stopfen
GrammatikVerb · stopft, stopfte, hat gestopft
Aussprache
Worttrennung stop-fen
Wortbildung
mit ›stopfen‹ als Erstglied:
Stopfbuchse
· Stopfer · Stopferei · Stopfgarn · Stopfhacke · Stopfkorb · Stopfmaschine · Stopfnadel · Stopfpilz · Stopftwist · Stopfung · Stopfwolle
· mit ›stopfen‹ als Letztglied: ausstopfen · hineinstopfen · kunststopfen · unterstopfen · verstopfen · vollstopfen · wegstopfen · zustopfen
· mit ›stopfen‹ als Grundform: Stopfen
· mit ›stopfen‹ als Letztglied: ausstopfen · hineinstopfen · kunststopfen · unterstopfen · verstopfen · vollstopfen · wegstopfen · zustopfen
· mit ›stopfen‹ als Grundform: Stopfen
Mehrwortausdrücke
jmdm. das Maul stopfen ·
jmdm. den Mund stopfen
Bedeutungsübersicht
- 1. etw. (mit etw.) so füllen, dass es gedrängt voll wird
- [bildlich] ...
- 2. einen Schaden in einem Gewebe mit Nadel und Faden, die Gewebestruktur nachahmend, beseitigen, ausbessern
- 3. [umgangssprachlich] ⟨etw., jmdn. in, unter etw. stopfen⟩ etw., jmdn. in, unter etw. unterbringen, stecken
- 4. ⟨etw. stopft⟩ etw. füllt an, verstopft
- 5. [umgangssprachlich] viel und gierig essen
eWDG
Bedeutungen
1.
etw. (mit etw.) so füllen, dass es gedrängt voll wird
Beispiele:
eine Matratze mit Rosshaar stopfen
den Ofen voll Holz stopfen
einen Strohsack stopfen (= mit Stroh füllen)
eine Pfeife stopfen (= mit Tabak füllen)
die Wurst stopfen (= den Darm mit Fleischmasse füllen)
Musikdie Trompete stopfen (= mit dem Dämpfer die Tonstärke vermindern)
Musikein gestopfter (= gedämpfter) Ton
er hat sich [Dativ] die Taschen voll Äpfel gestopft
bildlich
Beispiele:
er hat sechs hungrige Münder zu stopfen (= er hatte sechs Kinder zu versorgen)
salopper hat sechs hungrige Mäuler zu stopfen (= er hatte sechs Kinder zu versorgen)
saloppjmdm. den Hals stopfen (= jmdn. zufriedenstellen)
umgangssprachlichjmdm. den Mund stopfen (= jmdn. durch Bestechung oder Gewalt zum Schweigen bringen)
umgangssprachlich, salopp, derbjmdm. das Maul stopfen (= jmdn. durch Bestechung oder Gewalt zum Schweigen bringen)
umgangssprachlich ⟨gestopft voll⟩ganz voll, überfüllt
Beispiel:
die Läden sind gestopft voll
2.
einen Schaden in einem Gewebe mit Nadel und Faden, die Gewebestruktur nachahmend, beseitigen, ausbessern
Beispiele:
sie hat den Pullover kunstvoll mit Wolle gestopft
ein Loch, den Riss in der Hose stopfen
Strümpfe stopfen
gestopfte Socken tragen
3.
umgangssprachlich ⟨etw., jmdn. in, unter etw. stopfen⟩etw., jmdn. in, unter etw. unterbringen, stecken
4.
⟨etw. stopft⟩etw. füllt an, verstopft
Beispiele:
Mehl, Kartoffelbrei stopft (= sättigt sehr)
Kakao, Schokolade stopft (= hemmt den Stuhlgang, macht hartleibig)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
stopfen · Stopfen · ausstopfen · vollstopfen · verstopfen · Verstopfung
stopfen Vb. ‘undurchlässig, dicht machen, füllen, hineinpressen’, ahd. stophōn ‘stechen, anstacheln’ (9. Jh.), mhd. stopfen, (md.) stoppen, ‘stechen, dicht machen, verstopfen’, mnd. mnl. nl. stoppen, afries. stoppia ‘dicht machen, verstopfen, anhalten, hindern’ (s. stoppen), aengl. forstoppian ‘zustoßen, dicht machen’, engl. to stop ‘füllen, dicht machen, zum Stehen bringen, anhalten’ stellt sich mit intensivierender Konsonantengemination (germ. *stuppōn) wohl zu ie. *(s)teup-, *(s)teub(h)- ‘stoßen’ (s. auch Stief-), einer Labialerweiterung der unter stoßen (s. d.) angeführten Wurzel ie. *(s)teu- ‘stoßen, schlagen’ (vgl. die alten Bedeutungen ‘stechen, zustoßen’). Das Verb gerät (vermutlich am Niederrhein) unter den Einfluß von mlat. stuppare ‘mit einem Wergpfropfen verschließen, dicht machen’, zu lat. stuppa, stūpa ‘Werg, grober Flachs’, griech. stýppē (στύππη) ‘Werg’, und übernimmt dessen Bedeutung. Für ‘ein Loch zunähen, flicken, mit Nadel und Faden ausbessern’ seit dem Anfang des 18. Jhs. belegt. – Stopfen m. ‘Stöpsel, Korken’, eigentlich ‘Wergbausch zum Verschließen’ (18. Jh.). ausstopfen Vb. ‘einen Hohlraum füllen’ (17. Jh.) vollstopfen Vb. ‘fest mit etw. ausfüllen’ (17. Jh.). verstopfen Vb. ‘dicht, undurchlässig machen oder werden’, ahd. firstophōn (11. Jh.), mhd. verstopfen, -stoppen; Verstopfung f. ‘Abdichtung, Darmverstopfung’, mhd. verstopfung ‘das Verstopftsein’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›stopfen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›stopfen‹.
Verwendungsbeispiele für ›stopfen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Zusammen mit meiner Mutter stopfte er die Decke in meinen Rücken.
[Rasp, Renate: Ein ungeratener Sohn, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1967, S. 53]
Geschäftig stopfte ich das alles in die dunkelste Ecke dicht zusammen.
[Bischoff, Charitas: Bilder aus meinem Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1912], S. 21523]
Es sei saugfähiges Material angebracht worden, und Arbeiter versuchten, das Leck zu stopfen.
[Die Zeit, 05.06.2013 (online)]
Das bereits bekannte Loch sei so gut wie gestopft, hieß es.
[Die Zeit, 16.08.2011 (online)]
Am liebsten hätte sie es auf einmal in den Mund gestopft.
[Brief von Irene G. an Ernst G. vom 23.04.1943, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
stop Stop-and-go-Verkehr Stop-over Stop-Time Stopfbuchse |
Stopfen Stopfer Stopferei Stopferin Stopfgarn |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
- Gegenwartskorpora mit freiem Zugang (~7514)
- Historische Korpora (~6349)
- DTA-Kern+Erweiterungen (1418)
Referenzkorpora
- DWDS-Kernkorpus (1900–1999) (1006)
- DWDS-Kernkorpus 21 (2000–2010) (188)
- DTA-Kernkorpus (1598–1913) (944)
Zeitungskorpora
- Berliner Zeitung (1994–2005) (1831)
- Der Tagesspiegel (ab 1996) (3374)
Webkorpora
- Blogs (662)
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969) (474)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000) (47)
- Polytechnisches Journal (93)
- Filmuntertitel (764)
- Gesprochene Sprache (13)
- DDR (125)
- Politische Reden (1982–2020) (65)
- Bundestagskorpus (1949–2017) (1061)
- Soldatenbriefe (1745–1872) (0)
- Korpus Patiententexte (1834–1957) (7)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859) (0)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894) (25)
- Der Neue Pitaval (1842–1890) (44)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825) (2)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932) (4)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887) (25)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur (4)
- Wikibooks-Korpus (23)
- Wikipedia-Korpus (567)
- Wikivoyage-Korpus (11)
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024) (0)