Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

proppenvoll

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikAdjektiv · Steigerung selten
Nebenform proppevoll
Aussprache  [ˈpʀɔpn̩ˌfɔl] · [ˈpʀɔpəˌfɔl]
Worttrennung prop-pen-voll ● prop-pe-voll
Wortzerlegung Proppen voll
eWDG

Bedeutung

landschaftlich, salopp gedrängt voll
Beispiele:
proppenvolle Abteile, Straßenbahnen
Der Zug ist proppenvoll [ FalladaKleiner Mann74]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Pfropf(en) · proppe(n)voll · 1pfropfen
Pfropf(en) m. Gegenstand zum Verschließen, Abdichten einer Öffnung, ‘Korken, Stöpsel’ ist die Anfang des 18. Jhs. bezeugte verhochdeutschte Form von nd. Propp(en), ursprünglich ‘jede Masse, durch die eine Öffnung fest verstopft wird’, mnd. mnl. prop(pe), nl. prop. Herkunft ungeklärt. Vielleicht eine Mischbildung aus lautnachahmenden nd. prumpsen, prampen ‘vollstopfen, drücken, pressen’ (vgl. md. pfrumpfen, 16. Jh.) und nd. stoppen ‘verschließen, füllen’ (s. stopfen), möglicherweise unter Einfluß von nicht verwandtem nd. proppen ‘ein Reis einsetzen’ (s. 2pfropfen)? Pfropf(en) ist wesentlich ein nordd. und md. Wort, daher gilt umgangssprachlich weithin die nd. Form Proppen; vgl. dazu proppe(n)voll Adj. ‘gedrängt voll’, eigentlich ‘bis zum Pfropfen gefüllt’. – 1pfropfen Vb. ‘mit einem Pfropfen verschließen, stöpseln’ (um 1800), älter im Sinne von ‘hineinstopfen, vollstopfen, füllen, mästen’ (16. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

brechend voll · gedrängt voll · prall gefüllt · prallvoll · sehr voll · vollgepackt · zum Bersten voll · zum Brechen voll · zum Platzen voll · überfüllt · übervoll  ●  (es ist) alles voll (mit) ugs. · aus allen Nähten platzen(d) ugs., fig. · bumsvoll ugs. · gerammelt voll ugs. · gerappelt voll ugs. · gesteckt voll ugs. · knallevoll ugs. · knallvoll ugs. · knatschvoll ugs. · pickepackevoll ugs., Kindersprache · proppenvoll ugs. · proppevoll ugs., ruhrdt. · rammelvoll ugs. · rappelvoll ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›proppenvoll‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›proppenvoll‹ und ›proppevoll‹.

Verwendungsbeispiele für ›proppenvoll‹, ›proppevoll‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Von hinten wird gedrängelt, schnell ist der Gang proppenvoll, nichts geht mehr. [Die Zeit, 04.05.1990, Nr. 19]
Proppenvoll war es fast immer, wenn wir unsere lange Nase reingesteckt haben. [Süddeutsche Zeitung, 06.11.1995]
Die Zimmer waren komplett ausgebucht, die Restaurants des Hotels jeden Abend proppenvoll. [Der Tagesspiegel, 15.02.2004]
Das asiatische Restaurant ist schon am späten Nachmittag proppenvoll und laut. [Die Zeit, 11.11.2013, Nr. 45]
Und trotzdem sind die Hotels mit keinem, einem oder zwei Sternen proppenvoll. [Süddeutsche Zeitung, 11.04.2000]
Zitationshilfe
„proppenvoll“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/proppenvoll>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Proporzwahlrecht
Propositio
Proposition
Proposta
Proppen
proppevoll
Proprätor
Propretät
proprialisieren
proprie

Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Metakorpora

Referenzkorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora