)
1. Navigationshilfevorrichtung mit Wiedergabeeinrichtung,
die aufweist:
ein Kollisionspunktrechnermittel (2) zur Ermitt lung eines Kollisionspunktes für jede Spitze eines viel eckigen sicher zu passierenden Bereiches um ein eigenes Schiff herum zur Bestimmung des Punktes der möglichen Kollision zwischen diesem eigenen Schiff und einem Ziel schiff aus der Position des Zielschiffes zum eigenen Schiff heraus sowie unter Berücksichtigung des Geschwin digkeitsvektors des Zielschiffes und der Geschwindigkeit des eigenen Schiffes;
ein Eigenschiffpositionsaufzeichnungsmittel (3) zur Ermittlung der Position, in der sich das eigene Schiff befinden würde, wenn eine Position von jeder der Spitzen sich im Kollisionspunkt befinden würde, wie er von dem Kollisionspunktrechnermittel (2) ermittelt wurde und zur Definition der ermittelten Position als eine Eigen schiffpositionsaufzeichnung und
ein Gefahrenbereichrechnermittel (4) zur Bestimmung von Linien, die die Eigenschiffpositionsaufzeichnungen entsprechend dem möglichen Kollisionspunkt der Spitzen des sicher zu passierenden Bereiches verbinden, wobei diese Linien einen Gefahrenbereich definieren und zur Lieferung von Informationen über diese Linien und die Eigenschiffpositionsaufzeichnungen, um sie wiederzu geben,
wobei die Navigationshilfevorrichtung die Naviga tion des Schiffes dadurch unterstützt, daß ein Gefahren bereich aufgezeigt wird, in dem die Gefahr einer Kolli sion zwischen dem eigenen Schiff und dem Zielschiff gegeben ist.
ein Kollisionspunktrechnermittel (2) zur Ermitt lung eines Kollisionspunktes für jede Spitze eines viel eckigen sicher zu passierenden Bereiches um ein eigenes Schiff herum zur Bestimmung des Punktes der möglichen Kollision zwischen diesem eigenen Schiff und einem Ziel schiff aus der Position des Zielschiffes zum eigenen Schiff heraus sowie unter Berücksichtigung des Geschwin digkeitsvektors des Zielschiffes und der Geschwindigkeit des eigenen Schiffes;
ein Eigenschiffpositionsaufzeichnungsmittel (3) zur Ermittlung der Position, in der sich das eigene Schiff befinden würde, wenn eine Position von jeder der Spitzen sich im Kollisionspunkt befinden würde, wie er von dem Kollisionspunktrechnermittel (2) ermittelt wurde und zur Definition der ermittelten Position als eine Eigen schiffpositionsaufzeichnung und
ein Gefahrenbereichrechnermittel (4) zur Bestimmung von Linien, die die Eigenschiffpositionsaufzeichnungen entsprechend dem möglichen Kollisionspunkt der Spitzen des sicher zu passierenden Bereiches verbinden, wobei diese Linien einen Gefahrenbereich definieren und zur Lieferung von Informationen über diese Linien und die Eigenschiffpositionsaufzeichnungen, um sie wiederzu geben,
wobei die Navigationshilfevorrichtung die Naviga tion des Schiffes dadurch unterstützt, daß ein Gefahren bereich aufgezeigt wird, in dem die Gefahr einer Kolli sion zwischen dem eigenen Schiff und dem Zielschiff gegeben ist.
2. Navigationshilfevorrichtung nach Anspruch 1, die weiter
hin aufweist ein Wiedergabemittel (5), dem Informationen
über die Verbindungslinien zwischen den Eigenschiff
positionsaufzeichnungen und über die Eigenschiffposi
tionsaufzeichnungen selbst vom Gefahrenbereichsrechner
mittel (4) zugeliefert werden und das einen Bereich
wiedergibt, der von den Linien definiert wird, die die
Eigenschiffpositionsaufzeichnungen miteinander verbin
den und einen Gefahrenbereich definieren, zusammen mit
Position und Vektor des eigenen Schiffes und der Position
des Zielschiffes.
3. Navigationshilfevorrichtung nach Anspruch 1, bei der
zumindest einer von zwei Kontaktpunkten zwischen einem
Kreis, der konzentrisch die Position des eigenen Schiffes
umgibt und dessen Radius einem Abstand sicherer Passage
entspricht und zwei tangentialen Linien, die vom Ziel
schiff aus an diesen Kreis verlaufen, eine der Spitzen
des vieleckigen Bereiches sicherer Passage ist.
4. Navigationshilfevorrichtung nach Anspruch 1, bei der
das Gefahrenbereichrechnermittel (4) die Linien, die
die Eigenschiffpositionsaufzeichnungen abhängig von
der Anzahl möglicher Kollisionspunkte an jeder Spitze
des sicher zu passierenden Bereiches verbinden wie folgt
bestimmt
- i) im Fall, daß jede der Spitzen einen oder keinen Kollisionspunkt aufweist, bestimmt das Gefahren bereichrechnermittel (4) die Linie in der Weise, daß die Eigenschiffpositionsaufzeichnungen ent sprechend den Kollisionspunkten entsprechend den einander benachbarten Spitzen durch eine der Linien miteinander verbunden werden, so daß diese Linien einen umschlossenen Bereich oder einen oder mehrere offene Bereiche definieren.
- ii) im Fall, daß jede der Spitzen zwei Kollisionspunkte aufweist, entscheidet das Gefahrenbereichrechner mittel (4), welcher der beiden Kollisionspunkte längere Zeit benötigt, um von der gegenwärtigen Position der Spitze zum Kollisionspunkt zu gelangen und entsprechend welcher der beiden Kollisionspunkte kürzere Zeit benötigt, um von der gegenwärtigen Position der jeweiligen Spitze zum Kollisionspunkt zu gelangen, klassifiziert den einen der beiden Kollisionspunkte, der längere Zeit benötigt, in eine "längere Gruppe" und den anderen der beiden Punkte, der demzufolge kürzere Zeit benötigt, in eine "kürzere Gruppe" und bestimmt Linien derart, daß die Eigenschiffpositionsaufzeichnungen ent sprechend den Kollisionspunkten der "längeren Gruppe" und entsprechend den einander benachbart angeord neten Spitzen durch eine der Linien miteinander verbunden werden und bestimmt Linien derart, das die Eigenschiffpositionsaufzeichnungen entsprechend den Kollisionspunkten der "kürzeren Gruppe" und entsprechend den einander benachbarten Spitzen durch eine der Linien miteinander verbunden werden, so daß die Linien zwei voneinander getrennte Gefahrenzonen definieren.
- iii) im Fall, daß eine Spitze aufweist bzw. einige Spitzen jeweils aufweisen einen Kollisionspunkt und die anderen Spitzen zwei Kollisionspunkte, entscheidet das Gefahrenbereichrechnermittel für die Spitzen mit zwei Kollisionspunkten, welcher der beiden Kolli sionspunkte längere Zeit benötigt, um von der gegen wärtigen Position der jeweiligen Spitze zum Kolli sionspunkt zu gelangen und entsprechend welcher der beiden Kollisionspunkte kürzere Zeit benötigt, um von der jeweiligen Spitze zum Kollisionspunkt zu gelangen, klassifiziert einen der beiden Kolli sionspunkte, der längere Zeit benötigt, in eine "längere Gruppe" und den anderen der beiden Kolli sionspunkte, der demzufolge die kürzere Zeit be nötigt, in eine "kürzere Gruppe" in der Annahme, daß für die Spitze (Spitzen) mit je einem Kolli sionspunkt zu einer der beiden Gruppen gehört und bestimmt Linien derart, daß die Eigenschiffposi tionsaufzeichnungen entsprechend den Kollisions punkten die zur "längeren Gruppe" gehören und ent sprechend den einander benachbarten Spitzen durch eine der Linien miteinander verbunden werden und bestimmt Linien derart, daß die Eigenschiffposi tionsaufzeichnungen entsprechend den Kollisions punkten, die zur "kürzeren Gruppe" gehören und entsprechend den einander benachbarten Spitzen durch eine der Linien miteinander verbunden werden, so daß zwei Gefahrenbereiche definieren, die einander be rühren und
- iv) im anderen Fall, daß eine Spitze bzw. mehrere Spitzen keinen Kollisionspunkt aufweist bzw. aufweisen und andere Spitzen bzw. eine andere Spitze zwei Kolli sionspunkte aufweisen bzw. aufweist, wobei der eine der beiden Kollisionspunkte längere Zeit als der andere benötigt, um von der gegenwärtigen Position der jeweiligen Spitze zum Kollisionspunkt zu gelangen, der andere hierzu, also entsprechend kürzere Zeit benötigt, was von deren Gefahrenbereichrechnermittel entschieden wird, erfolgt eine Klassifizierung der jeweils zwei Kollisionspunkte in eine "kürzere Gruppe" mit den Kollisionspunkten, die die kürzere Zeit benötigen und in eine "längere Gruppe" mit den Kolli sionspunkten, die die längere Zeit benötigen, in der Annahme, daß wenn Spitzen vorliegen, die nur einen Kollisionspunkt aufweisen, dieser zu einen oder zur anderen Gruppe gehört, worauf Linien be stimmt werden derart, daß die Eigenschiffpositions aufzeichnungen entsprechend den Kollisionspunkten der einen "längeren Gruppe" und die der jeweils benachbarten Spitzen durch jeweils eine der Linien miteinander verbunden werden und wobei weiter Linien bestimmt werden derart, daß die Eigenschiffpositions aufzeichnungen entsprechend den Kollisionspunkten, die zur anderen "kürzeren Gruppe" gehören und die der hierzu jeweils benachbarten Spitzen durch je weils eine dieser Linien miteinander verbunden sind, sofern die benachbarten Spitzen keinen Kollisionspunkt aufweisen, wobei zwei Eigenschiffpositionsaufzeich nungen entsprechend den beiden Kollisionspunkten entsprechend einer Spitze, die benachbart ist der Spitze ohne Kollisionspunkt, miteinander durch eine der Linien verbunden sind, so daß die Linien zwei Gefahrenbereiche definieren, die einander überlappen.
5. Navigationshilfevorrichtung nach Anspruch 4, bei der das
Gefahrenbereichsrechnermittel Ausgangssignale liefert und dem
Wiedergabemittel zuführt derart, daß der Fall mit einander
überdeckenden Gefahrenbereichen von anderen Fällen unter
scheidbar ist.
6. Navigationshilfevorrichtung nach Anspruch 1, die weiterhin
einschließt ein Rechnermittel zum Berechnen eines Bereiches
gefährlicher Kurse, den das eigene Schiff meiden sollte und
demzufolge sichere Kurse definiert, auf denen das eigene
Schiff den Bereich gefährlicher Kurse meidend, passieren kann,
wobei ein Kursbereichsbestätigungsmittel vorgesehen ist, das
einen Alarm auslöst, wenn das eigene Schiff in diesen Bereich
gefährlicher Kurse gelangen sollte.
7. Navigationshilfevorrichtung nach Anspruch 4, die weiterhin
einschließt ein Rechnermittel zum Berechnen von Bereichen
gefährlicher Kurse, die das eigene Schiff meiden sollte und
demzufolge sichere Kurse definiert, auf denen das eigene
Schiff, die Bereiche gefährlicher Kurse meidend, passieren
kann, wobei ein Kursbereichsbestätigungsmittel einen Alarm
auslöst, wenn das eigene Schiff in die Bereiche gefährlicher
Kurse gelangen sollte.
8. Navigationshilfevorrichtung nach Anspruch 1, die weiterhin
einschließt ein Mittel zur Bestimmung von in besonderer Weise
wahrzunehmender Bereiche, mit deren Hilfe, Kollisionsrisiken
abgeschätzt werden können, wobei die in besonderer Weise
wahrzunehmenden Bereiche mittels der Wiedergabeeinrichtung
erkennbar gemacht werden.
9. Navigationshilfevorrichtung nach Anspruch 1, die weiterhin
einschließt ein Selektionsmittel, mit dem aus einer Anzahl von
Zielschiffen gefährliche Zielschiffe ausgewählt werden kön
nen, wobei das Gefahrenbereichsrechnermittel Instruktionen an
das Wiedergabemittel liefert, um Gefahrenbereiche kenntlich zu
machen, die in den gefährlichen der Zielschiffe ihre Ursache
haben.
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