proppenvoll
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Pfropf(en) · proppe(n)voll · 1pfropfen
Pfropf(en) m. Gegenstand zum Verschließen, Abdichten einer Öffnung, ‘Korken, Stöpsel’ ist die Anfang des 18. Jhs. bezeugte verhochdeutschte Form von nd. Propp(en), ursprünglich ‘jede Masse, durch die eine Öffnung fest verstopft wird’, mnd. mnl. prop(pe), nl. prop. Herkunft ungeklärt. Vielleicht eine Mischbildung aus lautnachahmenden nd. prumpsen, prampen ‘vollstopfen, drücken, pressen’ (vgl. md. pfrumpfen, 16. Jh.) und nd. stoppen ‘verschließen, füllen’ (s. stopfen), möglicherweise unter Einfluß von nicht verwandtem nd. proppen ‘ein Reis einsetzen’ (s. 2pfropfen)? Pfropf(en) ist wesentlich ein nordd. und md. Wort, daher gilt umgangssprachlich weithin die nd. Form Proppen; vgl. dazu proppe(n)voll Adj. ‘gedrängt voll’, eigentlich ‘bis zum Pfropfen gefüllt’. – 1pfropfen Vb. ‘mit einem Pfropfen verschließen, stöpseln’ (um 1800), älter im Sinne von ‘hineinstopfen, vollstopfen, füllen, mästen’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
brechend voll ·
gedrängt voll ·
prall gefüllt ·
prallvoll ·
sehr voll ·
vollgepackt ·
zum Bersten voll ·
zum Brechen voll ·
zum Platzen voll ·
überfüllt ·
übervoll ●
(es ist) alles voll (mit) ugs. ·
aus allen Nähten platzen(d) ugs., fig. ·
bumsvoll ugs. ·
gerammelt voll ugs. ·
gerappelt voll ugs. ·
gesteckt voll ugs. ·
knallevoll ugs. ·
knallvoll ugs. ·
knatschvoll ugs. ·
pickepackevoll ugs., Kindersprache ·
proppenvoll ugs. ·
proppevoll ugs., ruhrdt. ·
rammelvoll ugs. ·
rappelvoll ugs.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›proppenvoll‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›proppenvoll‹ und ›proppevoll‹.
Verwendungsbeispiele für ›proppenvoll‹, ›proppevoll‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Von hinten wird gedrängelt, schnell ist der Gang proppenvoll, nichts geht mehr.
[Die Zeit, 04.05.1990, Nr. 19]
Proppenvoll war es fast immer, wenn wir unsere lange Nase reingesteckt haben.
[Süddeutsche Zeitung, 06.11.1995]
Die Zimmer waren komplett ausgebucht, die Restaurants des Hotels jeden Abend proppenvoll.
[Der Tagesspiegel, 15.02.2004]
Das asiatische Restaurant ist schon am späten Nachmittag proppenvoll und laut.
[Die Zeit, 11.11.2013, Nr. 45]
Und trotzdem sind die Hotels mit keinem, einem oder zwei Sternen proppenvoll.
[Süddeutsche Zeitung, 11.04.2000]
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