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Die
vorliegende Erfindung betrifft Suspensionen mit einem sehr niedrigen
Salzgehalt welche zumindest eine Fällungskieselsäure
enthalten, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung.
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Fällungskieselsäuren
werden hergestellt durch Umsetzung von Alkali- und/oder Erdalkalisilikaten
mit Säuerungsmitteln wie z. B. Salzsäure, Schwefelsäure,
Salpatersäure, Phosphorsäure oder CO2.
Dabei entsteht neben der gewünschten Fällungskieselsäure
eine große Menge an anorganischen Salzen, welche von der
Fällungskieselsäure abgetrennt werden müssen.
Für viele Anwendungsgebiete, wie z. B. als Füllstoff
in Elastomeren, reicht es aus die Fällungskieselsäure
mit Wasser zu waschen um die Salze weitgehend zu entfernen. Für
einige Anwendungen, in denen die Fällungskieselsäuren
z. B. als Suspension eingesetzt werden, muss der Salzgehalt jedoch
sehr gering sein wodurch sich der Reinigungsaufwand deutlich erhöht. Üblicher weise
wird auch hier versucht die Aufreinigung der Partikel durch konventionelle
Waschung durchzuführen. Diese Waschverfahren basieren auf
dem Prinzip der nicht idealen Verdrängungswäsche,
daher ist der Waschwasserbedarf bei einer sehr hohen Aufreinigung
bis in den unteren ppm-Bereich sehr groß.
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Für
andere Anwendungen wie z. B. dem Chemical Waver Polishing sind die
Anforderungen an den Salzgehalt der Kieselsäuresuspensionen
noch höher, da keine Verunreinigungen auf den Waver übergehen dürfen.
Daher ist dieses Anwendungsgebiet für gefällte
Kieselsäuren bislang nicht zugänglich.
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Zur
Aufreinigung von Kieselsolen wurde verschiedentlich vorgeschlagen
die Salzverunreinigungen mittels Elektrodialyse durchzuführen.
So werden z. B. in der
JP
2001072409 Verfahren beschrieben, bei denen Wasserglas über
Ionenaustauscherharze geleitet wird, wodurch ein Kieselsol entsteht.
Dieses Kieselsol wiederum wird mittels Elektrodialyse aufgereinigt.
Das hier beschriebene Verfahren ist sehr aufwendig, da teilweise
mehrere Elektrodialysen durchgeführt werden müssen.
Ferner sind diese Verfahren nicht mit Aufreinigungsverfahren von
Fällungskieselsäuresuspensionen zu vergleichen,
da bei der Herstellung von Kieselsolen das Wasserglas mit einem
Ionenaustauscherharz und nicht mit einer Säure umgesetzt
wird, so dass die Salzfracht im Sol von vornherein deutlich niedriger
ist.
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In
der
EP 1 353 876 B1 wird
ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem ein Sol durch Umsetzung von
Wasserglas mit verdünnten Säuren hergestellt wird.
Unmittelbar nach der Reaktion des Wasserglases mit der Säure
wird das entstandene Sol mittels Elektrodialyse aufgereinigt und
von anorganischen Salzen befreit. Dieses Verfahren ist sehr aufwendig
und erfordert spezielle Apparaturen da die Elektrodialyse unmittelbar
nach der Umsetzung von Wasserglas mit Säure durchgeführt
wird. Ferner ist dieses Verfahren nur für Kieselsole mit
geringem Aggregierungs- und Agglomerationsgrad geeignet. Solche
Solpartikel sind sehr klein und haben einen geringen Anteil an inneren
Hohlräumen, so dass nur wenig bis kein Salz im Innern der
Partikel eingelagert ist. Bei Fällungskieselsäuresuspensionen
ist dies anders, da bei der Herstellung von Fällungskieselsäuren
Aggregate und Agglomerate gebildet werden, in deren Innern, z. B.
in inneren Hohlräumen, Salzeinlagerungen vorhanden sind.
Somit kann das Verfahren der
EP 1 353 876 B1 nicht zur Herstellung von Suspensionen
enthaltend Fällungskieselsäuren verwendet werden.
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Es
besteht somit nach wie vor ein großer Bedarf an einfachen
und effektiven Verfahren zur Herstellung von Fällungskieselsäuresuspensionen
mit möglichst niedrigem Salzgehalt. Insbesondere besteht
Bedarf an einem effektiven Verfahren zur Aufreinigung von Suspensionen
welche einen hohen Anteil an Kieselsäureaggregaten und
-agglomeraten und somit einen hohen Anteil an in inneren Hohlräumen
eingelagerten Salzen aufweisen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es daher ein neues Verfahren zur
Herstellung von Suspensionen mit sehr niedrigem Salzgehalt, enthaltend
zumindest eine gefällte Kieselsäure, bereitzustellen,
welches zumindest einige der Nachteile der Verfahren des Standes
der Technik nicht oder nur in verringerten Maße aufweisen.
Weiterhin war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung Suspensionen
mit niedrigem Salzgehalt, enthaltend zumindest eine gefällte
Kieselsäure, bereitzustellen.
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Eine
spezielle Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es Suspensionen,
enthaltend zumindest eine gefällte Kieselsäure,
mit einem Gehalt an Natriumsulfat von weniger als 1000 ppm sowie
ein effektives Verfahren zu deren Herstellung bereitzustellen.
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Eine
weitere spezielle Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es Suspensionen,
enthaltend zumindest eine gefällte Kieselsäure,
mit einem Gesamtgehalt an Calcium, Eisen und Magnesium von weniger
als 400 ppm sowie ein effektives Verfahren zu deren Herstellung
bereitzustellen.
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Weitere
nicht explizit genannte Aufgaben ergeben sich aus dem Gesamtzusammenhang
der Beschreibung, Zeichnungen, Beispiele und Ansprüche.
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Diese
Aufgaben werden gelöst, durch das in der Beschreibung,
den Beispielen und den Ansprüchen näher erläuterte
Verfahren sowie den dort näher erläuterten Suspensionen.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben überraschend
herausgefunden, dass es möglich ist den Sulfatgehalt von
Suspensionen, enthaltend zumindest eine gefällte Kieselsäure,
einfach und effektiv auf unter 1000 ppm bevorzugt unter 500 ppm
zu senken, wenn der pH-Wert der Suspension, enthaltend zumindest eine
gefällte Kieselsäure, auf kleiner gleich 5 eingestellt
und eine Elektrodialyse in einer speziellen Elektrodialyseapparatur,
welche es erlaubt sehr hohe Spannungen aufzubauen, durchgeführt
wird. Es hat sich gezeigt, dass gerade diese hohen Spannungen und
der pH-Wert der Suspension notwendig sind, um das Problem mit den
in den Fällungskieselsäurepartikeln eingeschlossenen
Salzen zu lösen. Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden
zu sein sind die Erfinder der Ansicht, dass gerade die hohe Spannung
bewirkt, dass die Ionen aus dem Innern der Kieselsäurepartikel,
auch durch sehr enge Poren bzw. entlang einer Porennetzwerks, herausgezogen
werden.
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Im
Gegensatz zu den Verfahren des Standes der Technik, bei denen die
Salze durch Auswaschen der Kieselsäure abgetrennt werden,
basiert das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf
einer unendlichen Verdünnung des Waschwassers. Stattdessen
werden die Salzionen selektiv in eine von der Produktkammer getrennte,
zweite Kammer der Elektrodialysezelle überführt.
Bei diesem „elektrochemischen Waschen” ist die
Salzkonzentration immer nahe Null, da dissoziiert vorliegende Salze sofort
durch das hohe elektrische Feld in eine zweite Kammer überführt
werden. Besonders bei hochporösen Stoffen mit einer großen
inneren Oberfläche ist es notwendig einen hohen Konzentrationsunterschied
zwischen dem inneren des Partikels und der äußeren Wasserhülle
aufzubauen, so dass ein hinreichender Stofftransport des Salzes
nach außen stattfindet. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens
ist der geringe Waschwasserbedarf. Die Verunreinigungen reichern
sich im Anolyt und Katholyt an.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren bietet im Gegensatz
zum Verfahren aus der
EP
1 353 876 B1 den Vorteil, dass Fällungskieselsäuresuspensionen
zunächst in herkömmlichen Produktionsanlagen hergestellt werden
können und erst die fertige Suspension gereinigt wird.
Es ist daher nicht notwendig Stoffströme direkt nach der
Umsetzung von Wasserglas mit Säure umzuleiten und dafür
neue Fällbehälter zu konstruieren.
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Die
durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten
Suspensionen sind lagerstabil, was unter anderem durch den pH-Wert
erreicht wird. Ein weiterer Vorteil, der u. a. auf den niedrigen
pH-Wert zurückzuführen ist, ist der, dass die
erfindungsgemäßen Suspensionen eine niedrige Viskosität
aufweisen und somit gut verarbeitbar sind. Ohne an eine bestimmte
Theorie gebunden zu sein, sind die Erfinder der Ansicht, dass sich bei
den gewählten pH-Werten eine Hydrathülle um die
Kieselsäurepartikel bildet welche die Viskosität
senkt.
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Die
erfindungsgemäße Elektrodialyseapparatur weißt
gegenüber bislang bekannten Apparaturen den Vorteil auf,
dass sie einen vergrößerten Elektrodenabstand
aufweist. Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein sind die
Erfinder der Ansicht, dass dadurch eine optimierte turbulente Strömung
der Suspension und somit eine optimale Ausschleusung der Anionen
ermöglicht wird.
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Die
hohe Ausschleusung der Anionen wird durch die hohe Spannung hervorgerufen.
Diese hohe Spannung kann nur angewandt werden, da der Produktrahmen
der erfindungsgemäßen Elektrodialysezelle von
dem Katholytrahmen durch eine Kationenaustauschermembran getrennt
wird.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung
von Suspension mit niedrigem Salzgehalt, enthaltend zumindest eine
gefällte Kieselsäure, und welches die folgenden
Schritte umfasst:
- a. Bereitstellen einer Suspension
enthaltend zumindest eine Fällungskieselsäure
- b. Einstellen des pH-Wertes der Suspension auf einen Wert zwischen
0,5 und 5 sofern die Suspension aus Schritt a. nicht bereits einen
pH-Wert in diesem Bereich aufweist
- c. Aufreinigen der Suspension mittels Elektrodialyse, wobei
i.
Die Elektrodialyseapparatur eine oder mehrere Elektrodialysezelle/n
umfasst, welche so ausgestaltet ist/sind, dass der/die Produktrahmen
von dem/den Katholytrahmen durch eine/jeweils eine Kationenaustauschermembran
getrennt wird/werden und der Elektrodenabstand 2 mm bis 200 mm beträgt.
ii.
Eine Spannung von 5 bis 1000 Volt angelegt wird
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind ferner Suspensionen mit geringen
Salzverunreinigungen, enthaltend zumindest eine gefällte
Kieselsäure, wie in der nachfolgenden Beschreibung sowie
den Ansprüchen näher definiert.
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Weiterhin
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Elektrodialysezellen
umfassend jeweils eine Anode, einen Anolytrahmen, welcher durch
ein Diaphragma und / oder eine Anionenaustauschermembran und / oder
einer sonstigen geeigneten Membran von dem Produktrahmen getrennt
ist, einen Katholytrahmen und eine Kathode und welche dadurch gekennzeichnet
sind, dass
- – sich zwischen den Produktrahmen
und dem Katholytrahmen eine Kationenaustauschermembran befindet und
- – dass der Abstand der Elektroden 2 mm bis 200 mm beträgt
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Ebenfalls
Gegenstand der der vorliegenden Erfindung sind Elektrodialyseapparaturen
umfassend zumindest eine erfindungsgemäße Elektrodialysezelle.
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Schließlich
ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen
Suspensionen zur Herstellung von Inkjet-Strichen sowie im Bereich
CMP (Chemical Mechanical Polishing) sowie zur Herstellung von getrockneten
Fällungskieselsäuren mit einem niedrigen Gehalt
an Salzverunreinigungen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend im Detail erläutert, wobei die
Begriffe Fällungskieselsäure und gefällte Kieselsäure,
Resuspendierung und Verflüssigung sowie Fällungskieselsäuresuspension
und Suspension enthaltend zumindest eine Fällungskieselsäure
werden jeweils synonym verwendet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
Suspensionen mit niedrigem Salzgehalt, enthaltend zumindest eine
Fällungskieselsäure, umfasst die folgenden Schritte:
- a. Bereitstellen einer Suspension enthaltend
zumindest eine Fällungskieselsäure
- b. Einstellen des pH-Wertes der Suspension auf einen Wert zwischen
0,5 und 5 sofern die Suspension aus Schritt a. nicht bereits einen
pH-Wert in diesem Bereich aufweist
- c. Aufreinigen der Suspension mittels Elektrodialyse, wobei
i.
Die Elektrodialyseapparatur eine oder mehrere Elektrodialysezelle/n
umfasst welche so ausgestaltet ist/sind, dass der/die Produktrahmen
von dem/den Katholytrahmen durch eine/jeweils eine Kationenaustauschermembran
getrennt wird/werden und der Elektrodenabstand jeweils 2 mm bis
200 mm beträgt.
ii. Eine Spannung von 5 bis 1000 Volt
angelegt wird
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Bei
der Suspension aus Schritt a. kann es sich um eine Fällsuspension
handeln, d. h. um eine Suspension wie sie durch Umsetzung von Alkali-
und/oder Erdalkalisilikaten mit Säuerungsmitteln erhalten
wird. Es kann sich aber auch um einen resuspendierten Filterkuchen
handeln. Dabei wird die Fällsuspension nach üblichen – dem
Fachmann bekannten – Verfahren filtriert und bevorzugt
mit Wasser und/oder destilliertem Wasser und/oder VE-Wasser gewaschen.
Dieses Verfahren bietet den Vorteil, dass ein Großteil
der in der Fällsuspension enthaltenen Salze vor der Elektrodialyse
bereits ausgewaschen werden und die erhaltene Suspension mit niedrigerer
Salzfracht der Elektrodialyse unterzogen wird. Die Suspension aus
Schritt a. kann auch dadurch hergestellt werden, dass eine bereits
getrocknete Fällungskieselsäure resuspendiert
wird. Üblicher Weise werden solche getrockneten Fällungskieselsäuren
vor der Trocknung ebenfalls gewaschen, so dass der Salzgehalt bereits
erniedrigt ist. Die getrocknete Fällungskieselsäure
kann in pulverförmiger, granulärer oder mikrogranulärer
Darreichungsform verwendet werden. Mikrogranulär bedeutet,
dass die Fällungskieselsäure in Form von im wesentlichen
kugelförmigen Granulaten vorliegt. Zur Resuspendierung
von Filterkuchen oder getrockneten Fällungskieselsäuren
kann es notwendig sein Scheraggregate zu verwenden und/oder ein
Säuerungsmittel zuzugeben. Entsprechende Techniken zur
Herstellung von Suspensionen, enthaltend zumindest eine gefällte
Kieselsäure, sind dem Fachmann z. B. aus der
DE 2447613 bekannt.
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Schließlich
sind auch beliebige Mischformen möglich. So kann z. B.
eine bereits getrocknete Fällungskieselsäure mit
einem Filterkuchen gemischt und resuspendiert oder ein Filterkuchen
wird mit einer Fällsuspension gemischt werden. Diese Mischformen
bieten die Möglichkeit das Eigenschaftsprofil der Suspension zu
optimieren und so die Eigenschaften mehrerer z. B. unterschiedlicher
Fällungskieselsäuren zu kombinieren. Ähnliche
Effekt können erzielt werden, indem der Suspension in Schritt
a. pyrogene Kieselsäuren oder Kieselgele oder Kieselsole
zugegeben werden. Pyrogene Kieselsäuren haben auf Grund
des vollkommen anderen Herstellungsverfahrens eine andere Oberflächenbeschaffenheit
und einen niedrigen Salzgehalt, so dass durch die Kombination von
Fällungskieselsäuren und pyrogenen Kieselsäuren
in einer Suspension sehr spezielle Eigenschaftsprofile erstellt
werden können. Bevorzugt werden im erfindungsgemäßen
Verfahren jedoch Suspensionen bestehend aus einer oder mehre ren
Fällungskieselsäure/n, dem Dispergiermedium, bevorzugt
Wasser und/oder destilliertes Wasser und/oder VE-Wasser und/oder
ein Säuerungsmittel, und den abzutrennenden Salzen verwendet.
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Die
im erfindungsgemäßen Verfahren abzutrennenden
Salzen umfassen Salze die bei der Fällreaktion entstehen,
Salze die als Elektrolyt vor oder während der Fällreaktion
zugegeben wurden und/oder sonstige unerwünschte anorganische
oder organische Salze die in der Suspension nach Schritt a. enthalten
sind, z. B. Salze, die in den Edukten der Fällreaktion
oder im Dispergiermedium bereits als Verunreinigungen enthalten waren.
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Zur
Herstellung der Suspension aus Schritt a. des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird bevorzugt Wasser, besonders bevorzugt jedoch destilliertes
Wasser oder VE-Wasser benutzt. Es ist auch möglich anstelle
des Wassers oder zusammen mit dem vorgenannten Wasser ein Säuerungsmittel
ausgewählt aus der Gruppe, die aus Salzsäure,
Phosphorsäure, Schwefelsäure und Salpetersäure
besteht. Ist dabei ein Verflüssigungsschritt notwendig,
so kann durch Säurezugabe oder Zugabe von Aluminaten die
notwendige mechanische Energie zur Verflüssigung verringert
werden. Da für einige Anwendungen insbesondere mehrwertige
Anionen stören – diese „verkleben” die
kationisierten Fällungskieselsäurepartikel untereinander,
was zu unerwünschter Koagulation/Agglomeration führt – werden
bevorzugt Säuren mit monovalenten Anionen verwendet. In
einem speziellen Fall wird auf die Säurezugabe verzichtet
um nicht noch mehr Ionen in die Suspension einzubringen die später
wieder entfernt werden müssen.
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Die
in der erfindungsgemäßen Suspension enthaltenen
Fällungskieselsäuren können nach beliebigen Verfahren
hergestellt werden und können ein auf das geplante Anwendungsgebiet
zugeschnittenes Eigenschaftsprofil aufweisen. Beispiele für
solche Kieselsäuren finden sich in der Produktbroschüre „Sipernat-Performance
Silica", der Firma Degussa AG, November 2003.
Fällungskieselsäuren anderer Hersteller wie zum Beispiel
W. R. Grace & Co.,
Rhodia Chimie, PPG Industries, Nippon Silica, Huber Inc. können
selbstverständlich ebenfalls verwendet werden.
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Je
nachdem bei welchem pH-Wert die Fällung durchgeführt
wird bzw. welchen pH-Wert die verwendete Fällungskieselsäure
aufweist wird der pH-Wert der Suspension aus Schritt a. in Schritt
b. auf einen Wert von 0,5 bis 5, bevorzugt 0,5 bis 4, besonders
bevorzugt 1 bis 4, ganz besonders bevorzugt 1,5 bis 3 und speziell
bevorzugt 2,5 bis 3 eingestellt. Dies kann je nachdem welchen pH-Wert
die Suspension aus Schritt a. aufweist durch Zugabe eines Säuerungsmittels
oder einer Base erfolgen. Als Säuerungsmittel wird bevorzugt Salzsäure
eingesetzt. Die Einstellung des pH-Wertes auf den genannten Bereich
ist wichtig um eine hinreichende Stabilität der Suspension
zu gewährleisten. Ferner wird dadurch die Viskosität
der Suspension eingestellt.
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Im
Schritt c. erfolgt die Aufreinigung der Suspension mittels Elektrodialyse,
wobei die Elektrodialyse je nach Menge der aufzureinigenden Suspension
in einer oder mehreren Zelle/Zellen durchgeführt wird,
welche jeweils aus drei Kammern besteht/bestehen. In der mittleren
Kammer – dem Produktrahmen – wird das Produkt
durchgeleitet. In den beiden äußeren Kammern wird
der Anolyt-Anolytrahmen – bzw. der Katholyt-Katholytrahmen – durchgeleitet.
Der Produktrahmen wird vom Katholytrahmen mittels einer Kationenaustau schermembran,
bevorzugt einer sulfonisierten Kationenaustauschermembran, getrennt.
Die Kationenaustauschermembran lässt ausschließlich
Kationen durch und ist undurchlässig für Partikel
und Anionen.
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Der
Anolytrahmen wird durch ein Diaphragma oder eine Ionenaustauschermembran
oder eine sonstige geeignete Membran wie z. B. einen Separator aus
der Membrantechnik von der Produktkammer getrennt. Die Porenweite
der Membranen bzw. des Diaphragmas werden bevorzugt so gewählt,
dass sie kleiner ist als die Partikelgröße der
aufzureinigenden Partikel, so dass keine Partikel in den Anolytrahmen übertreten
können. Die Porenweite liegt daher bevorzugt 5 nm bis 10 μm,
besonders 10 nm bis 5 μm, besonders bevorzugt 20 nm bis
1 μm, ganz besonders bevorzugt 50 nm bis 500 nm und speziell
bevorzugt 50 nm bis 250 nm.
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Das
Elektrodenmaterial ist nicht besonders kritisch, hier können
alle üblicherweise bei der Elektrodialyse verwendeten Elektroden
eingesetzt werden. Als Kathode kann beispielsweise ein Bleiblech,
Graphit oder Edelstahl (1.4539) (Kathodisch stabiles Material) und
als Anode ein Platinblech, Platin-beschichtetes Metallblech, Diamant
oder DSA®, d. h. dimensionsstabile
Anoden (Mischoxid), verwendet werden. Wesentlich ist jedoch der
Abstand der Elektroden, welcher im Bereich von 2 mm bis 200 mm,
bevorzugt von 6 mm bis 80 mm, besonders bevorzugt von 10 mm bis
50 mm, speziell bevorzugt 10 mm bis 40 mm und ganz speziell bevorzugt 10
mm bis 30 mm liegt. Dies ist wichtig um Verstopfungen der Zelle
zu verhindern und eine turbulente Strömung beim Betrieb
der Zelle zu gewährleisten.
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Die
Zelle/Zellen wird/werden derart betrieben, dass eine Spannung von
5 bis 1000 Volt, bevorzugt 10 bis 500 Volt, besonders bevorzugt
10 bis 200 Volt, ganz besonders bevorzugt 20 bis 150 Volt angelegt
wird. Eine möglichst hohe Spannung sorgt für ein
hohes Potentialgefälle und somit für einen hohen
Konzentrationsunterschied zwischen dem Inneren des Partikels und
der äußeren Wasserhülle. Dies führt
zu einem schnellen Stofftransport der Salze nach außen
und zu einer hohen Ausschleusungsrate der Anionen bzw. Kationen.
Die Erfinder haben herausgefunden, dass diese hohe Spannung insbesondere
bei Suspensionen, enthaltend gefällte Kieselsäuren,
notwendig sind um auch die im Innern der Partikel befindlichen Ionen
effektiv entfernen zu können. Die hohen Spannungen erfordern
jedoch den zuvor beschriebenen speziellen Aufbau der Zelle/Zellen, d.
h. die Kationenaustauschermembran und den geeigneten Elektrodenabstand.
Insbesondere bei sehr hohen Spannungen sind sulfonisierten Kationenaustauschermembranen
besonders zu bevorzugten.
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Der
Anolytrahmen kann vom Produktrahmen mittels Anionenaustauschermembranen
oder Diaphragmen oder sonstige Separatoren wie zum Beispiel Keramiken
und Sintermetalle, getrennt werden, wobei Diaphragmen bevorzugt
sind.
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Die
jeweilige/n Kammer/n der Elektrodialysezelle/n ist/sind bevorzugt
derart ausgestaltet, dass sich eine turbulente Strömung
einstellt. Dazu befinden sich in den beiden äußeren
Kammern, d. h. dem Anolytrahmen und dem Katholytrahmen, in einer
bevorzugten Ausführungsform Turbulenzpromotoren, zum Beispiel
PE Gewebe mit einer Maschenweite von 5 mm und einer Materialdicke
von 1 mm. Im Produktrahmen wird hingegen bevorzugt auf Turbulenzpromotoren
verzichtet um Verstopfungen zu verhindern. Durch eine optimierte
turbulente Strömung der drei Ströme kann der Stoffübergang
an der Phasengrenze sowie die Stabilität der Membrane/Separatoren
verbessert werden.
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Die
zuvor beschriebene/n Elektrodialysezelle/n ist/sind vorzugsweise
Teil einer Elektrodialyseapparatur. Die Elektrodialyseapparatur
umfasst neben den Elektrodialysezellen drei Kreisläufen,
dem Produktkreislauf, den Anolytkreislauf und den Katholytkreislauf.
Die Suspension wird durch geeignete Pumpen während der Elektrodialyse
im Kreis gefördert. Dabei reichern sich im Anolyt die Anionen
und im Katholyt die Kationen an. Je nach Dimension des Prozesses
bzw. der Menge der aufzureinigenden Suspension kann die Apparatur
mehrere der erfindungsgemäßen Elektrodialysezellen
mit den entsprechenden Kreisläufen aufweisen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt derart
durchgeführt, dass Anolyt, Katholyt und die Fällungskieselsäuresuspension
jeweils in einem Kreislaufsystem durch die Elektrodialyseapparatur
gepumpt werden, wobei Anolyt und Katholyt besonders bevorzugt im
Gegenstrom zur Fällungskieselsäuresuspension geführt
werden. Durch den Gegenstrom kann die Aufreinigungswirkung nochmals
verbessert werden. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass
der Druck im Anolytrahmen kleiner gleich dem Druck im Produktrahmen
ist um eine Rückvermischung zu verhindern. In diesem Zusammenhang
sollte auch darauf geachtet werden, dass die Anionenkonzentration
in der Anodenkammer nicht zu hoch wird, da sonst eine Rückdiffusion stattfinden
kann. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, dass der Anolyt von
Zeit zurzeit vollständig oder teilweise durch frischen
Anolyt ausgetauscht wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird/werden die Zellen
durch eine Stromquelle mit Gleichstrom versorgt und ganz besonders
bevorzugt potentiostatisch bei den zuvor genannten Spannungen betrieben.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren
derart betrieben, dass pH-Wert der Suspension im Verlaufe der Elektrodialyse
derart konstant gehalten wird, dass er um maximal +–0,3
um pH-Wert am Anfang der Elektrodialyse schwankt und/oder am Ende
der Elektrodialyse um max. 25%, bevorzugt max. 15% unter dem Ausgangswert
am Anfang der Elektrodialyse liegt. Dazu wird der pH-Wert bevorzugt während
der Elektrodialyse kontinuierlich z. B. mittels einer pH-Elektrode überwacht
und ggf. durch Säure- oder Basenzugabe nachgeregelt.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren wird als Katholyt
bevorzugt Wasser, destilliertes Wasser oder VE-Wasser und/oder NaOH
verwendet. Als Anolyt eignen sich besonders Wasser oder destilliertes
Wasser oder VE-Wasser. Zur Verbesserung der Leitfähigkeit
ist es möglich Leitsalze oder Säuren, bevorzugt
mit monovalenten Anionen wie z. B. HNO3 oder
HCl zuzusetzen.
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Je
nach beabsichtigtem Einsatzzweck können die Fällungskieselsäure
bzw. die Fällungskieselsäuresuspensionen im Laufe
des Verfahrens einem Vermahlungsschritt unterzogen werden. Dabei
kann die Vermahlung der Fällungskieselsäurepartikel
vor Schritt a) und/oder zwischen Schritt a) und b) und/oder zwischen Schritt
b) und c) und oder nach Schritt c) erfolgen. Bevorzugt erfolgt die
Vermahlung nach Schritt c). Die Vermahlung kann als Trockenvermahlung – vor
Schritt a – oder als Nassvermahlung – während
oder nach Schritt a – erfolgen. Geeignete Mahlverfahren
und Apparaturen sind dem Fachmann bekannt und können z.
B. in Ullmann, 5. Auflage, 32, 5–20 nachgelesen
werden. Bevorzugt werden für die Trockenvermahlung Prallmühlen oder
Gegenstrahlmühlen eingesetzt. Die Nassvermahlung erfolgt
bevorzugt mittels Kugel mühlen, wie z. B. Rührwerkskugelmühlen
oder Planetenkugelmühlen, oder mittels Hochdruckhomogenisatoren.
Die Mahlparameter werden bevorzugt so gewählt, dass das
aufgereinigte und vermahlene Produkt am Ende des Verfahrens eine
mittlere Partikelgröße d50 von
100 nm bis 10 μm, bevorzugt 100 nm bis 5 μm, besonders
bevorzugt 100 nm bis 1 μm, ganz besonders bevorzugt 100
nm bis 750 nm, speziell bevorzugt 100 nm bis 500 nm und ganz speziell
bevorzugt 150 nm bis 300 nm aufweisen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens können die von Salzen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren weitgehend befreiten und optional vermahlenen Fällungskieselsäurepartikel
mit einem Oberflächenmodifizierungsagens z. B. p-DADMAC,
in Kontakt gebracht werden.
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Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen
Suspensionen zeichnen sich dadurch aus, dass sie zumindest eine
Fällungskieselsäure umfassen und einen niedrigen
Gehalt an Schwefel-enthaltenden Verbindungen aufweisen. Bevorzugt
ist insbesondere der Gehalt an Natriumsulfat sehr gering. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist der Gesamtgehalt der Suspensionen an Calcium, Eisen und Magnesium
besonders niedrig. Dies ist vorteilhaft, da gerade diese Elemente
stabile Salze mit mehrwertigen Anionen wie z. B. Sulfat- und Phosphationen
bilden.
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Der
Gesamtgehalt an Schwefel-enthaltenden Verbindungen in den erfindungsgemäßen
Suspensionen beträgt vorzugsweise weniger als 0,02 [%g/g],
bevorzugt weniger als 0,015 [%g/g] und speziell bevorzugt weniger
als 0,01 [%g/g], jeweils bezogen auf getrocknete Fällungskieselsäure.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weisen die erfindungsgemäßen
Suspensionen einen Gehalt an Natriumsulfat von kleiner gleich 1000
ppm, bevorzugt kleiner gleich 500 ppm, besonders bevorzugt kleiner gleich
500 ppm, ganz besonders bevorzugt kleiner gleich 200, speziell bevorzugt
kleiner gleich 100 ppm, ganz speziell bevorzugt kleiner 80 ppm,
insbesondere bevorzugt kleiner gleich 60 ppm, noch mehr besonders
bevorzugt kleiner 20 ppm, noch viel mehr bevorzugt kleiner gleich
10 ppm und am meisten bevorzugt von 0,001 bis 0,8 ppm auf.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt
der Gesamtgehalt an Calcium, Eisen und Magnesium in den erfindungsgemäßen
Suspensionen, bezogen aus getrocknete Substanz weniger als 400 ppm, bevorzugt
1 ppm bis 350 ppm, besonders bevorzugt 10 ppm bis 300 ppm und ganz
besonders bevorzugt 50 ppm bis 260 ppm.
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Da
in vielen Anwendungen wie z. B. im Bereich der Absorption von flüssigen
Medien, z. B. im Bereich Tintenstrahldruck, insbesondere mehrwertige
Anionen stören, da diese die Kieselsäurepartikel „verkleben” und somit
zur Agglomeratbildung führen, ist der Gesamtgehalt an multivalenten
Anionen in den erfindungsgemäßen Suspensionen
bevorzugt sehr niedrig. In einer speziellen Ausführungsform
beträgt er weniger als 50 ppm, bevorzugt 20 ppm, besonders
bevorzugt 0,0001 und 10 ppm und ganz besonders bevorzugt 0,001 bis
5 ppm
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Die
Fällungskieselsäurepartikel in den erfindungsgemäßen
Suspensionen weisen bevorzugt eine mittlere Partikelgröße
d50 von 100 nm bis 10 μm auf und
sorgen damit bei der Ver wendung zur Herstellung von Papierstrichen
dafür, dass eine hinreichend kleine Tropfengröße
bei der Tintenabsorption erreicht wird.
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Für
spezielle Anwendungen wie z. B. Inkjetmedien können die
Fällungskieselsäurepartikel in den erfindungsgemäßen
Suspension mit einem Oberflächenmodifizierungsagens, bevorzugt
einem Polyelektrolyten, besonders bevorzugt p-DADMAC, beschichtet
werden.
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Wie
bei der Beschreibung des Verfahrens bereits geschildert können
die erfindungsgemäßen Suspensionen auch mehr als
eine Fällungskieselsäure und / oder pyrogene Kieselsäure
und/oder ein Kieselgel umfassen. Auf diese Weise können
die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Suspensionen
an die Anforderungen des jeweiligen Anwendungsgebiets hervorragend
angepasst werden. Bevorzugt weisen die erfindungsgemäßen
Suspensionen jedoch nur SiO2 in Form von
einer oder mehreren Fällungskieselsäure/n und
ganz besonders bevorzugt nur eine Fällungskieselsäure
sowie das Dispergiermedium und die Restmengen an Salzverunreinigungen
auf.
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Es
ist möglich durch Trocknen der gereinigten Suspensionen
hochreine Fällungskieselsäuren mit einem sehr
niedrigen Anteil an Salzverunreinigungen herzustellen. Dabei kann
im Prinzip jede dem Fachmann bekannte Trocknungsmethode wie z. B.
in einem Stromtrockner, Sprühtrockner, Etagentrockner,
Bandtrockner, Drehrohrtrockner, Flash-Trockner, Spin-Flash-Trockner
oder Düsenturmtrockner angewendet werden. Diese Trocknungsvarianten
schließen den Betrieb mit einem Atomizer, einer Ein- oder
Zweistoffdüse oder einem integrierten Fließbett
ein. Die Sprühtrocknung kann z. B. gemäß
US 4094771 durchgeführt
werden. Eine Düsenturmtrocknung kann beispielsweise wie
in
EP 0937755 beschrieben
durchgeführt werden. Die sprühgetrockneten Partikel
können mittlere Durchmesser von über 15 μm,
bevorzugt 15 bis 80 μm, gemessen mittels Laserbeugung,
aufweisen. Die düsenturmgetrockneten Partikel weisen bevorzugt
mittlere Partikelgrößen, gemessen mittels Siebanalyse
(Alpine) von über 80 μm, insbesondere über
90 μm, bevorzugt über 200 μm auf.
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Die
erfindungsgemäßen Suspensionen können
zur Herstellung von Papierstrichen für Tintenstrahlaufzeichnungsmedien
und/oder im Bereich Chemical Mechanical Polishing eingesetzt werden.
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Messmethoden
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1) ph-Wert der Suspension
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Der
pH-Wert der Suspension wird nachbekannten Methoden mittels einer
zuvor kalibrierten Einstabmesskette bestimmt.
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2) Bestimmung des gesamt Schwefelgehalts
mittels Trägergasheißextraktion
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Die
Schwefelgehaltsbestimmung wird mittels Trägergasheißextraktion
an einem LECO Analysator SC 144 DR durchgeführt.
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Zur
Analyse werden ca. 250 mg der unbehandelten Probe in ein Keramikschiffchen
eingewogen. Die Probe wird in einem elektrischen Widerstandsofen
unter Sauerstoffstrom verbrannt. Der in der Probe enthaltene Schwefel
wird hierbei zu Schwefeldioxid oxidiert, das nach verschiedenen
Reinigungsschritten im Analysator über einen Infrarotdetektor
quantifiziert wird.
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3) Bestimmung des Natriumsulfatgehalts
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Die
Proben wurden zentrifugiert. Aus dem Überstand wurde eine
Verdünnung hergestellt, je nach Sulfat-Konzentration 1:10
bis 1:200 mit dest. Wasser verdünnt. Die Verdünnung
wurde filtriert. Der Sulfatgehalt wurde ionenchromatografisch bestimmt.
Der Natriumsulfatgehalt wird dann aus dem Sulfatgehalt errechnet.
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4) Bestimmung des Gesamtgehalts an Calcium,
Eisen und Magnesium
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Die
Bestimmung des Gesamtgehalts an Calcium, Eisen und Magnesium erfolgt
mittels ICP-MS. Die Ergebnisse werden auf getrocknetes Material
bezogen. Daher werd zunächst für die Bestimmung
des Trockenverlustes ungefähr 25 g Probenmaterial eingewogen,
bei 95°C auf der Heizplatte eingedampft und danach bei
105°C im Trockenschrank bis zur Massenkonstanz getrocknet.
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Zur
Bestimmung des Gehalts an Calcium, Eisen und Magnesium werden danach
ungefähr 25 g Probenmaterial in eine Platinschale eingewogen
und unter dem Zusatz von konzentrierter Schwefelsäure und Flusssäure über
mehrere Stunden im Muffelofen bei 450°C verascht. Der Aschrückstand
wir mit konzentrierter Schwefelsäure gelöst, in
ein Polypropylen-Probenröhrchen überführt
und mit Reinstwasser aufgefüllt. Um eine Doppelbestimmung
durchführen zu können werden zwei dieser Aufschlüsse
von jeder Probe durchgeführt.
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Die
Probenlösungen werden in einem Polypropylen- Probenröhrchen
mit verdünnter Salpetersäure verdünnt.
Zusätzlich werden Blindwert-Lösungen sowie aus
Multielement-Stammlösungen verschiedene Kalibrationslösungen
hergestellt. Als interner Standard wird allen Blindwert-, Kalibrations-
und Probenlösungen zusätzlich das Element Indium
zugesetzt.
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Die
Elementgehalte in den so hergestellten Blindwert-, Kalibrations-
und Probenlösungen werden mittels der hochauflösenden
induktiv gekoppelten Plasma-Massenspektrometrie (HR-ICPMS) mit einer
Massenauflösung (m/Δm) von 4000 bzw. 10000 für
die Elemente Arsen und Selen gemessen und mittels externer Kalibration
quantifiziert.
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5) Bestimmung der mittleren Partikelgröße
der Kieselsäurepartikel
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Die
Bestimmung der mittleren Partikelgröße d50 der hochreinen Siliziumdioxide erfolgt
mit dem Laserbeugungsgerät Coulter LS 230
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Beschreibung:
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Die
Anwendung der Laserbeugung nach dem Fraunhofer-Modell zur Bestimmung
von Teilchengrößen basiert auf der Erscheinung,
dass Teilchen monochromatisches Licht mit unterschiedlichem Intensitätsmuster in
alle Richtungen streuen. Diese Streuung ist abhängig von
der Teilchengröße. Je kleiner die Teilchen, desto größer
sind die Streuungswinkel. Für Partikelgrößen
von weniger als 1 μm erfolgt die Auswertung unter Anwendung
der Mie-Theorie.
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Durchführung:
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Das
Laserbeugungsgerät Coulter LS 230 benötigt nach
dem Einschalten eine Aufwärmzeit von 1,5 bis 2,0 Stunden,
um konstante Messwerte zu erhalten. Die Probe muss vor der Messung
sehr gut aufgeschüttelt werden. Zunächst wird
das Programm „Coulter LS 230” mit Doppelklick
gestartet. Dabei darauf achten, dass „Optische Bank benutzen” aktiviert
ist und das die Anzeige am Coultergerät „Speed
off” anzeigt. Den Knopf „Drain” drücken
und gedrückt lassen bis das Wasser in der Messzelle weggelaufen
ist, anschliessend Knopf „On” an der Fluid Transfer
Pump drücken und ebenfalls gedrückt lassen bis
das Wasser in den Überlauf beim Gerät läuft.
Diesen Vorgang insgesamt zweimal durchführen. Anschliessend
auf „Fill” drücken. Das Programm startet
von alleine und entfernt alle eventuellen Luftblasen aus dem System.
Dabei wird der speed automatisch hoch- und wieder runtergefahren.
Die für die Messung gewählte Pumpenleistung ist
einzustellen
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Vor
der Messung muss festgelegt werden, ob mit oder ohne PIDS gemessen
werden soll. Um die Messung zu starten, wird „Messung” „Messzyklus” angewählt.
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a) Messung ohne PIDS
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Die
Messzeit beträgt 60 Sekunden, die Wartezeit 0 Sekunden.
Anschliessend wird das der Laserbeugung zugrundeliegende Rechenmodell
gewählt. Grundsätzlich wird vor jeder Messung
automatisch eine Hintergrundmessung durchgeführt. Nach
der Hintergrundmessung muß die Probe in die Messzelle gegeben
werden, bis eine Konzentration von 8 bis 12% erreicht ist. Dies
meldet das Programm, indem im oberen Teil „OK” erscheint.
Zum Abschluss auf „Fertig” klicken. Das Programm
führt nun alle notwendigen Schritte selber aus und generiert
nach Ablauf der Messung eine Partikelgrößenverteilung
der untersuchten Probe.
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b) Messung mit PIDS
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Messungen
mit PIDS werden durchgeführt, wenn die zu erwartende Partikelgrößenverteilung
im Submikronbereich liegt.
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Die
Messzeit beträgt 90 Sekunden, die Wartezeit 0. Anschliessend
wird das der Laserbeugung zugrundeliegende Rechenmodell gewählt.
Grundsätzlich wird vor jeder Messung automatisch eine Hintergrundmessung
durchgeführt. Nach der Hintergrundmessung muß die
Probe in die Messzelle gegeben werden, bis eine Konzentration von
mindestens 45% erreicht ist. Dies meldet das Programm, indem im
oberen Teil „OK” erscheint. Zum Abschluss auf „Fertig” klicken.
Das Programm führt nun alle notwendigen Schritte selber
aus und generiert nach Ablauf der Messung eine Partikelgrößenverteilung
der untersuchten Probe.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen lediglich zum näheren Verständnis
der vorliegenden Erfindung schränken diese aber in keiner
Weise ein.
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Beispiel 1:
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In
einer Elektrodialyseapparatur bestehend aus drei Kreisläufen,
dem Produktkreislauf, dem Anolytkreislauf und dem Katholytkreislauf
sowie einer Elektrodialysezelle wurden 500 ml einer Suspension bestehend
aus 20 Gew.-% gefällter Kieselsäure (Ultrasil
7000) mit einem pH Wert von 4 vorgelegt. Der Anfangsgehalt an Natriumsulfat
in der Suspension betrug 800 ppm. Als Anolyt und Katholyt wurden
jeweils ca. 500 ml VE-Wasser vorgelegt. Die Suspension bzw. Lösungen
wurden durch geeignete Pumpen im Kreis gefördert, so dass
der Produktstrom im Gegenstrom zu den Anolyt und Katholytströmen
durch die Elektrodialysezelle floss. Die Elektrodialysezelle bestand
aus drei Kammern, wobei in den beiden äußeren
Kammern Turbulenzpromotoren, wie zuvor in der Beschreibung beschrieben,
eingebaut waren. In der mittleren Kammer wurde das Produkt und in
den beiden äußeren Kammern der Anolyt bzw. der
Katholyt durchgeleitet. Die Produktkammer wurde vom Katholyt durch
eine Kationenaustauschermembran (DuPont, Nafion 450) getrennt. Der
Anolyt wurde durch ein Diaphragma mit einer Porenweite von ca. 100
nm von der Produktkammer getrennt. Als Kathode wurde ein Bleiblech
eingesetzt und als Anode ein Platinblech. Die Elektrodenfläche
beträgt 100 cm2. Der Elektrodenabstand
betrug 30 mm. Zum Schutz vor Knallgasexplosionen wurden alle Behälter
mit Stickstoff überlagert. Der Druck in der Produktkammer
wurde so geregelt, dass der Druck in der Anoyltkammer nicht höher
war als in der Produktkammer, um eine Rückvermischung zu
verhindern. Die Zelle wurde durch eine Stromquelle potentiostatisch
mit Gleichstrom versorgt und mit 75 V betrieben. 2 Stunden nach
Beginn der Elektrodialyse betrug die Natriumsulfatkonzentration
in der Suspension ca. 50 ppm, der Strom stieg von ca. 0,01 A auf
0,05 A. Der pH Wert fiel auf 3,5 ab.
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Beispiel 2:
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In
einer Elektrodialyseapparatur bestehend aus drei Kreisläufen,
dem Produktkreislauf, dem Anolytkreislauf und dem Katholytkreislauf
sowie einer Elektrodialysezelle wurden 500 ml einer Suspension bestehend
aus 16 Gew.-% gefällter Kieselsäure (Sipernat
200) mit einem pH Wert von 3,3 vorgelegt. Der Anfangsgehalt an Natriumsulfat
in der Suspension betrug 450 ppm. Als Anolyt und Katholyt wurden
jeweils ca. 500 ml VE-Wasser vorgelegt. Die Suspension bzw. Lösungen
wurden durch geeignete Pumpen im Kreis gefördert, so dass
der Produktstrom im Gegenstrom zu den Anolyt und Katholytströmen
durch die Elektrodialysezelle floss. Die Elektrodialysezelle bestand
aus drei Kammern, wobei in den beiden äußeren
Kammern Turbulenzpromotoren, wie zuvor in der Beschreibung beschrieben,
eingebaut waren. In der mittleren Kammer wurde das Produkt und in
den beiden äußeren Kammern der Anolyt bzw. der
Katholyt durchgeleitet. Die Produktkammer wurde vom Katholyt durch
eine Kationenaustauschermembran (DuPont, Nafion 450) getrennt. Der
Anolyt wurde durch ein Diaphragma mit einer Porenweite von ca. 100
nm von der Produktkammer getrennt. Als Kathode wurde ein Bleiblech
eingesetzt und als Anode ein Platinblech. Die Elektrodenfläche
beträgt 100 cm
2. Der Elektrodenabstand
betrug 30 mm. Zum Schutz vor Knallgasexplosionen wurden alle Behälter
mit Stickstoff überlagert. Der Druck in der Produktkammer
wurde so geregelt, dass der Druck in der Anoyltkammer nicht höher
war als in der Produktkammer, um eine Rückvermischung zu
verhindern. Die Zelle wurde durch eine Stromquelle potentiostatisch
mit Gleichstrom versorgt und mit 75 V betrieben. 75 Minuten nach
Beginn der Elektrodialyse betrug die Natriumsulfatkonzentration
in der Suspension ca. 50 ppm, der Strom stieg von ca. 0,01 A auf
0,05 A. Der pH Wert fiel auf 3,1 ab. Der Gehalt der erfindungsgemäßen
Dispersionen an wichtigen Verunreinigungen wird in nachfolgender
Tabelle 1 wiedergegeben: Tabelle 1:
Verunreinigung | Vor
Beginn der Elektrodialyse | nach
Beginn der Elektrodialyse |
Schwefelgehalt
[%g/g] | 0,039 ± 0,002 | 0,009 ± 0,002 |
Calcium
[ppm] | 230 | 55 |
Eisen
[ppm] | 140 | 130 |
Magnesium
[ppm] | 90 | 70 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 2001072409 [0004]
- - EP 1353876 B1 [0005, 0005, 0014]
- - DE 2447613 [0025]
- - US 4094771 [0052]
- - EP 0937755 [0052]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - „Sipernat-Performance
Silica”, der Firma Degussa AG, November 2003 [0029]
- - Ullmann, 5. Auflage, 32, 5–20 [0042]