Schuldig fühlt sich niemand. Weder der SV Darmstadt 98, noch die SG Höchst, und auch der Hessische Fußball-Verband (HFV) nicht. Keiner will Verantwortung für die Vorfälle während des Oberliga-Spitzenspiels zwischen Höchst und Darmstadt im Frankfurter Waldstadion übernehmen. Bei der Partie stürmten Darmstädter Hooligans die Haupttribüne, rissen 74 Schalensitze aus der Verankerung und verursachten damit einen Schaden in Höhe von mehreren Tausend Mark. Fehlende Schuldbekenntnisse und Lösungsvorschläge zeigen die Ohnmacht der Verantwortlich gegenüber Vandalismus und Ausschreitungen. (R99/MAR.25275 Frankfurter Rundschau, 29.03.1999, S. 28, Ressort: SPORT; Gewalt in der Oberliga)

Doch, die vielen Gäste vom Kontinent wurden meist herzlich empfangen und legten viele Vorurteile zu den Akten. Dieser Erfolg signalisiert allerdings nicht den Untergang von brutaler Gewalt und von extremem Nationalismus. Allein der große Einsatz der Polizei bescherte den TV-Kameras die Bilder einer heilen Welt. Abseits der Scheinwerfer reckte der Hooligan doch noch sein häßliches Haupt. Eine Welle der Gewalt rollte über die Insel hinweg, als ein verschossener Elfmeter von Southgate die Nation in Depression versetzte. (X96/JUL.11612 Oberösterreichische Nachrichten, 01.07.1996, Ressort: Sport; Ex-Salzburger Bierhoff führt)

Feyenoord Rotterdam will nach seinem sofortigen Ausschluss aus dem UEFA-Pokal heute über einen Protest beim internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne entscheiden. "Dieses Urteil ist ein schwerer Schlag mit enormen Folgen", sagte Finanzdirektor Onno Jacobs. "Die Spieler und die echten Fans sind wieder Opfer geworden. Wir können nicht die Verantwortung übernehmen für Hooligans, die nicht zum Fanklub gehören und aus Eigeninitiative eine Eintrittskarte in Frankreich gekauft haben. Wir werden bestraft für einige Asoziale, die wir nicht eingeladen hatten", meinte Jacobs und bezifferte den Verlust durch die Absetzung der Achtelfinals gegen Tottenham Hotspur auf zwei Millionen Euro. (M07/JAN.04651 Mannheimer Morgen, 22.01.2007, Ressort: Sport; Feyenoord: Protest gegen Ausschluss)