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  • 1säumen, Verb
    1. 1. ein Kleidungsstück, Wäschestück mit einem Saum versehen
    2. 2. [gehoben] etw. begrenzen, umranden, einfassen
      1. oft im Partizip II

  • 2säumen, Verb
    1. [gehoben] zögern, lange verweilen, sich aufhalten
      1. ⟨ohne Säumen⟩

säumen

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GrammatikVerb · säumt, säumte, hat gesäumt
Aussprache 
Worttrennung säu-men
GrundformSaum
Wortbildung  mit ›säumen‹ als Erstglied: Säumer · Säumling  ·  mit ›säumen‹ als Letztglied: besäumen · einsäumen · umsäumen
eWDG

Bedeutungen

1.
ein Kleidungsstück, Wäschestück mit einem Saum versehen
Beispiele:
ein Laken, Tischtuch, Taschentuch säumen
die Decke, das Kleid ist gesäumt
Ich sitze den halben Tag und säume Windeln [ StrittmatterOchsenkutscher144]
2.
gehoben etw. begrenzen, umranden, einfassen
Beispiele:
Zehntausende Werktätige säumten die Straßen, durch die die Astronauten fuhren
viele Tausende begeisterter Menschen säumten die Strecke der Radfahrer
alte Fachwerkhäuser säumten den Marktplatz
zahlreiche Badeorte säumen die Küste
schneebedeckte Berge säumen das Tal
hohe Pappeln säumen die Allee
ein leuchtender, heller Streifen säumt den Horizont
Exotische Schilfarten, Bambus und Papyros, säumten die Ziergewässer [ Th. MannKrull8,600]
Grammatik: oft im Partizip II
Beispiele:
die Radrennbahn war von Zuschauern dicht gesäumt
eine von hohen Mauern gesäumte Gasse
die Gartenwege sind von Sträuchern, Blumen gesäumt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Saum · 2Säule · 1säumen
1Saum m. ‘umgebogener, angenähter Stoffrand’, ahd. (um 800), mhd. soum (auch ‘Land, Grenze’), asächs. mnd. sōm, mnl. soom, nl. zoom, afries. sām, aengl. sēam, engl. seam, anord. saumr, schwed. söm (germ. *sauma-), Bildungen mit dem Suffix ie. -mo- neben aind. syū́man- ‘Band, Riemen, Gurt, Kette, Naht am Schädel’, griech. hymḗn (ὑμήν) ‘dünne Haut, Membrane, Sehne’ mit dem Suffix ie. -men-. Dazu gehören die Verben ahd. siuwen (9. Jh.), mhd. siuwen, sūwen, sūen, asächs. siuwian, mnd. sūwen, aengl. si(o)wan, engl. to sew, anord. sȳja, schwed. sy, got. siujan ‘nähen’, aind. sī́vyati ‘näht (an), bindet zusammen, fügt zusammen’, lat. suere ‘(zusammen)nähen’, lit. siū́ti, aslaw. šiti, russ. šit’ (шить) ‘nähen’ und mit Instrumentalsuffix germ. -ilō auch (md. und nordd.) 2Säule f. ‘Ahle (des Schuhmachers), Pfriem’, ahd. siuwila (10. Jh.), mhd. siuwele, siule, mnd. sǖle, sūl. Auszugehen ist von ie. *si̯ū-, *sīu̯- (und ie. *sū-?) ‘nähen’. Die Frage nach der Entstehung dieser Formen und ihrem genauen Verhältnis zueinander bleibt offen. – 1säumen Vb. ‘Stoff mit einem Saum versehen’ (15. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›säumen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›säumen‹.

Verwendungsbeispiele für ›säumen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

In diesem Winter säumten sie noch bei minus zwanzig Grad die Straßen. [Die Zeit, 07.03.1997, Nr. 11]
Deshalb ist die Straße fast ausschließlich von öffentlichen Gebäuden gesäumt. [Süddeutsche Zeitung, 07.07.2004]
Auf dem Weg in die Stadt säumten Tausende die Straßen. [Süddeutsche Zeitung, 26.11.1996]
Von großen alten Bäumen gesäumt, reihen sich hier die Villen aneinander. [Der Tagesspiegel, 08.10.1999]
Er war oft farbig gesäumt, auch purpurn oder schwarz gefärbt. [o. A.: Lexikon der Kunst – K. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1991], S. 19819]
Zitationshilfe
„säumen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/s%C3%A4umen#1>.

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säumen

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GrammatikVerb · säumt, säumte, hat gesäumt
Aussprache 
Worttrennung säu-men
Wortbildung  mit ›säumen‹ als Erstglied: säumig · Säumnis  ·  mit ›säumen‹ als Letztglied: verabsäumen · versäumen
eWDG

Bedeutung

gehoben zögern, lange verweilen, sich aufhalten
Beispiele:
er säumte nicht, ihr die Nachricht mitzuteilen
wir werden nicht säumen, können nicht länger säumen
säume nicht!
er wird keine Minute säumen
er machte sich ohne zu säumen ans Werk
Spät kommt Ihr – Doch Ihr kommt! Der weite Weg, / Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen […] [ SchillerPiccolominiI 1]
[…] wendet euch […] an alle, die noch schwanken und säumen (= sich nicht entschließen können) […] [ BecherMacht der Poesie88]
ohne Säumen (= sofort, schnell entschlossen)
Beispiel:
sie brachen ohne Säumen auf
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2säumen · versäumen · Versäumnis · säumig · Säumnis · Saumseligkeit · saumselig
2säumen Vb. ‘zögern, sich verweilen, trödeln’, mhd. sūmen ‘aufhalten, hinhalten, verzögern, versäumen, warten lassen, jmdn. auf-, abhalten, hindern’, reflexiv ‘sich aufhalten, verspäten’, mnd. sǖmen; der im Mhd. bezeugte transitive Gebrauch ist in neuerer Sprache unüblich. Ohne sichere Anknüpfungsmöglichkeiten; ein vermuteter Zusammenhang mit griech. eā́n (ἐᾶν) ‘(zu)lassen, gestatten, in Ruhe lassen, unterlassen’ und dessen zu erschließender Stammform *(σ)εϝα- ist ungewiß. – Früher belegt als das Simplex ist die Präfixbildung versäumen Vb. ‘verpassen, nicht wahrnehmen, nicht tun’, ahd. firsūmen (9. Jh.), mhd. versūmen ‘ungetan, unbeachtet lassen, ab-, auf-, zurückhalten, irren, vernachlässigen, im Stich lassen, sich verspäten’; Versäumnis n. ‘Unterlassung, das Zuspätkommen’, mhd. versūmnisse. säumig Adj. ‘zögernd, langsam, verspätet, nachlässig’, ahd. sūmīg (um 800), mhd. sūmic. Säumnis f. n. ‘das Zögern, Verspätung’, mhd. sūmnisse f. Saumseligkeit f. ‘Neigung zum Säumen, Nachlässigkeit’ (17. Jh.), zu saumselig Adj. ‘langsam, nachlässig’, mhd. sūmeselic, abgeleitet von mhd. sūmesal, -seli, -sele, nhd. Saumsal (bis ins 18. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›säumen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›säumen‹.

Verwendungsbeispiele für ›säumen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

In diesem Winter säumten sie noch bei minus zwanzig Grad die Straßen. [Die Zeit, 07.03.1997, Nr. 11]
Deshalb ist die Straße fast ausschließlich von öffentlichen Gebäuden gesäumt. [Süddeutsche Zeitung, 07.07.2004]
Auf dem Weg in die Stadt säumten Tausende die Straßen. [Süddeutsche Zeitung, 26.11.1996]
Von großen alten Bäumen gesäumt, reihen sich hier die Villen aneinander. [Der Tagesspiegel, 08.10.1999]
Er war oft farbig gesäumt, auch purpurn oder schwarz gefärbt. [o. A.: Lexikon der Kunst – K. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1991], S. 19819]
Zitationshilfe
„säumen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/s%C3%A4umen#2>.

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