Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

zufrieden

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GrammatikAdjektiv · Komparativ: zufriedener · Superlativ: am zufriedensten
Aussprache 
Worttrennung zu-frie-den
Wortbildung  mit ›zufrieden‹ als Erstglied: zufriedengeben · Zufriedenheit · zufriedenlassen · zufriedenstellen / zufrieden stellen
 ·  mit ›zufrieden‹ als Letztglied: hochzufrieden · selbstzufrieden · unzufrieden
eWDG

Bedeutung

mit dem Gegebenen, den Verhältnissen und Bedingungen, dem Vorhandenen und Erreichten einverstanden, ohne besondere Wünsche, befriedigt
Beispiele:
ein zufriedener Mensch
er ist eine heitere, zufriedene Natur
ein zufriedenes Gemüt haben
mit sich (und der Welt) zufrieden sein
er ist mit dem neuen Fernsehgerät, der neuen Sekretärin sehr zufrieden
er ist zufrieden, wenn er sein Essen und Trinken hat
er sah zufrieden aus, fühlte sich zufrieden
er ist nie mit sich zufrieden
zufrieden lächeln
gehobenich bin es zufrieden (= mir ist es recht, ich bin einverstanden)

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Friede · Frieden · befrieden · befriedigen · umfrieden · einfriedigen · friedlich · friedfertig · zufrieden · Zufriedenheit · Unzufriedenheit · unzufrieden
Friede, Frieden m. ‘Zustand der Ruhe, Harmonie, Beilegung einer (kriegerischen) Auseinandersetzung’, älter auch ‘geschütztes, umzäuntes Gebiet’. Ahd. fridu (8. Jh.), mhd. vride, vrit, asächs. friðu, mnd. mnl. vrēde, nl. vrede, aengl. friþu, friþ, anord. friðr, schwed. frid (germ. *friþu-) ist ein mit ie. tu-Suffix gebildetes Verbalabstraktum im Sinne von ‘Zustand der Schonung, des Wohlwollens’ zu der unter frei (s. d.) angegebenen Wurzel. Der ehemalige stark flektierende u-Stamm tritt im Mhd. teilweise zur konsonantischen Flexion über, so daß Doppelformen entstehen, z. B. Genitiv Friedes und Friedens (noch bei Adelung), Dativ und Akkusativ Friede und Frieden (bis heute); auslautendes -n der schwachen obliquen Kasus dringt seit dem 18. Jh. in den Nominativ und ergibt auch hier die Doppelform Friede und Frieden. – befrieden Vb. ‘beruhigen, friedlich stimmen, den Friedenszustand herbeiführen’, mhd. bevriden ‘Friede, Schutz verschaffen, einzäunen’; vgl. ahd. fridōn ‘schützen, schonen’ (9. Jh.), gifridōn (um 1000), mhd. vriden ‘Frieden bringen, friedlich beilegen, schützen, erhalten, einen Zaun machen’. befriedigen Vb. ‘beschützen’ (15. Jh.), ‘versöhnen, begütigen, zufriedenstellen’ (16. Jh.). umfrieden Vb. ‘umgeben, einzäunen’, mhd. umbevriden; dann umfriedigen (16. Jh.). einfriedigen Vb. (17. Jh.). friedlich Adj. ‘ruhig, um Frieden bemüht’, mhd. vridelich, auch ‘Schutz gewährend’; vgl. ahd. fridulīhho Adv. (11. Jh.). friedfertig Adj. ‘friedliebend, friedlich’ (16. Jh.). zufrieden Adj. ‘mit sich und der Welt in Einklang, einverstanden’, zusammengezogen aus der präpositionalen Fügung zu Frieden, zunächst in Verbindung mit Verben der Richtung (z. B. setzen, stellen, kommen), seit dem 16. Jh. als Adverb (vgl. noch zufriedengeben, zufriedenlassen), seit dem 17. Jh. auch als Adjektiv gebraucht und flektiert. Zufriedenheit f. Unzufriedenheit f. (17. Jh.), unzufrieden Adj. (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

froh · glücklich · zufrieden  ●  happy ugs., engl.
Unterbegriffe
Assoziationen

befriedigt · gesättigt · satt · saturiert · zufrieden

Typische Verbindungen zu ›zufrieden‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›zufrieden‹.

Verwendungsbeispiele für ›zufrieden‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wenn ich die Couch hier haben darf, bin ich vollauf zufrieden. [Graudenz, Karlheinz u. Pappritz, Erica: Etikette neu, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1967 [1956], S. 397]
Und solange das der Fall ist, wird man zufrieden sein. [Rieger, Wilhelm: Einführung in die Privatwirtschaftslehre, Erlangen: Palm & Enke 1964 [1928], S. 110]
Wenn die Christen ehrlich waren, durften sie in keiner Phase ihrer Geschichte mit der christlichen Welt zufrieden sein. [Weizsäcker, Carl Friedrich von: Bewußtseinswandel, München: Hanser 1988, S. 218]
Selbst wenn das stimmen würde, könnte Frankreich damit zufrieden sein. [Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 2: Neuzeit und Gegenwart. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1952], S. 1263]
So sind wir schon zufrieden, und wir wissen, dass wir nicht umsonst unser Leben gelebt haben. [o. A.: Gespräch mit Hans Hinkel über sein Buch »Einer unter Hunderttausend«, 15.11.1938]
Zitationshilfe
„zufrieden“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/zufrieden>.

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