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visieren

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GrammatikVerb · visiert, visierte, hat visiert
Aussprache 
Worttrennung vi-sie-ren
Wortbildung  mit ›visieren‹ als Erstglied: visibel · Visiereinrichtung · Visierfernrohr · Visierlinie · Visierung · Visiervorrichtung
 ·  mit ›visieren‹ als Letztglied: anvisieren  ·  mit ›visieren‹ als Grundform: 1Visier
Herkunft aus viserafrz frz ‘seine Aufmerksamkeit auf etw. richten, etw. sorgfältig beobachten, auf etw. zielen, sich um etw. bemühen’
eWDG

Bedeutung

(etw., jmdn.) visieren(auf etw., jmdn.) zielen
Beispiele:
der Schütze legte an und visierte
über den Lauf, das Rohr visieren
auf ein bestimmtes Ziel visieren
einen Zielpunkt, den Gegner visieren
ein Rudel von Kameramännern, das Auge zugekniffen visierend [ F. HartlaubVon unten gesehen66]
bildlich etw. visierenetw. betrachten, den Blick auf etw. richten
Beispiel:
das Himmlische, von Menschenvernunft aus visiert [ Th. Mann11,611]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
visieren · 2Visier
visieren Vb. ‘sorgfältig betrachten, als Ziel(punkt) ins Auge fassen, zielen, ein Instrument, eine Schußwaffe zielgenau einstellen’ übertragen ‘im Auge behalten, auf etw. achten, auf etw. abzielen’ (Anfang 17. Jh., heute meist anvisieren), mhd. visieren ‘(kunstvoll) modellieren, darstellen, schildern, in kunstgerechter Weise beschreiben’, spätmhd. ‘messen, ein Hohlmaß eichen’, entlehnt aus afrz. frz. viser ‘seine Aufmerksamkeit auf etw. richten, etw. sorgfältig beobachten, auf etw. zielen, sich um etw. bemühen’, afrz. auch ‘untersuchen, prüfen, erkennen’, dem vlat. *vīsāre ‘aufmerksam betrachten’ (zu lat. vidēre, s. Vision) voraufgeht. – 2Visier n. ‘Sucher (besonders an einer Schußwaffe), mit dessen Hilfe ein Ziel anvisiert wird, Zielvorrichtung’ (Ende 16. Jh.), zu visieren ‘als Ziel(punkt) ins Auge fassen’; älter ‘Aufriß, Entwurf (eines Gebäudes)’ und ‘Eichmaß(instrument)’ (15./16. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›visieren‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›visieren‹.

Verwendungsbeispiele für ›visieren‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Am besten visierst du am Mast vorbei auf das Dings hin. [Hausmann, Manfred: Abel mit der Mundharmonika. In: ders., Gesammelte Werke, Berlin: Fischer 1983 [1932], S. 25]
Da erst richtet er auch seinen Kopf hoch, visiert die hohe Latte an; dann startet er. [Die Zeit, 26.07.1968, Nr. 30]
Also schnitt er mit einem Messer Löcher in den Sand und visierte sie mit seinem Putter an. [Süddeutsche Zeitung, 26.09.1995]
Er rückte vorsichtig an den Balkonrand vor und visierte hinunter. [Baum, Vicky: Menschen im Hotel, München: Droemersche Verlagsanstalt 1956 [1929], S. 116]
Aber sie war ebendeshalb, als eine der individuellen Freiheit, genau visiert gegen feudale Unterdrückung, auch gegen das patriarchalische System des aufgeklärten Despotismus. [Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 2, Berlin: Aufbau-Verl. 1955, S. 97]
Zitationshilfe
„visieren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/visieren>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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