Deutsches Fremdwörterbuch | |
Porto |
1. Aufl.
Band 2 (Basler 1942)
N. ‘Postgeld, Briefgeld’ == ital. porto (m.) (zu lat. portare ‘tragen’), das
in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. mit dem ital. Handel zu uns kam und ältere
gleichbed. deutsche Wörter wie Briefgeld oder Postgeld, die im 16. Jahrh. belegt sind, rasch verdrängte (1). Verdeutschungsvorschläge, unter denen „Gebühr“
hervorzuheben ist: vgl. 1913 ZDSpr.V. 142. 308 ff.
Belege: z. B. a. 1630 u. 1646 bei Schirmer,
Kaufmannsspr. 145. 1679 Corylo 97. Schurtz
1695 Kaufmannschaft 7 u. Wb. Porto, Postgeld vor die Brieffe. 1710 Neue Bibliothek
V 412. Marperger um 1720 Reisen 35. 1758
Modezeitung I 202. Schubart 1774 Deutsche
Chronik 304. Bürger 1779 Büchernachdruck
(III 137). 1789 Berlinische Briefsteller 112
Postgeld (Porto). Dohm 1810 briefl. (Schütz,
Leben II 54). Knies 1857 Telegraph 88.
Treitschke 1897 Politik I 182.
Gebucht bei Wächtler 1709 Porto, Fracht,
Fuhrlohn, z. E., er hat 6 Thl. porto davon
geben müssen. Bei Sperander 1727 Porto,
das Post-Geld, Brief-Porto. Bei Zedler 1741
XXVIII 1632 unter Verweis auf Postgeld.
Bei Campe 1801. 21813 Porto, Briefgeld,
Brieffracht, Postgeld. Bei Heyse 1804; bei
Petri 31817.
Einige wichtigere Zuss.:
portofrei, Übersetzung des ital. porto
franco (1695; s. Bd. I 225), belegt Ludewig
1743 Gel. Anzeiger I 529 [in Edict von 1732].
Rümelin 1849 (1929 Frankf. Parl. 134).
Roscher 1899 Handel (System III 537).
Gebucht bei Zedler 1741 XXVIII 1800
Porto franco, heisst frey von Porto.
Briefporto Marperger 1710 Beschr.
Preußens. Register. Nicolai 1755 schön.
Wiss. 137. Faucher 1877 Culturbilder 196.
Strafporto Knies 1857 Telegraph 93 ...
dieses Zusatzportos – vulgo Strafporto ...
Presber um 1900 Untermensch 72. – Aber
amtlich heißt es Nachgebühr.